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Hofacker, Wilhelm - Am sechsten Sonntag nach dem Erscheinungsfest.

Text: 2 Petr. 1. 16-21.
Denn wir haben nicht den klugen Fabeln gefolget, da wir euch kund gethan haben die Kraft und Zukunft unsers HErrn Jesu Christi; sondern wir haben seine Herrlichkeit selbst gesehen, da er empfieng von Gott dem Vater Ehre und Preis, durch eine Stimme, die zu ihm geschah von der großen Herrlichkeit dermaßen: Dieß ist mein lieber Sohn, an dem Ich Wohlgefallen habe. Und die Stimme haben wir gehöret vom Himmel gebracht, da wir mit Ihm waren auf dem heiligen Berge. Wir haben ein festes prophetisches Wort; und ihr thut wohl, daß ihr darauf achtet, als auf ein Licht, das da scheinet in einem dunkeln Ort, bis der Tag anbreche, und der Morgenstern aufgehe in euern Herzen. Und das sollt ihr für das erste wissen, daß keine Weissagung in der Schrift geschiehet aus eigener Auslegung, denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht: sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem heiligen Geist.

Die Stimmung, in der der Apostel Petrus diese unsere Textes-Worte niedergeschrieben hat, war eine sehr ernste und feierliche. Er sah sich damals dem Schlusse seines Glaubenslaufes sehr nahe; der letzte Kampf und blutige Märtyrertod, auf den der HErr ihn schon so frühe vorbereitet hatte, lag bereits im Bereich seines geistigen Gesichtskreises; es war die Zeit gekommen, von der ihm der Heiland sagte: wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein Anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hin willst. Und Johannes setzt hinzu: das sagte er aber, zu deuten, mit welchem Tode er Gott preisen sollte. So erwartete er nun alle Augenblicke das Zeichen des Aufbruchs. Ich weiß, sagt er unmittelbar vor unsern Textes-Worten, ich weiß, daß ich meine Hütte bald ablegen muß, wie mir denn auch unser HErr Jesus Christus bereits eröffnet hat. Und doch mit welcher Ruhe spricht er von diesem ihn so nahe berührenden, grauenvollen Ereigniß. Der abzulegende Leib erschien ihm als eine Hütte, aus der er einen Umzug zu bewerkstelligen habe. Das Kreuz, an dem er seinem HErrn und Meister auch im Tode ähnlich gemacht werden sollte, deuchte ihm eine Himmelsleiter, auf der er guten Muths zu den seligen Höhen des ewigen Lebens emporsteigen dürfe; und der blutige Martertod, der ihm bevorstand mit allen seinen Schrecken und Qualen kümmerte ihn nicht mehr, als das Ablegen eines alten Gewands, das unbrauchbar und für seine weitere Bedeckung untauglich geworden war. Das war der königliche Sinn, mit dem dieser Knecht Christi so wie alle seine Mitknechte dem entscheidungsvollen Schritt entgegengiengen; das war die getroste Zuversicht, mit der sie in das ritterliche Wort eines Paulus einstimmten: Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren HErrn Jesum Christum (l Kor. 15, 55. 57.)!

Schon für den Forscher auf dem Gebiet der menschlichen Seelenkunde ist es eine die Untersuchung lohnende Frage, wie eine solche patriarchalische Ruhe dem gefürchtetsten Feinde der Menschheit, dem Tode gegenüber, zu erklären und aus welchen Ursachen sie abzuleiten sey. Wie viel näher liegt die Frage einem heilsbegierigen Herzen, das es auch zu diesem Sterbensmuth, zu dieser Todesfreudigkeit bei sich selber gerne bringen möchte, und doch den Faden hiezu nicht finden kann. Darauf wollen wir nun in dieser heiligen Stunde zu antworten suchen, indem wir uns die Frage vorlegen:

Wo der rechte Lebensgrund zu finden sey, aus dem die wahre Sterbensfreudigkeit erwächst.

1) Auf dem Boden der in Christo geoffenbarten Wahrheit;
2) in der Verklärung Christi;
3) indem festen, prophetischen Worte.

1.

1) Wir haben nicht den klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kund gethan haben die Kraft und Zukunft unseres HErrn Jesu Christi, sondern wir haben seine Herrlichkeit selbst gesehen. So beginnt der Apostel in unserem Texte, indem er den gesunden, kräftigen Lebensgrund bezeichnen will, aus dem seine getroste Hoffnung im Leben und Sterben erwachsen sei und Nahrung ziehe. Nicht die ersonnenen und erdichteten Fabeln und Mythen der alten Welt, die bunten und trügerischen Erzeugnisse der fabelnden und faselnden Menschen-Vernunft über Gott und Götter, über das Jenseits und die Unsterblichkeit, sind es, aus denen wir unsere Zuversicht schöpften, wir haben etwas Anderes, etwas Festeres, Gewisses, Untrügliches, Bewährteres; wir haben den HErrn selbst, den Eingeborenen voll Gnade und Wahrheit, Ihn, den König der Wahrheit und der Unsterblichkeit, Ihn, den Bürgen der Auferstehung und des ewigen Lebens selbst gesehen und die Kraft seiner Erscheinung im Fleisch aus eigener, lebenskräftiger Erfahrung kennen gelernt, und darum ist unser Glaube nicht auf trügerische Menschenfündlein, sondern auf den Felsengrund der ewigen Wahrheit selbst erbaut, also daß eher die Kräfte des Himmels sich bewegen, eher die Erde aus ihren Fugen weichen, eher die Sterne Gottes vom Himmel fallen müssen, ehe auch nur ein Stein aus diesem unserem Grund weicht, ehe auch nur ein Theil dieses unseres Glaubensfundaments sich als unhaltbar und trügerisch erweist.

2) So getrost tritt der Mann auf, der nichts vor sich sah, als in einigen Monaten an das Kreuz geschlagen zu werden. Auf dem Gebiete der sich selbst überlassenen Vernunft gibt es für den Menschengeist keine in Noth und Tod Stand haltende, über Zweifel und Scrupel siegreiche Gewißheit in göttlichen und übersinnlichem Dingen. In jeder Menschenbrust liegt zwar ein tiefes Verlangen und Sehnen nach Gott und Ewigkeit, und seit Jahrtausenden hat die menschliche Vernunft gearbeitet, um sich zu Sicherem und Zuverlässigem emporzuarbeiten; sie hat nämlich, was das Jenseits betrifft, die Leitern der Weltweisheit angesetzt, und Schlußfolgerung an Schlußfolgerung gereiht, um über den Sternen und Himmeln die andere unsichtbare Welt zu erklettern, aber je höher sie hinauskam, desto unsicherer und lückenhafter ist diese Leiter geworden, und sie mußte früher oder später sich wieder zur Rückkehr entschließen, ohne das Land der Herrlichkeit auch nur von Weitem geschaut zu haben. - Es ist ein dichter Schleier, der uns jenes Land verhüllt und ebenso den Weg, auf welchem der Mensch dazu geführt werden soll. Der Fußtritt Gottes in der Welt- und Menschen-Geschichte ist sehr leise und unhörbar; die Gräber, an die wir treten, sind tief, und schaurig ihr Rand; die Labyrinthe des Lebens, die mancherlei Wechselfälle desselben, sind oft sehr verworren und dunkel, und der Faden ist sehr zart, an dem wir den Ausgang wieder finden können. Darum wären wir die elendesten unter allen Kreaturen, wenn wir mit unserem, nach Gott und Ewigkeit dürstenden Herzen blos an die Fabeln und Fündlein der falsch berühmten Kunst uns zu halten hätten, wenn wir nicht auf den festen und sicheren Boden der in Christo geoffenbarten Wahrheit treten und hier festen Fuß fassen und den Bau unserer Zuversicht und unseres Glaubens aufführen könnten.

Die Welt spricht in ihrem Theile auch von Gott und Unsterblichkeit und Wiedersehen; sie spricht von höherer Vollendung, himmlischen Gefilden und höheren Regionen, und dem besseren Jenseits; und doch, wenn sie ehrlich sein will, so wird sie gestehen müssen, daß ihr immer der Zweifel im Nacken sitzt: ist's auch wahr? wird unfern schönen Redensarten auch die Wirklichkeit entsprechen? Die Welt predigt Sätze, auf die sie sich nicht, wie Petrus und seine Mitapostel den Kopf herunterschlagen ließ, sie baut Systeme, die sie nicht mit Daransetzung Gut's und Blut's vertheidigen würde.

In der Vernunft liegt diese Gewißheit nicht, sie ist nur zu finden in der geoffenbarten Gnade und Wahrheit Jesu Christi, nur bei ihm, der vom Vater ausgegangen und zum Vater zurückgegangen ist, und der deßwegen auch allein gewisse und untrügliche Kunde geben konnte von jenem ewigen, nie umsegelten Lande. Gewißheit ist nur bei dem, der die Himmel zerrissen hat und herniedergestiegen und unser Bruder geworden, ja der auch in die Grabes-Nacht hineingetreten und als der Sieger über Tod und Grab hervorgebrochen ist. Gewißheit ist nur bei dem, der sprach: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; Ich bin die Auferstehung und das Leben; Ich lebe und ihr sollt auch leben! Ich gehe zum Vater, und wo Ich bin, soll mein Diener auch sein. Dies war das Eine Wort, worin die Apostel die Bürgschaft des ewigen Lebens umschlangen im festen Glauben. Dies war's, was sie getrost machte, um auch bei solchen Aussichten, wie sie damals Petrus hatte, sich zu freuen und zu sprechen:

Kann uns doch kein Tod nicht tödten,
Sondern reißt
Unsern Geist
Aus viel tausend Nöthen;
Schleußt das Thor der bittern Leiden
Und macht Bahn
Daß man kann
Geh'n zu Himmelsfreuden.

II.

1) Der feste Grund, aus welchem dem Petrus die Sterbensfreudigkeit erwuchs, war die in Christi Leben geoffenbarte Gnade und Wahrheit. Was war es nun aber für eine Begebenheit, an welcher, wie wir in unserm Texte sehen, der Blick des Apostels besonders hing? An was hält er sich, indem er zurückschaut auf die Zeit, die er mit seinem HErrn und Meister durchlebte? Sonst, wenn die Apostel des HErrn auf den Grund ihrer Hoffnung zu reden kommen, so gedenken sie der Auferstehung Jesu Christi als desjenigen Siegels, das nicht nur unsere Versühnung uns versichert, sondern eben damit auch uns schon den Zugang in jenes Leben und in seine Herrlichkeit uns eröffnet und verbürgt. In unserm heutigen Texte schwebte dem Petrus eine andre Begebenheit im Leben Christi vor der Seele, die ihn mitten in der Todesnacht mit Siegesverklärung erfüllte; es war die Verklärung Jesu Christi auf dem Berge: wir haben seine Herrlichkeit selbst gesehen, da er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm geschah von der großen Herrlichkeit dermaßen: dieß ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe: und diese Stimme haben wir gehört, vom Himmel gebracht, da wir mit Ihm waren auf dem heiligen Berge.

Was war die Ursache, um deren willen Petrus sich bei dieser Begebenheit mit seinem Gemüthe so gerne verweilte? - Gewöhnlich sahen die Apostel den HErrn in Demuth und Knechtsgeberde ganz vertieft einhergehen, sie sahen Ihn umgeben mit der Niedrigkeit, zu der Er sich selbst entäußert hatte und in der Er seinen Lauf vollenden sollte. Jedes Wunder aber, das Er that, war ein Durchbrechen seiner verborgenen Herrlichkeit. Und bei keinem Wunder nun, das Er gethan, haben sich so die Schleichen der göttlichen Herrlichkeit, die auf Ihm ruhte, geöffnet, hat so majestätisch seine Herrlichkeit sich geoffenbart, als dort auf dem Berge, wo sein Antlitz leuchtete wie die Sonne, wo auch seine Kleider hell wurden und sehr weiß wie der Schnee, wo Alles erhoben war in ein himmlisches Verklärungslicht. Da war es natürlich, daß die Apostel einen besonders tiefen Eindruck von seiner Herrlichkeit empfingen. Und darum blieb ihnen diese Verklärung auch später im frischesten Andenken; sie war die Sonne, welche ihnen aus Allem, was sie im Leben des erniedrigten Jesu gesehen hatten, am hellsten entgegenleuchtete. Auf sie schauten sie noch im spätesten Alter; auf sie schaute Petrus hin, da er sich zum Aufbruch richtete. An der herrlichen Pracht, die er dort gesehen, hing auch damals noch sein Blick, und keine Anschauung war mehr als diese dazu geeignet, ihm seinen Tod zu lichten.

2) Diese Verklärung, dieses Hereinleuchten aus der unsichtbaren, himmlischen Welt, ist eine geheime Thatsache aus dem Leben unseres Mittlers, aber eine Thatsache, die unserem Glauben mancherlei Hoffnungsblicke vergönnt, namentlich über das Daseyn der Dahingeschiedenen.

Die erste Wahrheit nämlich, die wir daraus entnehmen, ist diese: wie bei der Verklärung ein Elias und ein Moses den HErrn umschwebte, so dürfen wir den Schluß machen: es gibt eine wesenhaft geistige Welt, deren Inhalt nicht etwa einem schärferen Blick im Nebel zerrinnt, sondern wo wahrhaft wesentliche Dinge sich finden, und wo auch der Ort ist für eine verklärte, geistlich umgewandelte, herrlich gewordene Leiblichkeit. Der Leib Christi strahlte wie der Sonne Glanz, darum ist auch unser Leib zur Theilnahme an der Verklärung berufen, der wir in Christo theilhaftig werden sollen: dieser Leib ist berufen zu einer geistleiblichen Verklärung. Es ist also nicht bloße bildliche Redensart, sondern es ist Wahrheit, wenn es heißt: die Gerechten werden leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich (Matth. 13, 43.).

Die zweite Wahrheit ist diese, daß die Erlöseten Jesu Christi im ewigen Leben nicht blos zu Christo kommen, mit Ihm, dem himmlischen Haupte vereinigt werden sollen, sondern mit der ganzen himmlischen Gemeine, - daß sie dort kommen sollen zu der Gemeine der Erstgeborenen, deren Namen im Himmel angeschrieben sind, und zu den Geistern der vollkommenen Gerechten (Hebr. 12, 23.). Ja es gibt eine große heilige Versammlung, und diese ist eine wesentliche, und Alle, die Christo angehören, sollen als ihr innig verbundene Mitglieder in sie eintreten.

Wir finden auf Thabor zwei Gestalten, Mose und Elias, die Hauptvertreter des Alten Bundes, die durch Jahrtausende getrennt sind von den Aposteln, und wie vertraulich befinden sie sich beisammen? Auch hören wir nicht, daß Petrus fragte: wer sind sie? er kannte sie; es war ihm klar an der Geistessignatur, die sie trugen. So geht in der anderen Welt Alles durch Lebenseindrücke: wie es nach der Auferstehung, als Jesus der Maria sich offenbaren wollte, auch nur des einzigen Wortes für sie bedurfte: Maria! daß sie ausrief: Rabbuni!

Was wird es sein in dieser großen Volksversammlung derer, die eine heilige Herzens-Gemeinschaft pflegen, wo das Wort Christi in Erfüllung gegangen ist: Vater, ich will, daß sie Alle Eines seyen, gleichwie du Vater in mir, und Ich in dir, daß auch sie in uns Eines seyen (Joh. 17, 21.)!

Wer ist aber der Mittelpunkt auf Thabor? Es ist Jesus, der ewige König der Wahrheit und Gnade. Und von was reden sie? Vom Ausgang, den er nehmen sollte in Jerusalem, von seinem blutigen Kreuzestod auf Golgatha, von seiner heiligen Auferstehung und seinem Hingang zum Vater. Er, der Eine, das A und das O, der Erste und der Letzte, - Er wird der Gegenstand alles Lobes und alles Kreisens in Ewigkeit seyn; ja alles Fragen, alles Sagen wird von diesem Jesus seyn!

Nun, werdet ihr nicht mehr fragen, warum dem Petrus hieraus ein ganzes Meer von Seligkeit entgegenströmte, und wie sich ihm darauf eine solche Sterbensfreudigkeit gegründet hat. O gewiß, wenn wir mit unseren Gedanken uns vom Sichtbaren immer mehr ab- und ganz auf das Unsichtbare richteten, das auf dem Berge der Verklärung sich aufschloß, - wenn wir mit Christo, dessen Herrlichkeit dort schon offenbar wurde, ein verborgenes Leben in Gott führten, - wir würden auch sagen können: ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christo zu seyn! Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn!

III.

Aber Petrus hat noch einen Schlußstein angefügt in den Worten: wir haben ein festes prophetisches Wort, und ihr thut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheinet in einem dunkeln Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.

Vom Verklärungsberge stieg er hernieder in das Thal der Niederung und hielt sich an das prophetische Wort, das der letzte Anker für ihn war. Damit gibt er uns den Wink, uns immer tiefer in das untrügliche Wort des HErrn hineinzuleben.

Die Apostel des HErrn, die im Umgang mit Ihm so viel genossen hatten, haben selbst sich immer wieder hineingeflüchtet in das einfache Wort ihres Gottes; nicht in Phantasien haben sie sich verlaufen, nicht in Bilder und Lehren, die sie sich selbst ausdachten. Darum nur immer mehr in's lebendige Wort hinein! so lange ihr noch im Glauben wandelt, haltet euch an diese Leuchte. Ja Sterbensfreudigkeit und Himmelshoffnung kann nur da erwachsen, wo das lebendige Gottes-Wort unsere tägliche Nahrung ist. Darum

Auf ihr Christen, überwindet
In dem Blute Jesu Christ
Und bleibt auf das Wort gegründet,
Das ein Zeugniß von ihm ist.
Habt sein Licht
Im Gesicht
Und liebt euer Leben nicht!

Nur auf Christi Blut gewaget
Mit Gebet und Wachsamkeit;
Dieses machet unverzaget
Und recht tapfere Kriegesleut'.
Wer hie kriegt
Nie erliegt,
Sonder‘ unter'm Kreuze siegt.

Dieser Sieg hat auch gefunden
Vieler Heiligen Glaubensmuth:
Da sie haben überwunden
Fröhlich durch des Lammes Blut.
Sollen wir
Denn nicht hier
Streiten unter dem Panier?

Unser Leben ist verborgen
Mit Christo in Gott allein,
Auf daß wir an jenem Morgen
Mit ihm offenbar auch seyn.
Da das Leid'
Dieser Zeit
Werden wird zu lauter Freud!

Da Gott seinen treuen Knechten
Geben wird den Gnadenlohn,
Die im Haufen der Gerechten
Stimmen an den Siegeston;
Da fürwahr
Gottes Schaar
Ihn wird loben immerdar.

Amen.