Blumhardt, Christian Gottlieb - Lazarus, der Kranke, Sterbende und Auferweckte - Vorwort

Zur Entschuldigung der Herausgabe dieser Schrift ist nicht Vieles zu sagen. Sie macht keine Ansprüche auf ein großes Publikum, sondern ist zunächst meinen verehrungswürdigen Freunden in Basel als ein geringes Zeichen meiner unauslöschlichen Freundschaft und Dankbarkeit gewidmet. Diese schenken vielleicht diesem anspruchslosen Denkmal meiner aufrichtigsten Liebe gegen sie darum eine freundschaftliche Aufnahme, weil sie die Güte hatten, dem Verfasser ihre schätzbare Freundschaft zu schenken. Gott segne sie für ihre Liebe, und lasse das Gute reichlich auf sie wieder zurückfließen, das Er mich in ihrem vertraulichen Umgange finden ließ! Sollte diese geringe Schrift auch noch außer diesem freundschaftlichen Kreise christliche Leser finden, welche einigen Wert in dieselbe sehen, so mag dieser bloß darin bestehen, dass ich nichts in derselben niederschrieb, was nicht zuvor mein eigenes Herz fühlte, und von dessen Wahrheit ich fest überzeugt bin. Sie ist für Leidende und Freunde der Leidenden geschrieben, denn diese ehrwürdige Menschen-Klasse verdient unstreitig unsere hauptsächlichste Aufmerksamkeit. Die tröstlichen Wahrheiten des Evangeliums finden leicht einen offenen Zutritt zu ihren Herzen, und können sich auch im einfachen Gewande als eine Kraft Gottes zur Beruhigung und Beseligung des Menschen an ihnen rechtfertigen. Wie weit ich die vortreffliche Arbeit des verehrungswürdigen Herrn D. Ewalds über Lazarus Geschichte, so wie die fünf kernhaften Homilien des schätzbaren Herrn Prediger Menkens in dem ersten Teile seiner Christlichen Homilien, bei dieser Arbeit benutzt habe, und benutzen konnte, davon wird sich jeder Leser durch Vergleichung mit leichter Mühe selbst überzeugen können. Ich wollte nicht abschreiben, was bereits über diese Geschichte Lehrreiches gesagt ist, sondern zunächst nur für die Klasse der Leidenden diese wichtige Geschichte nach meinen Ansichten und Empfindungen bearbeiten.

Wenn nur die Ehre Gottes und die Verherrlichung Jesu Christi durch diese geringe Arbeit bei einzelnen Leidenden hie und da befördert wird, so hat den sehnlichsten Wunsch seines Herzens vollkommen erreicht

Basel den 9. Mai 1807.

Der Verfasser.