Ansgar - Brief des heiligen Ansgar an die Bischöfe

Im Namen der heiligen und ungetheilten Dreeieinigkeit. Ansgar, durch Gottes Gnade Erzbischof, an alle, in dem Reiche Ludowigs befindliche Bischöfe.

Mein Wunsch ist, daß es zu eurer Kunde gelangen möge, weil es in diesem Büchlein enthalten ist, wie Ebo, der Erzbischof zu Rheims vom heiligen Geiste getrieben, zur Zeit des Herrn und Kaiser Ludowig, mit dessen, und auch der versammelten Synagoge fast seines ganzes Reichs Genehmigung nach Rom gereiset ist, und daselbst von dem verehrungswürdigen Papst Paschalis die Erlaubniß, das Evangelium im Norden öffentlich zu predigen, erhalten, und wie sehr nachher der Kaiser Ludowig dieses Werk gehoben, und bey jeder Gelegenheit seine Milde und sein Wohlwollen desfalls geäußert hat; wie auch die übrigen Ereignisse dieser Mission. Desfalls bitte ich inständigst, euch bey Gott zu verwenden, daß diese Mission durch des Herrn Hülfe wachsen und gedeihen möge. Denn durch Christi Gnade, ist die Kirche Christi schon bey den Dänen und Sueonen gegründet, und ungehindert verwalten die Priester ihr Amt daselbst. Auch bitte ich, daß ihr diesen Brief in eurer Bibliothek zum immerwährenden Andenken aufheben lasset, und ihr sowohl, als eure Nachfolger, je nachdem es die Gelegenheit mit sich bringt, und ihr es nützlich haltet, dieses jedermann bekannt machen möget1). Der allmächtige Gott wolle euch alle, nach seiner heiligen Liebe, zu Theilnehmern an diesem Werke und zu Miterben des himmlischen Reichs Christi machen.

1)
Pontoppidan nimmt es für einen Beweis von der hohen Bescheidenheit Ansgars, daß er bey dieser, durch ihn so ausgezeichneten Mission, seiner selbst nicht erwähnt.