Darin wird der nächst zuvor bezeugte Unterschied zwischen dem Gerechten und Gottlosen noch weiter beschrieben, und die Weissagung des Propheten in derselben, aber zugleich das ganze Schrift - Zeugnis Alten Testaments mit einer bedenklichen Ermahnung und Verheißung beschlossen.
I. Wann und wie der Unterschied zwischen dem Gerechten und Gottlosen noch größer ausfallen werde, als in dieser Zeit Niemand geglaubt hat.
1. Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll, wie ein Ofen; da werden alle Verächter und Gottlose Stroh sein, und der künftige Tag wird sie anzünden, spricht der HErr Zebaoth, und wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen. 2. Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und Heil unter desselbigen Flügeln; und ihr sollt aus- und eingehen, und zunehmen wie die Mastkälber. 3. Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Asche unter euern Füßen werden des Tages, den Ich machen will, spricht der HErr Zebaoth.
Jenes Feuer in der Wolken Säule war für die Israeliten eine Leuchte und für die Ägypter ein Schrecken. So wird auch das Licht jenes Tages für diejenigen eine Sonne der Gerechtigkeit sein, deren gute, aber im Streit und Verachtung gelegene Sache ans Licht gebracht werden wird, und für Andere wird es ein Ofen sein, der ihnen von all ihrer Herrlichkeit weder Wurzel noch Zweig übrig lassen wird. wer sollte also den Andern um ein Glück beneiden, oder sich eine Herrlichkeit so in die Augen stechen lassen, die so wie Asche unter die Füße fallen wird! wer sollte nicht froh sein, wenn ihm über Manchem nicht Vergeltung geschieht auf Erden, der aber weiß, dass er es gut stehen hat auf die Auferstehung der Gerechten und den Aufgang selbiger Sonne, die, was im Finstern verborgen ist, an das Licht bringen wird.
II. Die Weissagung Malachiä und in derselben das gesamte Schrift Zeugnis Alten Testaments wird mit einer bedenklichen Ermahnung und Verheißung beschlossen.
4. Gedenkt des Gesetzes Mose, meines Knechts, das ich ihm befohlen habe auf dem Berge Horeb an das ganze Israel, samt den Geboten und Rechten. 5. Siehe, Ich will euch senden den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des HErrn. 6. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu ihren Vätern; dass ich nicht komme, und das Erdreich mit dem Bann schlage.
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist. Wer sich mehr an den Weltlauf kehren, und nach den sündlichen Gewohnheiten der Welt sein Leben einrichten will, der tue es auf seine Gefahr. GOtt hat Seines Willens Erklärung und Seine gegen die Welt eingelegte Protestation1) nicht unter die Bank gesteckt, es kommt nur darauf an, wer es zu Herzen nehmen und sich in seinem Angedenken fleißig darauf beziehen mag. Matth. 17, 10. fragten die Jünger JEsu, warum die Schriftgelehrten sagen, Elias müsse zuvor kommen? und der HErr JEsus beantwortet diese Frage so, dass man wohl sieht, wie Er des Eliä sein eigentlich verheißenes Kommen weiter hinaussetzt; in dem Sinn aber, wie es die Schriftgelehrten erwarteten, es auf Johannes deutete, der als Sein Vorläufer vor Ihm hergegangen, und in Geist und Kraft Eliä auch an Vätern und Kindern mit ihrer Erweckung zu der Klugheit der Gerechten Vieles ausgerichtet hat, Luk. 1, 17. Mithin konnte Johannes von sich sagen: ich bin nicht Elias; und der Heiland konnte gleichwohl sagen: So ihrs wollt annehmen, ist er Elias; wenn man es nämlich recht fasst, und bei dem, was an und durch Johannes erfüllt worden ist, gleichwohl noch weiter hinaussieht auf die letzte Erfüllung. Und durch dessen Dienst wird der HErr JEsus auch bei Seinem Kommen zum Gericht noch Glauben finden auf Erden, mithin nicht Alles mit dem Bann schlagen müssen, sondern denen, die auf Ihn warten, erscheinen zur Seligkeit. So war denn also durch alle Propheten teils das Gesetz Mosis, teils das Zeugnis von Christo bestätigt; wo man jenes hielte und auf Diesen wartete, da hatte der Glaube Alten Testaments seine Vollständigkeit, und beim Anbruch des Neuen Testaments hieß es mit Freuden: Wir haben Den gefunden, von welchem Moses im Gesetz und die Propheten geschrieben haben.