Das ist gewislich war/ und ein thewer werdes Wort/ Das Jhesus Christus in die Welt komen ist/ die Sünder selig zu machen.
S. Paulus gibt dem Euangelio aus sonderlichem bedacht den zusatz/ Es sey ein Wort/ das gewislich war ist. Uns damit freundlich zu locken und reitzen/ das wirs getrost sollen annemen/ als ein solch Wort/ welchs Gott mit klaren gewissen Zeugnissen/ und Mirackeln/ durch die Propheten/ Christum und apostel/ geoffenbart habe.
Vermanet auch daneben der Weltklugen gedancken und rede zu meiden/ die da furgeben/ das Euangelium sey eine finstere/ unrichtige und ungewisse Lere/ Darumb sol man jm nicht glauben geben.
DAs aber frome Leut ein die gedancken nicht geraten/ Das Euangelium sey zwar an jm selbs wol war und gewis/ Es gehe aber solchs uns nicht an / Darumb seien wir sein nichts gebessert/ Gibt er jm noch ein zusatz/ welcher der Weltklugen gedancken gar entgegen ist/ und spricht.
Es sey zu dem auch ein tewer werdes Wort/ weil es von vergebung der sünden/ von gerechtigkeit/ die fur Gott bestehet/ vom ewigen Leben und Seligkeit leret/ derhalb es billich alle Menschen nur hertzlich gern annemen solten/ und auff sich deuten/ was es von ewigen himlischen Gütern saget.
WEiter zeigt er auch ursach an/ warumb daran nicht zu zweiveln sey/ und spricht/ Denn Jhesus Christus ist in diese Welt komen/ die Sünder selig zu machen.
Als wolt er sagen. Ob wir gleich sündige unwirdige Leute sind/ welchs wir gerne und frey bekennen/ Gleichwol sollen wir uns aller gnade und gutes zu Gott versehen/ und mit freidigkeit zu jm tretten/ nicht vermessen auff unsere wirdigkeit/ Sondern getrost und sicherlich uns verlassen auff Gottes verheissung/ und auff das verdienst des sons Gottes/ unsers Mittlers und Hohenpriesters.
Das Weib wird selig durch kinder zeugen/ So sie bleibt im glauben/ in der lieb/ und in der heiligung/ sampt der zucht.
DIesen schönen herrlichen Trost/ sollen alle gottfürchtige Frawen allezeit im hertzen tragen/ und offt betrachten/ darin das gantze Christlich leben der Frawen gefasst ist/ wie sie sein sol.
Nemlich/ Das sie hab rechten glauben an den Heiland Christum. Lieb gegen dem Man/ Kindern/ und andern Christlichen Menschen/ in solcher ordnung/ wie Gott befolhen hat/ Und sey heilig/ das ist/ rein/ one Ehbruch/ und sey züchtig und sittig.
Und dieweil jr die grosse Last auff gelegt ist/ Kinder zu geberen und auffzubringen/ welchs one Gottes hülff nicht geschehen kan/ Tröstet sie Gott alhie/ und spricht/ Diese arbeit sol jm wolgefallen/ und sey in solcher arbeit ein kind Gottes/ und werde also selig ewiglich.
Dieser Trost ubertrifft weit allen rhum des ehlosen Stands.
Quelle: Vieler schönen Sprüche aus Göttlicher Schrifftauslegung