Christus hat gelitten für uns, und uns ein Vorbild gelassen, dass ihr seinen Fußstapfen nachfolgen sollt - welcher nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht dräuete, da er litte, er stellte es aber dem heim, der da recht richtet; welcher unsre Sünden selbst geopfert hat an seinem Leibe auf dem (Kreuz) Holze, auf dass wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben.
Das Leiden Jesu ist, wie wir es immer betrachten, für uns von unaussprechlichem Werte und Verdienste. Er litt für uns in jeder Hinsicht, allervörderst zur Vergebung unsrer Sünden, als unser Versöhner, da sein Verdienst mein Verdienst wird durch den Glauben, und ich ihn ansehe als das Lamm, das meine Sünden büßet und wegnimmt, mir einen gnädigen Gott und Vater machet durch seinen Gehorsam bis zum Tode. Dann zweitens litt und starb er, um uns Gnade, Geist, Kraft und Leben zu erwerben und zu schenken, zur Heiligung und Erneuerung des innern Menschen. Sein Tod ist eine Lebensquelle, ein Heilbrunnen, wodurch alle, die davon trinken, gesund werden. Drittens litt er und starb zum Vorbild und Troste für uns in unserm Leiden und Sterben, dass wir auf ihn sehen und in seine Fußstapfen treten, wie die Apostel deutlich schreiben. Wer ihn immer nur als Versöhner, und nie auch als Vorbild betrachtet, denkt und handelt nicht apostolisch, so wenig als die, welche ihn nur als Beispiel und Tugendbild, aber nie als Versöhner vorstellen. Er ist uns Alles. Wir müssen ihn auf keine Weise teilen und zerstückeln, sondern ganz nehmen, wie er sich uns darstellt, wie die Apostel ihn uns verkündigen.