Soweit ist ein Teil unserer Kirchengenossen in der Unkenntnis des Neuen Testamentes gekommen, daß sie nicht einmal wissen, daß das apostolische Glaubensbekenntnis weiter nichts ist als die Zusammenfassung der grundlegenden Tatsachen des Christentums selbst, das heißt eben: der großen Taten Gottes in Christo; daß jenes älteste Bekenntnis bestreiten also nichts ist als die Gottestaten und die Grundwahrheiten des Neuen Testaments selbst antasten. Ist es den Bekämpfern des Apostolikums entgangen, daß die Kirche Jesu Christi immer wie eine Beterin so eine Bekennerin gewesen ist und daß, wenn sie überhaupt je aufhört, den ihr erschlossenen und anvertrauten alten und unveralteten, weil ewigen Inhalt, Grund und Hoffnungshalt ihres Glaubens zu bezeugen, sie auch aufhört, Kirche zu sein und zu heißen? Wir unterscheiden Mitgliedschaft der Kirche und Führerschaft. Auch der Schwächste soll getragen, selbst der Widerstrebende darf nicht aus unserer Hoffnung ausgestoßen werden. Wir zwingen niemand auszuscheiden, solange ihn die Liebe zu unserer teuren, evangelischen Kirche hält und beseelt, solange er bleiben will. Aber daß er unseren Glauben befehden, daß er unsere Kirche mit seinem Unglauben regieren, irreführen, verwirren und zerstören, daß er unter dem Vorgeben, hier herrsche „Bekenntniszwang“, dafür einen Verleugnungszwang, eine Unglaubenstyrannei einführen, daß er Glauben und Unglauben, Bekennen und Verleugnen, Auferstanden und nicht Auferstanden, Ja und Nein für gleichbedeutend, gleichberechtigt in derselben Kirche erklären und diese Uneinigkeit im Geist für die Einheit des Geistes ausgeben solle, dawider werden wir kämpfen mit Wort und Schrift. Der Erfahrungsbeweis wird nicht ausbleiben, wo die Kraft zur Bekehrung, wo die Wahrheit, wo der Trost im Leben und im Sterben zu finden ist.