Markus Hauser - Blicke in die Ewigkeit – 2

Satan oder Christus

Ob ein Übergang aus dem Reiche des Lichtes in das Reich der Finsternis, und umgekehrt, ob ein Übergang vom Reiche der Finsternis in das Reich des Lichtes in der Ewigkeit noch denkbar sei? fragst du. - Aus welchem Grunde in der Lichtwelt einst eine Scheidung und Trennung unter den Engeln sich vollzog, so dass die einen Freunde und die anderen Gegner und Feinde Gottes wurden, das ist uns noch nicht ganz klar. Aber viel zu denken, gibt uns diese traurige Tatsache. Wenn wir die Wirksamkeit Satans beobachten, wenn wir seine Geschichte bis zur Gegenwart ins Auge fassen und wenn wir das erwägen, was uns Gott über dessen Zukunft offenbart, so erkennen wir, dass es sich hauptsächlich um einen Kampf zwischen Jesus, dem ewigen Sohn Gottes und dem Widersacher, der sich als Gegner Christi brüstet, handelt. Die Menschenkinder hat Gott seinem Sohne bestimmt und diese will der Teufel für sich gewinnen. Wenn wir dereinst über dem Staube stehen und diesen schrecklichen Kampf in allen seinen Stufengängen überblicken werden, dann werden wir auch die ersten Ursachen und Beweggründe klar durchschauen. Satan ist ein grimmiger Feind Jesu Christi. Ihn, sein Wesen und seine Sache bekämpft er mit entsetzlicher Bosheit und mit eiserner Ausdauer. Das, mein Freund muss uns ins Bewusstsein treten: Der Kampf zwischen Satan und Christus bewegt sich um uns und um den Menschenkindern gegebene Erde. Hier wird der Streit zum Austrage kommen und hier wird unzweifelhaft Jesus, der Herr Himmels und der Erde, die Sache auf ewig entschieden und vor den Augen aller Menschen und aller Engel als Sieger dastehen. Gott sagt es uns, dass dann allerdings immer zwei Reiche, ein Reich des Lichtes und ein Reich der Finsternis vorhanden sein werden, aber die Erde bleibt Christi Eigentum und ist den Einflüssen der Finsternis entzogen. Ja die Erde wird dann der Mittelpunkt der Himmelsherrlichkeit und der Wohnort der Gottheit sein. Von hier aus wird in den künftigen Ewigkeiten die Lichtwelt regiert werden.

Deine Frage muss von diesem Standpunkte aus ihre Beleuchtung finden. Jeder Erdenwaller muss einmal, sei es hier oder drüben, vor die Entscheidung gestellt werden: Christus oder Satan? Licht oder Finsternis? Heiligkeit oder Sünde? Gottseligkeit oder Gottlosigkeit? Unter viel Not und Kampf, unter beständigen Anfechtungen Satans vollzieht sich die Wahl. Ja, der Mensch muss ja recht eigentlich zuerst aus dem Reiche der Finsternis in das Reich des lieben Sohnes versetzt und verpflanzt werden. Wo nun ein solcher Bruch mit dem Satanismus einmal stattgefunden hat, wo der Mensch treu überwunden und in Christo Jesu sich bewährt hat und wo auf dieses hin der Eingang in die Lichtwelt erfolgt ist, da ist gewiss nicht mehr daran zu denken, dass ein solcher je wieder anderen Sinnes werden sollte. Nur Seelen, die sich freiwillig für den Herrn entscheiden und die durch des Lammes Blut den Bösewicht überwunden und sich in der Heiligung bewährt haben, gelangen dahin, wo sie den Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen dürfen. Diese Gereinigten und Bewährten aber haben nun den Geist Gottes, Sein Bild und seine Gesinnung; Seine Art und Sein Wesen ist ihnen ausgeprägt. Ein Rückfall ist undenkbar. Mein Lieber, scheue den Kampf nicht, der uns vorgelegt ist, heiss ist er wohl, ernst und lang; aber wir überwinden weit um des willen, der uns geliebet hat und wenn der Sieg errungen ist, empfangen wir aus des Heilandes Händen die Krone. Da wird ewige Freude über ihrem Haupte sein, Lust und Wonne wird bei ihnen sein und alles Leid und Trauern verschwinden. Jes. 35,10. Auf den vollendeten Sieg folgt nie mehr Streit. In uns ist dann nichts mehr, was wider Gott sich entwickeln und gegen seinen Willen sich auflehnen könnte und um uns her kann keine feindliche Macht sich mehr zeigen. Als gekrönte Sieger umkränzen wir des Erlösers Thron. Niemand wird sie mir aus meiner Hand reissen, Joh. 10; das ist dann unser Lob in Ewigkeit. Sollte uns dieser herrliche Ausblick in die Ewigkeit nicht erquicken, uns Mut einflössen, zu neuer Treue ermutigen? Der Wandel im Licht verbürgt uns den Eingang in die Lichtwelt.

Von dem Reiche der Finsternis aber lesen wir Dinge, die uns ganz klar zeigen, dass diese Elenden ihr Los für immer entscheiden haben. Die mit dem Satan es halten, werden beim Endgericht mit ihm in den Pfuhl geworfen, der von Schwefel und Feuer brennt, welches ist der zweite Tod. „Und der Rauch ihrer Pein steiget auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und keine Ruhe haben Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten und wer das Malzeichen seines Namens annimmt.“ Offb. 14,11. Bei der allgemeinen Auferstehung werden alle Menschen wieder Leiber erhalten. Davon lesen wir in Dan. 12,2 „Etliche zu vielfältiger Schmach, ja zu ewigen Abscheu.“ Und Jes. 66,24: „Und sie werden hinausgehen und die Leimname der Menschen, die wider mich gesündigt haben besehen! Denn ihr Wurm wird nicht sterben, noch ihr Feuer erlöschen und sie werden allem Fleisch ein Abscheu sein.“ Wenn das Endgericht wird gehalten sein, wenn die Gottesfeinde werden hineingestürzt sein in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet war, wenn die Feinde Christi in Gräuelleibern dastehen, dann ist die Entscheidung für oder gegen Christus die völlige und ewige Scheidung der Anhänger des Lammes und der Anhänger des Teufels von einander erfolgt. Denen, die mit der so genannten Wiederbringungslehre zu kämpfen haben, möchte ich noch folgendes zu bedenken geben. Als Gott die Welt erlösen wollte, fand er keinen anderen Weg, als den der Menschwerdung seines ewigen Sohnes. Fleisch und Blut musste er annehmen und Seinen Brüdern in Allem gleich werden, ausgenommen die Sünde. Jetzt sitzt Jesus im verklärten Leibe auf dem Throne. Die aber sein Opfer annehmen, die führt er der Verklärung entgegen. Hatte nun der wahrhafte Gott zur Erlösung der Menschen einen Leib der Niedrigkeit annehmen müssen, so könnte er die Verdammten in ihren Gräuelleibern nicht anders retten, als indem er auch in dieses Elend einginge, um in einem Gräuelleibe für sie zu sterben. Das ist aber völlig ausgeschlossen. Es bleibt kein anderes Opfer für die Sünde, dem, der das Opfer des Leibes und Blutes Jesu Christi verschmäht hat. Ein ferneres Opfer wäre aber auch völlig nutzlos, denn die in Finsternis sind ändern ihre Gesinnung nicht mehr. Nach der allgemeinen Auferstehung ist Jeder das, was er sich nach freier Wahl sich erkoren hat.

Aber, sprichst du, sollten denn die Millionen, die als Kinder in's Jenseits eingetreten und abermals die Millionen, die wohl Namenschristen waren, aber nie die Gelegenheit hatten den Erlöser und die Erlösung kennen zu lernen und sollten die Millionen, die als Heiden sterben, als Menschen, denen Christus und sein heil nicht verkündet wurde, sollten die alle rettungslos verloren sein? Und was machen wir mit den Erfahrungen mancher ernster Knechte Gottes, die uns sagen, dass Gebundenen Satans auch im Jenseits noch durch die Kraft des vergossenen Blutes Jesu Christi Erlösung und Freiheit gefunden haben! Sollten wir die Erlebnisse dieser Art als Lug und Trug erklären? Hat nicht der Herr deutlich durchblicken lassen, dass auch dort noch Sünden vergeben werden? Darauf erwidere ich: Jesus ist der Heiland aller Menschen, Er hat sein Blut für alle vergossen, allen Nachkommen Adams gilt sein teures Opfer auf Golgatha. Es werden deshalb alle einmal, sei es hier oder drüben, Gelegenheit erhalten, den Erlöser und die Erlösung genau kennen lernen. Alle, die an Ihn glauben, werden das ewige Leben haben und alle die nicht an Ihn glauben, werden verloren sein. Aber ohne die Verkündigung kann ja Niemand glauben. Da nun die wunderbare Liebe Gottes alle Seine Geschöpfe umspannt und da er Seinen Sohn Allen geschenkt hat, so wird er auch dafür sorgen, dass alle Seinen Sohn kennen lernen und das Heil in Ihm annehmen oder ablehnen können. Es ist nicht einzusehen, warum nur so verschwindend Wenige mit dem kostbaren Heile in Christo bekannt werden sollten. Die Christen tragen ja eine grosse Schuld daran, dass nicht alle Menschen hier die Gnade angeboten wird. Dass Jesus während des Friedenskönigreichs auf Erden alle Heiden unter den Schall des Evangeliums bringt, zeigt uns, dass Er bis ans Ende auch der Heiden Gott ist und das Er gesprochen: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret es ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich, zeigt uns, dass die Erlösung auch den Unmündigen gilt. Und wie sehr jammerte Ihn des Volks, das keine rechten Hirten hatte! Sollte das jetzt anders sein? Er wird auch im Jenseits für die Bedauernswürdigen sorgen! Berühmte Männer haben dafür, eben so berühmte dagegen geschrieben. Meine Auffassung kennst du nun. Es gibt im Jenseits drei grosse Abteilungen für die Menschen:

Nach dem Endgericht gibt es kein Totenreich mehr. Offb. 20,14.