Gossner, Johannes Evangelista - Andachten über die Apostelgeschichte

Apostelgeschichte 2,1-3

Pfingstfest.

Als nun der Pfingsttag eintrat, waren alle einmütig versammelt. Da entstand plötzlich ein Brausen vom Himmel, als eines gewaltigen Windes, und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen; und man sahe an ihnen Zungen zerteilet, als wären sie feurig - und wurden alle voll heiligen Geistes.usw.

Was wirkte hier das einmütige Gebet der Gläubigen! Muss es nicht allemal dieselbe Wirkung haben, wenn es mit derselben Zuversicht auf die göttliche Verheißung, die für alle Beter gegeben ist, geschieht? O gewiss. Kein Gebet des Herzens bleibt ohne Pfingst-Segen. Kein Beter betet im Geiste und im Glauben, ohne mit dem heiligen Geiste und mit dem Feuer der Liebe Gottes erfüllt zu werden. Man kommt nie leer aus dem Gebete zurück, wenn anders das Gebet diesen Namen verdient. Es ist alle Tage ein Pfingsttag für dich möglich, wenn du alle Tage brünstig und innig betest um den heiligen Geist. Bist du nicht voll von dir, bist du leer von deinem eignen Geiste, und schreiet dein Herz, wie ein dürres Land um Regen, zum Himmel im Geist, so wird der heilige Geist dein Herz gewiss nicht leer lassen. Aber wo das Herz des eigenen Geistes voll ist, da kann der heilige Geist nicht hineingehen; denn der eigne Geist ist ein unreiner Geist, und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?