Es ist eine Freude, sein Leben lassen zu dürfen im Dienste dessen, der für uns gestorben ist; jeden Tag sein Leben lassen zu dürfen, das alte Adamsleben, Selbstsucht, Hoffart, Eigenliebe, Bequemlichkeit, Ehre, Fleischeslust, und dies Leben gründlich lassen und es ihm schenken zu dürfen, der kein Liebhaber des eigenen Lebens war. Diese Sterbensfreudigkeit ist insonderheit ein schönes Dankopfer, das man dem König von Golgatha bringt, heute und immer wieder. „Ich sterbe täglich,“ sagt der Apostel Paulus, „der Tod Jesu ist mächtig in mir, er hat mir Lust und Kraft gegeben, fortwährend mein Leben für meinen Heiland zu lassen.“ Wundervoll, herrlich, wenn Menschen diese Sterbenslust bekommen haben, ihr ganzes Leben in den Tod zu geben. Von Menschen, die diese Sterbensfreudigkeit haben, geht eine Lebenslust aus. Oh, wer Lust hat, für Jesus zu sterben, bekommt auch täglich Freudigkeit, für ihn zu leben!
Herrlich, wer sich ganz einhüllt in die Gerechtigkeit Christi, die vor Gott gilt, in sein Hochzeitskleid; selig, wer in diesem Kleid nun hingeht zum täglichen Sterben und täglichen Auferstehen und zum Wandel in der Liebe, die vom Kreuze stammt.
Liebe, die für mich gelitten
und gestorben in der Zeit,
Liebe, die mir hat erstritten
ewge Lust und Seligkeit:
Liebe, dir ergeb ich mich,
dein zu bleiben ewiglich!