Bonifatius, Knecht der Knechte Gottes, wünscht Carls Sohne Grigo1) das Heil in Christo.
Ich bitte und beschwöre Eure Liebden bei Gott, dem allmächtigen Vater, und Jesu Christo, seinem Sohne, und dem heiligen Geiste, bei der heiligen Dreieinigkeit und Einheit Gottes, wenn Dir Gott die Macht verleiht, dass Du die Knechte Gottes, die Geistlichen und Priester in Thüringen und die Mönche und Mägde des Herrn, gegen die Bosheit der Heiden in Schutz nehmen mögest, damit sie die Heiden nicht zu Grunde richten, auf dass Du vor dem Richterstuhle Christi ewigen Lohn erlangst.
Wisst, dass Euer Gedächtnis mich zu Gott begleitet, wie auch Euer Vater im Leben und Eure Mutter mir einst empfohlen. Ich bitte Gott, den Heiland der Welt, er wolle Eure Wege bahnen und Euer Leben zum ewigen Heile geleiten, damit Ihr in der Gnade Gottes in diesem und dem zukünftigen Leben immerdar verbleibt. Unterdessen erinnert Euch, vielgeliebter Sohn, an das Wort des Psalmisten: der Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde;2) und an das Wort des Apostels: die ganze Welt liegt im Argen.3) Ebenso sagt die Wahrheit im Evangelio:4) was hilft es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele; und wiederum im Evangelio über die Seligkeit der Gerechten:5) die Gerechten werden leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich; und der Apostel Paulus6) über die Seligkeit des ewigen Lebens: was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz gekommen, das hat Gott bereitet denen, die ihn lieben. Daher trachtet, mein Sohn, dass der Preis Eures Lohnes in den Höhen des Himmels glänzen und zu nehmen möge. Lebt lange wohl in Christo.