Wohl hat Mancher gesagt: Ich habe die Wahrheit. Aber Niemand außer Christus konnte sagen: Ich bin die Wahrheit.1) Die größten Lehrer haben zu ihrer eigenen Lehre hinaufgesehen. Aber Christus steht nicht unter Seiner Lehre; sondern sie ist nur Seines Seins Auslegung und Beschreibung. Immer hat sich die Menschheit gesehnt nach einer lebendigen Lehre. Immer hat sie begehrt, die Wahrheit nicht bloß zu hören, sondern auch zu schauen. Sie hat ein Verlangen nach dem Schönen. Das Schöne ist - sagen die Kunstlehrer - das Durchscheinen der Idee durch die Wirklichkeit. O wie schön muss Christus sein! Hier ist mehr, als die reinste Idee! Hier ist Gott Selbst! Hier ist mehr, als ein Durchscheinen durch die Wirklichkeit! Hier ist die Erscheinung in der Wirklichkeit! Wahrlich, das Sein Gottes im Menschen ist die höchste, die wesentliche Schönheit. Christus ist der Schönste unter den Menschenkindern.2)
Die reine Schönheit hat eine erquickende Kraft. Mit Recht sagt ein Denker: „Dass man den farbigen Edelsteinen Heilkräfte zuschrieb, mag aus dem tiefen Gefühl des unaussprechlichen Behagens an ihrer Schönheit entstanden sein.“3) Im höheren Grade und Sinne hat die geistige Schönheit eine gesund machende Kraft. Wenn ich Dich, o Schönster unter den Menschenkindern, anschaue mit Glaubensaugen, dann wird mir im tiefsten Innern wohl und ich darf sagen: „Ich habe den Herrn von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen.“4)