Zween unter einer Decke.
Das geht nicht an. In einem Herzen willst du Jesum und die Welt betten? Mit einer Liebe willst du Jesum und die Welt zudecken? Es geht nicht an. Das Bette ist so enge, daß nichts übrig ist, und die Decke so kurz, daß man sich darein schmiegen muß, Jes. 28, 20. Hast du vergessen, was Johannes sagt: So Jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters? Fällt dir nicht ein, was beim Jacobus steht: Wisset ihr nicht, daß der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist? So belohnt die Welt ihre Freunde, daß sie dieselben zu Gottes Feinden macht. Magst du auch zween Füße bergen in einem Schuh? Zwei Formen bilden in ein Wachs? Zwei Schwerter stecken in eine Scheide? Oder mögen dich auch deine Füße zugleich bergab und bergan tragen? Ach nein. Eine Liebe treibt die andere aus; liebst du Jesum, so hassest du die Welt; liebst du die Welt, so hassest du Jesum. Gleichwie ein Fluß, wenn er in viele kleine Bächlein zertheilt wird, nicht so stark läuft wie zuvor, auch wohl endlich gar austrocknet; so nimmt die Liebe, wenn sie unter ihrer viel ausgetheilt wird, an ihren Kräften ab, und verlöscht wohl gar. Wo aber die Liebe aufhört, da fängt der Haß an. Die Welt geliebt, Jesum gehaßt. Man hats ja wohl, daß zween unter einem Dach wohnen, aber sie müssen eins sein! Jesus und Welt sind mit einander uneins. Die Welt ist hoffartig, Jesus demüthig; die Welt geizig, Jesus vergnüglich; die Welt lacht, Jesus weint. Mit einem muß mans halten. Hältst du es mit der Welt? Ich halts mit Jesu; seine Armuth ist mir lieber als der Welt Reichthum, seine Niedrigkeit werther als der Welt Herrlichkeit. Die Welt kann mich nicht lieben, warum sollt ich sie lieben? Sie richtet gern Feindschaft an zwischen mir und meinem Jesu. Welt zum Haus hinaus! Jesus soll mein Herz allein haben.