Unser christliches Bekenntnis lautet: „Ich glaube, dass Jesus Christus sei mein Herr, der mich verlorenen und verdammten Menschen erlöst hat, erworben, gewonnen, von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels.“ Ist dies Bekenntnis in der Schrift gegründet? Höre die Worte unsers heutigen Texts, da findest du es, Kap. 2, 13. 14. 15. Und er hat euch auch mit ihm lebendig gemacht, da ihr tot wart in den Sünden und in der Vorhaut eures Fleisches, und hat uns geschenkt alle Sünden, und ausgetilgt die Handschrift, die wider uns war, welche durch Satzungen entstand und uns entgegen war, und hat sie aus dem Mittel getan und an das Kreuz geheftet; - und hat ausgezogen die Fürstentümer und die Gewalten, und sie Schau getragen öffentlich, und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst.
Der Apostel hatte erinnert, dass wir der äußerlichen Beschneidung nicht bedürften, da wir wiedergeboren wären, welches eine innere Beschneidung ist. Nun greift er noch weiter und lehrt, dass auch alle übrigen Satzungen des Gesetzes aufgehoben seien durch das große Werk der Erlösung, als welches uns in allem Betracht frei mache von den Banden der alten Knechtschaft. Betrachten wir denn nach den obigen Worten näher
das Werk der Erlösung, als welche eine vierfache ist:
Paulus gedenkt des Zustandes, darin wir waren, ehe Gott eine neue Kreatur aus uns machte. „Die ihr tot wart“ tot, das heißt, von Gott, der Quelle alles Lebens, durch die Sünde geschieden. Denn wie der leibliche Tod eine Trennung des Leibes und der Seele ist, so der geistliche Tod, davon der Apostel hier redet, eine Trennung der Seele von Gott und seiner seligen Gemeinschaft. Da ist eine dreifache Not, die uns drückt, zum ersten die, dass wir, als entfremdet von dem Leben, das aus Gott ist (Eph. 4.), keine Lust und Kraft in uns spüren, den Willen Gottes zu tun; zum andern die, dass wir nun ebendarum auch Kinder des Zornes sind, und alles Friedens mit Gott ermangeln; zum dritten die, dass wir uns selbst nicht helfen können, so wenig ein Toter sich selbst lebendig machen kann. Je mehr ein solcher Toter von der Sünde gebunden. wird, desto mehr wächst die Feindschaft zwischen ihm und Gott, und je mehr die Feindschaft wächst, desto mehr fesselt ihn wiederum die Sünde. Fasse er einmal den Vorsatz, irgend eine Sünde, die ihn beherrscht, in herzlicher Gottesliebe zu überwinden, so wird er bald sein Unvermögen erkennen, und sehen, dass er sich weder regen noch bewegen kann. Das Element, darin er, wie der Fisch im Wasser, sich bewegt, ist die Sünde, daher Paulus sagt: Die ihr tot wart in den Sünden den Sünden, die ihr findet in eurer Vergangenheit und bei den Kindern dieser Welt, unter welchen Sünden alle Ausbrüche der uns innewohnenden bösen Luft zu verstehen sind, in Worten und Tat. Nicht, als ob jeder Sünder alle und jede Sünde täte - die Früchte an den verschiedenen Bäumen des Todes sind verschieden, und die Wege der Übertretung, die die Toten gehen, sind nicht alle gleich; - aber dennoch muss ihrer aller Weg den Namen Übertretung führen. Ja, selbst das Gute, das sie tun, und das scheinbar Unschuldige, ihr Essen und Trinken, ihr Schlafen und Wachen, ihr Arbeiten und Ruhen, ermangelt der höheren Weihe durch die Gottesliebe. Am Toten ist alles tot, auch wenn es den Schein hat, dass es Leben sei. -
Zu der Übertretung setzt Paulus noch die Vorhaut des Fleisches, das ist, die Unbeschnittenheit, die Unbekehrtheit ihres verderbten Herzens. Nicht nur ihre Werke sind böse, sondern der Tod ist gedrungen bis in ihr innerstes Wesen, von dem Gipfel des Sündenbaumes bis in die Wurzel. Von diesem Tode nun hat Gott uns erlöst, und uns lebendig gemacht mit ihm. Mit ihm: da wird uns der Weg gezeigt, auf dem das geschehen ist. Christus, da er starb, hat uns mit sich genommen in den Tod, und Christus, da er von den Toten auferstand, hat uns mit sich zurückgeführt in das Leben. Dass Christus, dieser Eine für uns alle, gestorben ist am Kreuze, und als Sieger über Sünde, Tod, Teufel, wieder hervorgegangen ist aus dem Grabe; dass wir durch die Taufe und den Glauben in Gemeinschaft mit ihm getreten sind, und wegen dieser Gemeinschaft mit ihm Teil haben an dem ganzen Segen seiner Erlösung, das ist der Grund, warum wir sagen können: wir leben. In Folge dessen hat nun auch der Zorn Gottes aufgehört, und wir leben in Frieden mit Gott; die Kette ist zerrissen, worin die Sünde uns gefesselt hielt, wir hassen die Sünde, meiden das Böse, und spüren in uns Luft und Kraft, den Willen unsers Vaters im Himmel zu tun.
Aber diese Auferstehung vom Tode zum Leben wäre nicht möglich ohne Vergebung der Sünden, daher die Erlösung vom Tode voraussetzt
die Erlösung von der Sünde. „Und hat uns geschenkt alle Sünden,“ spricht Paulus. Auf dreierlei wird hier hingewiesen: auf den Gegenstand, den Umfang und den Grund der Vergebung. Was vergeben wird, heißt Sünde, im Grundtexte „Fall,“ wie denn jede Sünde ein Fall ist, ein Abfall von Gott. Der Mensch, wenn er sündigt, fällt von einer Höhe herab in eine Tiefe, und je mehr er sündigt, desto weiter fällt er herab in die Tiefe der Finsternis, der Ohnmacht, des Teufels. Je tiefer nun der Fall ist, den wir getan, um so preiswürdiger ist die Gnade, die uns wieder aufrichtet von diesem Fall. Die Sündenvergebung stellt uns auf eine Höhe, wo wir hinabschauen in die Tiefe unsers früheren Elendes, nicht mit Angst im Gewissen, sondern mit herzlicher Freude darüber, dass Gott, was geschehen ist, durchaus als ungeschehen ans sieht. Und zwar will Gott das ist der Umfang der Vergebung - alle Sünden so ansehen, nicht nur die äußere Tat, sondern auch ihren innern Keim, nicht nur die kleinen, sondern auch die großen, nicht nur die alten, sondern auch die neuen. Jegliche Sünde jedes Tages vergibt uns Gott, wenn wir glauben und beten: Vergib uns unsere Schuld. Zwar ist es die Weise Gottes, wenn wir an unserm Gewissen angefasst und göttlich betrübt werden, dass es meistens nur Eine Sünde ist, die er gleichsam aus den hundert, aus den tausend andern Sünden hervorhebt, und mit ihrer Last, mit ihrem Fluch uns unter die Augen stellt, nicht anders, als wenn wir keiner andern schuldig wären. Aber es sind doch alle andern mit gemeint, und mit der Einen werden sie alle vergeben, und aus unserm Schuldbuche getilgt. Selbst die Sünde wider den heiligen Geist würde Vergebung finden, wenn sie nicht eine Verstocktheit voraussetzte, bei der keine Reue, kein Glaube, keine Umkehr mehr möglich ist. - Endlich der Grund der Vergebung Gott schenkt sie uns, das heißt, er erlässt sie uns aus Gnade. Wir können nicht durch eigenes Verdienst die Schuld abtragen, sondern es ist einzig und allein die Gnade, der wir die Befreiung von der Schuld zu danken haben. Aus Gnaden seid ihr selig worden - nicht aus den Werken, auf dass sich nicht jemand rühme (Eph. 2.). Wir strecken bloß die Hand des Glaubens aus, um das anzunehmen, was Gott aus freier Gnade hineinlegt, und selbst den Glauben wirkt Gott.
Aber ist es möglich, der Sündenvergebung uns versichert zu halten, da die Handschrift Gottes das Gesetz uns beständig unsere Schuld vorhält und uns richtet? Man sieht, eine Erlösung von der Sünde ist wiederum nicht möglich
ohne die Erlösung vom Gesetz - „Und hat ausgetilgt die Handschrift, so wider uns war, welche durch Satzungen entstand, und uns entgegen war, und hat sie aus dem Mittel getan und an das Kreuz geheftet.“ Unter Hand- oder Schuldschrift versteht man eine von einem Schuldner eigenhändig entweder geschriebene oder doch unterschriebene Urkunde, darin er nicht nur zu einer Schuld sich bekennt, sondern auch zur Abtragung derselben sich verbindlich macht. Ist irgend etwas, das uns schrecken kann, so ist's eine Obligation, die uns vorgehalten wird von unserm Gläubiger, mit dem Bedeuten: Bezahle, was du mir schuldig bist! Da ist uns, wie der armen Witwe, welcher der Schuldherr die beiden Kinder nehmen wollte (2 Kön. 4.), oder wie jenem Schuldner, der sich selbst und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, verkaufen lassen und bezahlen sollte (Matth. 18.). Welches ist nun die von Paulus gemeinte Schuldschrift? Einige verstehen darunter das Gewissen, das uns stets an unsere Sünden erinnere, wie David sagt: „Meine Sünde ist immer vor mir“ (Ps. 51.). So spricht Luther: „Nichts ist so hart wider uns, als unser eigenes Gewissen, damit wir als mit einer Handschrift überzeugt werden, wenn das Gesetz uns die Sünde offenbart, dass wir solche Handschrift geschrieben haben.“ Es ist aber unter der Handschrift nicht sowohl das Gewissen zu verstehen, als vielmehr das von Gott geschriebene Gesetz, welches wir mittels des Gewissens unterschreiben und anerkennen als eine Schuld, die wir zu bezahlen haben. Denn ob auch der Sünder sich gern möchte von Gottes Gesetz lossagen, als ginge es ihn nicht an, so widerspricht ihm doch heimlich das Gewissen und erkennt die Forderung an. Dass das Gesetz von Paulus gemeint sei, darauf weist auch der Zusatz hin, dass es enthalten sei in den Satzungen. Satzungen bedeutet ein von der Obrigkeit an ihre Untertanen erlassenes Gebot, wie Lukas 2, 1: „Es ging ein Gebot vom Kaiser Augustus aus.“ Hier ist nun die Satzung das Gesetz des Alten Testaments, sofern uns Gott darin seinen Willen äußerlich kund gibt hinsichtlich dessen, das wir tun und lassen sollen. Es ist das ganze Gesetz, nicht nur die zehn Gebote, die Gottes Finger auf zwei steinerne Tafeln schrieb, sondern auch alle gottesdienstliche und sonstige Satzungen des Alten Testaments Denn obgleich die Reinigungen, die Opfer usw. das Ansehen hatten, als reinigten sie das Volk, so taten sie doch solches eigentlich nicht, sondern wiesen nur das Volk auf seine Schuld Hin und auf den künftigen Messias, der mit seinem Opfer wegnehmen sollte alle Sünden. Das Gesetz war ein öffentliches Zeugnis wider Israel, dass es beladen sei mit Sünden, deren Gedächtnis durch das große Versöhnfest (Hebr. 10, 3.), ja täglich in allen Opfern erneuert wurde. So manches Opfer, so manches Bekenntnis: „Wir sind Sünder und sind Gott mit vielen Sünden als mit Schulden verhaftet.“ Ganz besonders aber war das Sittengesetz wider Israel und wider die ganze Welt, da es Gebote enthält, zu deren Erfüllung sich jeder als verpflichtet bekennen muss, und doch keiner ist, der nicht jegliches dieser Gebote vielfältig übertreten hätte, und demnach jenes Wort auf sich ziehen müsste (5 Mos. 27.): „Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesetzes erfüllt, dass er danach tue. So ist uns denn das Gesetz zuwider, und in dem Maße zuwider, dass wir es nicht nur als eine unbezahlte Schuld anerkennen, sondern auch eine Feindschaft wider dasselbe in uns finden“ (Röm. 7, 23.). Was ist nun geschehen, dass wir frei würden von diesem harten, gebieterischen Gesetz und seinem Fluch? Gott hat die Handschrift ausgetilgt, spricht Paulus, das heißt, er hat sie ausgelöscht, wie man einen Namen auslöscht aus dem Buche, und zwar so vollkommen, dass auch kein Tüttel eines äußerlichen Befehls, einer Drohung, eines Fluchs übriggeblieben ist. Was im Alten Testamente bloß Schatten und Vorbild auf Christum war, das ist gewichen, nun Er selber erschienen, wie der Morgenstern verlöscht, wenn die Sonne aufgeht. Die Sittengebote stehen zwar noch fest und bleiben feststehen bis ans Ende der Welt. Beständig gilt das Wort: „Du sollst Gott über alles lieben und deinen Nächsten als dich selbst;“ aber dies Wort ist uns, die wir in Christo Jesu sind, nicht mehr ein Fluch und Stachel im Gewissen, da uns das Blut Jesu Christi rein macht von allen Sünden (1 Joh. 1, 7.); auch steht es uns nicht mehr als Satzung, das ist, als äußerliches Gebot und Befehl gegenüber, sondern ist uns mit dem Griffel des heiligen Geistes ins Herz geschrieben, ist uns ein sanftes Joch und eine leichte Last, weil wir Gott und unsern Nächsten von Herzen lieben. Weiter sagt Paulus, damit er jene Wahrheit noch mehr bekräftige, Gott habe die Handschrift aus dem Mittel getan oder aus dem Wege geschafft. Denn sie stand wie eine Scheidewand zwischen Gott und uns, unsere Untugenden schieben uns und unsern Gott von einander (Jes. 59, 2.); aber nun ist der Zaun abgebrochen, nun ist die Scheidewand weggetan, wir haben einen freien, freudigen Zutritt zu Gott. Wie ist doch das geschehen? So, dass Gott die Handschrift an das Kreuz nagelte. Denn weil Christus, da er am Kreuze hing, ein Fluch für uns ward (Gal. 3, 13.), und unsere Sünden an seinem Leibe mit sich hinauftrug auf das Holz (1 Petri 1, 24.), so ist mit ihm auch unsere Schuld gekreuzigt. Das nun tröste uns in aller Anfechtung. Denn ist die Handschrift ausgetilgt am Kreuz, wer will dann die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hie, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus ist hie, der gestorben ist (Röm. 8.).
Ist denn nun das Werk der Erlösung vollständig von Paulus beschrieben? Er hat es uns dargestellt in Beziehung auf den Tod, auf die Sünde und auf das Gesetz. Nun ist noch übrig, dass er es uns darstelle in Beziehung auf den ersten Urheber der Sünde, auf den Teufel. Mit der Macht der Sünde ist auch die Macht des Teufels gebrochen. Die Erlösung ist demnach
auch eine Erlösung vom Teufel. „Und hat ausgezogen die Fürstentümer und die Gewaltigen, und sie Schau getragen öffentlich, und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst.“ Der überwundene Feind ist der Teufel mit seinem Anhange, der Fürst der Finsternis. Paulus fasst nun alle Ordnungen der Engel der Finsternis zusammen in dem Ausdruck: Fürstentümer und Gewaltige. Wie steht nun zu diesen Geistern der Mensch? Bis zu seiner Bekehrung ist er in der Gewalt der Sünde, also auch in der Gewalt dessen, der eben durch die Sünde über uns herrschet, der in den Fesseln der bösen Lüfte und in den Ketten der sündlichen Gewohnheiten uns von einer Übertretung zur andern führt. Aber Gott hat in Christo auch diesen Feind besiegt. Der Apostel stellt uns dies dar unter dem Bild eines Überwinders im Kriege, der den Feind entwaffnet, ihn zur Schau stellt und im Triumphe aufführt. Gott hat den Teufel ausgezogen, entwaffnet. Als der Stärkere ist er über ihn gekommen, und hat ihm seinen Harnisch genommen, darauf er sich verließ, das ist, seine Gewalt, die er durch Sünde und Tod über den Menschen übte. Die Gefangenen sind dem Riesen genommen, und der Raub des Starken ist los worden (Jes. 49, 25.). Und wie der Siegesheld die Gefangenen mit sich führte auf dem Heimwege und zu ihrer Schande sie öffentlich zeigte, so hat Gott auch den Teufel öffentlich zur Schau gestellt. Sind nicht Satan und seine Helfer beschämt und gleichsam in Ketten und Fesseln dem Volke gezeigt worden, als der Herr, den sie ans Kreuz brachten, gerade auf diesem Wege des Todes den Sieg der Auferstehung davontrug, und den Feind mit seinen eigenen Waffen überwand? Wie beschämt stand der Feind, wie herrlich stand Christus da von dem Augenblicke an, da es hieß: „Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!“-Gott hat aus dem Feinde einen Triumph gemacht. Der Triumph war bei den alten Römern die größte Ehre, die einem Überwinder widerfahren konnte. Es war der Einzug, den er mit unsäglicher Pracht, unter dem Zujauchzen des Volkes, in die Stadt Rom und auf das Kapitol hielt, wobei die Gefangenen, sonderlich die Fürsten, gefesselt vor dem Triumphwagen hergeführt wurden. So hat Christus über die Hölle triumphiert, da er wieder heimkehrte ins Leben, da er den Ölberg betrat, da er verklärt im Elias-Wagen der Himmelfahrt seinen Einzug in das Reich der Herrlichkeit hielt. Als nun vollends der Geist ausgegossen wurde über alles Fleisch, als das Evangelium in aller Welt verkündigt wurde, als die Götzen-Altäre sanken und der Herr sich eine Gemeinde nach der andern sammelte: da war das Himmelreich wie ein Triumphwagen Christi, vor dem die Fürsten der Hölle gebunden einhergingen. Und noch jetzt hat Gott nicht aufgehört zu triumphieren, denn er lässt und wird lassen das Evangelium predigen in aller Welt und durch diese Predigt das Reich des Teufels zerstören. Wir können nun fragen: Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Gott sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesum Christum! Doch dürfen wir deshalb nicht sorglos sein, als hätten wir jetzt keinen Teufel mehr zu fürchten. Es hat etwas zu bedeuten, wenn Paulus erst von dem Triumph über die Fürstentümer und Gewaltigen redet, nachdem er von der Lebendigmachung und von der Sündenvergebung und von der Austilgung der Schuldschrift geredet hat. Bei wem dies geschehen ist, bei dem ist auch die Macht des Teufels gebrochen, bei dem sind seine Werke gestört. Aber wer noch tot ist im Unglauben, wer noch Sünde tut, wer noch unter dem Zwange und Fluch des Gesetzes steht, der ist noch immer vom Teufel, der auch zu unserer Zeit noch sein Werk hat in den Kindern des Unglaubens (Eph. 2.), und umhergeht wie ein brüllender Löwe und suchet, welchen er verschlinge (1 Petri 5, 19.). Daher prüfe sich jeder, wie es um ihn stehe in Ansehung des Todes und der Sünde und der Handschrift, und um wen es gut steht in diesem Betracht, der sehe wohl zu, dass er nicht wieder unter die Obrigkeit der Finsternis komme, nachdem er versetzt worden ist in das Reich des Sohnes der Liebe.