(Leander van Eß)
Abermaliges Danklied der Juden für den Schutz jehova's.
1 An diesem Tage wird man dieses Lied im Lande Juda singen: Wir haben eine feste Stadt, zur Schutzwehr macht er Mauern und Wall.
2 Oeffnet die Thore, damit einziehe ein gerechtes Volk, das die Treue bewahrt.
3 Beschlossen ist es fest, Frieden, Frieden wirst du erhalten; denn auf dich setzt man Vertrauen.
4 Vertrauet immerdar auf Jehova; denn Jah Jehova ist ein Fels auf immer.
5 Er beugt, die in der Höhe wohnen, die erhabene Stadt demüthigt er; er demüthigt sie bis zur Erde, und stürzt sie in den Staub.
6 Der Fuß tritt auf sie, die Füße des Armen, und die Tritte des Schwachen.
7 Der Weg des Frommen ist eben; grad lenkest du den Pfad des Gerechten.
8 Ja auf dem Wege deiner Gerichte, Jehova! harren wir, und nach deinem Gedächtniß sehnet sich die Seele.
9 Des Nachts sehne ich mich nach dir in meiner Seele, und mit meinem Geiste in mir suche ich dich des Morgens; denn trifft dein Strafgericht die Erde; so lernen Gerechtigkeit, die auf ihr wohnen.
10 Verschonte man des Schuldigen, so lernt er nicht Gerechtigkeit, selbst im Lande des Rechts würde er freveln, und nicht hinblicken auf Jehova's Größe.
11 Wenn gleich deine Hand, Jehova, hoch aufgehoben ist; so sehen sie es doch nicht. Sehen müssen sie es, und zu Schanden werden; deine Liebe für dein Volk, und dein Feuereifer müssen deine Feinde aufzehren.
12 Uns aber, Jehova! wirst du Frieden geben; denn alle unsere Werke thuest du für uns.
13 Jehova, unser Gott! noch außer dir beherrschten Herren uns; doch deines Namens allein gedenken wir.
14 Sie sind todt und kehren nicht zum Leben wieder; sie sind abgeschieden, und stehen nicht wieder auf; denn du hast sie gestraft, und vernichtet, und zu Grund gerichtet all ihr Andenken.
15 Doch du Jehova hast zum Volke zugethan, hinzugefügt zum Volke; hast dich verherrlicht, und die Grenzen des Landes weit ausgedehnt.
16 Sie wandten sich zu dir, Jehova, in der Noth; beklommen flehten sie hinauf, da du sie züchtigtest.
17 Gleich wie die Schwangere, die sich der Geburt nähert, sich windet, und vor Schmerzen schreiet; so waren wir vor deinem Angesicht, Jehova;
18 Wir wurden schwanger, hatten Wehen; als wir gebaren, war es Wind. Dem Lande konnten wir nicht helfen, keine Erdbewohner fielen.
19 Deine Todten werden wieder aufleben, meine Leichen wieder auferstehen. Wachet auf, und singet Jubellieder, ihr Staubbewohner! denn wie Thau der Morgensonne ist dein Thau, die Erde wirft die Todten wieder aus.
20 Gehe hin, mein Volk, in deine Kammer, und schließe die Thüre hinter dir; verbirg dich auf kleine Weile, bis daß vorüber ist der Zorn.
21 Denn siehe! Jehova tritt einher aus seinem Wohnungsorte, zu strafen der Erdbewohner Missethat; und die Erde deckt auf das vergossene Blut, und birgt nicht länger ihre Erschlagenen.