Claudius, Matthias - Vom Gewissen - Erster Brief

Ja wohl, lieber Andres, ist mir Deine Correspondenz über das Gewissen willkommen. Ich wechsle gern Wort mit Dir und am liebsten über Dinge, die Freund und Fein angehen.

Schreibe nur oft und viel, und ich will Dir antworten, so gut ich kann.

Wenn wir auch über diese Materie nicht viel Neues schreiben und antworten könne; so kommt doch das Alte, was wir und alle Menschen davon wissen, bei der Gelegenheit in Umlauf und Bewegung. Und das kann für uns nicht ohne Nutzen abgehen.

Natürlich werden bei dieser Correspondenz Fälle vorkommen, wo nicht gehehlt werden kann, und des Herzens Grund an Tag muß. Doch Du kennst bei mir schon Hausgelegenheit, und ich will mich nicht schämen, Dich die zerbrochenen Töpfe wieder sehen zu lassen.

Ich erwarte denn Deine Briefe.