Raymund von Sabunde - Güte und Liebe Gottes.

Raymund von Sabunde - Güte und Liebe Gottes.

Alle Creatur ruft dir zu:; empfange und bezahle; empfange die Wohlthat, bezahle die Schuld! Der Himmel spricht: Ich schaffe dir das Tageslicht, daß du wachen, die Finsterniß der Nacht, daß du schlafen und ruhen magst; ich bringe zu deiner Erholung die Annehmlichkeit des Frühlings, die Hitze des Sommers, die Fülle des Herbstes, die Kälte des Winters; ich mache die Nächte bald lang, bald kurz, damit der Wechsel dich vor Ueberdruß bewahre und die Ordnung dir zur Lust gereiche. Die Luft spricht: Ich theile dir den Lebensodem mit und stelle alle Arten von Vögeln zu deinem Dienste. Das Wasser sagt: Ich gebe dir zu trinken, reinige deine Flecken, befruchte das Trockene und Dürre und schenke dir eine Menge von verschiedenen Fischen. Die Erde spricht: Ich trage dich, ich nähre dich, kräftige dich mit Brod, erfreue dich mit Wein, labe dich durch mancherlei Früchte, fülle deinen Tisch mit mancherlei Thieren. Die ganze Welt sagt: Siehe, wie hat dich der geliebt, der mich dir zum Dienste gestellt hat; denn ich bin um deinetwillen geschaffen, damit auch du dem dienen mögest, der mich um deinet- und seinetwillen geschaffen hat. Empfindest du nun die Größe solcher Wohlthat, so bezahle den gebührenden Dank!

Quelle: Galle, Friedrich - Geistliche Stimmen aus dem Mittelalter

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