Rieger, Carl Heinrich - Kurze Betrachtungen über die Psalmen - Der 148. Psalm.

1. Hallelujah. Lobt, ihr Himmel, den HErrn; lobt ihn in der Höhe. 2. Lobt ihn, alle seine Engel; lobt ihn, alles sein Heer. 3. Lobt ihn, Sonne und Mond; lobt ihn, alle leuchtende Sterne. 4. Lobt ihn, ihr Himmel allenthalben, und die Wasser, die oben am Himmel sind. 5. Die sollen loben den Namen des HErrn; denn Er gebietet, so wird es geschaffen. 6. Er hält sie immer und ewig; er ordnet sie, dass sie nicht anders gehen müssen. 7. Lobt den HErrn auf Erden, ihr Walfische und alle Tiefen; 8. Feuer, Hagel, Schnee und Dampf, Sturmwinde, die sein Wort ausrichten; 9. Berge und alle Hügel, fruchtbare Bäume und alle Zedern; 10. Tiere und alles Vieh, Gewürm und Vögel; 11. Ihr Könige auf Erden, und alle Leute, Fürsten und alle Richter auf Erden; 12. Jünglinge und Jungfrauen, Alte mit den Jungen, 13. Sollen loben den Namen des HErrn: denn sein Name allein ist hoch; sein Lob geht, so weit Himmel und Erde ist. 14. Und er erhöht das Horn seines Volks. Alle seine Heiligen sollen loben; die Kinder Israel, das Volk, das ihm dient. Hallelujah.

Der 148. Psalm hat im Anfang und Schluss den großen Aufruf zum Lob GOttes: Hallelujah! Und diese Einladung zum Lob GOttes ergeht dann wiederum mit merklichen Absätzen, 1) an das, was im Himmel ist von sichtbaren und unsichtbaren Kreaturen, V. 1-6.; 2) an Alles, was auf Erden ist, besonders aber an die Menschen, V. 7-14. Im Alten Testament kommt hin und wieder eine solche Aufforderung zum Lobe GOttes, und bei der eröffneten Tür im Himmel, die es nachgehends gegeben hat, kann man sehen und hören, wie das Lob und die Anbetung GOttes im wirklichen Gang ist, bei denen, die um Seinen Thron sind. Unter den Menschen werden Diejenigen zuerst aufgefordert, denen GOtt als Königen und Fürsten viel zu verwalten anvertraut, und manchen Genuss dabei zugeworfen hat. Hernach kommt er an Diejenigen, denen GOtt in ihrer Jugend viel Munterkeit verleihet, die zum Lob GOttes schicklich ist, mit denen hernach aber auch die Alten aus ihrer vielfachen ergrauten Erfahrung anstehen sollen.

Meine Seele, singe du,
Und bring auch dein Lob dazu!