Mens, den 11. Februar 1822
Ich bin mehr als je im Falle, den Nutzen zu erkennnen, welchen freiere Grundsätze stiften können, und ich fühle von Tag zu Tage mehr, wie wenig ein engherziger Geist mit dem Geiste, der den Prediger des Evangeliums beleben muß, sich verträgt.
Ich sagte, daß man die Nationalkirchen als nützliche Einrichtungen betrachten könne, und in der That, wie würde sich ohne sie die Kenntniß Gottes und Jesu Christi in einer Menge von Ländern erhalten haben, wo es mehrere Jahrhunderte hindurch keine wahren Christen gegeben hat, und wo nach der spearatistischen Ansicht folglich keine wahre Kirche seyn konnte? Was würde nun die große Zahl derer seyn, die sich Christen nent und für die dieser Name ein beständiger Aufruf ist? Wo wären die Erinnerungen an die Geburt, den Tod und die Auferstehung Jesu, welche diese Christen jedes Jahr feiern, und die jährlich an der Thüre so mancher Herzen anklopfen? Wo wäre der Sonntag? Wo die Bibel, worauf sich alle unsere Beweise gründen und die jetzt in Jedermanns Händen ist? Wer hätte sie in so viele Sprachen übersetzt und in alle Gegenden der Erde verbreitet? Woher könnten die Bibelgesellschaften ihre ungeheuern Unterstützungen erhalten? Wo wären die für die Predigt des Evangeliums stets geöffneten Kirchen? Wo wären endlich jetzt, wenn die Nationalkirchen untergegangen seyn würden, die Elemente, welche allein eine lebendige und geistige Kirche zu bilden oder wieder herzustellen vermögen? Würde nicht Alles in die Finsterniß des Heidenthumes zurückgesunken seyn?
Es giebt also entschiedene Gründe, um in einer Kirchengemeinschaft auszuharren, die uns nicht zum Bekenntniß eines falschen Glaubens nöthigt und uns aus ihrem Schooße stößt.