Lechler, Gotthard Victor Jesu erstes Wunder zu Kana und seine Wundertätigkeit überhaupt.

Auf der Schwelle des öffentlichen Lebens Jesu steht seine Teilnahme an der Hochzeit zu Kana, nebst dem Wunder, das er dabei verrichtet hat. Vorher war der Erlöser von Johannes dem Täufer im Jordan getauft und vom Satan in der Wüste versucht worden. Bei der Taufe war eine Offenbarung vom Himmel und die Ausrüstung mit dem heiligen Geist erfolgt. Der heilige Geist kam in einem sichtbaren Zeichen herab und erteilte der Seele Jesu, welche von Kindheit an stetig gewachsen war an Weisheit und Gnade bei Gott und den Menschen, die Salbung und Weihe zu seinem Heilandsberuf, die Fülle und Reife des Geistes, welche dazu erforderlich war, um das Werk zu verrichten, wozu er gesandt war, und selbst mit dem heiligen Geist zu taufen (Joh. 1,33). Unmittelbar darauf war Jesus in die Wüste gegangen, wo er 40 Tage in der Einsamkeit mit Fasten und Beten zubrachte; und am Schluss dieser Frist stiller Selbstbereitung ereignete sich die dreifache Versuchung, welche auf das messianische Werk Jesu sich bezog. Nachdem er so zur Erfüllung seines Berufes ausgerüstet und erprobt war, kam Jesus an den Jordan zu Johannes zurück, und nun schritt er - das erzählt uns unter allen Evangelisten am genauesten Johannes (1,35 ff.) - dazu, einzelne Männer an sich zu ziehen, die ersten Jünger um sich zu sammeln. Es sind dies Johannes und Andreas, Petrus, Philippus und Nathanael. Das war noch ein stilles vertrauliches Zusammensein des Meisters mit den ersten Jüngern, der Jünger mit dem Meister. Mit ihnen kam Jesus nach Galiläa. Bei dem nächsten Besuch in Jerusalem (Joh. 2,13 ff.) trat Jesus, von seinen Jüngern begleitet (2,17; 3,22), bereits öffentlich auf inmitten des Volkes. In die Zwischenzeit fällt die Teilnahme Jesu, nebst seinen ersten Jüngern, an der Hochzeit zu Kana. Das war eine Mittelstufe zwischen dem vertrauten Umgang Jesu mit seinen Jüngern, und seinem öffentlichen Auftreten vor dem Volk, in Begleitung der Apostel. Er ist nicht mehr mit ihnen allein im stillen Verkehr. Aber er steht auch noch nicht inmitten seines Volks. Er bewegt sich schon nicht mehr in dem engen vertraulichen Kreis. Und doch befindet er sich noch nicht auf dem weiten Schauplatz des öffentlichen Lebens. Es ist ein mittlerer Kreis von Jüngern und Freunden, Verwandten und Bekannten, in welchem wir Jesum zu Kana treffen.

Ferner bildet die Geschichte von der Hochzeit zu Kana eine Übergangsstufe in Hinsicht des Verhältnisses zwischen Jesu und seiner Mutter. Vor dieser Begebenheit erscheint Maria eigentlich als die Hauptperson. Johannes erzählt von der Hochzeit: „und die Mutter Jesu war da, Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen.“ Demnach wird Jesus samt seinen Jüngern erst in zweiter Linie genannt. Ja der Wortlaut macht den Eindruck, als wäre Jesus nicht um seiner selbst willen, sondern seiner Mutter zu Liebe eingeladen worden. Wie ganz anders klingt der Bericht unmittelbar nach diesem Vorfall: „Danach zog Jesus hinab nach Kapernaum, er selbst, und seine Mutter, und seine Brüder, und seine Jünger.“ Es ist gewiss nicht bloßer Zufall, dass hier (V. 12) der Erlöser vor allen anderen genannt ist, und dass sowohl seine Mutter und Brüder, als seine Jünger gewissermaßen als sein Gefolge erscheinen. Somit hat sich das Verhältnis zwischen Jesu und seiner Mutter jetzt geradezu umgedreht: vorher erscheint Jesus von seiner Mutter abhängig, nachher erscheint seine Mutter abhängig von ihm selbst. In der Mitte liegt die Hochzeit zu Kana, und eben hier sehen wir die Umwandlung des Verhältnisses vor sich gehen, nämlich in dem Zwiegespräch zwischen Maria und ihrem Sohne, welches den Lesern und Auslegern des Stückes von jeher so auffallend gewesen ist. Und hiermit treten wir dem Kern der Erzählung selbst näher.

Als über Tisch der Wein zur Neige ging, wendete sich Maria an ihren Sohn mit den Worten: „Sie haben keinen Wein mehr!“ Aber Jesus erwiderte ihr: „Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen!“ Wie lässt sich diese Antwort mit der Rücksicht und Zartheit vereinigen, welche nach unserem Gefühl ein Mann, eben als der stärkere, einer Frau gegenüber zu beobachten hat? Und wie mit der Ehrerbietung und Pietät, welche ein Sohn seiner Mutter schuldig ist? Wir müssen uns vor allem dessen bescheiden, dass jene orientalische Redeweise nicht mit dem Maßstab abendländischen und vielleicht romantischen Ausdrucks gemessen sein will. Wir sind auch dessen eingedenk, dass der in der Anrede gebrauchte Name im Urtext selbst keineswegs einen verlegenden oder auch nur unhöflichen Beiklang hat. Dessen ungeachtet scheint noch ein Anstoß übrig zu bleiben, welcher in der Frage selbst liegt; dieselbe drückt doch mindestens eine gewisse Verwunderung, ein Ablehnen, ja eine Art Zurechtweisung aus. Und diese können wir nur dann verstehen, wenn wir annehmen, Maria habe mit ihrer Bemerkung, dass es an Wein mangle, Jesu irgend einen Wink geben wollen über das, was er zu tun habe, eine Andeutung, welche immer noch die gewohnte Autorität der Mutter über den Sohn voraussetzte und in Anspruch nahm. Vielleicht lag den Worten der Maria der Wunsch zu Grunde, Jesus möchte, um der Familie eine Beschämung zu ersparen, sofort mit seinen Jüngern aufbrechen; wenigstens scheint auf einen solchen Gedanken die Bemerkung Jesu hinzudeuten, seine Stunde sei noch nicht gekommen. Allein Jesus war nicht mehr der Sohn im Haus, er hatte seit seiner Taufe und Versuchung einem selbständigen Beruf, dem messianischen Werk zu leben. Und darin durfte kein fremder Rat und Gedanke, mochte er auch noch so wohlgemeint sein, selbst nicht ein Wink der eigenen Mutter, sofern er lediglich menschlicher Gedanke war, für ihn maßgebend sein. Daher auch nicht ohne Absicht die Anrede: „Weib“, anstatt „Mutter“; nicht als ob dieselbe etwas unfreundliches oder gar verächtliches hätte, wohl aber berichtigt Jesus damit seine Stellung zu Maria; indem sie ihn in seinem Tun und Lassen beeinflussen will, ist sie ihm nicht Mutter, sondern lediglich nur Weib, ihre Meinung menschliches Meinen (vgl. Matth. 16,23).

Maria hat die Antwort ihres Sohnes richtig aufgenommen. Schwerlich hat sie ihn völlig verstanden, aber sie hat einesteils das wohl gefasst, dass er sie in gewisse Schranken zurückweise; und das hat sie sichtlich ohne eine Spur von Empfindlichkeit hingenommen. Sie beschied sich, für ihre Person eine andere Stellung einzunehmen zu ihrem Sohn, nicht mehr als Mutter über ihm zu stehen. Andernteils fühlte sie, dass ihr Wunsch im Interesse der Verlobten und ihrer Familie, nicht gerade abgewiesen sei. Demgemäß erteilt sie den Dienern die Weisung, dasjenige zu tun, was Jesus ihnen sagen würde. Hiemit erkennt sie an, dass er zu befehlen habe, und sorgt für aufmerksame Befolgung seiner Anordnungen.

Nun befahl Jesus den Dienern, die zum Behuf der nach jüdischer Sitte herkömmlichen Reinigungen, zum Waschen der Hände und Füße, zum Reinigen der Gefäße usw. vorhandenen steinernen Wasserkrüge mit Wasser zu füllen. Und die Diener füllten die Urnen sämtlich bis oben an. Es waren sechs große Gefäße, jedes 2-3 Metreten1) fassend, so dass ihr Gesamtinhalt mindestens 500 Flaschen fasste. Und nun hieß er die Diener daraus schöpfen und eine Probe davon dem Speisemeister bringen, d. h. demjenigen Mitglied der Gesellschaft, welches als Hausfreund und in solchen Dingen erfahren, den Vorsitz am Tisch führte und für die Ordnung bei der Mahlzeit sorgte. Dieser kostete, und entdeckte als Kenner in der ihm dargebotenen Probe einen so trefflichen Wein, dass er sofort, ohne zu ahnen was vorgegangen war, dem Bräutigam, als dem Wirth des Tages, einen Vorwurf daraus machte, den guten Wein bis jetzt gespart zu haben, während man doch sonst den guten Wein gleich anfangs aufzustellen pflege, und wenn die Gäste des guten eher zu viel getan haben, den geringeren aufwarte. Somit war das in die Krüge gefüllte Wasser in den herrlichsten Wein verwandelt.

Der Evangelist schließt die Erzählung mit den Worten: „Hiermit machte Jesus zu Kana in Galiläa den Anfang mit seinen Zeichen, und offenbarte seine Herrlichkeit und es glaubten an ihn seine Jünger.“ Wir sehen, Johannes legt einen besonderen Wert auf dieses Wunder, als das erste unter den vielen, die der Erlöser verrichtet hat. Zwei Züge hebt er daran hervor, die an den späteren Wundern Christi sich wieder finden: 1. er offenbarte darin seine Herrlichkeit; 2. die Tat erweckte Glauben. Der letztere Zug deutet auf den Zweck, der erstere auf die Ursache der Wunder.

Mit dem ersten Zug gibt der Apostel einen bedeutungsvollen Wink: alle Wunder Jesu sind Selbst-Offenbarungen. Das ganze öffentliche Leben Jesu, in Lehren und Handeln, in Tun und Leiden, war Selbstoffenbarung. Nicht am geringsten aber die Wunder des Herrn. Sie sind eine Offenbarung der inwendigen Herrlichkeit seiner Person. Und diese Herrlichkeit ist sittlicher Art, sie beruht in seinem Willen, in der Richtung seines Willens oder in der Gesinnung, und in der Kraft seines Willens.

Was die Kraft des Willens betrifft, so betätigte sich in den Wundern Jesu nicht bloß das, was wir gewöhnlich Willenskraft nennen, eine energische Selbstbeherrschung, sondern auch eine Macht des Willens über die Außenwelt, eine Herrschaft über die Natur. Von dieser Seite betrachtet, waren die Wunder Jesu eine tatsächliche Lösung des Zweifels, welchen jener arme Vater, gewiss aus der Seele Vieler, äußerte, als er Jesum bat: „Wenn du etwas vermagst, so hilf uns aus Erbarmen über uns!“ Mark. 9,22. Es gibt nicht ein einziges unter den von Jesu verrichteten Wundern, welches nicht in dieser Hinsicht seine innere Herrlichkeit, nämlich seine Herrschaft über die Natur, seine Willensmacht über die Dinge, offenbarte. So wenn der Erlöser Kranke heilte, Besessene gesund und geistesfrei machte, Tote erweckte, oder wenn er dem Sturm gebot und die tobenden Wellen des Sees Genezareth stillte, wenn er Tausende mit wenigen Broten sättigte, oder wie hier in Kana, Wasser in Wein umwandelte. Daher war der Eindruck solcher Taten auf die Augenzeugen der Art, dass sie Gott priesen, „der solche Macht den Menschen gegeben hat!“ Matth. 9,8. Diese Macht aber beruhte auf der sittlichen Einheit mit Gott, auf dem vollen Glaubensgehorsam des Sohnes gegen den Vater, Kraft dessen er auch frei als der Sohn schaltet und waltet. So ist jedes Wunder, indem es die Willensmacht Jesu, seine Herrschaft über die Kräfte der Welt bezeugt, eine Offenbarung seiner Herrlichkeit, nämlich seiner inwendigen Einheit mit Gott.

Das ist aber nur eine Seite. Die andere ist die, dass die Willensrichtung Jesu, seine Gesinnung, die völlig uneigennützige und selbstlose, erbarmende und erlösende, helfende und wohltuende Liebesfülle seines Herzens, seine „Gnade und Wahrheit“, in den Taten, die er verrichtete, sich offenbarte. So in unserer Geschichte. Nicht von vornherein, wie ein Hochzeitsgeschenk, das er den Brautleuten gleich beim Eintritt in ihr Haus schon zum ersten Gruß entgegengebracht hätte, hat Jesus das Wasser in Wein verwandelt. Sondern erst als ein Mangel eingetreten war, eine gewisse Not, wenigstens eine beschämende und drückende Verlegenheit sich fühlbar machte, griff Jesus ein. Als er aber einmal handelte, hat er nicht bloß der äußersten Verlegenheit gesteuert und notdürftig geholfen, sondern über Bitten und Verstehen getan, und eine ausgezeichnet treffliche Gabe in reichlicher Fülle geschenkt. Er hat hiermit seine hilfreiche Liebe, die „mit Gnade und Barmherzigkeit krönt“ (Ps. 103,4), leuchtend geoffenbart. In ähnlicher Weise hat Jesus durch Krankenheilungen sich als den Heiland für Seele und Leib, durch Austreibung von Dämonen sich als den Erlöser aus Satans Macht, durch Totenerweckungen sich als den Überwinder des Todes, der das Leben in sich hat, durch wunderbare Speisung Tausender sich als das Brot des Lebens geoffenbart und in Taten erwiesen. Niemals hat er ein Wunder getan zu seinem eigenen Nutzen; er würde damit nur dem Versucher zu Willen gewesen sein, dessen Zumutung, Steine in Brot zu verwandeln, um den eigenen Hunger zu stillen, er damals abgewiesen hatte. Christus hat vielmehr seine Gesinnung voller Gnade und Huld, die erbarmende, erlösende und helfende Liebe, die ihn beseelte, „in allerlei Wundertaten, als in leuchtenden Zeichen“ sichtbar gemacht und handgreiflich erwiesen. Und wie die Liebe so auch die Demut seines Herzens hat Jesus in dieser Tat geoffenbart. Da ist nicht ein überflüssiges Wort; zwei ganz kurze Befehle an die Diener, und nichts weiter. Die Diener wissen nicht, wozu das sein soll, was sie tun. Niemand ahnet, was vorgeht. Das Wunder wird verrichtet, und kein Mensch wusste davon. Nur der Erfolg zeigt, was geschehen ist. So ohne alles Gepränge in so stiller verborgener Weise, vollbringt Jesus ein Großes. So handelt der, welcher „von Herzen demütig“ ist, Matth. 11,29. Und alle seine Wunder sind Offenbarungen seines demütigen Herzens, welches nicht der geringste Zug ist an seiner Herrlichkeit.

Aber die Herrlichkeit, die in ihm war, seine Willensmacht und seine Gesinnung erbarmender, seligmachender Liebe und herzlicher Demut sollte von den Menschen erkannt und geglaubt werden. Das war der Zweck seiner Wunder. Sie sollten dazu dienen, den Glauben an ihn zu wecken und zu stärken. Das ist denn auch, wie Johannes 2,11 als Augenzeuge berichtet, in Kana der Erfolg gewesen: „es glaubten an ihn seine Jünger.“ Damit kann nicht gemeint sein der allererste Anfang des Glaubens an Jesum von Nazareth als den Messias und Heiland; denn die Personen, von denen wir hören, dass sie an ihn glaubten, waren ja bereits „Jünger“ des Herrn. Andreas hatte schon mehrere Tage zuvor in seinem eigenen und eines Genossen Namen seinem Bruder Simon zugerufen: „Wir haben den Messias gefunden!“ 1,42. Philippus hatte dem Nathanael gesagt: „wir haben den gefunden, von welchem Moses und die Propheten geschrieben haben, Jesum von Nazareth“ 1,46. Und Nathanael hatte vor Jesu das Bekenntnis abgelegt: „Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König Israels!“ worauf ihm Jesus das Zeugnis gab, dass er glaube, 1,50f. Somit kann der Ausdruck, welchen Johannes in unserer Stelle braucht, nur das sagen wollen, dass Jesu Jünger in ihrer glaubensvollen, vertrauensvoll hingebenden Anschließung an Jesum wesentlich bestärkt worden seien. Sie waren gläubig geworden, ehe sie „das erste Zeichen“ von Jesu sahen. Sie waren, teils durch Johannes den Täufer, teils einer durch des anderen Zeugnis aufmerksam gemacht, zu Jesu gekommen. Sie hatten ihn persönlich kennen gelernt und seine Worte gehört. Und dadurch waren sie zu der Überzeugung geführt worden, dass er der verheißene Heiland und Messias sei. Nicht zuerst hatten sie Wunder geschaut, so dass sie erst dadurch zum Glauben geführt worden waren. Noch weniger verhielt es sich so, dass sie vor allem gefordert hätten Zeichen zu sehen und dies zur Bedingung gemacht hätten, um sich alsdann erst - vielleicht - zum Glauben zu entschließen.

Und ebenso haben alle anderen Wundertaten Jesu nicht den Zweck, an und für sich allein, als erstaunliche Begebenheiten, Glauben zu erzeugen, geschweige den Glauben zu erzwingen. Vielmehr nur Beihilfen sollten sie sein für bereits empfängliche, angefasste und dem Reich Gottes nahe stehende Gemüter. Hingegen diejenigen, welche von Jesu Wunder begehrten oder wenigstens ungenügsam Wunder von einer gewissen Gattung forderten, hat der Erlöser jedesmal mit dem größten Nachdruck, ja mit Entrüstung von sich gewiesen, Matth. 12,38 f. Luk. 11,16 ff. Ein anderes Mal hat er, weit entfernt den Unglauben durch Wunder überwältigen zu wollen, gerade um des Unglaubens willen wenige Wunder verrichtet, Matth. 13,58. Auf der anderen Seite hat er allerdings denjenigen, welche Augenzeugen vieler Taten seiner Erlösermacht gewesen waren und sich doch nicht zur Sinnesänderung hatten bewegen lassen, das schwerste Gericht geweissagt, Matth. 11,20 ff. Denn nichts liegt doch näher und ist in der Tat vernünftiger als der Gedanke, welchen Nikodemus ausgesprochen hat: „Niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm“ Joh. 3,2. Die Jünger hatten vollkommen Recht, wenn sie, namentlich auch auf Grund seiner Wunder, die Überzeugung fasste, dass Jesus ein Prophet sei mächtig in Tat und Wort, vor Gott und allem Volk, Luk. 24,19. Und noch für uns spätgeborene, die wir Jesu Wunder nur mittels des Zeugnisses der Apostel und Evangelisten kennen, sind diese Taten des Herrn sprechende Züge, welche ihn für uns kenntlich machen als den Heiland der Welt, als den Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

1)
Eine Metrete war eine altgriechische Maßeinheit für Flüssigkeiten, die 39,3 Litern entsprach.