Slüter, Joachim - Eyne schone und ser nutte Christlike underwysynge allen Christgelovigen mynschen

Slüter, Joachim - Eyne schone und ser nutte Christlike underwysynge allen Christgelovigen mynschen

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(nicht allene denn kynderen unde jungen lüden) sunder ock den olden wol antomerckende / na der wyse eyner vrage und antwordt

VRaghe. Wat bist du?
Antwerdt. Eyn vornufftich und sterfflick minsche/ eyn creatur van gade geschapen.

Vrage/ Warumme hefft dy godt geschapen?
Antwerdt. Dat yck ene schal leren kennen/ yn em gelouen/ und ene leff hebben.

Vrage. So höre yck wol du byst eyn Christen?
Antwerdt. Ja eyn crysten byn ick.

Vrage. Wat ys eyn Christen?
Antwerdt. De eynen namen hefft vann Christo/ und deyt synen wyllen/ und glouet yn em.

Vrage. Wat louestu van em/ eff te jn em?
Antwerdt. Ick gloue dat he mi eyn gnedich/ unde barmehertich god sy und hebbe myne sunde up syck genamen. und my gade dem vadere vorsonet/ also dat myne sunde/ syne syndt/ und syne gerechticheyt myne sy. Und up dessem Christo licht aller werldt sunde/ und dorchh syne gerechticheyt syndt unde werden alle unse sunde uthgedeltgeth/ unde dusse geloue maket my reyne und angename gade dem vader. Dussem eynygen Christo/ synem wyllen unde lere/ wyl ick volgen/ wente he ys de warheyt/ das leuent unde de wech tho dem hemmele. Item he ys unse wijsheyt/ unse vorlöser/ unse hyllicheyt gerechticheyt unde salicheyt/ Unde godt de vader hefft yn eme ghehath eyn wolbehagent. dem schole wy hören/ und em volgen. So wy em gelouen unde getruwen/ ßo werden wy salich. Wente he hefft uns thogesecht/ wol dar glouet: und gedofft werdt/ de werdt salich/ Wol auers nicht gelouet/ de werd vordömet. Unde dorch dussen lutteren reynen gelouen/ werden alle Christen salich.

Vrage. Wat synt denne de werke/ don de nicht tho der salicheyt?
Ant. Se don gentzlike nichtes to der salicheyt/ de geloue moth lutter reyne unde unuormenget blyuen/ Auers de wercke syndt fruchte des gelouens/ unde betugen den glouen.

Vrage. So de wercke nicht salich maken/ ßo wyl yck ock nene don?
Ant. Nicht alßo/ wult du eyn Christen syn/ ßo mostu gude wercke don/ nicht umme vordenstes wyllen/ sunder dynem negesten tho denste/ dorch de Christlike leue. Dyt hefft dy Christus gebaden/ seggende/ Dat ys myn geboth/ dat gy juw undereynander leuen/ alße yck jw geleuet hebbe. Nu hefft he uns alßo beleuet/ dat he umme unsent wyllen/ is gekamen up dusse werldt/ und hefft uns gedenet/ myt worden/ wercken/ unde dat alle vorgeues/ he hefft van uns nichtes gekregen/ sunder uns alleyn tho denste/ dorch de leue/ welker he tho uns gehath hefft/ dat sulue vullenbracht. Alßo mothe wy ock don de wercke/ unsen negesten tho den ste. Ja yd is unmöghelick/ wol eynen rechten gelouen hefft/ dat he nene gude werke don scholde/ wete eyn gudt bom/ drecht gude frucht Wo auers de bom nicht gudt ys/ ßo blyuen de fruchte uth. De bom ys de geloue/ hefft de minsche eynen rechten gelouen/ ßo deyt he gude fruchte/ und dat heth gude werke vullebringen. Ock ys yd unmögelick/ dath de rechte geloue scholde ane wercke syn. Gelyke alße dat fuer nummer ane hytte ys/ ßo ys ock de rechte geloue nummer ane gude wercke.

Vrage. Is ock eyn underscheydt in dem geloue?
Ant. Ja. Twyerley ys de geloue. De eyne ys eyn doeth geloue. De ander eyn leuendich geloue. Dat ys eyn doeth geloue/ wen ick allene geloue dat god wel dich unde mechtich sy/ und late dat daran genoch syn. Ja wen yck ock geloue/ das Christus van Marien der junckfruwen sy gebaren/ gestoruen/ begrauen/ upgestaen va dem dode ect. und late dat dar by wenden/ Eynen sodan gelouen hebben ock de bösen geyste/ de gelouen dyt/ und wetent vele beth alse wy/ auers dat helpet noch en/ noch nemande nicht. De rechte unde leuendige geloue ys/ dat men gade erkennet jn der dreualdicheyt/ alze/ godt den vader/ godt den sone/ und godt den hilgengeyst. Dat dusse hilge dereualdicheyt sy/ dre in den personen/ unde eyn in dem wesende. Ja dat wy erkennen/ dat godt de vader uth syner gnade und barmherticheyt/ hefft uns gesandt unde gegeuen Christum synen sone/ myt godtlicker gewalt und krafft/ also dat sine hillicheit/ starckheyt unde alle syne rechtferdicheyt unse egen ys/ Item alle synen worden und thosagen mothe wy ock glouen/ und se warafftichliken upnemen und en volgen.
Godt hefft unns gebaden/ wy scholen nicht don wath uns gudt duncket/ sunder allene wat he uns gebaden und geheten hefft. Ock schole wy synenn worden nicht tholeggen noch affnemen/ Noch to der rechteren/ noch tho der luchteren handt ghaen/ Hyr uth ßo volghet/ wenn wy wercke don na unßerm gudtdunckende/ de synt nicht christlick/ und scheen budem dem gelouen. Volget vorder/ dat alle sodane wercke sunde synt/ und synt alle jödesche wercke. Dar ume yn dem rechten gelouen möthe wy allene gade hören/ synem wyllen allene na volgen/ und allene de werke don/ de uns godt heth unde gebuth. So wy denne recht geuatet und begrepen hebben den rechten gelouen/ und erkennen de gudicheyt und woldedicheyt gades/ so is yd unchristlik dat wy ene nicht scholden leffhebben/ sunder wy beleuen ene bauen alle dinck.

Vra. Wat ys nu de bewerynge/ dat du gelouest in godt?
Ant. Dat ick jn em geloue/ und holde syne gebade.

Vra. Wo vele js der gebade gades.
Ant. Theyne. Dat erste ys. Du schalt ne ne vrömede göde hebben. Dat ander Den namen gades schaltu nicht unnutte bruken. Dat drudde. Den vyrdach schalt du hylgen. Dat veerde. Vader unde moder schaltu eren. Dat veffte. Du schalt nicht dotslan. Das söste. Du schalt nicht unkusch wesen. Dath souende. Du schalth nicht stelen. Dath achte. Du schalt nicht valsche tuchnysse geuen. Dath negende. Du schalt nicht bogeren dynes negesten frouwe/ Dath theynde. Du schalt nicht bogeren dynes negesten gudt. Wol dusse ghebade holth/ de heffth eynen rechten gelouen.
Item/ Ock ys uns van gade vorbaden/ dath wy uns schölen nene gegrauene bylde/ ock nenerleyge gelicknisse maken/ Wy schölen gade allene anbeden/ unde em allene denen/ und ene allene eren/

Vrage. Wor jnne henget de vorfullinge der gebade gades?
Ant. In twen/ alse in der leue gades und des negesten.

Vrage. Wor june werdt erkant dat du godt leff hest?
Ant. Dar jnne/ dat ick synen wyllen do/ unde bbeleue minen negesten alze my suluest.

Vra. Wat ys leffhebben den negesten?
Ant. Dat men em do/ alze men van em bogerdt. Und wat men van em nicht wyl/ dat men dat eme ock nicht do.

Vra. Wor ynne mercket men/ dat eyner godt leff hefft?
Ant. Dar inne/ wol syne gebade holt/ und deyt synen wyllen. Wente Christus sprecket alßo/ Leue gy my/ ßo holdet myne bade/ Wol my auers nicht leuet/ de hölth ok myne gebade nicht. So men de gebade holt/ krichtme dat ewyge leuendt.

Vra. Wat js das ewyge leuent?
Ant. Dat ewyge leuent ys/ eyne erkantnisse des waren gades des vaders/ und des den he gesanth hefft Jhesum Christum:

Vrage. Wor dorch kryge wy de salycheyt?
Ant. Dorch den gelouen/ hopene unde leue/ van dem hylgen geyste.

Vra. Wol ys de hilge geist?
Dat is god de here/ uthgesanth van dem vader und sone.

Vra. Wat ys godt de vader?
Anth. Dat ys godt de here/ hebbende eynen sone em gelike jn der godtheyt.

Vra. Wat ys de sone?
Ant. Dath ys godt de here/ hebbende eynen vader.

Vra. So höre yk dat du dre godt hefft?
Ant. Neyn/ nicht dre/ sunder eynen godt.

Vrage. Du hest yo dre genomet?
Ant. Ja dat geschut na den personen/ Auers jn dem wesende und in der godheyt/ ys men eyn allene/ de alles laues unde eren werdt ys.

Vra. Wo erestu gade?
Ant. myt dem herten/ munde unde wercken.

Vra. Wo myt dem hert?
Ant. Myt dem gelouen/ der hopene/ leue/ und guden begerden.

Vra. Wo myt dem munde?
Ant. Mit der bekantnisse/ unde anropynge synes hilgen namen in allen nöden/ alße/ dorch syne geweldicheit wijsheyt und gudicheyt/ van em allene begerende gnade unde hulpe. Itm myth dem gebede unde geloue tho un allerst.

Vra. Wo denne myt den wercken?
Ant. Myt holdinge syner gesette und gebade: myt uprende/ bedende/ almyssen geuenden in dem namen Christi.

Vrage. Wo effte wath bedest du?
Ant. Wat my Christus gheleret hefft/ Alßo/ Vader unse de du byst jn den hemmelen ect.

Vra. Anbedestu ock andere creaturen/ den godt allene?
An Neyn.

Vra. Worumme?
Ant. Godt hefft dat vorbaden. He secht dorch Mosen/ dat wy allene scholen anbeden eynen godt unde den allene eren unde werdigen.

Vra. Wor inne erren de Christen mynschen yglides?
Ant. jn dren. Alze in affgoderye un valscher gedichter geystlicheyt/ und yn bedrechliker hopene der dödtliken begerlicheyt. In den dren steyt alle vorleydige.

Vra. Wat ys affgoderye?
Ant. Wenner de ere unde werdicheyt/ welkere gade allene thobehördt/ werdt den creaturen/ sychtlyken edder unsychtlicken thogelecht/ myt dem gelouen/ der hopene unde leue.

Vra. Gelouestu ock in de ewige junckfrowe Maria?
Ant. Ik geloue wol van er/ sunder nicht in se.

Vrag. Worumme?
Ant. Bij wete se ys nicht eyn schepper effte godt effte eyne salichmakersche.

Vra. Wat louestu van Marien?
Ant. Dat se sy eyne utherwelde reyne/ ewige junckfrowe/ van gade gebenedyget unde gehilget bauen alle frowen/ unde vull gnade/ unde dat hillich ys de frucht eres lyues. Ock dath se reyne geweset ys/ vor der gebordt/ yn der gebordt/ unde na der gebordt. Item das se sy eyne othmodige junckfrowe/ hillich unde salich umme eres othmodyen gelouens wyllen/ eyne getruwe moder unßes heren Jhesu Christi. Unnd dat se warafftiges besyth de ewyge frowde. Ok dat se tho allen dussen gekamen sy/ uth lutterer gnade gades.

Vra. Wat holdest du van den hilgen inth gemeyne?
Ant/ Dat se synt utherwelet dorch de gnade gades/ tho der deylhaffticheyt des heren Jhesu Christi/ unde syndt dar tho gekamen/ dorch de schicklicheyt des hilghen geistes/ und dat se nicht dorch ere vorderst sunder allene dorch den gelouen in Jhesum Christum synth salich worden.

Vrag. Betemet syck denne ock/ dat men Mariam unde de hilgen ere?
Ant. Ja/ myth de eere/ de en thogehördt.

Vra. Wat ys denne de ere?
Ant. Dat godt werde jn en gelauet unde gebenediget/ Alse de hilge Dauid secht/ Lauet godt in synen hilgen.

Vra. Wo werdt godt in synen hilgen gelauet?
Ant. Dat geschuet/ wen wy bedencken/ wo syk de hilgen hebben geouet jn erem leuende/ dorch den gelouen/ und gedencken effte seggen also. O du mylde und barmhertige god/ ick segge dy loff pryß und danck/ dat du dessen hilgen/ PEtrum effte Paulum/ Barbaram effte Chatarinam/ hest begauet my dyner gnade/ und hest dem eynen sodanen starcken gelouen gegeuen/ dat he na dinem wyllen dy hefft gedenet/ ßo/ und ßo ect. des sy dy loff in ewicheyt/ und bydde/ du wyllest my ock sterken und vormeren mynen gelouen/ dat ick dy moge denen/ na dynem wyllen. Szo wy gade also lauen und prisen in den hilgen/ dat ys en eyn grote frowde/ Auers dat se scholden sunderlick loff und ere/ van uns begern/ des wyllen se gentzlick nycht Se vorachteden alle loff und ere/ do se leueden/ und geuen allene gade de ere/ Wo vele mer vorachten se nu alle mischlike ere/ dewyle se syck erkennen nener ere werdich tosindt/ sund geuen gade alle ere/ den allene/ alle ere eget und gehördt. Se synt jn ßo groter ere by gade/ dat se na unser ere gantz nichtes fragen/ Wy konen ock nicht nauolge erem leuende/ sunder wy scholen nauolge erer lere/ welkere se uns hebden gelereth van Christo unsern heren.

Vra. Myt wat ere schal men de hilgen nicht eren?
Ant. Myt der vorberörden welkere allene gade thogehörth/ dar schal me se nicht mede eren. Also nemand schal se anbeden/ nene gnade/ trost/ und hulpe tho der salicheyt/ syck van en vorhopen effte in se vortruwen/ sunder allene in den eynigen myddeler JEsum Cristum. Ok so is nemandt plichtich/ en wat thoofferende noch thodenende/ das sy/ myt vastende/ bedende/ vyrende/ almyssen geuende umme erent wylen/ noch myth lichten anthostekende effte bernende/ noch my Kärken/ Capellen/ Klusen/ Altare duende. Ok so schal men se nicht soko to hilgen steden. Dysser dynge willen se nenes hebben/ wete se synt alle jegen god/ und den christen gelouen.

Vra. Betemet sick ock/ dat men vor eren bylden syck knyge effte böge?
Ant. Neyn/ sunder wen men höret lesen/ syngen/ predeken/ den namen Jhesu Christi so schalmen syck knyen und bögen/ nicht allene myth den benen/ sunder myth dem gantzen herten/ erst und lest.

Desse artikele vorberoerth/ synth alle gegrundet in der hilgen schrifft Wol syck hyrynne ouet de werdt vinden den wech tho der salicheit/ Des gunne uns Godt de Vader/ Sone unde hylgegeyst in ewycheyt Amen.

Gedruckt unde volendet am lesten dage Februarij anno des ryngeren tals jm vyffundtwyntyghesten. Ludowich Dyetz.

M.D.XXv.

Quelle: Slüter, Joachim - Ältestes Rostocker Gesangbuch

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