Predigt am dreizehnten Sonntage nach Trinitatis über Luc. 10,23-37
(Frankf. a. M. 1692. 12. S. 1 ff.)
Es wird 1. Macc. 4,59 erzählt, wie Judas Maccabäus, nachdem er nicht nur sein Volk von der Tyrannei des Antiochi durch unterschiedliche vermittels göttlichen Beistands erhaltene Siege zu erlösen angefangen, sondern auch nunmehr das von den Heiden entheiligte Heiligthum wiederum gereiniget und an Statt des entweiheten einen neuen Altar gebauet und denselben mit Brandopfer unter vieler herrlicher Freudenbezeugung eingeweihet hatte, mit dem ganzen Volk beschlossen habe, jährlich vom 25. Tage des Monden Casleu acht Tage das Fest des neuen Altars zu halten mit Freunden und Danksagung. Diese Gewohnheit ist geblieben auf die Nachkömmlinge, dass sie auch zu den Zeiten Christi noch währete und davon Meldung geschieht Joh. 10,22, da der Evangelist spricht: Es war aber Kircheweihe zu Jerusalem und war Winter. Ob nun also wohl solche Feier ohne Gottes sonderbaren Befehl aus freier Willkür des Volks und Absicht auf Beförderung der Dankbarkeit gegen Gott gehalten worden, sehen wir doch nicht, dass unser Heiland dieselbige verworfen, sondern sich solcher Gewohnheit mit bequement habe.
In der christlichen Kirche ist bereits von Alters her auch die Gewohnheit an den meisten Orten eingeführet worden einer Kirchweihe, oder vielmehr zweier Arten derselben: Die eine besteht darin, wo eine neue Kirche oder Gotteshaus gebauet und zu Ende gebracht wird, dass man etwa mit selbst beliebigen Ceremonieen, so aber nichts Abergläubiges in sich fassen sollen, sonderlich aber mit herzlichem Gebet, dass Gott selbst dazu die Stelle weihen wolle, bei allem daselbst leistenden Dienst mit Gnaden und kräftiger Wirkung gegenwärtig zu sein, sodann mit erster Verrichtung des Gottesdienstes nach allen dessen Stücken, ein solches neues Gebäude Gott zu seinem Dienst widmet und einweihet, so an sich nichts Verwerfliches ist, aber mehr auf diejenige Einweihung siehet, wie vor Dem der König Salomo den Tempel, da er vollendet worden, mit einem herrlichen Gebet, Segnung des Volks und vielen tausend Opfern eingeweihet hatte. 1. Kön. 8,12.55.63. Sodann auch, wie die Kinder Israel, Priester und Leviten, sammt den übrigen Kindern des Gefängnisses, die von Babel wieder gekommen, nachdem sie den Tempel auch wieder aufgerichtet, über solchen nicht weniger mit Freuden und vielen Opfern die Einweihung wiederholet hatten, Esra 6,16.
Die andere Art ist diese, dass etwa jährlich auf den Tag, da das erste Mal ein Gotteshaus erbauet worden, nicht zwar die Kirche eigentlich wieder geweihet, aber das Gedächtniss Dessen wiederholt wird, welche Art mit der Joh. 10 und 1. Macc. 4 angezeigten jüdischen Kirchweihe ziemlich übereinkommt. Diese Gewohnheit, wo sie nur in ihren Schranken bleibet und hingegen nicht etwa mit Fressen, Saufen und anderer Ueppigkeit, wie vieler Orten geschiehet, und solches Böse ein Stück des aus dem Papstthum übrig gebliebenen Sauerteigs ist, der ausgefeget zu werden verdienet, verdorben wird, ist nicht eben zu verwerfen, sondern kann ihre Erbauung haben. Wie auch E. C. L. jährlich derselben auf diesen Sonntag, so der erste in dem September ist, da diese Kirche das erste Mal solle eingeweihet worden sein, erinnert zu werden pfleget.
Es bestehet aber alle unsre Schuldigkeit darinnen, dass wir Gott herzlich danken, nachdem es gleichwohl eine Wohlthat Gottes ist, dass man seine bequem gebauten Häuser zum Gottesdienst habe, darin die Gemeinde zusammen kommen, das Wort Gottes hören und ihrer Andacht pflegen könne, welches Diejenigen wohl erkennen, die in Verfolgungen oder sonst dergleichen Bequemlichkeit entrathen und ihre Versammlungen auf ungemächlichen Ort bald hier bald dort halten müssen, und aber Gott hiesiger Stadt auch dieselbe Gnade gethan, dass sie neben andern auch diese Kirche zu ihrem geistlichen Gebrauch erlanget, Gott dieselbe auch bis daher, sowohl was das Gebäude selbst anlangt, als auch in derselben von der Zeit der Reformation sein heiliges Wort und dessen Handlung, erhalten hat. Welches gewiss eine nicht geringe Wohlthat ist, und wir dem himmlischen Vater dafür Dank zu sagen hohe Ursach haben. Das Andere unsrer Pflicht aber bestehet darin, dass wir auch seine Güte demüthigst anrufen; dass der treue Vater nicht allein alle Sünde, die auch vom Anbeginn bis hieher in diesem Gotteshaus mit Missbrauch seines Worts, wo es jemals, sonderlich zu vorigen Zeiten, auch mit Lehrirrthümern, oder auch sonst mit nicht geziemendem Fleiss, Eifer, Vorsichtigkeit und Weisheit einerseits vorgetragen, andrerseits mit nicht genugsamer Aufmerksamkeit, Andacht, Gehorsam und Ehrerbietung angehöret oder aufgenommen worden ist, oder auch mit Missbrauch seiner Sacramente, mit Mangel der Andacht im Gebet, mit Pracht der darin Erscheinenden, mit Geplauder oder auf andere Weise je begangen worden, gnädiglich um Christi willen vergeben; hingegen noch länger solches Haus und dessen Gebrauch uns lassen, es vor allem Ungemach, Wetter, Feuer und dergleichen bewahren, sonderlich aber mit seiner Gnadengegenwart die Versammlung in demselbigen zu allen Zeiten also erfüllen wolle, dass Lehr- und Lernende Alles in seinem Geiste thun, und die ihm zu leistenden Dienste also verrichtet werden mögen, damit sie ihm gefallen könnten. Ach, dass also dieses Haus, so lang es stehet (es stehe aber, so lange Etwas auf Erden stehet), stets wahrhaftig ein Haus des Herrn sei und bleibe!
Mit dieser Danksagung und Gebet thun wir allerdings Demjenigen genug, was die wahre Absicht der Alten in der Erinnerung der Kirchweihen vor sich gehabt hat, und leider darnach nicht nur in dem Pabstthum, sondern auch bei uns von derselben durch viele Missbräuche dermaassen abgegangen worden ist, dass man lieber von derselben Abstellung hätte gedenken mögen.
Wir wenden uns aber nun zu der Handlung göttlichen Worts, und zwar einer der allerwichtigsten Materien, indem ich mir in der Furcht des Herrn vorgenommen habe, aus Gelegenheit unseres heutigen sonntäglichen Evangeliums recht den Kern des Evangeliums von der Seligkeit der Kinder Gottes und allen deren theuren Schätzen vorzutragen. Wir rufen aber billig mit Paulo Gott den Herrn an, dass er, der Gott unsers Herren Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, uns, mir und Euch, gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, zu sein selbst Erkenntniss und erleuchtete Augen unsers Verständnisses, dass wir in Betrachtung der Seligkeit recht erkennen mögen die Hoffnung unsers Berufs, und welches da sei der Reichthum seines herrlichen Erbes an seinen Heiligen, damit auch dadurch sein Name an uns geheiliget, sein Reich bei uns befestiget und ausgebreitet und sein heiliger Wille vollbracht werde.
Die Theile unsers Evangelii, wo man die natürliche Ordnung ansehen will, zeigen sich ohne Schwierigkeit, dass wir sagen mögen, wie sich die göttliche Lehre in Gesetz und Evangelium abtheilet, so sehe man allhier von Beiden Etwas: Zu dem Evangelio gehört der erste Theil, da der Herr die damaligen Zeiten selig pries. Zu dem Gesetz aber gehört der andere Theil, da erstlich die Summa des ganzen Gesetzes erzählt, nachmals mit Mehrerem, wer durch den Nächsten in der andern Tafel zu verstehen sei, erkläret wird. Wie nun von Beiden auf ein Mal zu handlen viel zu lang fallen würde, so wollen wir, um zu unsrer vornehmsten Absicht zu kommen, allein den ersten Theil mit einander betrachten, worin der liebste Heiland den seligen Zustand des neuen Testaments anzeigt und eine Vergleichung zwischen den Gläubigen alten und neuen Testaments macht. Daher wir betrachten wollen das geringere Maass der Seligkeit des alten Testaments, sodann das reichere Maass des neuen Testaments. Beatitudo V. T. parcior, N. T. uberior.
Was anlangt das noch geringere Maass der Seligkeit bei den Gläubigen des alten Testaments, da haben wir zu merken: 1. die Gewissheit der Sache, da unser liebster Heiland spricht: Denn ich sage euch. Es wird eines Menschen Glückseligkeit auch sonderlich dadurch dargethan, wo man in Vergleichung Anderer, die man doch auch für glücklich hält, darthun kann, dass er’s besser als dieselben habe. Also weil der Herr gesprochen, seine Jünger seien sonderlich selig, so erweiset er nun Dieses, als wollte er sagen: Ihr dürft nicht denken, dass ich eure Zeit zu hoch lobe, sondern ich kann’ euch darthun; denn ich sage euch, ihr seid glückseliger als die Väter. Da ist nun kein Zweifel, dass es so den Jüngern als Andern mag wunderlich und fast unglaublich vorgekommen sein, dass sie sollten seliger sein, als die Väter, Könige und Propheten, die sie, weil sie Gott so angenehm gewesen, für sehr selige Leute erkannten; ja sie mögen auch dafür gehalten haben, die vorigen Zeiten, als die Könige und Propheten noch in dem Volk gelebet haben, und dieses in glücklichem und florierendem Zustande gewesen war, wären viel seliger gewesen, als die damalige, wo der äusserliche Zustand des Volks sehr beschwerlich unter der Römer Herrschaft war. Weil nun Christus wider diese Meinung ihre Seligkeit erheben wollte, so sagt er: Denn ich sage euch, ich, der ich damals schon gewesen bin, der Könige und Propheten Herzen gekannt und in dieselben gesehen habe, also weiss, wie weit sich ihr Gnadenmaass erstrecket habe, ich sage euch, die ihr die Glückseligkeit eurer Zeit nicht eben so erkennet, sondern die alte viel seliger preiset.
Die Sache selbst anlangend, so sehen wir
die Personen; viel Propheten und Könige. Propheten und also solche Leute, die nicht allein Gott angenehm waren, sondern auch in einem stattlichen Licht Gottes, der mit ihnen unmittelbar handelte, gestanden sind, die auch in dem Geist solche künftige Dinge, so viel ihnen geoffenbaret wurde, sahen, wie man Etwas von ferne sehen kann, aber desto mehr dadurch bewogen wurden zu verlangen, dass sie auch die Erfüllung derselben hätten sehen mögen. Da heisst es 1. Petr. 1,10: Nach welcher Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der zukünftigen Gnade auf euch geweissaget haben. So oft ihnen also Gott wiederum auf’s Neue Etwas offenbarte, wuchs die Begierde, dass sie Dessen auch gern wären theilhaftig geworden. Von Abraham (den wir auch in gewissen Verstand unter den Propheten, das ist unmittelbar erleuchteten Männern, mit zu verstehen haben) bezeuget Christus ausdrücklich Joh. 8,56: Abraham, euer Vater, ward froh, das er meinen Tag sehen sollte, und er sahe ihn (auf eine uns etwa unbekannte, ausserordentliche Weise, da etwas mehr als das gemeine prophetische Sehen dabei mag gewesen sein) und freuete sich. Nächstdem thut er auch Meldung der Könige, damit er aber von den gottseligen Königen redet, als David, Salomo, Assa, Josaphat, Hiskias, Josias und wenig andre gewesen sind, denn den Gottlosen wird’s um ihre weltliche Herrlichkeit, als um das Geistliche mehr zu thun gewesen sein. Der Herr führet also Beide an, die man nach geistlicher und weltlicherr Absicht für die Glückseligsten hätte halten mögen. Also will der Herr sagen, alles ihr grosses Licht, das die Propheten gehabt, alle der Könige Herrlichkeit, dessen diese in der Welt hohe, geehrte und glückliche Personen genossen, konnte sie nicht so vergnügen, dass sie nicht nach der Seligkeit des neuen Testaments Verlangen getragen, und wo es in ihrer Freiheit gestanden wäre, damit etwa gern auch ihre weltliche Hoheit würden verwechselt haben. Dass also viel Mehr an dem neuen Testament sein muss, als an Allem, was sonst die Welt für herrlich hält. Wir sehen auch in dem Uebrigen Dieses, dass den Grossen in der Welt, Königen, Fürsten und Andern dergleichen, eben so wohl obliege, dass sie für das Geistliche sorgen sollen, ob sie schon um Gottes willen, der sie in den Stand gesetzt und ihnen die Regierung anbefohlen hat, diese sich ernstlich angelegen sein lassen und ihre Freude auch darin suchen sollen, muss dennoch ihr Herz das Geistliche höher achten und mehr Vergnügen darin suchen.
Was wird nun von den Leuten gesagt? Erstens: Sie wollten sehen, das ihr sehet, und hören, das ihr höret. Es sahen die Jünger Christum selbst, und also den wahren Sohn Gottes in dem Fleisch und Solches mit lieblichen Augen; auf welches sich auch der liebe Johannes bezeucht, 1. Joh. 1,1, als auf etwas Sonderliches, sie sahen seine Wunderwerke, welche er that und damit seine Herrlichkeit offenbarte, und zwar Alles sahen sie viel genauer, da sie immer zunächst um ihn waren; sie sahen sein heilig Leben und Umgang in allen Stücken und mit Jedermann, wie aus Allem hervorleuchtete, dass er in der Welt Nichts seiner Ehren, Nutzens oder Lust suchte, sondern allein den Gehorsam seines Vaters und der Menschen Seligkeit, indem man an ihm Nichts, das dieser Regel entgegen gewesen wäre, auch in dem Geringsten wahrnehmen konnte; sie sahen auch, wie das Werk des Herrn durch ihn von Statten ging, und sich immer Mehrere zu ihm herbei fanden, ihm nachfolgten und also die Zahl der Gläubigen an ihn stets grösser wurde, wie auch bei ihrem eigenen Amte und Predigten bisher Segen gewesen sei, wie denn gerade vorher die 70 Jünger von ihrer Gesandtschaft waren zurückgekommen, V. 17, da sie ihm mit Freuden gesagt hatten, dass auch die Teufel in seinem Namen ihnen unterthan gewesen wären, Das ist, auf ihr Wort hätten weichen müssen. Alle diese Dinge, welche sie dermaassen sahen, waren so bewandt, dass sie dadurch in dem Glauben gestärket, zu einer brünstigeren Liebe gegen Gott und ihn mehr angetrieben und also stets erbauet und gebessert wurden. So sollte auch bald weiter geschehen, dass sie, was mit ihm zu Jerusalem vorgehen, und er das Werk der Erlösung durch sein leiden vollbringen würde, ja ihn auch auferstanden sehen würden, so gleichsam die Versicherung Dessen war, was man in’sgesammt an dem Herrn mit leiblichen Augen sehen möchte und aber die Apostel sonderlich dazu als vorerwählte Zeugen von Gott verordnet waren. Ap. 10, 41. Daher wir dieses Sehen auch billig von dem leiblichen Sehen verstehen, aber so, dass auch ein geistliches Sehen mit dazu käme, und sie, was sie sahen, sich zum Glauben bewegen liessen, daher Denjenigen, und was sie an und von ihm sahen, auch liebeten; denn sonst das blosse Ansehen an sich selbst machte Niemand selig. Wie denn viele Tausend Christum Zeit seines Lebens mit dem Meisten, was er that und was die Apostel sahen, leiblichen gesehen haben werden, die aber seiner nicht achteten, als die Hohenpriester, Schriftgelehrten, Pharisäer, Herodes, Pilatus, Judas gar täglich, gesehen, aber solches Sehen machte sie nicht desto seliger, sondern wurde ihnen durch ihre Widerspänstigkeit gegen ihn, wo sie sich an ihm mit Lästern und sonst vergriffen, auf’s wenigste durch ihre Unachtsamkeit, da sie der Gelegenheit ihres Heils nicht achteten, nur zu einer Gelegenheit desto schwererer Verdammniss. Daher freilich auch zu dem leiblichen solches innerliche und geistliche Glaubenssehen kommen musste, sollte es anders Etwas zu der Seligkeit thun. Es heisst aber auch: Hören, das ihr höret. so hörten nun die Jünger des Herrn Jesu seine Reden, sowohl seine Predigten, die er bei jeglicher Gelegenheit auch vor Andern hielt, und in denen gar viel eine andere Kraft war, als in der Lehrart der Schriftgelehrten. Denn er lehrte gewaltiglich, Matth. 7,29, mit einem Nachdruck, als Einer, der es Macht hätte, und dem es ein Ernst wäre, daher es auch recht in die Herzen drang; als auch höreten sie seinen übrigen absonderlichen Unterricht. Wie wir aus Marc. 4,10, sehen, dass die Jünger sich zuweilen der Gelegenheit bedient haben, wo der Herr Etwas gepredigt, und sie es nicht verstanden, dass sie darnach, wenn sie allein bei ihm waren, ihn fragten; wie sie ohne Zweifel auch sonst mehrmals werden seinen Unterricht gesucht und erlangt haben. Ferner hörten sie sein übriges Gespräch in dem besondern Umgang mit ihm, da abermal kein Zweifel ist, dass es allezeit werde anmuthig und erbaulich gewesen sein, als der lauter Liebe war, und daher auch seine Reden mit lauter Liebe müssen erfüllt gewesen sein und Denen, die sie hörten, Kraft gegeben haben. Sie hörten daneben auch von Andern ihre Bekenntnisse, welche den Herrn nunmehr erkannten, dadurch sie so vielmehr versichert wurden, dass sie an Dem, was sie von ihm glaubten, nicht irreten, wenn sie auch Andrer gleiche Zeugnisse hörten. Indessen muss auch dieses Hören, daraus der Herr seine Jünger selig preiset, also verstanden werden, dass es mit Glauben geschehe und mit einem Annehmen des Gehörten. Denn auch sonst ihrer Viele den herrn gehört, aber denselben nur mehr widersprochen haben, die eben der Ursach halber nur desto unseliger wurden. Das heisst denn Das sehen, was die Jünger sahen, und hören, was sie hörten, darinnen sie selig waren, und nach welcherlei die Propheten und Könige auch Verlangen getragen haben. Solche lieben Leute wollen sehen, sie hatten eine Begierde darnach, und also ohne Zweifel werden sie auch Gott darum gebeten haben, dass sie möchten die selige Zeit erleben, wo sie so vielmehr sehen und hören könnten, was ihren Seelen erbaulich und vergnüglich wäre.
Wir sehen hieraus, ob wir etwa wohl das bloss Nothwendige zu unsrer Seligkeit schon haben, wie es denn den Königen und Propheten des alten Testaments daran nicht gemangelt, dass es Gott nicht zuwider sei, dass wir dennoch nach einem mehrern Maass der geistlichen Gaben Verlangen tragen und also auch auf diese Weise nach den besten Gaben streben; 1. Cor. 12,31, ja auch Gott den Herrn darum anrufen: nur dass es geschehe aus der reinen Absicht, Gott desto mehr zu verherrlichen und mit ihm genauer vereinigt zu werden, sodann an Andern desto mehr geistlichen Nutzen schaffen zu können, nicht aber eigne Ehre darin zu suchen, oder sich über Andre zu erheben (welche Absicht auch alles geistliche Verlangen so bald verderbte und verunreinigte), sodann es gleichwohl auch geschehe mit einer geduldigen Unterwerfung unter göttlichen Willen, so bald auch dieses Verlangen fallen und uns nach dem Wort 2. Cor. 12,9 an göttlicher Gnade gnügen zu lassen, wo wir wissen sollten, dass dieselbige göttlichem Willen entgegen wäre. Zweitens stehet dabei, dass sie ihres Verlangens nicht gewähret worden: Und haben’s nicht gesehen, und haben’s nicht gehört. Nämlich in dem Fleisch und wie sie es verlangten. Daher haben sie sich mit dem geistlichen Sehen und damaligen Gnadenmaass vergnügen müssen. Gott hat seine heilige Austheilung und zu derselben seine weisen Ursachen, ob wir diese eben nicht begreifen können, dass er sowohl sein Gnadenlicht in unterschiedlichem Maass unterschiedlichen Zeiten ertheilt, einer jeglichen, wie er’s gut befindet, als auch die Menschen, die leben sollen, also lässet geboren werden, und setzet sie nach seinem Rath einen jeden in eine Zeit, wo sein Licht heller oder sparsamer gegeben wird. Indessen hat doch jegliche Zeit ihr Gnügen, und kann keine sich beschweren, dass ihr der Herr nicht so Viel hätte zutheilen lassen, als ihre eigentliche Nothdurft erfordert, obwohl Andere sich etwa eines mehreren Ueberflusses rühmen können. Indessen sehen wir, dass es gleichwohl nicht eben ein göttlicher Zorn sei, wo er Einem nicht so Viel auch in dem Geistlichen giebt, als Andere haben, ja auch als er etwa darum bittet und vielleicht aus der göttlichen Abschlagung einen Zweifel an der göttlichen Gnade gegen sich fassen möchte. Aber wir wissen, diese Propheten und Könige waren Gott angenehme Leute, ja gar jene hatten die Ehre, dass auch noch die christliche Kirche auf den Grund nicht nur der Apostel, sondern auch ihrer, der Propheten, gebauet ist, Eph. 2,20. Und dennoch gab ihnen Gott nicht dasjenige Maass, das jetzt wir, und zwar auch solche, die noch weit unter ihnen bei Gott stehen, geniessen, ob sie auch wohl darum baten, aber wurden dennoch auch darin nicht erhört. Also auch Paulus bat Gott inständig um die Hinwegnehmung des Pfahls im Fleisch, und der Faustschläge des Satans, welche ob wir sie nicht so eigentlich verstehen, doch nichts wohl anders als gewisse geistliche Anfechtungen gewesen sind; folglich bat er um ein geistlich Gut, oder um Abwendung des Uebels, so er meinte, das ihm an den übrigen Geistlichen hinderte; jedoch gewährte ihn der Herr dessen nicht, sondern es hiess: Lass dir an meiner Gnade genügen. 2. Cor. 12,8,9. Damit versicherte ihn Gott seiner Gnade, aber er sollte damit zufrieden sein und seine herzlich beklagte Last vollends sein Lebenlang tragen. Wesswegen zu merken ist, wo man pflegt zu sagen, dass man das Leibliche allein mit Ausnahme göttlichen Willens (das ist, wo es ihm uns zu geben gefällig sei) bitten dürfte, und nicht eben allezeit unfehlbar solches erlange, hingegen das Geistliche möge man ohne Bedingung bitten und sei der Erhörung versichert, dass Solches recht verstanden werden müsse. Nämlich dasjenige Geistliche, so blosserdings zu Gottes Ehre und unsrer Seligkeit nöthig, als Glauben, Erhaltung in demselbigen, ein seliges Ende und dergleichen mögen wir ohne Bedingung bitten; denn wir wissen aus göttlicher Verheissung gewiss, dass uns Gott solche Dinge gern geben wolle, daher wir auch der Erlangung, weil wir darin gewiss nach seinem Willen bitten, versichert sein können. Was aber die geistlichen Güter anlangt, die nicht bloss zur Seligkeit nothwendig sind, sind sie in dem Stück so fern den leiblichen gleich, dass wir zwar darum bitten und darnach Verlangen haben mögen, aber mit der Bedingung, wie es der Herr an uns zu seinen Ehren am besten finden werde, und also auch mit der Zufriedenheit, nicht zu murren, ob er uns auch solche Güter versagen und nur sonst seine Gnade erhalten wolle. Daher es auch geschehen kann, dass Gott Solches uns nicht giebt, wie wir gebeten hatten, und gleichwohl unser gnädiger Gott bleibt. Ist eine Sache, die wohl zu merken. Es sind zuweilen gute Seelen, die etwa in Anfechtungen stehen, da sie sorgen, dass sie dieselbigen an allem Gottesdienst hindern, sie wären desswegen derselben gern los; sie möchten gern mehr Erkenntniss haben, wie sie etwa bei Andern sehen, und sich dadurch, weil sie es auch nicht erlangen können, gleich niederschlagen lassen; sie bitten um die Empfindlichkeit des Glaubens, daran es ihnen auch etwa mangelt, um Friede und Freude in dem heiligen Geist; wo sie dann lange herzlich darum gebeten, es aber nicht erlangen, da nimmt die Anfechtung so viel mehr überhand und stellt ihnen vor, sie müssten in Gottes Ungnade stehen, dass er sie in solchem Geistlichen nicht erhöre; welche Versuchung sehr tief zu Herzen schneidet. Aber solche lieben Leute haben sich Dessen dabei zu bescheiden, dass sie gedenken, auch diese geistlichen Güter seien so fern mit den leiblichen gleich gehalten, weil sie nicht allemal uns nützlich und gut seien. Daher Gott der Herr, der am besten versteht, wie unsrer Seelen am meisten gerathen sei, uns einige Dinge nicht widerfahren lässt, welche wir uns im Geistlichen sonderlich nützlich achten, und die es doch in der Wahrheit nicht sind. Denn Manchen ist’s besser, wie sauer es sie ankommt, in den Anfechtungen und meistens in Trostlosigkeit ihr Leben zuzubringen, damit sie vor der geistlichen Hoffahrt verwahret und in Demuth und Furcht erhalten werden; welches sie kaum glauben; aber Gott wohl erkennt, und sie es also diesem zuzutrauen haben, dass wie er’s mit ihnen fügt, allezeit ihnen am besten sei, damit sie sich in Allem in seine väterliche Regierung gehorsam ergeben.
Nun haben wir den Gegensatz wegen des reichen Maasses der Seligkeit des neuen Testaments zu sehen. Da betrachteten wir nun
die Personen, zu denen sich der Herr damals absonderlich wendete; der Text spricht: Und er wandte sich zu seinen Jüngern und sprach insonderheit Alle waren’s seine Jünger, zwar nicht allein die Apostel, sondern auch die Siebenzig, die eben damals von ihrer Gesandtschaft waren wieder zurückgekehrt. Zu Denen wandte er sich, weil die Sache, davon er reden wollte, sie auch besonders vor Andern anging, und vielleicht Andre, da er’s öffentlich vor Allen geredet, ihm Solches zu einer Ruhmredigkeit und Hochmut hätten ausdeuten und sich dran stossen mögen. Wie denn Prediger, ob sie auch wohl nach ihrer Pflicht der ganzen Gemeinde allen Rath Gottes zu offenbaren verbunden sind, gleichwohl auch besondere Materien, die sie nicht eben Allen so nöthig oder nützlich finden, oder wohl gar sorgen mögen, dass sich Etliche dran stossen möchten, gar wohl dürften besonders Einem und Andern bei gewissen Gelegenheiten vortragen, wie sie Solches zu ihrer Erbauung erspriesslich achten. Wir haben aber diese Jünger des Herrn in diesem Stück anzusehen, nicht bloss dahin, so fern sie Apostel des Herrn oder zu der Predigt des Evangelii verordnet waren; daher er nicht sagt: Selig sind, die da predigen, was ihr predigt; sondern so fern sie die Gelegenheit hatten, den Herrn zu hören, seine Wunder und heiligen Exempel zu sehen und mit ihm umzugehen, ja gar noch desjenigen Vortheils zu geniessen, den eben nicht alle damals an den Herrn Gläubigen hatten, dass sie nämlich, wie die Apostel und andere Jünger ohnablässig hätten um und bei dem Herrn sein können, sondern nur dann und wann ihn sahen und hörten, da hingegen diese, sonderlich die Apostel, fort und fort, gleichsam Tag und Nacht um den Herrn waren und nicht nur, was er öffentlich und vor Vielen redete und that, hörten und sahen, sondern auch, was er in ihrem Privat- und Hausumgang vornahm. Daher wir leicht abnehmen können, wie weit sich solches Seligpreisen auf Andere erstrecke.
Wird die Ursache angezeigt, weil sie nämlich sahen, und welches aus dem Folgenden zu ersetzen, hörten, was solches Sehen und Hören gewesen, nämlich ein leibliches Sehen und Hören, aber doch, dass auch der Glaube dazu gekommen, haben wir bereits gesehen, und darf nicht wiederholt zu werden.
Sondern wir sehen stracks des Herrn Ausspruch: Selig sind die Augen, die da sehen, das ihr sehet. Die Augen, das ist, die Menschen, die mit den Augen sehen. Selig nicht nur, weil solches Sehen und Hören ein Mittel war, dadurch sie zu dem Glauben und durch denselben zur Seligkeit kommen konnten; sondern es steckt hierin auch eine grosse Seligkeit, indem die lebendige Erkenntniss Gottes wahrhaftig ein Stück ist unsrer Seligkeit, und dadurch das göttliche Ebenbild in einem dessen Theile in uns erneuert wird, in dem aber zum Theil auch die Seligkeit besteht; der Glaube aber, der in solchem geistlichen Sehen steckt, ist solches lebendige Erkenntniss, oder fasset es in sich.
Es ist aber zu merken, dass der Herr nicht spricht: Eure Augen sind selig, oder ihr seid selig; sondern auch: Die Augen, die da sehen, das ihr sehet, das ist, so wohl ihr selbst, als alle Anderen, welche eben Dergleichen sehen und hören, die auch mein Leben und Wunderwerke ansehen, und meine Reden und Predigten hören, nämlich mit Glauben. Diese waren dann eben so wohl selig, als die Apostel, zu denen er hier besonders redet, weil sie Einerlei sahen und hörten, darin doch ihre Seligkeit bestand; mit diesem einen Unterschied, dass die Apostel noch mehr an Christo sahen und hörten, wegen des unausgesetzten Umgangs, als die Anderen, die nicht stets um ihn waren, daher jene in dem Grade vor diesem so viel seliger zu achten waren.
Indessen lehrt uns Christus ferner Joh. 20,29, da der Herr spricht: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben, dass diese Seligkeit nicht nur Diejenigen betreffe, welche mit leiblichen Augen den Herrn gesehen und daraus geglaubet, sondern auch Diejenigen seien selig, die nicht sehen und doch glauben; also Diejenigen, so zu dem geistlichen und innerlichen Sehen auch ohne das äussere leibliche kommen. Damit wir uns also versichern können, was hier in unserm Text steht, gehe nicht bloss die Apostel und die Leute zur selbigen Zeit an, welche Seligkeit, wo sie bei jenen allein bliebe, etwa uns so gar viel nicht trösten könnte, sondern es gehe die Seligkeit auch uns an und gelte auch, obwohl in etwas geändertem Verstand, von uns; alle Diejenigen sind selig, die das Wort Christi, obwohl nicht unmittelbar aus seinem fleischlichen Munde, wie jene Jünger, so jetzt unmöglich ist, dennoch aus der Schrift, wie es aus seinem Munde und Geist aufgezeichnet worden und gleichwohl sein Wort bleibt, andächtig hören, lesen und betrachten und dadurch zu dem Glauben gebracht werden, darin sie ihren Jesum noch allezeit geistlich sehen und sein Leben und Wunder also vor ihr Herz stellen, nicht anders, als sähen sie es vor Augen; bei Denen ersetzet alsdann das bloss geistliche Sehen und das reichere Hören, indem wir jetzt unterschiedliches noch Mehreres von der göttlichen Wahrheit hören, als damals auch sogar die Jünger selbst hören konnten, was dem leiblichen Sehen bei uns abgehet.
Also bestehet der Vorzug des neuen Testaments vor dem alten darin, dass zwar dieses sein Licht auch gehabt, ja Alles, was zur Seligkeit bloss nöthig gewesen, in geistlichen und ewigen Gütern, den Gläubigen alten Testaments zugehöret hat. Denn hätten sie Nichts des Geistlichen, noch einige Erkenntniss von dem Messia gehabt, würden sie nach dessen Sendung und seine Tage zu sehen die Lehre auch desselben zu hören nicht eine solche Begierde gehabt haben, die doch hier von ihnen bezeuget wird; zur Widerlegung der Socinianer und Aller, welche den Alten kaum etwas Anderes als leibliche Verheissungen und Güter zugeben, so der Gnade, die Gott gleichwohl gegen die Väter getragen und bezeuget hat, viel zu nahe geredet wäre. Hingegen war alles solches Licht und Kraft des Geistes, ehe Christus in das Fleisch gekommen ist, das Werk der Erlösung vollbracht hat, und der heilige Geist gesandt worden ist (wie aus Joh. 7,39. 16,7. Ap. Gesch. 2,33. Gal. 4,1 u.f. abzunehmen ist) gegen jetzt gerechnet, in viel geringerem Maass. Das Meiste der Geheimnisse war noch ziemlich verdeckt und mit Schatten überzogen, welches jetzt, so zu reden, an der klaren Sonne liegt. Daher, weil der lieben Alten Erkenntniss, Trost, Freude in dem Geist und Maass der Heiligung, so aus jenem auch folget, geringer war, so sagen wir recht, dass das Maass ihrer Seligkeit, welche auch in Dergleichen besteht, auch geringer gewesen sei, als jetzt. Weil wir aber heut’ zu Tage in dem neuen Testament Alles so viel reichlicher geniessen, dass der Erkenntniss nach nunmehr ein gemeiner erleuchteter Christ wohl ein mehreres Maass darin haben wird, als mancher grosser Prophet vordem gehabt hat, auch die Kraft des Geistes insgesammt stärker ist, so sollen wir nunmehr Gott so viel dankbarer werden. Denn einmal, wem Viel gegeben und befohlen ist, von Dem wird man Viel fordern, Luc. 12,48. Daher wo wir auch an den Heiligen des alten Testaments einige ziemlich grobe Fehler sehen, die Gott ihnen nachgesehen hat, dürfen wir uns nicht darauf berufen, dass uns dergleichen, wo wir nachfolgten, auch leicht hingehen würde. Denn einmal das Maass der Gnaden, nachdem die heilsame Gnade allen Menschen erschienen ist, ist jetzt noch grösser und fordert von uns mit Recht ein Mehreres. Daher bleibt diese Regel: Was den Gläubigen alten Testaments ordentlicher Weise zu thun und Gott gefällig zu leben möglich gewesen ist, das muss nothwendig uns Christen in dem neuen Testament allen auch noch möglich sein. Denn wir haben ordentlicher Weise mehr Licht und Kraft. Manches aber Dessen, so weit es Jene nicht haben bringen können, muss uns nunmehr möglich sein, wo wir uns der geschenkten Gnade recht gebrauchen wollen.
Weil der Herr hier die Seligkeit nicht nur seiner Jünger, sondern, wie wir aus Gegenhaltung Joh. 20,29, erwiesen, des ganzen neuen Testaments rühmet, so wollen wir denn zur Hauptlehre besehen unsre Seligkeit, oder die theuren Gnadenschätze, welche nunmehr die wahren Christen in dem neuen Testament haben und besitzen, darinnen sie nicht nur in jener Ewigkeit einmal sollen selig werden, sondern bereits hier in dem Reich der Gnaden selig sind, welche, wie wir gehört, in dem alten Testament in geringerem Maasse erkannt und besessen worden sind. Welche Seligkeit und Gnadenschätze denn alle herkommen aus der ewigen Liebe Gottes gegen uns, sind uns von Jesu Christo, unserm Seligmacher, verdient und erworben und werden uns von dem heiligen Geist in dem göttlichen Wort und in den heiligen Sacramenten, sonderlich aber in der heiligen Taufe, geschenkt und überreicht. Weil aber die Seligkeit insgesammt besteht in der Gemeinschaft des Menschen mit Gott dem höchsten Gut und in seinem Wesen allein Seligsten, und also alle von diesen auf uns kommen muss, so wollen wir die Hauptschätze der Seligkeit nach den drei Personen abtheilen, dass das erste Hauptgut sie die liebreiche Kindschaft des himmlischen Vaters, das andere die Gemeinschaft mit Christo, das dritte die Schenkung des heiligen Geistes, daraus endlich das vierte, nämlich das ewige Erbe, fliesst. Dieses Mal leidet die Zeit nicht mehr als von dem ersten zu handeln, die übrigen wollen wir auf den Donnerstag versparen.
So ist nun das erste Hauptgut unserer Seligkeit, die wir schon bereits in dem Reich der Gnaden haben, die liebreiche Kindschaft Gottes, das ist, dass alle wahren, rechtschaffenen Christen von Gott bereits von Ewigkeit zu seinen Kindern, zur Kindschaft (Eph. 1,5.) verordnet und erwählet sind, auch solches Recht der Kindschaft ihnen von Christo verordnet worden, der sie zu Brüdern und also zu seines Vaters Kindern angenommen hat, dass er sich nicht schämet, sie seine Brüder zu nennen, Ebr. 2,1, item, er hat uns erlöset, dass wir die Kindschaft empfingen, Gal. 4,5. Sodann, dass sie wirklich zu Gottes Gnadenkindern durch den Glauben in der Taufe aufgenommen worden, Gal. 3,26: Ihr seid alle Gottes Kinder, durch den Glauben an Christum. Also so wahrhaftig Christus Gottes Sohn ist nach dem Wesen aus seinem, des Vaters, Wesen gezeugt, so wahrhaftig sind wir auch Gottes Gnadenkinder, aus Gnaden von ihm angenommen und aus seinem Wort der Wahrheit, Jac. 1,18, nach seinem Willen durch die Wirkung des heiligen Geistes gezeugt. Das ist nun eine grosse Seligkeit, ein wahrhaftiges Kind, Sohn und Tochter, des grossen Gottes zu sein; wie man’s ja in der Welt für ein Grosses hält, eines grossen Königs oder Herrn Kind zu sein, der doch nur Staub und Asche ist und seinen Kindern von selbst Wenig thun kann. Aber ein Kind zu sein des Königs aller Könige, Das lasse mir etwas Grosses sein, denn Solches währet ewig, und ist’s wohl werth, dass Johannes darüber ausruft, 1. Joh. 3,1: Sehet, was für eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder sollen heissen, das ist, so gewiss sein, dass wir uns auch davon nennen, schreiben und gleichsam den Titel davon führen dürfen. Wie er auch in dem Evangelio sagt Joh. 1,12: Wie Viele ihn aufnahmen, Denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben, welche nicht von dem Geblüt, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen des Mannes, sondern von Gott geboren sind.
Es ist aber dieses Gut der Seligkeit so viel herrlicher, weil es sich in noch so vielen andern Gütern hervorthut. Denn weil fromme Christen Gottes Kinder sind, so haben sie 1. eine stete Liebe ihres himmlischen Vaters, der sie liebet, nicht nur wie andere seine Creaturen, oder auch andere Menschen, sondern wahrhaftig so brünstig, als immer mehr ein leiblicher Vater seine Kinder lieben kann. Welche Liebe ihnen auch allezeit beständig bleibt, dass es heisst: Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst? oder Verfolgung? oder Hunger? oder Blösse? oder Fährlichkeit? oder Schwert? Wiederum: In dem Allen überwinden wir weit um Dess willen, der uns geliebet hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstenthum, noch Gewalt, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch keine andere Creatur uns scheiden mag von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn. Römer 8,35.37.38.39.
Haben sie auch Dieses davon, weil Väter für ihre Kinder sorgen, dass auch ihr himmlischer Vater bei ihnen für Alles, was ihnen zu Leib und Seel’ gut ist, selbst sorget. Desswegen sie keines ängstlichen Sorgens mehr für sich bedürfen, ja ihnen gewährt wird, dass sie es nicht thun sollen, vielmehr aber sie angewiesen werden, Alles auf ihren lieben Vater ankommen zu lassen, der sie gewiss besser versorgt, als sie selbst zu thun vermöchten, ob sie sich schon lange plagen wollten. Da heisst es 1. Petri 5,7: Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorgt für euch. Ps. 55,23: Wirf dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versorgen. Welches auch unser Heiland treibt, da er den Seinigen die Sorge wegen zeitlicher Nahrung benehmen will, da er spricht Matth. 6,32: Nach solchem Allen trachten die Heiden, denn euer himmlischer Vater weiss, dass ihr das Alles bedürfet. Welches eben so wohl, ja so viel mehr in dem Geistlichen wahr ist, dass der Herr für uns und unsere als seiner Kinder Erhaltung sorgt. Getreu ist Der, der euch rufet, welcher wird’s auch thun, 1. Thess. 5,24. Er wird als ein treuer Vater es euch an Nichts eures Geistlichen, was ihr bedürft, mangeln lassen. 1. Cor. 1,8.9. Welcher auch euch wird fest behalten bis an’s Ende, dass ihr unsträflich seid auf den Tag unsers Herrn Jesu Christi. Denn Gott ist treu, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unsers Herrn; und also, weil dieser uns zum Bruder verordnet, auch zu seiner Kindschaft.
Weil der liebst Vater seiner armen Kinder Schwachheit und Gebrechlichkeit, sonderlich in dem Geistlichen wohl erkennt, so erbarmet er sich ihrer und trägt viel Geduld mit ihnen, verfährt nicht nach der Strenge mit ihnen, sondern hat vielmehr, wie mit anderm ihren Elend, also auch mit ihren sündlichen Gebrechen, so lange es Schwachheiten bleiben, ein herzliches Mitleiden. Ps. 103, 13.14. Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmet, so erbarmet sich der Herr über Die, so ihn fürchten. Denn er kennet, was für ein Gemächte wir sind, er gedenket daran, dass wir Staub sind. Mal. 3,17. Sie sollen (spricht der Herr Zebaoth) des Tages, den ich machen will, mein Eigenthum sein, und will ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schonet, der ihm dienet. Jer. 31,20. Ist nicht Ephraim mein theurer Sohn und mein trautes Kind? Denn ich denke noch wohl daran, was ich ihm geredt habe, darum bricht mir mein Herz gegen ihn, dass ich mich sein erbarmen muss, spricht der Herr.
Weil sie Kinder sind, so haben sie alle Stunde und Augenblicke das Recht und die Macht, vor ihren himmlischen Vater mit ihrem Gebet zu kommen und alle Noth ihm zu klagen; sie dürfen sich nicht vor ihm als vor einem strengen Richter fürchten, oder als die Knechte und Mägde vor ihrem Herrn nur erzittern, sondern ein kindlich Vertrauen zu ihm tragen. Welches Gott nicht nur von ihnen leiden mag, sondern sie noch dazu vermahnet, und ihnen desswegen den heiligen Geist giebt, der ein solches kindliches Vertrauen in ihnen wirke. Röm. 8,15. Ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermal fürchten müsset, sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater. Ebr. 4,16. Darum lasset uns hinzugehen mit Freudigkeit zu dem Gnadenstuhl, auf dass wir Barmherzigkeit empfahen und Gnade finden auf die Zeit, wenn uns Hilfe noth sein wird.
Dieses ist eine so viel herrlichere Gnade, weil der himmlische Vater seinen Kindern auch versichert, dass ihm solches ihr Gebet angenehm sei und dass er es allzeit erhören wolle, es sei im Geistlichen oder Leiblichen, entweder auf die Art, wie sie es selbst gebeten haben, wo er nämlich findet, dass es ihnen also nützlich und selig sein werde, oder auf eine bessere Art, wenn Jenes, was sie gebeten, ihnen nicht so gut gewesen wäre. 1. Joh. 5,15. Das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, dass, so wir Etwas bitten, nach seinem Willen, so höret er uns, und so wir wissen, dass er uns höret, was wir bitten, so wissen wir, dass wir die Bitte haben, die wir von ihm gebeten haben.
Welche Gottes Kinder sind, Die haben nun wiederum das Recht, dass sie mit den Engeln, so neben den Menschen die vornehmsten Creaturen sind, und derer Freundschaft wir sonst durch die Sünde verloren hatten, in einer Freundschaft stehen. Sie wissen, die Engel lieben sie, sie sind gern um sie, sie bewahren sie aus Gottes Befehl, sie haben eine Gemeinschaft mit ihnen unter einem Haupte Christo und sollen ewiglich bei ihnen in einer Herrlichkeit und Seligkeit ewig stehen. Daher es heisst Ebr. 12,22, dass wir kommen seien zu der Menge vieler tausend Engel! und hingegen Ebr. 1,14, die Engel seien allzumal dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst (nämlich Gottes) um Derer willen, die ererben sollen die Seligkeit, Das ist, der Kinder Gottes. Was ist nun dieses vor ein grosser Trost und Ehre, so viele Engel, Cherubim und Seraphim, zu seinen Freunden, auch theils Salvaguardie haben? Daher heisst es auch Co. 1,20: Christus hat Alles versöhnet zu ihm selbst, es sei auf Erden oder im Himmel.
Weil alle Creaturen in der ganzen Welt Gottes Eigenthum sind, so haben sich auch rechtschaffene Christen, da sie Gottes Kinder sind, des Rechts anzumaassen (das sie sonst durch die Sünde verloren hatten), dass sie aller Creaturen, die ihnen ihr himmlischer Vater vorkommen lässt, oder sie ihnen bescheeret, in göttlicher Ordnung wohl gebrauchen, derer geniessen und sich ihrer in göttlicher Ordnung erfreuen dürfen. Wissen auch, wo sie dabei in ihres Vaters Furcht bleiben und ihm davor danken, dass ihnen aller solcher Gebrauch nicht sündlich ist, sondern sie damit aus habendem Recht umgehen, wie Kinder in ihrer Aeltern Hause, was derselben und ihnen zum Gebrauch von den Aeltern eingeräumt ist, gebrauchen dürfen. Da gilt ihnen, was stehet 1. Tim. 4,4.5.: Alle Creatur Gottes ist gut und Nichts verwerflich, was mit Danksagung (und also von Kindern Gottes) empfangen wird. Denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet. Da hingegen die keine Kinder Gottes sind, Alles in gewissem Maass mit Sünden geniessen.
Es haben Kinder Gottes auch diese Versicherung, weil in der ganzen Welt Nichts geschehen kann ohne den Willen ihres himmlischen Vaters, und er aber auch wahrhaftig ihr Vater ist, dass er denn Alles auch also regiere, dass Alles zu ihrem Besten, auch sogar das Böse, welches er schon zu bessern weiss, gereichen muss; hingegen kann ihnen Nichts schaden, sondern was ihnen gern schaden wollte, muss ihnen nützen. Röm. 8,28. Wir wissen aber, dass Denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, die nach dem Vorsatz berufen sind; V. 31. Was wollen wir denn weiter sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?
Sie haben ferner Dieses, dass Gott ein Wohlgefallen an ihnen habe und sich auch ihr Gutes, was sie thun, wie schwach es auch ist, gleichwohl wohlgefallen lässt, gleichsam seine Freunde dran hat und es befördert, auch in Gnaden mit zeitlichem und ewigem Segen krönen und belohnen will. Es heisst recht von ihnen Ps. 1,3: Er ist wie ein Baum gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, Das geräth wohl. So heisst es auch von dem Geistlichen. 1. Petr. 2,5, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind (nicht aus eigener Würdigkeit, denn dazu sind sie viel zu unvollkommen), sondern durch Jesum Christum, der sie zu Kindern Gottes gemacht hat.
Wie die Väter ihre Kinder züchtigen zu ihrem Besten, und Solches ein sonderbares Stück ihrer Vaterstreue und den Kindern nützlich ist, also haben auch die Kinder Gottes diese Versicherung, dass, wo es ihnen nützlich sein werde, er ihnen seine Züchtigungen (und derselben so viel oder wenig, als ihnen nützlich ist) zusenden und in’sgesammt Alles also richten werden, dass ihnen alle ihre Leiden müssen ganz heilsam und zu ihrem geistlichen Vortheil vortrefflich nützlich und daher rechte Wohlthaten sein, welches Paulus Hebr. 12,5 u.f. vortrefflich ausführet.
Wie in der Welt alle rechten Kinder auch ihrer Aeltern Erben sind, also so bald Christen Gottes Kinder werden, werden sie damit auch Erben, und gehört ihnen wahrhaftig auf ihre Art alles Dasjenige zu, was ihres himmlischen Vaters ist. Röm. 8,17. Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben, und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf dass wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.
Dieses ist also die Kindschaft Gottes, mit Demjenigen, was damit verbunden ist, und sind lauter Güter, deren fromme Christen bereits hier im Reich der Gnaden geniessen, die aber würdig sind eine Seligkeit zu heissen; dass es also aus denselben bereits wahr ist, dass wir schon in dieser Zeit selig seien. Wie wir aber von den übrigen drei Hauptschätzen unsrer Seligkeit auf das Nächste zu handlen bereits versparet haben, also bleibet’s auch dahin aufgeschoben, was vor Vermahnungen hierzu gehören.
Jedoch wollen wir diese Vermahnung von Petro entlehnen, wenn er sagt 1. Petr. 1,17: Sintemal ihr Den zum Vater anruft, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeglichen Werk, so führet euren Wandel, so lange ihr hier wallet, mit Furcht; und uns der Klage Gottes erinnern, Mal. 1,6: Ein Sohn soll seinen Vater ehren, und ein Knecht seinen herrn. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich Herr, wo fürchtet man mich? Sehet, meine Geliebten, wir rühmen uns Alle, Gottes Kinder zu sein, und wo uns Einer Solches in Zweifel ziehen wollte, dürften wir’s als eine Injurie aufnehmen; vielleicht hat uns Allen auch eben Dieses erfreuet, dass wir jetzt von solchem theuren Schatz der Seligkeit angehört als über eine Sache, die uns wahrhaftig sammt und sonders zugehöre. Nun ich mag wünschen, dass dieses Gut und Trost Alle angehe, ich kann auch jetzt nicht sagen, wem ich’s unter euch absprechen solle. Es gedenke aber Jeder: Bin ich auch ein solch gehorsames Kind Gottes, das seinem himmlischen Vater zwar mit kindlicher Freudigkeit, aber auch mit Frucht und Ehrerbietung, gehorsamt? Indem wir wissen, wie Aeltern die ungehorsamen Kinder endlich ausstossen und enterben, so werde der himmlische Vater eben so wohl die unartigen Kinder, und die sich nicht nach seinem Willen schicken wollen, von der Kindschaft stossen. Ach dazu lasset es ja nicht kommen, sondern so oft wir unser Gebet thun und sprechen: Vater unser, vorhin bedenken: Mag ich auch mit freudigem Herzen sagen Vater unser, und widerspricht mit nicht mein Gewissen, dass ich mit boshaftigen Sünden, darinnen ich stehe, mein Kindesrecht mag verloren haben? Ueberzeugt uns nun das Gewissen so bald, ach so laset uns auch so bald ihm zu Fusse fallen und in wahrer ernstlicher Busse wiederum bessern, was wir verdorben haben; insgesammt aber diese theure Wohlthat der erlangten Kindschaft, so oft wir dran gedenken (wir sollen aber täglich dran gedenken) den stärksten Antrieb sein zur Dankbarkeit und kindlichem Gehorsam, damit wir auch daraus die gewisse Versicherung in dem wirklichen Genuss der Kindschaft zu stehen, haben mögen.
Besondern Trost bedarf’s nicht hinzu zu setzen, da die Materie selbst nichts Anders als lauter Trost ist. Einmal, wo wir keinen andern Trost hätten, als diese Kindschaft allein, hätten wir Trosts genug in aller Noth, ja im Leben und Tod. Es muss nicht allein vom Leiblichen, sondern auch Geistlichen heissen: Weil du mein Gott und Vater bist, dein Kind wirst du verlassen nicht, du väterliches Herz. Ich bin ein armer Erdenkloss, auf Erden hab ich keinen Trost. So bleibet’s eine ewige Wahrheit, wie der Herr selbst spricht Jes. 49,15: Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarmen über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselben vergässe, so will ich doch deiner nicht vergessen.
Wir schliessen mit dem Trost, den der Apostel uns ferner giebt und noch etwas Herrlicheres zeigt, nicht zwar als die Kindschaft Gottes selbst, aber doch als ihr jetziger Genuss ist; 1. Joh. 3,2: Meine Lieben, wir sind nun Kinder Gottes, und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, dass wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Davon wir auch nächst handlen wollen. Da wird alsdann die Kindschaft ganz offenbart, und wir in deren vollkommenen Genuss gesetzt sein.
Heiliger Gott, getreuer Vater, wie sollen wir dir genugsam danken, dass du uns aus nur lauter Gnade und Barmherzigkeit zu deinen Kindern angenommen hast. Du, der grosse Monarch über Himmel und Erden, uns arme Erd und Aschen. Ach was Ungleichheit! und desswegen wie viel herrlichere Gnade! Vergieb, dass wir weder diese hohe Würde genugsam erwogen und vor Augen gehabt, noch viel weniger dir davor genugsam gedanket haben. Aber eben deine väterliche Barmherzigkeit tröstet uns auch dieser gnädigen Vergebung. Lass doch von nun an diese theure Wohlthat und Schatz der Seligkeit, in deiner Kindschaft, so wir in der heiligen Taufe empfangen haben, dermaassen lebendig in unsere Seelen durch die Kraft des heiligen Geistes eingedrückt werden, dass wir nicht allein in seinem Licht dieselbe tief einsehen, sondern auch in wahrem Glauben uns fest an dieselbe halten, auch allen unsern Trost daraus ziehen. Lass aber auch solche Kindschaft den stetigen und kräftigsten Antrieb sein, dir unserm treuen Vater auch nach deinem Wohlgefallen gehorsamlich zu dienen. Und wo es mit uns zum Ende dieses Lebens gehen will, so lass alsdann diese Kindschaft Dasjenige sein, damit wir uns wider alle Anfechtungen und Schmerzen wappnen, und, durch den Glauben des ewigen Erbes versichert, uns in deinen Vatersschoss hinlegen und in demselben sanft einschlafen, durch Jesum Christum unsern erstgebornen Bruder, Amen.