Hall, Christopher Newman - 5. Durch den Beistand des heiligen Geistes liebe Jesum und folge Ihm.

Ist's nun unmöglich, dass ich Jesu nachfolge, wenn ich nicht vorher Ihn liebe, wie kann denn diese mächtige Triebkraft, wie diese Macht der Liebe zum Herrn in meinem Herzen erzeugt und bewahrt werden? Der Apostel Paulus sagt uns, aus Eingebung des heiligen Geistes: Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist. Die Erlösung durch Christum ist sowohl für uns, als auch in uns geschehen. Wenn wir zu Jesu kommen, vergibt Er uns nicht nur unsere Sünden, sondern gibt auch in unsere Herzen seinen heiligen Geist, der durch seine Gnade in uns wirkt, dass wir überwinden unsere sündlichen Lüste und Begierden, und der uns erfüllt mit der Liebe zu Gott. Wir sind gar nicht im Stande, irgend ein gottgefälliges Werk zu tun oder auch nur einen guten Gedanken zu fassen, es sei denn durch Hilfe des heiligen Geistes. So wir darum bitten, hilft der Geist auf unserer Schwachheit. Wenn Er in uns ist, sind wir versiegelt auf den Tag der Erlösung. In den Gläubigen wohnt Er, als eine immer gegenwärtige Gottheit in einem auserwählten Gefäß, welches Er reinigt und heiligt, und in dem Er immerdar kund tut seine göttlichen Weisungen, Ermunterungen und Warnungen. Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und dass der Geist Gottes in euch wohnt? Darum werden wir ermahnt, dass wir diesen Tempel nicht verderben, auf dass wir dadurch nicht missfällig werden dem Geiste, der in uns wohnt. Den Geist dämpft nicht! Er erhält in unserm Herzen die Flamme der göttlichen Liebe, die sonst alsbald verlöschen würde. Er gibt ihr immer neue Nahrung und gießt Öl darauf, dass wir Widerstand tun sollen den Anfechtungen des Teufels, der jene heilige Flamme auszulöschen trachtet. Er schürt die himmlische Flamme fort und fort, damit sie immer mehr Wärme und Licht gebe und wir also wachsen in der Liebe und in der Heiligung. Dämpft Ihn nicht durch Sünde, Weltliebe, Gebetsvernachlässigung und Ungehorsam gegen die heiligen Erinnerungen und Forderungen eures Innern. Betrübt nicht den heiligen Geist Gottes! Er ist ein zärtlicher, liebevoller Freund und mit aller Sorgfalt darauf bedacht, uns Gutes zu tun. Er beeifert sich täglich in uns, dass wir wachsen möchten in der Liebe zu Jesu, da Er wohl weiß, dass wir nur allein durch sie bereit seien, Ihm zu folgen. Lasst uns diesen göttlichen Freund nicht betrüben dadurch, dass wir seinen liebevollen Wirkungen widerstreben oder seine wohlerwogenen Ratschläge unbeachtet lassen! Wenn Er uns näher zu Christo hinleiten will, Lasst uns Ihm doch nicht widerstreben! Wenn Er uns zuflüstert, dass irgend Etwas sündlich, oder wenigstens gefährlich sei und uns wahrscheinlich hindere, Jesu zu folgen, so lasst uns auf der Stelle davon Abstand nehmen! Wir betrüben Ihn, wenn wir nicht all unsere Hilfe bei Ihm suchen und uns nicht gänzlich auf Ihn verlassen. Darum lasst uns ernstlich flehen um seinen Beistand, auf dass wir allem Bösen widerstehen und Alles ausführen können, was gut ist. Insonderheit lasst uns Ihn alle Tage darum anflehen, dass Er unsere Herzen erfülle mit der Liebe Christi!

„Du, der Du kennst alle meine Anliegen, reinige alle Sinne meines Herzens durch die Kraft Deines heiligen Geistes, dass ich Dich vollkömmlich lieben möge! O heiliger Geist Gottes, mein Berater, Heiligmacher und Tröster, mein teurer, weiser und mächtiger Freund, mache doch mein Herz je mehr und mehr zu Deinem Tempel! Heilige es durch Deine Gnadengegenwart und vertreibe daraus jegliche Sünde! Mache, dass die heilige Flamme der Liebe zu meinem Jesu heller und heller brenne, bis mich ihre Hitze ganz durchglühe und ich strahle in ihrem Lichte. Nimm von Jesu Werk und Schätzen und stelle sie mir vor Augen. Offenbare mir seine Schöne je mehr und mehr. Zeige mir klarer und klarer, wie so Viel ich Ihm schuldig bin. Erfülle mein Herz mit Staunen und Dankbarkeit vor Ihm, bis die Liebe zu Ihm die Richtschnur meines Herzens und Lebens geworden und sie mich alle Tage treibt, mich Ihm immer fester und fester anzuschließen und treuer nachzufolgen, so dass ich sagen kann: Die Liebe Christi dringt mich, nicht mir selbst zu leben, sondern Dem, der für mich gestorben und auferstanden ist.