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Gerok, Karl von – Andachten zum Psalter - Psalm 46.

(1) Ein Lied der Kinder Korahs, von der Jugend, vorzusingen. (2) Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. (3) Darum fürchten wir uns nicht, wenn gleich die Welt unterginge, und die Berge mitten ins Meer sänken; (4) Wenn gleich das Meer wütete und wallte, und von seinem Ungestüm die Berge einfielen, Sela. (5) Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. (6) Gott ist bei ihr darinnen, darum wird sie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe. (7) Die Heiden müssen verzagen, und die Königreiche fallen; das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt. (8) Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz, Sela. (9) Kommt her, und schaut die Werke des Herrn, der auf Erden solches Zerstören anrichtet; (10) Der den Kriegen steuert in aller Welt; der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt, und Wagen mit Feuer verbrennt. (11) Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin. Ich will Ehre einlegen unter den Heiden, ich will Ehre einlegen auf Erden. (12) Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz, Sela.

Dieser Psalm steht im Psalter, wie in unserem Gesangbuch das Lied: Ein feste Burg ist unser Gott, als ein freudiges Triumphlied des Gottvertrauens, als eine lieblich kräftige Predigt über das Thema: Der Herr ist nun und nimmer nicht von seinem Volk geschieden.

Die Geschichte, auf welche wahrscheinlich dieser Psalm sich bezieht, ist zu lesen 2. Kön. 19 und Jes. 37. Sanherib, der stolze König der Assyrer, eine Geißel und Zuchtrute in der Hand Gottes, hatte sich unweit Jerusalems gelagert mit einem mächtigen Heere, die Stadt Gottes zu zerstören. Bange wie die Küchlein sich verkriechen, wenn der Geier mit schwerem Flügelschlag sich auf sie herabsenkt, bange verkrochen sich die Kinder Jerusalems vor dem übermächtigen Feind. Hiskia, der fromme König, zerriss seine Kleider, legte einen Sack an und ging ins Haus des Herrn und flehte um Erbarmen und schickte zum Propheten Jesaia um Trost und Fürbitte. Und siehe, Jesaia sandte ihm im Namen Gottes die trostvolle Botschaft zurück: Was du zu mir gebetet hast um Sanherib, den König der Assyrer, das habe ich gehört: Er soll nicht in diese Stadt kommen und keinen Pfeil darein schießen und kein Schild davor kommen und soll keinen Wall darum schütten. Sondern er soll den Weg wieder umziehen, den er gekommen ist; und ich will diese Stadt beschirmen, dass ich ihr helfe um meinetwillen und um Davids, meines Knechts, willen. Und in derselben Nacht fuhr aus der Engel des Herrn und schlug im Lager von Assyrien hundertfünfundachtzigtausend Mann.“ Eine furchtbare Pest brach über Nacht im Lager aus, und da sie sich des Morgens frühe aufmachten, siehe da lag alles eitel tote Leichname. Also brach Sanherib, der König von Assyrien, auf und zog weg und kehrte um und blieb zu Ninive, wo er bald darauf von seinen eigenen Söhnen erschlagen ward.

Diese Geschichte, ein warnendes Exempel, wie Gott, der Herr, seine Zuchtruten zerbricht und ins Feuer wirft, wenn er sie ausgebraucht, oder wenn sie gar wagen, sich zu rühmen gegen die Hand, die sie führte, aber auch ein trostreiches Beispiel, wie der Herr eine feste Burg ist für die, so auf ihn trauen, hat sich begeben im Jahr 713 vor Christi Geburt und ist wie ein Wunder damals weithin durch alle Völker erschollen, also dass auch der berühmte griechische Geschichtsschreiber Herodot 30 Jahre nachher in seinen Geschichtsbüchern davon Meldung tut. Nach einer solchen Rettung, da mochte man wohl triumphierend in die Harfe schlagen zu Jerusalem, da mochte wohl im ersten Freudenjubel ein Psalm gedichtet werden, so schön und so kräftig, so kindlich demütig und so glaubensmutig wie der unsrige.

Oft schon seither ist dieser 46. Psalm dem Volke Gottes zum Trost, dem Häuflein der Gläubigen zur Aufrichtung geworden in Zeiten der Angst und Not. In den Zeiten der alten Christenverfolgungen, wenn die Christen in stiller Mitternacht in Grabgewölben und Höhlen, in Wäldern und auf öden Haiden ihre Gottesdienste hielten, wie oft mag da dieser Psalm unter ihnen vorgelesen und von ihnen gesungen worden sein, also dass es freudig erklang durch die nächtlichen Gewölbe: „Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihrem Brünnlein: Gott ist bei ihr darinnen, darum wird sie wohl bleiben.“ In den Zeiten der Reformation und vorher und nachher, wo die lautere Lehre des Evangeliums verfolgt ward mit Feuer und Schwert, als die Hussiten in Böhmen, die Hugenotten und Kamisarden in Frankreich, die Waldenser in Italien, die Protestanten in Deutschland oft auch nur heimlich in Feldern und Wäldern ihre Versammlungen halten, ihre Predigt hören, ihr Abendmahl genießen durften, während vielleicht in der Nähe feindliche Soldaten mit Schwert und Büchse nach ihnen suchten: wie oft mag da wiederum dieser Psalm zum Trosttext gewählt worden sein, wie ja Luthers evangelisches Trutz- und Schutzlied: Ein feste Burg ist unser Gott! eigentlich nichts ist als ein schöner, kräftiger Widerhall dieses Psalms. Auch in den politischen Stürmen der letzten Jahre, als die Umsturz- und Revolutionsmänner nicht nur den Thron, sondern auch den Altar umstürzen, nicht nur das Staatsgebäude, sondern auch die Kirche unterwühlen, nicht nur die weltliche Ordnung, sondern auch die Religion und das Christentum ausrotten wollten, ist unser Psalm oft ängstlichen Gemütern zum Trost und zur Aufrichtung geworden. So im Sommer 1848 bei einer Versammlung, welche eine Anzahl frommer Männer aus Stadt und Land auf einem unserer Dörfer hielt, begann der vorsitzende Geistliche seinen Vortrag mit Verlesung unseres 46. Psalms, und alle, die dabei waren, konnten nicht genug sagen, wie lieblich, tröstlich und kräftig dieser Psalm hineingeklungen habe in die Stürme der damaligen bösen Zeit und wie dadurch so ein seliger Ton des Gottesfriedens und Glaubensmutes hineingekommen sei in jenes ganze Beisammensein.

So soll er denn auch uns zum Troste werden jetzt und künftig, dieser liebliche Psalm, den wir überschreiben können: Eine feste Burg ist unser Gott:

1) Sein Volk wird nicht zu Schanden,
2) Seine Feinde müssen zerschellen.

Das sind die zwei Hauptgedanken, die sich durch unsern Psalm hindurchziehen, der erste besonders V. 2-6, der zweite V. 7-12.

1) Sein Volk wird nicht zu Schanden.

V. 2: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“ Ja so darf Gottes Volk sprechen, das darf Gottes Gemeinde erfahren. Nicht jeder zwar ohne Unterschied darf sagen: Gott ist meine Zuversicht und Stärke, sondern nur der Gläubige und Fromme; aber der auch gewiss. Nicht ungeschlagen und unangefochten kommt auch die Gemeinde der Frommen, das Häuflein der Gläubigen durch die Welt. Du Elende, über die alle Wetter gehen, hat einst übers alte Jerusalem der Prophet ausgerufen; und in der Welt habt ihr Angst, hat auch im neuen Bunde der Herr zu seinen Jüngern gesprochen. Es ist ja ein kleines Häuflein bis auf diesen Tag das Häuflein der Gläubigen gewesen und es soll ein Kreuzreich das Reich Christi bleiben bis zu seiner herrlichen Zukunft am Ende der Tage. Aber immer noch auch in Trübsalszeiten hat es doch die Kirche Christi erfahren dürfen: Der Herr ist nun und nimmer nicht von seinem Volk geschieden; und auch, wo die Not groß war, ist allemal doch Gottes Gnade noch größer gewesen; ja wenn die Not am höchsten, dann gerade ist Gott am nächsten.

V. 3: „Darum fürchten wir uns nicht, wenn gleich die Welt unterginge, und die Berge mitten ins Meer sänken.“ Ein heldenmütiges Wort, fast ein zu großes Wort für das Menschenherz, das trotzige und verzagte Ding. Und doch ein gläubig Herz kann so sprechen; denn der Glaube ist der Sieg, der die Welt überwindet. Ja wenn's in der Welt so stürmt, dass alles, was sonst fest stand, erschüttert wird, dass alles, was sonst hoch stand, erniedrigt wird, dass es ist, als sollte die ganze alte Welt in Trümmer gehen, - wer auf dem Felsengrund des Glaubens steht, der darf nicht verzagen, denn er hat eine Gottesverheißung, die da lautet: „Es mögen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer;“ und die gläubige Seele spricht:

Unter deinem Schirmen bin ich vor den Stürmen
Aller Feinde frei.
Lass von Ungewittern rings die Welt erzittern,
Jesus steht mir bei!
Wenn die Welt in Trümmer fällt,
Wenn mich Sünd und Hölle schrecken,
Jesus wird mich decken!

V. 4: „Wenn gleich das Meer wütete und wallte, und von seinem Ungestüm die Berge einfielen, Sela.“ Wie ein brausender Wasserstrom, wie ein wütendes und wallendes Meer rauschte damals Sanheribs Heer in blitzenden Wogen gegen Jerusalems Mauern heran. Wie ein brausender Wasserstrom rauschten auch vor ein paar Jahren wieder die Wogen der Revolution durch die Lande daher und rissen in ihren schmutzigen, schäumenden Wogen nicht bloß das Veraltete und Schlechte, sondern am Ende auch alles Edle und Heilige mit fort und schienen immer höher zu schwellen und drohten alles zu überschwemmen und wegzuschwemmen und alle Schranken göttlicher und menschlicher Ordnung mit fortzureißen. Wie ein brausender Wasserstrom rauschen gar oft die Fluten der Trübsal gegen den Frommen heran, dass ihm das Wasser bis an die Seele geht und es heißt: Hie eine Tiefe und da eine Tiefe. Aber bis hierher und nicht weiter, spricht der Herr; hie sollen sich legen deine stolzen Wellen.

V. 5: „Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen Gottes sind.“ Wo ist diese Stadt Gottes? Die alte Gottesstadt freilich zunächst meint der Psalmist. Jerusalem, die hochgebaute Stadt mit ihren heiligen Bergen Zion und Moriah, mit ihren lieblichen Bächen und Brunnen, dem Bach Kidron und dem Teiche Bethesda, mit ihren köstlichen Palästen, den Kuppeln ihres Tempels und den Zinnen ihrer Davidsburg, mit ihren Palmbäumen und Ölgärten - sie sollte unversehrt bleiben von den feindlichen Heerhaufen Sanheribs, dessen drohende Übermacht an den Mauern Jerusalems sich brach, wie die brandende Meeresflut am Felsen sich bricht. Aber es gibt noch ein anderes Jerusalem, noch eine andere Gottesstadt, die da lustig bleiben darf und unversehrt mitten unter den Fluten der Trübsal: das ist die Kirche Christi, die Gemeinde des Herrn. Diese Gottesstadt, in der wir das Bürgerrecht haben, ist auch eine hochgebaute Stadt, gegründet auf den Felsen des Heils, der da heißet Jesus Christus; sie hat auch mächtige Mauern; Gott selbst ist ihre Mauer, er, von dem es heißt: Eine feste Burg ist unser Gött. Sie hat auch ihre Palmbäume und Ölgärten: die Palmen des Sieges wachsen allda und der Ölzweig des ewigen Friedens grünet allda unverwelklich bei Sturm und Sonnenschein, Sommer und Winter. Diese Stadt Gottes hat auch ihre kristallhellen, sanft rieselnden Brünnlein: der lautere Quell des göttlichen Wortes, der Heilsbrunnen der Satzramente, Taufe und Abendmahl, der unerschöpfliche Brunnen der göttlichen Gnade und die Gnadenflut des Blutes Jesu Christi, das uns rein macht von allen unsern Sünden das ist mehr noch als Siloah und Bethesda, das sind die unversieglichen Brünnlein der Stadt, da die heiligen Wohnungen Gottes sind. O selig wer in dieser Stadt Bürger ist und sich hält zur Gemeinde des Herrn!

V. 6: „Gott ist bei ihr darinnen, darum wird sie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe.“ Ja Gott selbst ist bei seinem Volk; er ist mitten in seiner Gemeinde mit dem Schutz seiner Allmacht, mit dem Trost seines Wortes, mit der Kraft seines Heiligen Geistes, darum wird sie wohl bleiben. Denn: ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? das bleibt ihre Losung am Tage der Gefahr. Und wie wunderbar oft darf sie seine Hilfe erfahren! Gott hilft ihr frühe. Den Abend lang währt das Weinen, aber am Morgen kommt die Freude. So war's dort zu Jerusalem. Am Abend legten tausend Herzen sich nieder voll Angst und Sorge, da lag noch ein gewaltiges Heer um die Stadt; aber am Morgen, siehe, da war das Heer geschlagen vom Engel des Herrn und flüchtig auf dem Heimzug begriffen, und viel tausend Herzen in Jerusalem atmeten frei und fröhlich wieder auf. Gott hilft ihr frühe. Ja eh wir's uns versehen, ist er mit seiner Hilfe da; das haben ja auch wir schon oft mit Freuden dürfen erfahren, wenn wir ihm vertrauten und an ihn uns hielten in Glauben und Gehorsam. Darum, Seele, willst du sicher sein unter allen Stürmen und wohlbehalten in allen Trübsalsfluten: Geh nach Jerusalem, der hochgebauten Stadt; bleibe beim Herrn, halte dich zu seinem Volk, zu der Gemeinschaft der Gläubigen; halte dich zu seinem Haus, wo die Wohnungen des Höchsten sind und er's die Seinen fühlen lässt: Ich bin mitten unter euch. Halte dich zu seinen Brünnlein, zu seinem heiligen Wort und seinen gnadenreichen Satzramenten, und auch du wirst's erfahren: Gott ist bei ihr darinnen, darum wird sie wohl bleiben; auch du wirst triumphierend singen:

Nun weiß und glaub ich feste,
Ich rühm's auch ohne Scheu,
Dass Gott, der Höchst und Beste,
Mir herzlich günstig sei,
Und dass in allen Fällen
Er mir zur Rechten steh,
Und dämpfe Sturm und Wellen
Und was mir bringt Weh.

Ja er dämpft mit starker Hand die feindlichen Gewalten.

2) Seine Feinde müssen zerschellen.

Das ist des Psalmes zweiter Gedanke in der zweiten Hälfte.

V. 7: „Die Heiden müssen verzagen, und die Königreiche fallen; das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt.“ Ja die stolzen mächtigen Heiden, Sanherib und sein Heer, die vor keiner Macht der Erde sich fürchteten, sie mussten verzagen, als der Engel des Herrn sie schlug, als die Pestilenz einbrach ins Lager. Gegen diesen Feind half nicht Panzer noch Schild, nicht Schwert noch Speer, vor dem ward der Mutigste bleich und der Trotzigste stumm; und wo am Tag vorher noch wilde Kriegsgesänge erschollen, da hörte man nun nur Klagelieder und Leichengesänge; drinnen in Jerusalem aber sang man:

V. 8: „Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz, Sela.“

Der Fried ist uns erstritten,
Und jeder Schrecken flieht;
In der Gerechten Hütten
Erschallt das Siegeslied.

Und nun, nachdem wehklagend die Überreste des feindlichen Heeres abgezogen, ist's, als ob wir mit dem Volk von Jerusalem hinausgeführt würden vors Tor ins verlassene Lager, um zu sehen, was da der Herr getan:

V. 9: „Kommt her und schaut da die Werke des Herrn, der auf Erden solches Zerstören anrichtet.“ Was sehen wir da? Ein großes Schlachtfeld mit Leichen überdeckt. Keine roten Wunden sieht man an diesen Erschlagenen, aber die gräulichen blauen Pestbeulen dafür, an denen sie gestorben; kein menschlich Schwert hat diese Schlacht geschlagen, der Engel des Herrn hat's getan über Nacht. Ja der Herr kann wunderbare Schlachten schlagen und gewaltige Heere aufreiben ohne Schwertstreich. Wem fällt bei diesen Worten nicht ein jenes große Zerstören, das der Herr Zebaoth in unserem Jahrhundert (1812) angerichtet hat auf den Schneefeldern von Russland, wo auch ein mächtiger, siegreicher Sanherib mit seinen Hunderttausenden zu Schanden ward nicht vor menschlicher Macht, sondern vor der Macht der Elemente, oder vielmehr vor dem starken Arm Gottes des Gottes,

V. 10: „Der den Kriegen steuert in aller Welt; der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt, und Wagen mit Feuer verbrennt.“ Wohl braucht er oft die Gewaltigen als seine Zuchtruten und Gottesgeißeln. Aber wenn er sie ausgebraucht hat, dann wirft er sie ins Feuer, wie man einen abgenutzten Besen ins Feuer wirst; dann müssen auch sie inne werden, dass sie mit all ihrer Macht und List nichts waren als Werkzeuge in der Hand des Allmächtigen, wie der Prophet spricht: Rühmt sich wohl die Art gegen den, der damit hauet? Oder brüstet sich die Säge gegen den, der sie zieht? Nein nur einem gebührt die Ehre.

V. 11: „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin. Ich will Ehre einlegen unter den Heiden, ich will Ehre einlegen auf Erden.“ Wenn er gesprochen, dann schweigt die Welt; vor Schrecken schweigen seine Feinde, vor Anbetung schweigt sein Volk und ein heiliger Schauder geht durch die Menschheit. Aber dann, wenn das erste Staunen vorüber, dann bricht sein Volk aus in den frohen Lobgesang des Glaubens:

V. 12: „Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz, Sela.“ Ja das soll die Losung des Volkes Gottes bleiben im neuen Bunde wie einst im alten: Gott mit uns. Das wollen wir singen in der irdischen Gottesstadt, bis wir es einst droben singen im himmlischen Jerusalem:

Der Herr ist nun und nimmer nicht
Von seinem Volk geschieden,
Er bleibt ihre Zuversicht,
Ihr Segen, Heil und Frieden;
Mit Mutterhänden leitet er
Die Seinen stetig hin und her:
Gebt unsrem Gott die Ehre!

Amen.