Inhaltsverzeichnis

Calvin, Jean - Die Geburts- und Kindheitsgeschichte Jesu nach harmonischer Zusammenstellung der Berichte des Matthäus, Markus und Lukas erklärt - Zweiter Abschnitt. Mariä Heimsuchung und Lobgesang (Magnificat).

I.

Luk. 1. 39. Maria aber machte sich auf in jenen Tagen und reiste in das Gebirge in Eile, in eine Stadt in Juda. 40. Und sie kam in das Haus des Zacharias und grüßte Elisabeth. 41. Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe; und Elisabeth ward erfüllt mit dem heiligen Geiste, 42. Und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Weibern, und gesegnet die Frucht deines Leibes! 43. Und wie widerfährt mir das, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44. Denn siehe, als der Schall deines Grußes in meine Ohren gelangte, hüpfte vor Freude das Kind in meinem Leibe. 45. Und selig ist sie, die da geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr gesagt ist vom Herrn.

39. „Maria aber machte sich auf.“ Diese Reise, deren Lukas hier gedenkt, zeigt uns, dass Marias Glaube kein bloß vorübergehender wär; denn obwohl sie den Engel nicht mehr sieht, so vergisst sie doch nicht, was er zu ihr geredet, sondern behält die Worte in ihrem Herzen. Ihr Eilen aber legt Zeugnis ab von ihrem ernsten Willen und glühenden Eifer. Es lässt sich daraus abnehmen, dass sie alle andern Dinge hintangesetzt, und diese Gnade Gottes, wie sich's gebührte, hoch und wert gehalten. Man könnte jedoch fragen, in welcher Absicht sie diese Reise unternommen. Sicherlich ist sie nicht bloß gekommen, um zu fragen; denn sie trug den Sohn Gottes nicht minder durch den Glauben in ihrem Herzen, als sie ihn in ihrem Leibe empfangen hatte. Ebenso wenig stimme ich Denen bei, die da meinen, sie sei gekommen, Elisabeth zu beglückwünschen. Es ist mir vielmehr wahrscheinlicher, dass sie die Absicht gehabt habe, teils ihren Glauben zu stärken, teils aber auch die ihr widerfahrene göttliche Gnade zu rühmen und zu verbreiten. Auch darf es uns durchaus nicht ungereimt erscheinen, dass sie ihren Glauben hat stärken wollen durch den Anblick des Wunders, das ja der Engel nicht ohne Grund ihr vorgehalten hatte. Denn wenn auch die Gläubigen mit dem bloßen Worte Gottes sich begnügen, so übersehen sie dabei doch keines seiner Werke, das nach ihrer Überzeugung ihren Glauben zu stützen und fester zu begründen vermag. Namentlich hat Maria die ihr angebotene Stütze ergreifen müssen, wenn anders sie nicht von der Hand weisen wollte, was der Herr aus freier Gnade ihr gegeben hatte. Außerdem hat der gegenseitige Anblick sowohl Maria als Elisabeth zu größerer Dankbarkeit entflammen können, wie aus dem Zusammenhang hervorgeht. Denn die göttliche Allmacht erschien noch augenfälliger und herrlicher, als sie Beide zugleich die ihnen Beiden widerfahrene Gnade sahen, da die gegenseitige Vergleichung dieselbe noch weit mehr ans Licht ziehen musste. Übrigens berichtet Lukas nicht, in welcher Stadt Zacharias gewohnt; er bemerkt nur, dass sie zum Stamme Juda gehört und in einer gebirgigen Gegend gelegen habe. Es geht daraus hervor, dass sie weiter als Jerusalem von Nazareth entfernt gewesen ist.

41. „Als sie den Gruß hörte.“ Es ist natürlich, dass bei einer unerwarteten Freude sich die Frucht im Leibe einer schwangeren Frau bewegt. Allein Lukas hat hier doch etwas Außergewöhnliches bezeichnen wollen. Es kommt nicht darauf an, uns hier auf allerhand spitzfindige Fragen einzulassen: ob das Kind Christi Gegenwart empfunden habe: ob diese Empfindung ein Zeichen seiner besonderen Frömmigkeit gewesen; wir wollen uns daran genügen lassen, zu wissen, dass es durch die innere und geheime Wirkung des Heiligen Geistes sich bewegt hat. Lukas sagt auch nicht, dass das Kind selbst etwas empfunden habe; er bemerkt vielmehr, dass es eine göttliche Einwirkung auf die Mutter gewesen, kraft deren das Kind in ihrem Leibe hüpfte. Dass Lukas hinzufügt, Elisabeth sei mit dem heiligen Geiste erfüllt worden, hat den Sinn, dass sie plötzlich und gegen den gewöhnlichen Lauf der Dinge mit einem prophetischen Geiste begabt wurde. Denn sie war auch vorher nicht ohne Geistesgaben; nur dass sie dieselben jetzt in weit reicherem und außerordentlicherem Maße empfing.

42. „Gesegnet bist du.“ Elisabeth scheint. Maria mit Christo auf gleiche Stufe zu stellen, was durchaus unangemessen ist. Ich stimme aber gern der Ansicht Derer bei, die da meinen, dass in dem folgenden zweiten Gliede, des Satzes der Grund dieser Worte angegeben wird. Denn die Schrift gebraucht häufig die Copula und für die Causal Partikel denn Elisabeth nennt also ihre Verwandte „gesegnet,“ weil die Frucht ihres Leibes gesegnet ist. Und obwohl das nicht die höchste Glückseligkeit der Maria war, dass sie Christum unter ihrem Herzen trug, - denn dass sie durch den Geist Christi zu einem neuen Leben wiedergeboren ward, war eine weit größere Ehre, als jene, so wird sie doch mit Recht gesegnet genannt, da Gott sie der besonderen Gnade gewürdigt hat, seinen Sohn, durch den sie geistig wiedergeboren worden, ans Licht der Welt zu befördern. Und wir können noch heut zu Tage den uns durch Christum widerfahrenen Segen nicht anders rühmen, als indem wir uns zugleich daran erinnern, wie hoch der Herr Maria dadurch geehrt hat, dass er sie Mutter seines eingeborenen Sohnes hat werden lassen.

43. „Wie widerfährt mir das?“ Man achte wohl auf jenen richtigen Takt, in welchem Elisabeth der Maria die wegen der ihr widerfahrenen außerordentlichen göttlichen Gnade zustehende Ehre erzeigt, und dennoch weit davon entfernt ist, sie mehr zu erheben, denn sich's gebührt, oder wohl gar über Gott zu stellen. Denn die Welt ist so verderbt, dass in der Tat nur Wenige sind, die nicht in einen von diesen beiden Fehlern verfallen. Die Einen sind über die Maßen selbstgefällig, und verachten, um allein groß und herrlich dazustehen, die Gaben Gottes an ihren Brüdern; die Anderen erheben abergläubischer Weise die Menschen so hoch, dass sie sich Götzen aus ihnen machen. Daher ist es dann auch gekommen, dass man Christum gleichsam auf eine Bank herabgesetzt und Maria den ersten Platz gegeben hat. Elisabeth dagegen verdunkelt so wenig die Herrlichkeit Gottes, indem sie Maria rühmt, dass sie vielmehr alles Preiswürdige an dieser Letzteren auf Gott zurückführt. Und als sie erkennt, dass die heilige Jungfrau ihr und Anderen vorgezogen worden, missgönnt sie ihr jenen Vorrang nicht, und sagt in aller Bescheidenheit, dass Maria ihr eine größere Ehre erweise, als ihr zukomme. Indem sie dieselbe aber Mutter ihres Herrn nennt, gibt sie zu verstehen, dass in Christo zwei Naturen in einer Person vereinigt seien, als wollte sie sagen, dass der, welcher in Marias Leibe als ein sterblicher Mensch empfangen worden, zugleich auch ewiger Gott sei. Denn wir müssen wohl festhalten, dass Elisabeth hier nicht aus eigener Erkenntnis redet, dass sie vielmehr nur sagt, was der Heilige Geist ihr eingegeben. Der Name „Herr“ aber gebührt dem im Fleische geoffenbarten Sohne Gottes, dem der Vater alle Gewalt gegeben und den er zum Herrn Himmels und der Erde verordnet hat, um durch seine Hand das ganze Weltall zu regieren. Vornehmlich aber ist er der Gläubigen Herr, die sich freiwillig und gern unter seine Herrschaft beugen; denn er ist nur seines Leibes Haupt. Darum sagt auch Paulus (1 Kor. 8, 5.): Obwohl in der Welt Viele Herrn genannt werden, so haben doch wir, d. h. die Gläubigen, nur Einen Herrn. Da Elisabeth ferner von der plötzlichen Bewegung des Kindes in ihrem Leibe auf eine große der Maria widerfahrene Gnade schließt, so unterliegt es keinem Zweifel, dass sie zu verstehen geben will, sie habe etwas Übernatürliches und Göttliches empfunden.

45.“Selig ist sie, die da geglaubt hat.“ Wenn es nach dem, was Lukas zuvor gesagt, feststeht, dass Elisabeth auf Antrieb des Heiligen Geistes geredet hat, so ist es eben derselbe Geist, der jetzt Maria, darum weil sie geglaubt habe, seligpreist und indem er ihren Glauben rühmt, uns im Allgemeinen zeigt, worin die wahre Seligkeit des Menschen bestehe. Maria ist selig, weil sie die göttliche Verheißung mit ihrem Herzen ergriffen und für sich und die ganze Welt das Heil empfangen und geboren hat. Das ist ihr allein eigentümlich. Aber da auch wir weder Gerechtigkeit, noch Leben, noch irgendetwas Gutes an uns selber haben, es sei denn, dass Gott der Herr in seinem Worte es uns darreicht, so ist es auch allein der Glaube, der uns aus unserer großen Armut und unserem Elende befreit und uns der wahren Seligkeit teilhaftig macht. Es liegt auch ein großes Gewicht in dem folgenden Gliede: „Denn es wird erfüllt werden, was ihr gesagt ist vom Herrn.“ Denn der Sinn dieser Worte ist der, dass wir mit dem Glauben die göttlichen Verheißungen ergreifen müssen, wenn sie in Erfüllung bei uns gehen sollen. Es ist zwar gewiss, dass Gottes Wahrheit nicht vom menschlichen Willen abhängt, sondern dass er immerdar wahrhaftig bleibt, wenn auch die ganze Welt, die ungläubig und lügenhaft ist, seine Zuverlässigkeit erschüttern möchte. Aber weil die Ungläubigen nicht wert sind, das ihnen Verheißene zu empfangen, so lehrt die Schrift, dass dasselbe nur durch den Glauben zu unserem Heile gereichen kann. Denn Gott bietet seine Wohltaten Allen ohne Unterschied an; der Glaube aber tat die Hand auf, dieselben zu empfangen, während der Unglaube sie fahren lässt, damit wir ihrer nicht teilhaftig werden. Wenn nun auch Maria nicht geglaubt hätte, so würde sie doch Gott nicht haben hindern können, sein Wort auf eine andere, ihm gefällige Weise auszurichten. Aber sie wird gepriesen, weil sie die ihr dargebotene Gnade im Glauben angenommen und dadurch Gott den Weg zur Ausführung seines Werkes gebahnt hat, gleichwie von der andern Seite der Unglaube ihm die Tür verschließt und ihn sein Werk nicht vollbringen lässt, aber dann auch, weil er Gott die Ehre raubt und ihm die Allmacht streitig macht, des angebotenen Heils verlustig geht. Wir müssen auch auf das Verhältnis des Wortes zum Glauben merken, woraus sich schließen lässt, was glauben sei. Es besteht nämlich darin, dass wir Gott beipflichten, wenn er redet, und für gewiss annehmen, dass er erfüllen werde, was er verheißt. „Vom Herrn“ heißt so viel als: von Seiten Gottes. Denn der Engel hatte die Verheißung gebracht, aber ausgegangen war sie allein von Gott. Wir sehen daraus, dass Gott sein Wort, mag er es nun durch Engel oder durch Menschen verkündigen lassen, nicht minder in Ehren gehalten haben will, als wenn er selbst vom Himmel herniederkäme mit uns zu reden.

II.

Luk. 1, 46. Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, 47. Und mein Geist hat sich gefreut in Gott, meinem Heilande, 48. Weil er auf die Niedrigkeit seiner Magd geblickt hat; denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter, 49. Weil er Großes an mir getan hat, der da mächtig ist, und heilig ist sein Name. 50. Und seine Barmherzigkeit währt bis auf die Geschlechter der Geschlechter bei denen, die ihn fürchten.

Es folgt nun der schöne und herrliche Lobgesang der heiligen Jungfrau Maria, aus welchem klar hervorgeht, wie außerordentlich sie mit dem Geiste Gottes begabt war. Dieser Lobgesang zerfällt in drei Teile. Zuerst rühmt Maria mit feierlicher Danksagung die göttliche Barmherzigkeit, die ihr widerfahren. Dann preist sie im Allgemeinen Gottes Macht und Gewalt und seine Gerichte. Endlich wendet sie dies Alles auf den vorliegenden Fall an, wo sie von der der Kirche längst verheißenen und nunmehr zu Teil gewordenen Erlösung redet.

46. „Meine Seele erhebt den Herrn.“ Hiermit bezeugt Marta ihre Dankbarkeit, wie wir vorhin gesagt haben. Weil aber die Heuchler gewöhnlich nur mit dem Munde Gott loben, während ihr Herz nichts davon weiß, so sagt Maria, sie lobe Gott von Grund ihrer Seele. Und fürwahr! alle Diejenigen verunehren den heiligen Namen Gottes, welche nicht von Herzen, sondern nur mit der Zunge seine Ehre und Herrlichkeit preisen. Obwohl ferner die Ausdrücke Seele und Geist in verschiedenem Sinne in der Schrift gebraucht werden, so bezeichnen sie doch, wenn sie nebeneinander stehen, die beiden vornehmsten Seiten der menschlichen Seele. Denn „Geist“ wird für den Verstand gebraucht, und „Seele“ für das Herz, als den Sitz der Affekte1). Um nun den Sinn der Worte der heiligen Jungfrau zu verstehen, müssen wir bemerken, dass, was Vers 47 gesagt wird, der Ordnung nach eigentlich das frühere ist. Denn wenn der menschliche Wille zum Lobe Gottes getrieben werden soll, so muss die Freude des Geistes vorangehen, wie Jakobus. sagt (5, 13): „Ist Jemand guten Muts, der singe Psalmen“, denn Traurigkeit und Angst machen das Herz schwermütig und hindern die Zunge, die Güte Gottes zu verkündigen. Da nun Marias Geist frohlockt, so bricht ihr Herz aus in das Lob des Herrn. Und nicht mit Unrecht nennt sie Gott ihren „Heiland“, indem sie von der Freude ihres Herzens redet; denn so lange Gott nicht als Heiland erkannt wird, kann das menschliche Herz nie wahrhaft fröhlich sein und frei aufatmen, sondern zittert und zagt und hat keine Ruhe. Darum ist es allein Gottes väterliche Huld und das daraus fließende Heil, das uns mit Freude erfüllt. Genug, das ist die Hauptsache, dass sich die Gläubigen rühmen können, an Gott einen Heiland zu haben. Tas Andere muss dann folgen, nämlich dass sie dem Herrn Dank sagen, wenn sie inne geworden, dass er ein gnädiger und gütiger Vater ist. Das griechische  hat noch einen umfassenderen Sinn als das lateinische servator, da jenes einen Helfer bezeichnet, der nicht nur Einmal aus der Not errettet, sondern eines ewigen Heiles Urheber ist.

48. „Weil er auf die Niedrigkeit seiner Magd geblickt hat.“ Maria erklärt nun, warum die Freude ihres Herzens auf Gott gegründet sei: nämlich, weil er sie in Gnaden angesehen habe. Denn indem sie sich niedrig nennt, entsagt sie aller eigenen Ehre, und schreibt alles Preiswürdige, das sich an ihr vorfindet, der freien Gnade und Güte Gottes zu; denn „Niedrigkeit“ bedeutet hier nicht, wie einige ungeschickte Ausleger gemeint haben, so viel als Untertänigkeit, Bescheidenheit, oder irgendeinen geistigen Vorzug; es steht vielmehr für: niedriger, verächtlicher Stand. Der Sinn ist also der: Obwohl ich gering und verachtet war, hat Gott mich dennoch eines gnädigen Anblicks gewürdigt. Wenn nun Maria mit dem Ausdruck „Niedrigkeit“ zu erkennen geben will, dass sie nicht hohen, sondern geringen Standes sei (wie aus der Sache selbst und dem griechischen Begriff hervorgeht), so sehen wir, wie sie sich selbst vernichtet und Gött allein die Ehre gibt. Und sie redet hier nicht etwa aus Heuchelei von ihrer Niedrigkeit; sie legt damit viel mehr ein einfaches und freimütiges Bekenntnis ihrer innersten Herzensüberzeugung ab. Denn sie war weder bei der Welt in hohem Ansehen noch auch hielt sie selber viel von sich.

„Von nun an werden mich seligpreisen.“ Das heißt so viel als: zu allen Zeiten wird man diese göttliche Gnade loben und preisen. Wenn dieselbe nun so groß und herrlich ist, dass sie an allen Orten von Jedermann verkündigt werden soll, so durfte Maria, der sie widerfahren, unter keinerlei Vorwand davon stillschweigen. Man merke aber wohl, dass Maria ihre Glückseligkeit lediglich in die von Gott empfangenen, und als solche von ihr erkannten Vorzüge setzt, die sie darum auch ausschließlich seiner Gnade zuschreibt. Sie sagt: Man wird mich für glückselig halten. zu allen Zeiten. Etwa weil sie durch ihre eigenen Werke und Tugenden sich dieses Lob erworben? Mitnichten, sie preist vielmehr Gottes Werk an ihr. Wir sehen hieraus, welch ein Unterschied zwischen ihr und den Papisten stattfindet, die da unbedachtsamer Weise sie mit ihren leeren Erdichtungen schmücken, und dabei die Güter, die Maria von Gott empfangen, fast für gar nichts achten. Sie überhäufen sie mit allerhand prächtigen und herrlichen Titeln, und nennen sie die Königin des Himmels, den Stern des Heils, die Tür des Lebens, unsere Freude und Wonne, unsere Hoffnung und unser Heil. Ja, der Satan hat sie sogar so schamlos und verrückt gemacht, dass sie ihr die Herrschaft über Christum zugeschrieben. Denn das ist ihre ewige Leier: Roga Patrem, jube Natum, d. h. Bitt' den Vater, heiß' dem Sohne! Da aber dies Alles offenbar nicht vom Herrn ausgegangen ist, so weist es Maria schlechterdings von der Hand, und seht ihren ganzen Ruhm in die ihr von Gott widerfahrene Gnade. Denn wenn sie nur um des einen Vorzuges willen gepriesen werden soll, dass Gott große Dinge an ihr getan, so sind alle erdichteten Ehrennamen, die ihr von anderer Seite beigelegt werden, null und nichtig. Ja, es gereicht ihr nichts mehr zur Schmach, als wenn man dem Sohne das Seine entreißt, um sie mit solcher gottlosen Beute zu schmücken. Mögen denn immerhin die Papisten schreien, dass wir die Mutter Christi schmähen und verachten, weil wir menschliche Erdichtungen und Lügen verwerfen und nur Gottes Gnade an ihr preisen! Was ihr am meisten zur Ehre gereicht, das lassen wir ihr, während jene verkehrten Verehrer es ihr entziehen.

Denn wir lassen sie gern unsere Lehrmeisterin sein, und richten uns nach ihrer Lehre und ihren Vorschriften. Es ist fürwahr nicht unklar, was sie hier sagt; nur die Papisten lassen es bei Seite und treten es gleichsam mit Füßen, und sprechen ihren Worten, so viel an ihnen ist, die Glaubwürdigkeit ab. Wir aber sollen wissen, dass uns hier eine allgemeine Regel gegeben wird, die wir beim Lobe der Engel und Menschen zu befolgen haben, und wonach wir Gottes Gnade an ihnen rühmen und preisen sollen, wie denn überhaupt nichts des Lobes würdig ist, was nicht von ihm ausgegangen. Mit den folgenden Worten: „Er hat Großes an mir getan, der da mächtig ist,“ will Maria zu erkennen geben, dass Gott sich keiner fremden Hilfe bedient habe, so dass einzig und allein seine Allmacht zu bewundern ist. Und es muss hier wiederholt werden, was sie zuvor gesagt, dass nämlich Gott sie angesehen habe, obwohl sie gering und verachtet gewesen; woraus hervorgeht, dass alles Lob der Maria verkehrt und falsch ist, wodurch nicht Gottes Macht und freie Gnade an ihr allein und über Alles gerühmt wird.

49. „Und heilig ist sein Name.“ Hier beginnt der zweite Teil des Lobgesangs, in welchem Maria in allgemeinen Aussprüchen Gottes Gerichte, Macht und Barmherzigkeit preist. Denn dieses Satzglied darf nicht mit dem unmittelbar vorhergehenden verbunden werden, sondern bildet einen Gedanken für sich. Maria hatte die ihr widerfahrene göttliche Gnade gerühmt. Dies gibt ihr nun Veranlassung auszurufen, dass sein Name heilig sei und Gott seine Barmherzigkeit zu allen Zeiten walten lasse. „Heilig“ wird der Name Gottes genannt, weil er die größte Ehrerbietung verdient, und so oft wir Seiner Erwähnung tun, zugleich auch seine anbetungswürdige Majestät uns vor die Seele treten soll. Die folgenden Worte, worin die ewige Barmherzigkeit Gottes gerühmt wird, gehen auf die Beschaffenheit des feierlichen Bundes, den Gott mit Abraham geschlossen hat, da er sagt: „Ich will dein Gott sein, und deines Samens nach dir in Ewigkeit.“ Und wiederum: „Ich bin Gott, der Barmherzigkeit tut bis ins tausendste Geschlecht“ (1 Mose 17, 7; 5 Mose 7, 9). Mit diesen Worten bezeugt der Herr nicht nur, dass er sich fortwährend gleichbleibt; er gibt auch damit die ewige Gnade und Güte zu erkennen, womit er die Seinen also segnet, dass er auch nach ihrem Tode noch ihre Kinder und Kindeskinder, ja ihr ganzes Geschlecht lieb hat. Auf diese Weise hat er den Nachkommen Abrahams seine Liebe fortwährend erwiesen, sofern er ihren Vater Abraham Einmal zu Gnaden angenommen und einen ewigen Bund mit ihm geschlossen hatte. Aber da nicht Alle, die von Abraham abstammen nach dem Fleische, rechte Kinder Abrahams sind, so beschränkt Maria den Umfang der Verheißung und bezieht dieselbe lediglich auf die wahren Diener Gottes, wie auch David, Psalm 103, 17: „Die Gnade des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über Die, so ihn fürchten; und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind, bei denen, die seinen Bund halten“ usw. Auf diese Weise verspricht also Gott seinen Gläubigen, dass er ihren Kindern zu allen Zeiten ein gnädiger und barmherziger Vater sein werde; doch immerhin so, dass die Heuchler keinen Grund zu vergeblicher Zuversicht haben. Denn umsonst rühmen sich alle Diejenigen, dass Gott ihr Vater sei, die da ausgeartete Kinder der Heiligen und von ihrer Frömmigkeit und ihrem Glauben abgefallen sind. Darum wird durch den beschränkenden Zusatz: „bei Denen, die ihn fürchten“, die Eitelkeit und Prahlerei aller Derer zurückgewiesen, die da unter dem falschen Vorwande göttlicher Gnade ohne Glauben sich aufblasen. Gott hat zwar einen allgemeinen Bund des Heiles mit dem Geschlechte Abrahams geschlossen. Wie aber die Steine, wenn gleich der Regen auf sie fällt, nicht erweichen, so war den Ungläubigen ihre Herzenshärtigkeit das Hindernis, das sie der verheißenen Gerechtigkeit und Seligkeit verlustig machte. Gleichwohl aber hatte Gott, damit seine Verheißung fest und unveränderlich bliebe, noch einen Samen erhalten. Unter Furcht des Herrn ist alle Frömmigkeit und Religion zu verstehen, die ohne den Glauben nicht bestehen kann. Aber man könnte hier die Frage aufwerfen: Wie kann man Gott barmherzig nennen, wenn nur Diejenigen etwas davon empfinden, die seine Gnade verdienen? „Denn wenn seine Barmherzigkeit über die währt, so ihn fürchten,“ so lassen Frömmigkeit und ein gutes Gewissen die Menschen Gnade vor ihm finden, und dieselben können mit ihren guten Werken und Verdiensten seiner Gnade zuvorkommen. Ich antworte, dass es auch schon Barmherzigkeit ist, wenn er den Kindern der Gläubigen Gottesfurcht und Frömmigkeit ins Herz gibt. Denn es ist hier nicht davon die Rede, wo die Gnade anhebe, als ob Gott etwa vom Himmel herab sich gemächlich umsehe, wer wohl derselben würdig sein möchte; es soll nur den Heuchlern ihre verkehrte Sicherheit genommen werden, damit sie nicht meinen, dass Gott ihnen verbunden sei, weil sie nach dem Fleische der Heiligen Kinder sind. Denn mit dem göttlichen Bunde hat es eine ganz andere Bewandtnis; es hat derselbe lediglich den Zweck, dass Gott stets ein Volk auf Erden habe, das ihm in der Reinheit und Lauterkeit des Herzens diene.

III.

Luk. 1. 51. Er hat Gewalt geübt mit seinem Arm, zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Gesinnung. 52. Er hat Oberste von ihren Stühlen gestoßen und Niedrige erhoben. 53. Hungrige hat er mit Gütern gefüllt, und Reiche leer von sich gesandt. 54. Er hat seinem Knechte Israel aufgeholfen, um eingedenk zu sein der Barmherzigkeit, 55. Wie er geredet hat zu unsern Vätern, dem Abraham und seinem Samen in Ewigkeit.

51. „Er hat Gewalt geübt.“ Das heißt so viel als: Er hat gewaltig gewirkt. Der „Arm“ Gottes aber bildet den Gegensatz zu allen anderen menschlichen Mitteln, wie es Jesaias 59, 16. heißt: „Gott sieht, dass Niemand da ist, und verwundert sich, dass Niemand ins Mittel tritt; darum hilft er ihm selbst mit seinem Arm, und seine Gerechtigkeit unterstützt ihn.“ Maria will also sagen, dass Gott sich mit seiner eigenen Kraft begnügt und keinen Gehilfen bei diesem Werke zugelassen oder berufen habe. Was nun gleich darauf von den Hoffärtigen gesagt wird, scheint aus zwei Gründen hinzugefügt zu sein: Zunächst weil die Hoffärtigen, ob sie gleich nach Art der Giganten sich wider Gott aufzulehnen suchen, doch nichts ausrichten, - und zum Andern, weil Gott die Gewalt seines Armes nur zum Heil der Demütigen entfaltet und die Hoffärtigen, die selbst viel von sich halten, zu. Boden wirft.

Darauf bezieht sich auch jene Ermahnung Petri: „Demütigt euch unter die gewaltige Hand Gottes“ usw. (1. Petri 5, 6.). Wir müssen aber wohl auf den Ausdruck achten: „Gott zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Gesinnung.“ Denn wie ihr Stolz und ihr Ehrgeiz ohne Maß, wie ihre Begierde unersättlich ist, so häufen sie durch ihre Anschläge und Unternehmungen so zu sagen eine gewaltige Masse zusammen und bauen mit einem Worte babylonische Türme. Denn nicht damit zufrieden, törichter Weise bald Dies, bald Jenes über ihr Vermögen unternommen zu haben, fügen sie immer noch neue tollkühne Anschläge zu den früheren hinzu. Wenn aber Gott eine Zeit lang dazu geschwiegen und ihrer prächtigen Zurüstungen im Himmel gelacht hat, dann wirft er plötzlich Alles, was sie zusammengetragen, über den Haufen, wie wenn Jemand ein Gebäude zerstört und die Stücke, die zuvor wohl ineinandergefügt und fest verbunden waren, in alle Weltgegenden zerstreut.

52. „Er hat Oberste von ihren Stühlen gestoßen.“ Ich habe das griechische Wort „Gewaltige“ durch primates, d. i. „Oberste“ übersetzt, um jeden Doppelsinn zu vermeiden. Denn wenn auch das griechische Wort von Gewalt oder Macht abzuleiten ist, so werden doch im eigentlichen Sinne die Vorsteher und Obrigkeiten des Volks genannt. Außerdem möchten Viele das lateinische „potentes“ für ein Partizipium halten: die Könnenden, Vermögenden. Jene nun, sagt Maria, werden von ihren Stühlen gestoßen und an ihre Stelle die Niedrigen und Verachteten erhoben werden. Auf diese Weise schreibt sie der göttlichen Vorsehung zu, was die gottlosen Menschen ein Spiel des Zufalls nennen. Wir müssen nämlich wohl bemerken, dass Gott keine blinde Gewalt zugeschrieben wird, vermöge deren er die Menschen auf tyrannische Weise wie einen Spielball bald hier- bald dorthin schleudert, sondern eine gerechte Weltregierung, die nach wohlberechnetem Plane geschieht, wenn derselbe auch uns oft verborgen ist. Dern Gott liebt nicht die Veränderungen, dass er ein Spiel mit den Menschen treiben und sie hoch erheben sollte, um sie gleich darauf wieder zu stürzen. Die Verderbtheit der Menschen trägt lediglich die Schuld, dass sich ihre Lage so oft verändert. Denn es ist wohl Keiner, der da erkennt, dass in Gottes Hand und Willen sein ganzes Schicksal stehe. Ja, Diejenigen, die mehr sind als Andere, verfahren nicht nur unbarmherzig gegen ihre Mitmenschen und verachten und verhöhnen dieselben, sie entblöden sich sogar nicht, wider Gott sich aufzulehnen, dem sie doch alle ihre Hoheit zu verdanken haben. Damit wir nun durch die Erfahrung lernen, dass alles Hohe und Vortreffliche in der Welt Gott untertänig ist, und die ganze Welt durch ihn regiert wird, so werden die Einen zu großen Ehren erhoben, die Anderen aber von ihren Stühlen gestoßen. Dies erklären David (Psalm 107, 40.) und Daniel (2, 21.) für den Grund und den Zweck aller Veränderungen. Wir sehen ja, wie die Großen der Erde über alle Maßen sich erheben, wie sie vor Üppigkeit und Schwelgerei vergehen, wie sie vor Hochmut bersten, wie Glück und Wohlstand sie förmlich trunken machen. Dass nun Gott solchen Undank nicht vertragen kann, darf uns unmöglich Wunder nehmen, und daher kommt es dann, dass gewöhnlich Diejenigen, die Gott hoch erhoben hat, nicht lange in ihrer Stellung verharren. Von der anderen Seite wiederum blendet der Könige und Fürsten Glanz den gemeinen Mann dergestalt, dass nur Wenige sich dessen bewusst sind, dass es noch ein höheres Wesen gibt. Wenn nun die Fürsten das Zepter schon mit zur Welt brächten, und ihre Herrschaft von ununterbrochener Dauer wäre, so würde man Gott und seine Vorsehung alsbald vergessen. Darum führt der Herr, wenn er die Niedrigen erhebt, die Hoffart der Welt gleichsam gefangen im Triumphe einher und ermahnt zugleich dir Seinen zur Einfachheit und Bescheidenheit. Wir sehen also nun, in welcher Absicht Maria sagt, dass Gott die Hohen von ihren Stühlen stoßt und die Niedrigen erhebt. Sie will uns nämlich zeigen, dass die Welt nicht durch blinden Zufall gelenkt und regiert wird, sondern dass alle Veränderungen durch Gottes Vorsehung geschehen, sowie auch dass Gott mit der größten Billigkeit und Gerechtigkeit waltet, wenn auch seine Gerichte die ganze Weltordnung umzukehren scheinen. Dies wird im folgenden Verse noch weiter ausgeführt, wo es heißt: „Hungrige hat er mit Gütern gefüllt, und Reiche leer von sich gesandt.“ Denn wir sehen hieraus, dass die Veränderungen nicht an und für sich, sondern aus Gründen Gott wohlgefallen, sofern nämlich die Großen und Reichen und Mächtigen, aufgeblasen durch ihren Überfluss, Alles sich selbst anmaßen und Gott nichts übrig lassen. Darum müssen wir wohl auf unserer Hut sein, dass wir im Glück nicht stolz werden. Auch müssen wir uns hüten vor jener aufgeblähten fleischlichen Sattheit, damit uns Gott nicht plötzlich einmal ausleere. Den Frommen aber, die im Bewusstsein ihrer Bedürftigkeit und gleichsam wie Hungrige, zu Gott schreien, bietet die Lehre, dass der Herr sie mit Gütern erfüllt, keinen geringen Trost.

54. „Er hat seinem Knechte Israel aufgeholfen.“ In diesem letzten Teil des Lobgesanges wendet Maria die allgemeinen Aussprüche auf den gegenwärtigen Fall an. Der Hauptgedanke ist der, dass Gott nunmehr das Heil hat aufgehen lassen, das er vor Zeiten den heiligen Vätern verheißen. Was zunächst das „aufgeholfen“ anlangt, so liegt darin ein sehr treffender Vergleich; denn der Zustand des jüdischen Volkes war ein so verfallener, dass im Allgemeinen keine Hoffnung auf Wiederherstellung der früheren Ordnung der Dinge vorhanden war. Maria sagt also, Gott habe Israel aufgeholfen, weil er dem gleichsam hingestreckten und am Boden liegenden Volke die Hand gereicht und dasselbe wieder aufgerichtet hat. Die Religion war auf unzählige Arten verunreinigt; an der öffentlichen Lehre fast nichts echt und unbefleckt; das Kirchenregiment war mehr als in Unordnung und verriet die entsetzlichste Rohheit; das weltliche Regiment war gestürzt, und die Römer und Herodes hatten das Volk gleichsam wie wilde Tiere zerfleischt. Umso herrlicher war dann aber die Erneuerung, die man bei so verderbten Zuständen unmöglich hoffen konnte.- Das Wort im Grundtexte kann man sowohl mit Sohn als mit Knecht übersetzen; doch passt letztere Bedeutung besser zum Zusammenhange. Und Knecht Gottes wird Israel hier wie an mehreren anderen Orten genannt, weil es in Gottes Hausgenossenschaft aufgenommen war. - „Um eingedenk zu sein.“ Maria gibt den Grund an, warum das Volk, das am Abgrunde des Verderbens stand, ja, das schon darnieder lag, von Gott angenommen und wieder aufgerichtet worden ist. Der Herr hat nämlich durch die Errettung desselben seine Barmherzigkeit befunden wollen. Sie sagt jedoch ausdrücklich, dass Gott sich seiner Barmherzigkeit erinnert habe, dass es scheinen konnte, er habe sie gewissermaßen vergessen, weil er sein Volk so jämmerlich hat quälen und plagen laffen. Denn man pflegt Gott menschliche Affekte zuzuschreiben, je nachdem die Menschen aus der Sache selbst schließen, dass er ihnen entweder zürne oder gnädig sei. Da aber der menschliche Verstand die göttliche Barmherzigkeit nicht zu fassen vermag, es sei denn insoweit dieselbe in seinem Worte ihm dargeboten und bezeugt wird, so weist Maria sich selbst und Andere auf die Verheißungen hin und sagt, dass Gott dieselben treu gehalten habe. In diesem Sinne wird Gott häufig gütig und wahrhaftig genannt; denn wir werden uns niemals seines väterlichen Wohlwollens trösten können, wenn nicht sein Wort, worin er sich gegen uns verpflichtet, uns vor die Seele. tritt und gleichsam in die Mitte zwischen ihm und uns gestellt, unser Heil mit seiner Güte und Barmherzigkeit unauflöslich verbindet. Übrigens gibt Maria auch mit diesen Worten zu verstehen, dass der Bund, den Gott vor Zeiten mit den Vätern gemacht, aus freier Gnade geschlossen worden, da sie das darin verheißene Heil aus lauter göttlicher Barmherzigkeit, wie aus einer Quelle herleitet. Und wir sehen hieraus, dass sie in der Schrift wohl belesen und erfahren. war. Im Allgemeinen wartete zwar Jedermann damals auf den Messias; aber Wenige gründeten ihren Glauben auf ein so gesundes Schriftverständnis.

Wie übrigens viele Kinder Abrahams nach dem Fleische sich durch ihren Unglauben selbst wieder ausgeschlossen und darum, weil sie aus der Art geschlagen, sich völlig vom Hause Abrahams entfernt haben, so werden wir, die wir Fremdlinge waren, aber durch den Glauben dem Bunde einverleibt worden sind, als der wahre Same Abrahams angesehen. Wir müssen also festhalten einmal, dass Gott vor Zeiten so zu den Vätern geredet hat, damit die ihnen dargebotene Gnade auch auf die Nachkommen käme: und zum Andern, dass durch den Glauben alle Völker zur Kindschaft gelangen, so dass es geistliche Kinder Abrahams gibt, die es von Natur nicht waren.

1)
Gefühle