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Unbekannt - Predigerkonferenz

Unbekannt - Predigerkonferenz

Im Gärtner vom 14. November 1909 wird ausführlich über die „Prediger- und Evangelistenkonferenz“ am 26. und 27. Oktober in Wetter (Ruhr) berichtet. Breiten Raum nimmt der Bericht über den zweiten Konferenztag ein, der im Folgenden zitiert wird.

Am zweiten Konferenztage waren noch ein gut Teil mehr Brüder anwesend denn am ersten. Das vorliegende Referat von Br. Besser-Harburg „Wie bewahren wir uns und andere vor den lügenhaften Kräften der Endzeit?“ das vorgelesen wurde (der Referent war selbst nicht anwesend) führte ganz von selbst zu einer Erörterung der sogenannten „Pfingstbewegung“. Ueber die Geschichte derselben in Haspe, Beek, Velbert, Mülheim (Ruhr), Barmen, Schlesien und anderen Gebieten lagen Berichte vor bzw. Berichteten einige Brüder darüber, so daß für die nachmittags einsetzende Besprechung ein ziemlich übersichtliches Bild vorhanden war. In derselben war man einheitlich der Meinung, daß dieser Bewegung durch eine jahrelange Vorarbeit der Boden bereitet worden sei und zwar vielfach von solchen Leuten, die sich jetzt nicht genug in der Verurteilung derselben tun könnten. Man hat schon vor Jahren angefangen, fast nur noch die menschliche Seite der Erlösung zu betonen; vielleicht hat es sich anfangs nur um winzige Abweichungen gehandelt, mit der Zeit ist die ganze Grundlage verrückt worden. Es braucht nur daran erinnert zu werden, wie schon seit langem, Jahr um Jahr etwas neues gebracht werden mußte: Der angebliche Unterschied zwischen Bekehrung und Wiedergeburt; die Lehre vom männlichen Sohn nach Offenb. 12, worunter angeblich ein Auswahlgemeinde zu verstehen; die Ausrottung der Sündennatur; die Behauptung, die Wiederkunft des Herrn sei bis heute von der Gemeinde verschleppt worden; Forderung des öffentlichen Sündenbekenntnisses; Geistestaufe als besonderer Akt; das reine Herz u.s.w.. Viele Leute, die in Obigem in einem nach dem andern mitgemacht haben, sind jetzt in bester Weise zubereitet für diese „Pfingstbewegung“, denn wenn das unbedingt notwendige Neue nicht in immer stärkeren und schärferen Potenzen gebracht wird, so reagiert der durch solches zum abgestumpften Schwärmer Gewordene nicht mehr darauf. Es müßte Aufgabe eines besonderen Artikels sein, die viele, vorbereitende Arbeit aufzuzählen, die man in guter Meinung hin und her in fast allen Kreisen getan. Die Warnungen dreier Brüder wollen wir hier noch besonders registrieren und damit schließen. Bruder Ischebeck bat, doch in nichts dazu die Hand zu bieten, daß man, wie es in der Kasseler Bewegung geschehen, jetzt aus Brüdern, die zur Erkenntnis des Ungöttlichen der Bewegung gekommen und sich mit Mühe aus derselben frei gemacht, Führer des Gegenkurses mache und damit ihnen und der Gemeinde nicht wenig schade. Diesen Brüdern tue die Zeit der Stille gar zu not, um sich vom Herrn die empfangenen Wunden ausheilen zu lassen und während dem in der Stellung der Beugung vor ihm zu verharren, und die Gemeinde habe Männer nötig, die den Kinderschuhen entwachsen. Bruder Sprenger betonte, eine der vielen Ursachen, daß die heutige falsche Heiligungsbewegung derart habe um sich greifen können sei die, daß man in vielen Kreisen auch von der wahren biblischen Heiligung nichts wissen wolle. Es sei ein sehr bedenkliches Zeichen, daß manche Leute in die größte Aufregung gerieten, wenn das Wort „Heiligung“ erwähnt werde. Die beste Waffe gegen die falsche Heiligungsbewegung ist die, daß wir mit unserem Leben unausgesetzt in einer echten Heiligungsbewegung stecken. Bruder Weinstock bat, doch wo es eben nur möglich sei, die sogenannten leitenden Brüder aller Kreise immer wieder zu bitten, doch vorsichtig zu sein im Bringen und Aufnehmen aller neuen Lehren, die dann überall hineingetragen würden. Es habe ihm oft wehe getan, zu sehen und zu hören, wie durch Brüder mit großen Namen die Kleinen im Himmelreich geistlich mißhandelt worden seien. Es gelte auch nicht wenig vorsichtig zu sein beim Einladen hierzu geneigter Brüder auf Feste und Konferenzen.

Quelle: Gärtner - Eine Wochenschrift für Gemeinde und Haus 1909

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