1889.
(Joh. 8,21-29.)
(21) Da sprach Jesus abermal zu ihnen: Ich gehe hinweg und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben; wo ich hingehe, da könnet ihr nicht hinkommen. (22) Da sprachen die Juden: Will er sich denn selbst töten, dass er spricht: Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen? (23) Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten her, ich bin von oben herab; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. (24) So habe ich euch gesagt, dass ihr sterben werdet in euren Sünden; denn so ihr nicht glaubt, dass ich es sei, so werdet ihr sterben in euren Sünden. (25) Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? Und Jesus sprach zu ihnen: Erstlich der, der ich mit euch rede. (26) Ich habe viel von euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich vor der Welt. (27) Sie vernahmen aber nicht, dass er ihnen von dem Vater sagte. (28) Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr des Menschen Sohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es sei und nichts von mir selbst tue; sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. (29) Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater lässt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.
Unsere Sonntagstexte - einer um den anderen - klingen jetzt aus einem ernsten Ton. Das Kirchenjahr selbst geht ja jetzt einen ernsten Weg, es führt uns der ernsten Fastenzeit, es führt uns der heiligen Leidensgeschichte Jesu, es führt uns unserem großen Landesbußtag entgegen.
Bußklänge haben wir vor acht Tagen vernommen in dem Weheruf Jesu über die Städte Galiläas. Bußtöne klingen uns auch aus unserem heutigen Evangelium entgegen in den Abschiedsworten Jesu an das Volk von Jerusalem: „Ich gehe hinweg und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben; wo ich hingehe, könnet ihr nicht hinkommen.“
Dahin also war's gekommen zwischen ihm und seinem Volk. So weit hatte er's gebracht mit all seiner suchenden Liebe, mit all seinen Worten voll Geist und Leben, mit all seinen Taten voll göttlicher Kraft und himmlischen Erbarmens.
Der Riss war immer tiefer, die Kluft war immer größer geworden zwischen ihm und ihnen. Zu hoch stand er mit seinem himmlischen Sinn über diesen Erdenmenschen und ihrem niedrigen Horizont, als dass sie ihm hätten folgen mögen, als dass sie ihn nur hätten verstehen können. „Ihr seid von unten her,“ spricht er voll heiliger Wehmut; „ich bin von oben herab; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.“
Zwei grundverschiedene Weltanschauungen, zwei unversöhnliche Lebensrichtungen hat der Herr damit gezeichnet, die sich entgegenstehen, solange Menschen denken und leben, die auch heute, und heute schärfer als je einander gegenüberstehen.
Grund genug auch für uns, ein wenig darüber nachzudenken in dieser Andachtsstunde. Lasst uns ins Auge fassen:
Zwei Weltanschauungen.
Mein Teil ist nicht in dieser Welt, ich bin ein Gast auf Erden
Und soll, wenn diese Hülle fällt, ein Himmelsbürger werden.
Lass denn, Erlöser, mich schon hier mein Herz zu dir erheben;
Lass mich, entschlaf ich einst in dir, dort ewig mit dir leben! Amen.
Zwei Weltanschauungen stellen sich uns dar und es gilt für jedes unter uns zu wählen.
Ihr seid von unten her, ihr seid von dieser Welt, da mit hat Jesus seinem Volk ein beschämendes, ja ein vernichtendes Urteil gesprochen, das jene hoffärtige, selbstgerechte Nation als eine empörende Beleidigung, als ein Majestätsverbrechen empfand und ihm nachtrug bis ans Kreuz, daran sie ihn erhöhten, weil er ihnen die Wahrheit gesagt.
Heutzutage, meine Freunde, - es ist merkwürdig - gibt es eine Weltanschauung und sie ist weit verbreitet unter allen Ständen, die durchaus keine Beleidigung darin findet, die es zu ihrer eigenen Losung, zu ihrem Glaubensbekenntnis und ihrem Lebensgrundsatz macht: Gewiss, wir sind von unten her, wir sind von dieser Welt und höher wollen wir gar nicht hinaus.
Fragt man: Woher kommt ihr? Was wisst ihr von eurer Herkunft? Wie denkt ihr euch den Ursprung des Menschen? Wir sind von unten her, lautet die Antwort, wir stammen von der Erde, aus dem Urschlamm, aus der Urzelle, aus welcher sich der Mensch in einer unübersehbaren Reihe von Jahrtausenden durch eine Stufenfolge von tierischen Entwicklungen allmählich heraufgearbeitet hat zum vernünftigen Wesen, das auf zwei Füßen steht, mit seinen Händen arbeitet, mit seinem Gehirn denkt, mit seinen Lippen spricht. Und alles das nicht etwa nach dem Willen und Plan eines lebendigen Gottes, der die Welt allmächtig und alliebend hegt und trägt, seine Gedanken in ihr ausprägt und ihrer Bestimmung sie entgegenführt; nein aus dem Unbewussten heraus, durch einen blinden Trieb, ohne Ziel und Zweck entwickelt sich die Welt und reift wieder ihrem Untergang entgegen.
Meine Lieben, wir wollen einem redlichen Forscher seine ehrliche Überzeugung nicht zum Verbrechen machen; wir wollen die tiefbohrende, fein beobachtende Geistesarbeit echter Naturwissenschaft nicht gering achten; wir wollen unsererseits uns nicht anmaßen, das Rätsel des Daseins zu begreifen und den Schleier zu lüften, der über dem Ursprung aller Dinge liegt und immer liegen wird für unseren kurzsichtigen Verstand; wir wollen uns nicht herausnehmen, alle die Wunderwege göttlicher Allmacht, Weisheit und Liebe zu durchschauen, welche die heilige Schrift zusammenfasst in das kindlich einfache und doch so majestätisch großartige Wort: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Aber die Anmaßung einer übermütigen Wissenschaft müssen wir zurückweisen, die da wähnt, mit ihren Beobachtungen das Unerklärliche erklärt zu haben, und den Leichtsinn, der seine Vermutungen, die vielleicht in einigen Jahren widerlegt sind, voreilig als untrügliche Glaubensartikel verkündet, und die Leichtfertigkeit, welche des frommen Glaubens spottet, da wo man doch hüben wie drüben aufs Glauben angewiesen ist, und die niedrige Denkungsart, die nun aus des Menschen niedriger Herkunft schlechte Schlüsse zieht für sein Denken und Handeln.
„Ihr seid von unten her, ihr seid von dieser Welt.“ Damit ist der Erdenmensch gezeichnet - nicht nur woher er kommt, sondern auch worin er lebt in seinem niedrigen Dichten und Trachten. Sein Gedankenkreis reicht nicht hinaus über den Horizont des Sichtbaren und Vergänglichen; sein Tun und Lassen wird nur bewegt von den natürlichen Wünschen und Trieben; seine Schmerzen und Freuden, sie drehen sich nur um die Güter und Genüsse dieser Welt.
Darum stand Jesus wie ein Fremdling aus einer anderen Welt inmitten seines irdischgesinnten Volks, das nicht einmal in Gedanken ihm zu folgen vermochte. Für das Heil, das er ihnen verkündigte, hatten sie keinen Sinn; für das Wort aus seinem Munde hatten sie kein Verständnis. Die erhabensten Aussprüche seiner Weisheit haben sie kläglich missverstanden; die reinsten Taten seiner Liebe wurden ihm boshaft missdeutet; an ihrem Stumpfsinn, ihrem Hochmut, ihrem Neid und Maß prallten wie an einer Mauer seine hohen Heilandsgedanken und heiligen Erlösungspläne ab.
So ist der Erdenmensch - heute wie damals. Sprich ihm von den höchsten Wahrheiten unserer Religion, von den seligsten Tröstungen unseres Glaubens: er fasst es nicht, er hat keinen Sinn dafür und keinen Gewinn davon; die erhabensten Worte der Schrift verzerren sich zu Unsinn in seinem verkehrten Kopf und aus der wohlgemeintesten Predigt trägt er die gröbsten Missverständnisse mit heim.
Zeige einem solchen Irdischgesinnten den unsträflichsten Wandel, erzähle ihm von der edelsten Tat: er wird dieser womöglich gemeine Beweggründe unterschieben und wird jenen womöglich mit dem Schmutz der Lästerung bewerfen, denn er glaubt ja nicht an etwas Höheres im Menschen.
Und ist es zu verwundern, wenn der, welcher so niedrig denkt, nun auch danach lebt? Wenn der Mensch von seiner göttlichen Herkunft nichts wissen, wenn er nichts anderes sein will als ein veredeltes Tier: wer will ihm dann am Ende wehren, zu leben wie ein Tier, seiner Lust zu frönen, seinen Leidenschaften den Zügel schießen zu lassen, im Staub der Erde zu wühlen, bis er wieder zur Erde wird, von der er genommen ist?
„Ihr seid von unten her, ihr seid von dieser Welt.“ Das gilt ja dem Erdenmenschen wie für seine Herkunft in diese Welt und wie für sein Dasein in dieser Welt, so auch für seinen Ausgang aus dieser Welt.
Fragst du so einen eingefleischten Erdenmenschen: Wohin gehst du? was wird aus dir, wenn deine Erdentage verronnen sind wie ein Strom, deine Erdenfreuden verflogen wie ein Traum? Er selber weiß dir keine andere Antwort als die: Ich gehe den Weg alles Fleisches; ich gehe hinunter ins Grab; von Erde bin ich und zu Erde werd ich, mein Leib wird zu Staub und mein Geist verlischt wie ein ausgeblasenes Licht; ich gehe hin ins Nichts, um im Nichts zu zerfließen. - Fürwahr ein trauriges Ziel des Erdenmenschen - auch nur wie er selber sich's denkt.
Und noch trauriger, wie der Herr es ihm zeigt. „Ihr werdet in euren Sünden sterben.“ In seinen Sünden sterben, ohne einen Lichtblick des Glaubens, ohne einen Funken der Hoffnung, ohne eine Regung der Buße oder doch ohne den Trost der Versöhnung, weil es zu spät ist, den Heiland noch zu finden; mit der Last seiner erkannten oder unerkannten Sünden auf dem Gewissen, sei's in dumpfer Bewusstlosigkeit oder mit bangem Zittern und Zagen oder in frevelhaftem Leichtsinn hinausgehen aus dieser Welt und hinübergehen in das unbekannte Land jenseits des Grabes, in die große ernste Ewigkeit - fürwahr, meine Lieben, das ist eine traurige Besiegelung des Worts: „Ihr seid von unten her“, dabei sich uns wohl die Bitte auf die Lippen drängen kann: Lass mich nicht in Sünden sterben, noch an Leib und Seel verderben!
Hinweg von diesem düsteren Bild! Hinüber zu einer schöneren Weltanschauung!
„Ich bin von oben herab, ich bin nicht von dieser Welt.“ Damit deutet der Herr hin auf seine himmlische Herkunft und göttliche Sendung. „Sie vernahmen aber nicht, dass er ihnen von dem Vater sagte“; ihnen war und blieb er der Zimmermannssohn, an dessen Knechtsgestalt sie sich ärgerten, von dessen verborgener Herrlichkeit sie keine Ahnung hatten.
„Ich bin von oben herab.“ Das können wir freilich in seinem höchsten Sinn und in seiner einzigen Bedeutung dem nicht nachsprechen, der als der eingeborene Sohn aus des Vaters Schoße kam, dem das Bewusstsein der Gottessohnschaft in der Brust lebte, dem das Siegel seiner göttlichen Herkunft von der Stirne leuchtete, wie keinem anderen, der vom Weibe geboren ist.
Aber stehen wir auch neben seiner hohen Lichtgestalt nur arm und klein da, Kinder des Staubs von Natur und in Sünden geboren in einer sündigen Welt: wer durch Christum seinen Vater gefunden hat und seiner Gotteskindschaft gewiss worden ist, der darf es mit edlem Stolz und demütigem Dank seinem Herrn und Heiland nachsprechen: Ich bin von oben herab, ich bin nicht von dieser Welt.
Von oben herab habe ich schon mein natürliches Leben, von dem allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erde, der zu seinem Bild mich geschaffen, einen Hauch seines Geistes mir eingeblasen, ein Plätzlein in seiner Welt mir eingeräumt hat, wie schon unter den Heiden etliche es geahnt: Wir sind göttlichen Geschlechts.
Und dieser sein anerschaffener Adel ist dem Christen erneuert, dieses Ebenbild Gottes soll in uns wiederhergestellt werden durch unseren Herrn und Erlöser, der in der Taufe schon uns zu Gottes Kindern geweiht, der durch seinen Geist ein neues Leben in uns geweckt hat, Gedanken, die nicht von dieser Welt sind, Triebe, die nicht aus Fleisch und Blut stammen, Freuden, wie sie diese Welt nicht kennt und nicht gibt; ein Leben, verborgen mit Christo in Gott, von welchem die Kirche singt:
Es glänzet der Christen inwendiges Leben,
Obgleich sie die Sonne von außen verbrannt;
Was ihnen der König des Himmels gegeben,
Ist keinem als ihnen nur selber bekannt.
„Ich bin von oben her.“ Das fühlt ein Gottesmensch in seinen besten Stunden, wenn er in frommer Betrachtung sich versenkt in Gottes Wort; wenn er auf Flügeln des Gebets sich emporschwingt über den Jammer dieser Welt; wenn alles Wahre, alles Schöne, alles Gute, von dem er hört und sieht, verwandte Saiten anklingen lässt in seiner Brust; wenn der Friede Gottes wie eine lichte Wolke sich herniedersenkt in seine Seele und ihn umhüllt wie ein sicheres Zelt, dass er's selig empfindet: Ich bin Gottes, Gott ist mein; wer ist's, der uns scheide!
„Ich bin nicht von dieser Welt.“ Dessen erinnert sich der Christ, wenn die Versuchungen dieser Welt an ihn herantreten, wenn Fleisch und Blut ihn herabziehen will in den Staub der Erde und der Geist Gottes warnt ihn und sein besseres Ich erhebt sich in ihm und spricht: Wie sollte ich ein solch groß Übel tun und wider Gott sündigen? Oder wenn er hinsieht auf das Wesen und Unwesen der Welt um ihn her und ihr törichtes Treiben begreift er nicht, ihre hohle Herrlichkeit befriedigt ihn nicht, ihre wilde Lust lockt ihn nicht, ihr sündliches Leben widert ihn an; er kommt sich wie ein Gast und Fremdling auf Erden vor, durchdrungen von dem Gefühl:
Was hat die Welt, was beut sie an?
Nur Tand und eitle Dinge;
Wer einen Himmel hoffen kann,
der schätzet sie geringe!
Verstehest du das? kannst du auf die Frage: Woher kommst du? antworten mit den Kindern Gottes: Ich bin von oben her?
Und beweist du das auch in deinem Leben und Wandel? Kannst du auf die Frage: Worin lebst du? mit dem Apostel antworten: Unser Wandel ist im Himmel?
„Wer bist du denn?“ fragen sie dort Jesum. Und er lässt sie einen Blick tun in das innerste Heiligtum seines Gemüts, in die verborgene Werkstatt seines Lebens, wenn er sagt: „Wie mich mein Vater gelehrt hat, so tue ich, und der mich gesandt hat, ist mit mir; der Vater lässt mich nicht alleine, denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“
Damit schildert er sein Leben als ein Leben in Gott. Des Vaters Nähe fühlen, wo er ging und stand; des Vaters Stimme hören mit dem allezeit wachen Ohr des zartesten Gewissens; des Vaters Namen verkünden, wo er seinen Mund auftat gegen Freund oder Feind; des Vaters Willen tun mit freudigem Gehorsam bis zum letzten Atemzug das war sein Lebenselement und Tagewerk auf Erden.
Und nun, mein Christ, worin lebst du? Wir alle leben ja äußerlich in derselben Welt. Dieselbe Erde trägt uns, dieselbe Luft umweht uns, dieselbe Sonne bescheint uns. Und doch tiefer angesehen ist das Lebenselement, die Gedankenatmosphäre eine ganz andere bei einem Gottesmenschen als bei einem Weltmenschen; in dieser Welt leben und doch nicht von dieser Welt sein, darin besteht das Geheimnis des wahren Christenlebens.
„Der Vater lässt mich nicht alleine.“ Das ist das Grundgefühl eines Christen in dieser Welt. Im Gotteshaus oder im Weltgewühl überall fühlt er Gottes selige Vaternähe. Im Sturm der Trübsal oder im Sonnenschein des Glücks allezeit spürt er Gottes leitende Vaterhand. Im innersten Gemüt wie in dem äußern Gang der Welt allenthalben vernimmt er Gottes heilige Vaterstimme.
„Und ich tue allezeit, was ihm gefällt.“ Das ist eines Gottesmenschen Grundgesetz in seinem ganzen Leben. Nicht was der Welt gefällt, nicht was dem eigenen Fleisch und Blut gefällt, sondern was Gott gefällt tun, seinem Willen folgen, seinem Reich dienen, nach seiner Gnade streben in der Überzeugung: „Der Beifall einer ganzen Welt, was hilft er dem, der Gott missfällt?“ das heißt als ein Gotteskind und Himmelsmensch leben in dieser ungöttlichen Welt.
Und fragst du endlich einen solchen Gottesmenschen: Wohin gehst du? so deutet er abermals nach oben und spricht: Himmelan, nur himmelan soll der Wandel gehn.
„Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen!“ Das gilt den Erdenmenschen, den Kindern Welt. Aber wo ich bin, da soll mein Diener auch sein! Das ist seinen Jüngern gesagt, die mit Geduld in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben.
Wohl müssen auch wir den Weg alles Fleisches gehen; wohl wartet auch unser der Tod mit seinen Ängsten und das Grab mit seinen Schauern. Aber was dem Erdenmenschen der Ausgang seines Daseins, das ist dem Himmelsmenschen der Durchgang zu einer höheren Stufe des Daseins, der Anfang eines neuen, eines ewigen Lebens. Dem Weltsinn zur Warnung gilt das alte ernste Wort:
„Ich lebe und weiß nicht wie lang;
Ich sterbe und weiß nicht wann;
Ich fahre und weiß nicht wohin;
Mich wundert's, dass ich noch fröhlich bin!“
Aber dem Christen geht der Weg des Lebens überwärts und trotz allen Rätseln des Lebens und trotz allem Dunkel des Todes, er weiß, woher er kommt, und weiß, wohin er geht - möchten wir's alle freudig ihm nachsprechen können: „Aus Gottes Hand in Gottes Hand!“ Amen.