Pancratius, Andreas - Predigt von dem Wörtlein „catholica“; wie es zu verstehen sei.

Pancratius, Andreas - Predigt von dem Wörtlein „catholica“; wie es zu verstehen sei.

(Christliche Catechismi-Predigten. Th. 2, Frankf. a. M. 1605, 4. S. 331.)

In den vorhergehenden zweien Predigten haben wir fürgehabt und erklärt das Wörtlein Kirche und angezeigt, was eigentlich dasselben hie heisse, nämlich nicht das Gebäu oder steinerne Haus an ihm selbst, sondern das Häuflei und Volk Gottes, das in solchem zusammenkommt und versammelt wird, bei welchem auch allein eine Gemeinschaft der heiligen, Vergebung der Sünden und ewiges Leben ist. Wie und wobei man auch solch Häuflein erkennen und von anderen unterscheiden könne und solle, ist auch gesagt worden. Denn gleicherweise, wie man etwa ein Kriegsheer von dem andern bei der Losung ihrer Fahnen oder Feldzeichen unterscheidet: also solle man auch die Kirche Gottes durch’s Wort und die heiligen Sacramenta von allen anderen Rotten und Secten unterscheiden und absondern lernen.

Und nachdem also das erst Wörtlein Kirche in diesem Artikel dem gemeinen Manne nothdürftig erkläret ist, wollen wir fortfahren und die übrigen auch fürnehmen. Denn die heil. Apostel geben der Kirche herrliche zwei Epitheta oder Ehrentitel und nennen sie sanctam et catholicam und wollen uns hiemit sehr weit weisen und eben Viel lehren und erinnern, darum wir sie denn billig mit Fleiss ansehen und erklären sollen.

Jetzt aber will ich Das allein fürnehmen und anzeigen, in welchem Verstande und warum die heiligen Apostel die Kirche Gottes eine catholicam genannt haben.

Denn dass sie Solches nicht ohne Ursach gethan haben, werden wir jetzt bald hören und zwar also, dass es ohne Nutz nicht wird abgehen, darum denn auch ein jeder Christ desto fleissiger hierauf Achtung geben soll.

Und ernstlich sollen die Einfältigen das Wörtlein an ihm selbst recht verstehen lernen. Denn catholicum ist ein griechisch Wort und heisst im Lateinischen universale oder generale, zu Deutsch allgemein; ist demnach, wenn die Apostel sprechen ecclesia catholica, so Viel gesagt als eine gemeine Kirche oder ein gemeiner Ausschuss Derer, die zum ewigen Leben berufen sind.

Und dieweil nicht ein jeder Laie bald sieht und verstehet, warum und as was Ursachen die heil. Apostel die Kirche also nennen, so muss man Etwas hievon sagen und Solches so viel desto mehr, dieweil heutiges Tages die Papisten aus unrechter Deutung dieses Wort viel unnützes Geschrei wider uns machen.

Denn also schliessen und sagen sie: die Kirche wird catholica genannt darum, dass sie eine allgemeine ist, die immerdar währet und sich an alle Orte der Welt ausbreitet. Nun ist aber heutiges Tages keine, die so gross, weit und fern sich erstrecket, auch so lang gewähret hätte, als eben die papistische. Darum so muss ie auch Noth halben die rechte katholische sei, und für ketzerisch geachtet werden Alle, die sich von ihr absondern. Und weil man weiss, dass ungefährlich vor 50 Jahren sich D. Luther und Alle, die ihm anhängig gewesen, von dem Papsttthum gesondert haben, und eben das Häufliein, welches solche Lehre angenommen und noch heutiges Tages bekennet, nicht so gross und mächtig, als das Papstthum ist, so schliessen sie desto ungestümer, dass es nicht catholica, sed haeretica oder schismatica ecclesia sein muss. aber mit was Grunde und Redlichkeit Solches von ihnen geschehe, Das wollen wir nun ferner sehen.

Und dass sie das Wort catholicum aus dem heil. Augustin erklären und sagen, die Kirche werde darum also genannt, quod semper et ubique fuerit, dass sie sich an keine Zeit und Ort binden lässt, sondern überall und zu allen Zeiten gewesen ist, Das gestehen wir gern und lassen’s in dem Verstande, darinnen es von Augustin genannt und geschrieben ist, passiren, wie wir bald hernach weiter hören wollen.

Dass aber die Papisten das Wort ubique fürnehmen und daraus schliessen wollen, die rechte Kirche muss eine solch allgemeine Versammlung sein, die alle andern an der Menge übertrifft, die alle Orte der Welt unter sich habe und sich durch alle Lande erstrecke, in Summa, die an allen Orten von Aufgang bis zum Niedergang herrsche, gehret und gehöret werde und Alles erfülle, das ist eine solche Deutung, ja muthwillig Verkehrung unseres christlichen Glaubens, dass, wenn man vorhin dergleichen starker und grober Unwahrheit und Blindheit an ihnen nicht gewohnt wäre, jemand sich nicht unbillig darob verwundern möchte, wie immermehr die grossen heiligen so ungereimte dinge fürgeben mögen.

Denn wenn Catholicum oder Allgemein auf den grossen Haufen weisen und das Volk zur rechten Kirche machen sollte, das Anderen an der Menge überlegen ist, oder Das, so die Stimme und Beifall hat, so würden wir von Anfang der Welt her durchaus justificiren und zur rechten Kirche machen müssen eben die Leute, welche nicht Gottes Kirche gewesen sind und gegenüber für die Ketzer achten und halten Die, welche lebendige Kirche gewesen sind.

Denn also haben wir im ersten Buche Mose gehört, dass des Kain, Ham, Ismael , Esau Nachkommen sich bald haben gemehrt, mächtig worden und haben einen grossen Anfang bekommen, da gegenüber Seth, Sem, Isaak, Jacob ein gering, unansehlich Häuflein gewesen sind. Da nun jetzt der Papisten Regel gelten sollte, müssten wir diese Alle verdammen und jene die rechte Kirche sein lassen, welches die Schrift nicht leiden will, sondern saget, Gott habe seinen Bund mit Isaak und nicht mit Ismael aufgerichtet, darum denn dieser aus dem Hause sei gestossen worden, jener aber der Erbe blieben.

Aber nicht allein würde dieses ungegründete Fürgeben den heiligen Altvätern und ihrem kleinen Häuflein, sondern auch den heil. Propheten, ja Christo dem Herrn selber zur Verkleinerung und Unehre reichen, wenn man’s also unbesonnen sollte passiren und gelten lassen.

Denn ja die lieben heil. Propheten oftmals bitterlich klagen, dass die Kirche gegen die Welt gerechnet kaum sei wie eine Hütte im Weinberge gegen eine grosse Stadt (Jes. 1). Und Amos (Cap. 3,12) spricht, es sei eben mit der wahren Kirche beschaffen, als wenn Einer einem grimmigen Löwen eine Ohrläpplein und Kniescheiblein aus dem Rachen risse; denn der Teufel regire in dieser Welt und reisse ihrer Viele von der Gemeinschaft der Kirche hinweg, darum denn das Häuflein endlich klein, gering und dünner wird.

Und wenn wir wie die Papisten argumentiren wollten, so würden wir die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Pharisäer zu Jerusalem die rechte Kirche müssen sein lassen und gegenüber Christum und seine Jünger für Ketzer halten; denn ihre Lehre war damals nicht eine allgemeine, sondern eine gar eng gespannte.

Ja das noch mehr ist, so sehen die armen blinden Leute nicht, dass sie mit ihrem eigenen Schwert können geschlagen werden. Denn wenn Das allein sollte die rechte Kirche sein, die allgemein ist, das ist, die durch die ganze Welt geht und überall Platz und die Oberhand hat, so kann ja das Papstthum nicht eine solche catholica, allgemeine, genannt werden. Denn zu Dem, dass wir Christen es mit ihnen halten, noch ihr antichristisch Joch aufnehmen, so sind ja auch viele Reiche der Welt, dahin sie nicht schmecken dürfen, und die auch gewaltiger, grösser und mächtiger sind, denn eben das Papstthum, als das sind: Türkey, Persia, Moskau und andere mehr, die alle den Papst für ihren Herrn nicht erkennen, sondern ihn für den Erzketzer halten. So ist die papistische Kirch auch nicht semper gewesen, wie auch des Augustini Auslegung erfordert; denn sie in der Lehre und Ceremonien viele Dings haben, das den alten Lehrern ganz und gar unbekannt ist.

Es erscheinet als genugsam und ist offenbar, dass die Auslegung, welche die blinden Papisten über das Wort catholicum machen, ein falsch Gedichte sei, so den heiligen Aposteln nie in den Sinn kommen ist. Denn ja damals, als sie das Symbolum gestellet haben, ihre Stimme noch nicht in alle Welt ausgegangen war demnach auch ihre Lehre nicht catholica, das ist, eine solche allgemeine konnte genannt werden, die alle Welt angenommen, oder die an allen Orten Platz gefunden hätte; darum sie denn gewisslich auch die Kirche in diesem Verstand nicht catholicam genannt haben.

Und dieweil Dem also, so ist noch die Frage, wie sie es denn gemeint, und warum sie die Kirche catholicam, eine allgemeine, genannt haben, und warum sie noch heutiges Tages also genannt werde; denn sie es gewisslich ohne Ursach nicht gethan haben.

Zur Antwort auf diese Frage sagen wir kürzlich, dass es den lieben Aposteln mit diesem Artikel darum zu thun gewesen sei, dass sie eben dem gräulichen Irrthum damit haben begegnen wollen, den heutigen Tages das leidige Papstthum gern hieraus schliessen und erzwingen wollte.

Denn der Papst heutiges Tages allein will das Haupt der Kirche sein und Alle, die ihn nicht für ihren Abgott erkennen, für Ketzer halten und verdammen und also die Kirche an gewisse Orte, so weit sich das Papstthum erstreckt, binden. Da sagen und lehren die heil. Apostel viel anders und nennen die Kirche catholicam, eine allgemeine, darum, dass sie sich weder an Ort oder Zeit, weniger an gewisse Personen binden lässet, sondern eine allgemeine, durch die ganze Welt hin zerstreute Gemeinde oder Versammlung ist, auch zu allen Zeiten gewähret hat und noch währet oder ist bei Denen, die ihre Merk- und Kennzeichen haben, wie in der vorhergehenden Predigt mehrentheils ist angezeigt worden.

Denn Das soll man nicht gedenken, dass von Christi Geburt eine andere Kirche gewesen sei, denn sie jetzt hernach ist, und dass jene einen andern Glauben, denn die jetzige Zeit, gehabt habe. Denn da es also sein sollte, wäre die jetzige nicht catholica, sondern haeretica, das ist, sie glaubte nicht mit der vorigen, sondern hätte ihr etwas Sonderliches gemacht und sich also von der catholica ecclesia abgesondert, dass denn schrecklich zu hören wäre.

Und hieher kann der vorgemeldete Spruch des heil. Augustini angezogen werden, in dem er sagt, die Kirche werde catholica genannt darum, quod semper fuerit, dass sie von Anfang her gewähret, das ist, die Verheissung Gottes vom künftigen Messia geglaubet und die Bundzeichen, von Gott gegeben, gebraucht hat, wie denn der Herr Christus Johannis am 8. Abraham das Zeugniss giebt, dass er wahren Glauben gehabt und seinen Tag gesehen habe. Et manebit catholica ecclesia usque ad finem mundi.

Und darnach, dass sie catholica heisse darum, quod sit ubique, das ist, dass sie sich an keinen Ort, Land und Volk binden lasse und demnach so enge nicht solle gespannt werden, wie sie das Papstthum gern spannen wollte. Denn an welchem Orte der Welt, auch bei welchem Volk das heilige Evangelium in der ganzen Welt rein und lauter gepredigt und die Sacramente nach Christi Ordnung administrirt und gebraucht werden, da ist gewisslich die rechte catholica ecclesia, sie sind gleich wer und wo sie wollten.

Und ist sonder Zweifel dies die Hauptursach, um der willen die Apostel dies Wörtlein in ihrem Symbolo gesetzt haben, dass die Juden damals so stolz und trotzig rühmten, sie allein wären das Volk und die Gemeinde Gottes, und alle Andern gelten Nichts. Denn wider solchen falschen Wahn wollen die Apostel uns arme Heiden und Meister ihren befohlen habe, in die ganze Welt auszuziehen und das Evangelium allen Völkern zu predigen, so wolle er auch, dass seine Kirche eine catholica und allgemeine, aus Juden, Heiden und allen Völkern versammelt sein und darum sich denn Jedermann zur Gemeinschaft der Kirche finden solle.

Und hat Petrus Dies gelernt zu Cäsarien im Hause Conelii, da ihm Gott durch eine sonderlich Offenbarung zeigt, dass die Kirche eine allgemeine sei und aus Juden und Heiden sollte versammelt werden, darum er denn auch hernach in seiner Predigt bekennet und spricht: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in allerlei Volk, wer ihn fürchtet und recht thut, Der ist ihm angenehm.

Neben diesen Ursachen könnte noch eine erzählt werden. Denn die Apostel wollen, dass die Glieer der Kirche auch catholicum sonsensum imnibus articulis fideri sein, und dies Wort catholica ist entgegengesetzt der haereticae ecclesiae, in der ein Jeder etwas Sonderliches fürbringt. dies ist also der recht, eigentliche Verstand des Wörtleins catholica, und um gemeldeter Ursach willen haben’s die heil. Apostel gesetzt und keineswegs die Kirche an einige Person und Ort binden wollen, wie die Papisten mit Ungrund fürgeben.

Und dieweil aus diesem Bericht ein Jeder verstehen kann, dass an diesem der Kirche Titel Viel gelegen sei, so möchte Jemand fragen und wissen wollen, warum denn D. Luther seliger in seinem Catechismo das Wörtlein nicht behalten, sondern für das „Allgemein“ eine christliche Kirche gesetzt habe. Denn da wir im Lateinischen sagen credo sanctam ecclesiam catholicam, da sprechen unsere Kindlein in ihrer deutschen Muttersprache: Ich glaube eine heilige christliche Kirche.

Und ob wir wohl so eben alle Ursachen nicht wissen können, so doch daran kein Zweifel, dass diese die fürnehmste gewesen sei, dass D. Luther hiemit die Jugend und alle Menschen vom Papst zu Rom auf Christum weisen und lehren wollen, dass die Kirche auf diesem einigen Grunde und ersten Christum erbauet sei und demnach mit recht eine christliche Kirche genannt werde. Denn er sahe damals, wie alle Welt bethöret und eingenommen war mit dem Namen Kirche, und dass auch der Papst allein solchen haben wollte, ungeachet, dass er von dem Herrn Christo lästerlich und übel predigt und ihm die Ehre nicht gab, die er ihm schuldig war. Damit nun solcher Griff dem Papst benommen würde, und er nicht länger unter dem Schein, als ob er das Haupt der Kirche wäre, die arme Christenheit seines Gefallens am narrenseil führete, so giebt D. Luther dem Kinde seinenn rechten Namen und nennt die Kirche nicht eine papistische, römische oder allgemeine in dem falschen Verstand, wie die Papisten dem Wort catholica gaben, sondern eine christliche kirche, deren Herr und Haupt allein Christus ist.

Und ist doch mit der Änderung dem Wort „allgemein“ Nichts benommen, sondern dasselbige hiemit recht erklärt. Denn da Jemand sonst das Wörtlein catholica oder allgemein wohl von allen Menschen auf Erden, wess Religion auch die wären, auslegen und verstehen möchte, da hat D. Luther solchen Missverstand wollen wehren und daneben lehren, dass dies allein die rechte Gemeinde und Volk Gottes sei, die da eine christliche Kirche ist, das ist, die das Evangelium von Christo bekennt, lehrt, hört, annimmt und glaubt, und dass auch solche catholica sei. Denn wo und bei welchem Volke oder in welchem Lande das Evangelium rein und lauter gepredigt und geglaubt wird, da will ihm Gott eine Kirche versammeln und in derselbigen eine Gemeinschaft der Heiligen anrichten.

Hat also D. Luther mit dieser Änderung nicht übel gehandelt, sondern den Verstand des Wortes „allgemein“ behalten und gleichwohl daneben grossen zweien Irrthümern begegnen wollen, welches wir denn um der Einfältigen willen haben melden wollen, damit sie nicht gedenken, als ob es gefährlicher, böser Meinung von ihm geschehen wäre.

So haben wir also auch den rechten Verstand des ersten Ehrentitels, den die heiligen Apostel der Kirche Gottes gegeben und sie catholica oder allgemeine genannt haben, dass sie nunmehr aus Juden und Heiden in aller Welt sollte versammelt werden durch die Predigt des heiligen Evangelii von unserm lieben Herrn Christo, und dass auch in die Gemeinschaft dieser Kirche gehört haben Alle, die des Glaubens an Christum, den künftigen Weibessamen, vom Anfang der Welt her gewesen sind, und dass dieser Glaube noch für und für bis an’s Ende der Welt allen Völkern zur Gemeinschaft der Kirche helfe.

Ernstlich zur nothwendigen Warnung wider das leidige Papstthum, welches noch heutiges Tages allein die Kirche sein will, so es doch Nichts weniger, denn Gottes Gemeinde ist. Denn es behält catholicum concensum in omnibus articulis fidei nicht, sondern führt ein und vertheidigt falsche Lehre, richtet viel Abgötterei an, von denen die heiligen Apostel und erste Kirche gar Nichts gewusst haben, hat sich also dadurch tamquam haeretica et schismatica ecclesia von der wahren Kirche abgesondert, und kann sie der grosse Anhang und Gewalt so wenig zur rechten Kirche machen, so wenig dort das grosse Ansehen die Pharisäer fürtragen oder rechtfertigen konnte. Wir sollen uns derhalben Das nicht irren lassen, dass man sich dieselbeige allein beim Worte und Sacramenten, ja bei derselben rechtem Verstand und Gebrauch finden lässet, und wo dies nicht ist, auch keine Kirche sein kann, wie mächtiglich auch immerhin sonst solch Volk ist.

Gegenüber aber sollen wir uns des trösten, dass, weil wir Gottes Wort rein und lauter, auch die Sacramente in ihrem rechten Verstand und Gebrauch haben, auch gewisslich Gottes Volk und Kirche sind, unangesehen, dass wir arme Heiden und dazu auch nicht unter dem Papst zu Rom, sondern von demselben abgesondert sind.

Und sollen uns das nicht irren und ärgern lassen, dass unserer Wenig und (wie die Papisten spotten) kaum eine Hand voll ist. Denn es doch je und je mit der Kirche in dieser Welte eine solche gestalt und Gelegenheit gehabt, dass sie gering, klein und unansehnlich gewesen ist, da gegenüber der gottlose Haufen gross und unansehnlich ist und war.

Und wie Dies der ganzen Gemeinde tröstlich ist, dass ihm Gott ohn Ansehn der Person aus allen Völkern, Ländern und zu allen Zeiten eine Kirche sammeln will, also ist es auch einem jeden Christen insonderheit nutz und nöthig zu wissen, dass die ecclesia ist catholica, universalis et generalis quoad singula ecclesiae membra. Denn Gott der Herr will nicht nur etliche Gewisse allein, sondern insgemein ohne Ansehn der Person alle Menschen zu Gliedern der Kirche annehmen, wofern sie nur an seinen Namen glauben, und soll sich hie Niemand ausschliessen, sonst würde die Kirche nicht catholica, sondern allein particularis sein müssen. Haben also die lieben heiligen Apostel mit diesem einigen Wort uns viel lehren und anzeigen wollen, auch zugleich hiemit begegnen dem falschen Wahn, den die Papisten und Andere de particularitate et alligatione ecclesiae ad certum locum, fürgeben und damit dies tröstliche Lehre verdunkeln.

Und so Viel sei genug von dem ersten Ehrentitel, den die heiligen Apostel in ihrem Symbolo der christlichen Kirche gegeben haben, und wie wir Solches verstehen sollen. Der allmächtige Gott helfe, dass wir dieser katholischen Kirche Glieder werden in alle Ewigkeit. Amen.

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