Das ist ein Lehrpsalm, von dem falschen Vertrauen auf Menschen, und rechtem Vertrauen auf Gott. Viel sind, wenn sie eines Fürsten oder Herren Gnade, oder eines reichen Gewaltigen Gunst haben, meinen sie, sie dürfen nichts mehr, und üben darauf manchen Mutwillen: sonderlich wo sie eine hangende Wand sehen, das ist, wo sie merken, dass einer, ohne das nicht gute Lust bei Hofe hat, oder sonst dürftig und von anderen verfolgt ist, dass er sich nicht wehren kann: da werben sie alle Ritter an, und hofieren und heucheln den großen Hansen weidlich. Sehen aber nicht, wie gar solcher Trotz auf Menschen eitel nichts ist, und glauben es auch nicht, bis sie erfahren, wie weidlich es fehlet. Darum heißt es: Traue Gott, und tue Niemand leid, das bestehet vor Gott und Menschen.