1. Ein Psalm Davids. Bringt her dem HErrn, ihr Gewaltigen, bringt her dem HErrn Ehre und Stärke. 2. Bringt dem HErrn Ehre seines Namens, betet an den HErrn in heiligem Schmuck. 3. Die Stimme des HErrn geht auf den Wassern; der GOtt der Ehren donnert, der HErr auf großen Wassern; 4. Die Stimme des HErrn geht mit Macht; die Stimme des HErrn geht herrlich; 5. Die Stimme des HErrn zerbricht die Zedern; der HErr zerbricht die Zedern in Libanon, 6. Und macht sie löcken wie ein Kalb, Libanon und Sirion, wie ein junges Einhorn; 7. Die Stimme des HErrn haut wie Feuerflammen; 8. Die Stimme des HErrn erregt die Wüste, die Stimme des HErrn erregt die Wüste Kades; 9. Die Stimme des HErrn erregt die Hindinnen, und entblößt die Wälder. Und in seinem Und in seinem Tempel wird ihm Jedermann Ehre sagen. 10. Der HErr sitzt, eine Sintflut anzurichten. Und der HErr bleibt ein König in Ewigkeit. 11. Der HErr wird seinem Volk Kraft geben; der HErr wird sein Volk segnen mit Frieden.
Der 29. Psalm heißt wiederum 1) in seiner Überschrift: Ein Psalm Davids, und in demselben redet er 2) die Gewaltigen und Vornehmen an, dass sie GOtt die Ehre geben und sich vor Ihm demütigen sollen, wie sichs gebührt, V. 2-8. Was kann aber ein Mensch dem HErrn bringen? Anbetung und darin Bekenntnis, dass der HErr Alles habe, und von Ihm alles Gute komme. Wir können dem HErrn nichts geben, aber Seinen Namen, und Alles, was Er zu Seiner Selbstoffenbarung und Verherrlichung tut, erkennen und bekennen das ist unsere Sache. 3) Er stellt ihnen bekannte, handgreifliche, ihnen selbst oft vorkommende Taten GOttes vor, wodurch sie zum Demütigen unter die gewaltige Hand GOttes sollen bewegt werden. Dass die gesamten Werke des HErrn Seiner Stimme zugeschrieben worden, zeigt an, dass Er Alles ohne mühsame Arbeit, ohne fremde Hilfe, bloß durch Seinen Willen und Wort ausrichte; und dass die Rede zuletzt wieder auf das Lobsagen in Seinem Tempel zurückgeführt wird, zeigt an, dass auch die Werke GOttes in der Natur bei Wettern, im Felde, bei wilden und zahmen Tieren und dergleichen, eine Materie zum Anbeten im Tempel abgebe, gleichwie diejenigen von den Menschenkindern, welche am nächsten zu dem Thron hinreichen, noch in der Ewigkeit dem HErrn darüber Ehre geben, dass Er alle Dinge geschaffen habe, und sie durch Seinen Willen ihr Wesen haben und geschaffen seien. 4) Zuletzt legt er sein eigen Glaubensbekenntnis von GOtt und Seinem ewigen Reich ab, und bezeugt den Grund seiner Hoffnung, auf dem er stehe, V. 10 u. 11. Der HErr hat an der ersten Welt Seine richterliche Obermacht bewiesen, und es hat Ihn keiner der vorigen Riesen vom Thron gestoßen. Die heutigen Feinde Seines Reichs werden Ihn auch müssen sitzen lassen: Wohl Allen, die auf Ihn trauen. Wenn Er auch noch das Fürchterlichste aus Seinen Schätzen wird offenbar werden lassen, müssen, zur Zeit, wenn Sein Zorn und der Menschen Zorn noch einmal aufeinander stoßen werden, so wird Er darunter Alles zu der Seinigen Besten wenden, und Sein Volk segnen mit Frieden.