Kettenbach, Heinrich von - Ein New Apologia und verantworttung Martini Luthers wider der Papisten mortgeschrey

Kettenbach, Heinrich von - Ein New Apologia und verantworttung Martini Luthers wider der Papisten mortgeschrey

die zehen klage wider jn außblasiniren so weyt die Christenheyt ist / dann sy toben und wuetendt recht wie die unsinnige hund thond etc.

Bruder Heynrich Kettenbach.

M. LLLLL. XXIII.

Vorred.

Der barmhertzig guetig got auß seiner lieb gegen uns hat / aber einmal zu diser zeit unß geben etlich hochgelert Cristlich lerer / die uns das wort gots lauter und reyn fürlegen / und die falschen propheten und dremprediger Baal / des bauchs mit dem swert des worts gots schlagen das jr conscientz verwunt selber sagt sich überwunden sein / Aber das nattern und schlangen gewürm verblent und verhert / thut nach seiner gyfftigen art / und wie die Juden die Propheten verfolgten / einen nach dem andern umb des willen das sy predigen wider die erdachte fündlin / drem und menschen leer / Also thun jetzundt prelaten der kirchen / und mithelffer jrer schergen / als pfaffen und münch verfolgen biß in todt / die recht christlichen leerer / die dem armen verfuerten leyen wider woeln bringen von heydescher menschen / von teüfels leer und gesetzen der Baebst / zu Evangelischer freyheit und lauterkeit / auff das wir christo mit eim froelichen hertzen dieneten / und sein leicht joch gern tragen / Also sind umbracht treflich leerer und Evangelisch prediger / nemlich 2. Johan. und 2. Hiere. Man hat ander leer als Throme von Aquin etc. vil yrthum übersehen / aber woe einer herfürtritt mit dem Evangelio / dem übersicht man nit ein minütlin / und mag man sy nit mit schrifft / so stelln sy dar den Hencker mit dem fewr / das über disputirt sy all / wie auch Johan. Huß. O M. Luther / huet dich vor dem disputyrn die andern thun dir nicht / auch tausent Endchristen. Cristi aposteln die stryten mit dem schwert des heyligen geysts / Die Endchrist aposteln disputirn mit fewer und henckers swert / Jetzundt zu dieser zeyt ist Annas / Cayphas / Pilatus / künig Herodes / die synagog der schrifft verkerten und gleyßner wider aufferstanden / aber jr kinder leben noch / es ist ye eben solch nateern geschmeyß in der kirchen wie vor zeyten in der synagoga / Dieweil yetzund sollich mortgeschrey und groest klagen ist wider M. Luther von den Papisten und doch kein recht / keyn schrifft / kein vernünfftig sach für ein grund oder ruck haben / sonder allein des Bapsts Prelaten / hohenschulen / Keysers und fürsten gwalt / so will ich kurtzlich antwort geben auff etlich gemeyn klage / unbillich wider den frommen Luther geblasenyert.

Das erst Mortgeschrey / der Luther redt wider die vij. Sacrament der Kirchen / hat nur ij. oder drey zugelassen / do schreyt Glapion der keyser an um hilff / do plern die genßprediger auf der Cantzeln / das sy ein grosse ketzerey / und vil Leyen seind Luther feynd worden / deßhalben Antwort / jr Susanne boeßwichter ligen auff jn / er last eüch hundert Sacrament machen oder halten / dann Sacrament ist als vil gesagt / ein heylig zeychen / der seind vil / also ein Creütz / ein Blick / ein weywasser / Meßgewant seind Sacrament heylings zeychen / Aber also M. Luther / auß der heyligen schrifft mag man nit beweren syben sacrament / darinnen Got versprochen hab gnad zugeben / und solich Sacrament zu zeychen der gnad auffgericht / Kündt jr syben bewern auß der schrifft / so thund es / so wirts Luther mit eüch halten / O jr gerkoennte esel / bewert ewer geplerr / jr machet vil sacrament auff das jr vil schynderey auffricht im volck die heller abzuloesen / jr sprechen die Ee sey ein Sacrament / und geben den Junckfrawen hundertfeltige frucht / den Witwen xl.feltige / und den Eeleüten die xxx. frucht / was hilfft nun nach ewr leer die Eelich das jr stand ein Sacrament ist / und geben jn doch den mindern teyl / was schat es den Witwen und Junckfrawen das sy keyn Sacramentlichen standt haben / unnd doch den groesten lon / mercket doch wie faulen grunt jr haben / Ich gleub so Got die Ee hat auffgesetzt / ein fromm Eelich person / sey besser vor got ob sie auch drey Eelich gemahel nach einander gehabt hab / und xx. kinder / dann ein münch oder Nonn / auch von den alfantzer die xxx. jar keüscheit haben gehalten im leyb / im hertzen wie got weyß / darumb geb ich den Eelichen hundert frucht / den München und Nonnen drey faul byren.

Das ander mortgeschrey und klag der Baaliten wider Luther ist das / der Luther hat die beycht verkleynet in jrer krafft / deß mueß mancher beichtvater entgelten / dann die beichtkinder nit so vil schencken als vor / Auch sich nit lassen also narn und effen woellen nit mit dem narren seyl gebunden sein / woellen ny meer die beichtveter anbeten / sondern woellen jren vertrawen und hofnung in got setzen / den sy .ccc. jar in die platner gesetzt haben / wie die ersten Cristen / dann bey tausent jar ist das heymlich orenbeichten nit gewest in der christenheit / do warn auch noch fromm priester und weyber etc. Dweil nun die klag ist das M. Luther hindere die frucht der beicht / so will ich beschreyben etlich frucht der beycht wie sie yetzundt geschicht / und urteylt darnach recht etc.

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Die erst frucht die auß dem beychten kumpt / ist die frucht des leybs 7 dann da her kommen vil schoener kyndlein / die man banckert oder hurn kinder nennet / die der heyligen beychtvetter seindt mir jren beychttoechter überkommen / dann etlich haben die vogelsucht hart / so doch der mann wenig nütz ist / do muß er beychtvater helffen. Also mag etwan ein beychtvatter .xx. troesten zuzeyten / und leüfft rancken unter den weybern wie ein farr unter einer hert küe / O mann du narr / sie bulen etwan dein weyb / toechte rund meyd etc. Noch wiltu ein narr sein / und laessest dein huren zu tisch / Zu Constantinopel als die oren beycht anfieng / sündiget ein beychtvatter mit einer tapffern hochgeachten Burgerin (wie noch geschicht) es brach auß / und kam an tag / do sprachen die Kriechen oder Grecken / des Bapst gesetz wern von dem teüffel / und wolten sollich beychten nit haben / dann warlich got hat es nit thon einsetzen / dann wer beychtes halb sündt vermeydt / der thut es nit umb Gottes willen / hat keyn lon.

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Die ander frucht / Junckfrawen werden wunderbarlich schwanger von dem geist der beichtveter / ist probirt in beflossen cloestern / do das wasserloch offen stett / ach got die aller schoensten / die reychsten / die züchtigesten werden in der beycht gefangen und offt verfuert / Orace tace tace hix.

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Die drit frucht / die ersamen frawen und junckfrawen die einfeltig und from kommen zu der beycht / werden offt heyloß / gotloß / erloß / selloß / und zu hurn / dann do wirt in jr hertz heymlich und subtill gestoln / verratten und verkaufft.

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Die .iiij. frucht / in der beicht überkomen die beichtveter gut schenck / kleinot / gelt / specerey / gut wein / malmasir / reynfalder / feltliner / ryngawer / traminner / zucker / latwergen / feygen / rosin / mandel / hecht / karpfen / und allerley helkuchlin und schleckerey / dann sitzen sy bey einander schlemmen und demmen / biß das sy verratten haben alles das jn gebeicht ist / das ist jr fasten / darnach das man nit mercke jr fyllerey so halten sy hart die keichtkinder von dem fasten / schwerlich absolvirn sy die ein tag zweymal übel essen unnd vor got wol fasten / aber den die alltag einmal vol sindt und keinen tag hunger leyden / den verheyssen sy den hymel / wer nit fastet wie sie woellen / der muß jn gelt geben so wirt er absolviert / es wer dann ein schoen weyb die mag ynß bezalen mit jrem leyb / das ist alles gut Papisten werck.

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Die fünfft frucht / durch beychten seyndt Keyser / Künig / Herrn / Fürsten / Edeln / reych / arm / mann und frawen der Pfaffen und Münch unterthan knecht und schyer eygen worden / unnd der Bapst zehen grad über Christum gesetzt / Ach Gott etc.

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Die .vj. frucht / durch beychten haben pfaffen / münch und prelaten ansich gerissen / goldt / rendt / zinß / land / leüt / hoef / lehen und die besten gueter / darnach heist es kirchen gut / so es der kirchen genommen ist / das ist von dem die es billich haben sollten / also ist alle ding verkert.

vij

Die sybendt frucht / Reytter / unnd Kaufleüt muessen den beychtvettern beüth geben von jrem gewyn / woellen sy absolviert werden / dann sy machen jn casus reservatos / und wuchers hendel / wo sy woellen / so auch etwan der kaufleüt hendel vor got besser seyndt ddann der Pfaffen beten und Münch meß lesen.

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Die .viij. frucht / uß dem beichten kommen heimlich sach an tag / dardurch vil umm eer glimpf / gut / leib und leben syndt komen / dann sy schicken die beichtkinder weyter dohin das sye sich selber verrattenn / so man hoert das sie nit seyndt absolviert in jrer kirchen / oder setzen in nerrisch buß auff / dardurch sy verraten syndt / Exempel zu Ulm / Heylbrunn / Loebenstain laß ich farn.

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Die ix. frucht / auß dem beychten kompt / das sich etlich selber ertoedt haben / so die beychtveter sollich leüt nit zu der genad Christi weysen / sunder auff menschen werck / hilffe und leer.

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Die .x. frucht / in der beycht machen des teüffels schergen / das seyndt die dollen beychtvetter / vil yrrigt / verworen / zweyffelhafftige conscientzen das etlich zufasten / zubeten etc. gereytzt unvernünfftlich zu narn und fantasten seind worden / Weyber etwen die frucht jrs leybs toedten oder schwechen durch fasten / Ach das merer teyl der beychtvetter seind seelmoerder und verderber.

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Die .xi. frucht / durch beychten lernen die leüt was sy soln für knecht und meyd dingen / welchen sy urlob sollen geben oder behallten / dann umb sollich ding fragt mann die beychtvetter.

xij.

Die .xij. frucht / durch beychten wirt des Bapsts gewalt / leer und gesetz erhoehet mit menschen leer / und Cristi gesetz und leer gantz vergessen etc. Dann die beychtvetter seind deß Bapsts trabanten / mercken sein gebot / verbot / gesetz und ler und auff die leüsen schieffer / oder somnüsten / nemlich auff Summam diabolicam / und donges für von florentz.

xiij.

Die .xiij. frucht / der Fiscal wirt reich durch beichten / dann er spricht man solt jm anbringen verluemte person mit Eebruch do kummen dann die beichtkindt in das register des Fiscals auß dem beichten / dann drawet er zu zytern solch / oder sollen sich mit jm vertragen / ee einß dann zuschanden wirt durch den buben / so gibt es jm ee ein gulden oder zwen.

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Die .xiiij. frucht ist aberglauben der beychtkinder / die jr vertrawen setzen auff jr eygen beychten / in des beychtvaters absolution / jn die auffgesetzte buß / und vergessen christi leydens und glauben / bedencken nit das sy allein durch Christum mügen und muessen selig werden / so sy im glauben und getrawen das er für sie genug gethan hab / und jn vergeben und verzeyhen woell all jr sünd.

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Die .xv. frucht / vil fromm beychtvetter werden zu buben des beychthoern halben / leyt am tag / Darumb die frucht die die papisten machen auß dem beychten / seind wie die oepfel oder frucht bey dem todten meer wachsen / do vorzeyten Zodoma und Gomorra stoendten / scheynen von außsen schoen lieblich und gut / aber ynwendig stecken sy vol wuest und stincken.

Ich hab nit künden mercken / das ein gut stuck vond en Baepsten in allen jren geystlosen rechten / seyt sy auffgesetzt worden / und scheynet doch gut.

Zum dem dritten so klagen die Papisten / der Luther hab wider die heylge Meß geredt etc.

Antwort / er redt wider abwyß / aberglaub / myßbrauch / geytz und triegerey / so mit dem Meßlesen volbracht wirt / dann Christi blut und fleysch wirt in den Messen geringer verkaufft dann von Juda / und so wir in der Meß von Got sollten nehmen / so woellen wir jm geben etc. Die Meß ist ein gnadreich Testament Christi / als klerlich sein wort von der meß lauten / so machen jr ein opffer darauß / auff das eüch auch geopffert wird / Cristus spricht Accipite / jr solt nehmen von mir / so sprechen jr / offeremus tibi / wir bringen dir / Paulus spricht Hebre. 13. wir sollen opffern durch Cristum als ein mitler ein opfer des lobs / das ist Got danckpar sein seins Testaments unß vermacht / Er spricht nit das wir Christum widerumb sollen opffern / dann Christus hat sich einmal selber geopffert für der welt sündt / ist nit not das er widerumb geopffert werd / dann das wer so vil als ob Christi opfferung nit wer gnug gewest / was mit einem mal bezalt wirt / darff man nit noch ein mal bezalen etc. Das Lemblin im gesetz Mosi wart dick geopffert / darumb ddas es unvolkomen was / aber Christi opffer ist volkomen / consummatum est sprach er / unnd Paulus spricht Una oblatione consummanit / Das aber Malachias spricht in gots person / an allen oertern wirt mir unter den Heyden ein reyn opffer geopffert / domit redt er nitt von dem Meßlesen / dann die Heyden lesen nit Meß / so redet er nit von uns Christen / dann wir seyen nit Heyden / darum lobt er an dem ort etliche Heyden zu der zeit aber die juden / wie christus thet Luce .4. von Naaman und Sareptinis freylin / dann im gesetz der natur unter den Heyden sind alweg etlich got angenem geweset / als Job Noe und vil ander / der selbigen opfer / andacht / gut willen und werck / warn got ein reyn opfer / es gieng auß einm guten hertzen sy warn got danckberer dann die Juden / etlich thier werden reyn genandt Gene. 7. et. 8. und in Levitico / vil meer gebet / almusen geben / Got loben / Got dancken / und also sollen wir auch durch Christum got opfern / als Paul. leret wie obgemelt / und S. Peter 1. Pe. 1. und 1. Pe. 2. deßgleychen / Malachias in dem ersten capitel / redt nit von unserm und reynem meßlesen / ich glaub da es yetzundt dieweil so vil meß lesen ist / Gott schwerlicher erzurnet sey / dann do im etwen in x. meyln nit x. meß warn / ist auch seyder nye wol gestanden in der Christenheyt / wir verkeüffen Christum in der meß umb x. pfennig / Judas umb xxx. Es solt kein meß gelesen werden den Leyen mann lernet sy dann darbey das wort gots. Item es ist so gnug mit einer meß auff ein stund in der kirchen / als leß man tausent die selbig stundt / ach wir seyen verblendt.

Zu dem vierdten klagen die Baaliten / der Luther mach auffrur / zanck / unfrid in der kirchen / unnd an den früchten erkennet man den bawm / wer sein leer auß dem heyligen geyst so brecht sy gut frücht / als friden / lieb / eynigkeyt. Antwort / was frid bracht Christi und seiner Aposteln leer den Juden und Heyden / blut vergiessen / mort / toedten / marteln durch die welt / ist darumb jr leer falsch gewest / macht nit Paulus auffrur in Epheso / inn Jerusalem etc. Andreas in Patras / Matheus in Mornland ja die gantz welt ward auffrur durch Christi leer / und wert vil hundert jar / waß sy darumb falsch / wisset jr nit das Christus sprach / ich bin kumen zu schicken das schwert / und scheyden das kindt von seinen oeltern / und werden wider einander sein der vater und sun / muter und tochter etc.

Der Christlich glaub ist mit blutvergiessen und mit unfrid der welt auffkommen / und wirt also behalten / die warheyt geet nit auf dann mit der unschuldigen blut und pein / Christus hat seinen jungern frid geben und zu der letz gelassen / aber nit wie die welt frid gibt und die Papisten suchen / die begern frid und wolust deß leybs wie dann betten die Zodoma und Gomorra / und worden als in einem augen plick versenckt / Christus gibt den ynnerlichen friden in der gwissen durch den glauben / als Paulus spricht / durch den glauben haben wir frid zu Got / und Christus / Ich geb eüch nit frid wie die welt gibt / Darumb Marti. Luther mit Christi und der Aposteln leer bringt gut frücht / aber deß Endchristen volck mag jr nitt / Hymel brot schmackt jn nit / es wil haben zwyffel und knobloch vonn Egipto wie Israel / Luther saeet guten Evangelischen samen / aber das boeß steynig erdtrich wil nit frucht bringen / sy woellen nit wissen recht zuthun.

Zu dem v. klagt das lugenhafftig volck / der Luther bring herfür ein new leer / und ein newen glauben / darumb vil einfeltigen sprechen / Ich wil bleyben bey dem alten glauben und meiner vorfarn / so sy doch nit wissen den alten auch nit den newen glauben / Sie wissen nit den alten glauben / den Christus und seine Junger geleret haben / sy wissen auch nit den neüwen glauben den unns die Baepst / Prelaten / hochschuln / platner / mit hilff Thome Scot / und narren stultilis erdacht und fürlegt haben / dardurch wir Christi verleügnet / meer Heydnisch dann Christlich sein / aber solcher Bepstlich glaub ist mit den beschornen knaben dran / darumb muß er gut sein / also was vor zeyten der glaube Belis / Baal / astarot / gut den abgoetterischen priestern / ddann sy wurden reych dardurch und hoch geeret / Aber der Propheten gottes leer schmackt jn nit / in die kuchen etc. Darumb merck O armer Ley / Luther bringt uns wider herfür die lauter Evangelisch warheit darumb heyßt Luther / und prediget uns den rechten alten aposteln und Christlichen glauben / in der Bybel und in dem Evangelio beschriben / aber lang zeit hat man uns ein pfeffischen und Bepstlichen glauben geprediget / der eben ist Machumets glauben von den menschen erdacht.

Zu dem vj. mal klagen die Papisten / Luther hab nitt Evangelisch und bruederlich lieb gehalten / er sey zu vil boßhaftig / neydig / schend und schmecht die leüt / solt auch sein leer nit imm teütschen haben lassen auß gan / auff das der ley und die gemeyn nit jnnewerd der trigerey mit jn bißher volbracht von gelerten / Antwort / das auch die klag der gleyßner wider Christum / darumb Luther thut wie Christus / so thun jr wie die gleyßner / Cristus bracht der gleyßner und schrifft gelerten schalckeit / triegerey / und lystige tück an tag / und leret das volck wie sy unter gestalt deß guten und der schrifft die leüt betriegen umb jrs eygen gesuchs willen / das was den Gleyßnern gantz wider / jr Grempel marckt im Tempell wardt gehyndert / das mochten sy nit leyden / sy hetten das volck verfuert in falschen gots dienst / für den rechten gots dienst / und ableckerten jn jr hab gut und gelt wie yetzundt thon. N. mit meßlesen / jartag / vigilien / unnd Meßstifften etc. Also die der gemeyn man für fromm hielt / erklert Cristus buben und betrieger deß volks / das thut Luther auch / darumb ist er so lieb den beschornen knaben / wie Christus den Juden / Aber Cristus lebt noch / hat die seynen nit gantz verlan. Christus was gantz unfreüntlich den falschen düickschen hoffertigen Heyligen / Luther ist eben also gegen den beschornen N. Cristus flucht auff ein zeit achtmal den gleyßnern und schrifft verkerten / er hieß sie natern und schlangen gewürm / Er sprach der teüfel wer jr vatter / er nant sy ein Ebruchlich art / er lobt die Heyden über sy / Luce 4. Er sprach hurn und oflich sünder werden eüch vorgan im reich der hymmel. Hat Cristus in disem unrecht gethan / so hat Luther auch unrecht gegen N. gethan dann es ist ein gleiche sach zu beyden teylen / O es ist vil noetter yetzundt zu predigen wider die subtile heylige wolgestalte verfuerung der welt durch das beschorn Volck / dann predigen wider offlich sünder / Heyden und Türcken / wyder rauber / moerder / dieb / Eebrecher etc. dann mann weyß daß das unrecht ist / aber durch Münch unnd Pfaffen erdacht leer / wirt die welt verfuert und unwissiglich dem Teüffel in die handt geben / dann so wir wenen wir thon Got ein dienst / so hofieren wir Satane / Hat nitt Johannes der Tauffer auch gethan wie Luther / er nandt die Gleyßner vor der welt fromm geacht natern sproessen / Sanct Paulus hieß Bariehn ein kynd deß Teüffels / Sanct Peter schalt übel Symonem den zauberer / Sanct Steffan redt scharpff zu den Juden / Daniel bracht an tag die boßheyt der Priester Belis / unnd richter Susanne / Helias entdeckt die falscheyt vierhundert falscher Propheten und Priester Baal / thet sie toedten / darumb Luther in der sach wider eüch Papisten / ist gleych Christo / Paulo / Petro und Helie / wie thut er da unrecht / er mag den buben nit hofiern / sy seynd nit wirdig das jn gut reden geben werde / dann blind / blind / blind woellen sy sein / deßhalb acht ich ob man solch vertrieb / vertilge / das es so groß sünd sey als do Daniel unnd Helias solch boeßwichte vertriben hand / jr priester Baal warumb disputiert jr nitt mit Luther auß der schrifft / warumb überwyndt jr jn nit / wo seind jr Bischoff / Priester unnd Prediger nach dem Evangelio / habtt jr auch all ding verlassen umb gotzwillen wie die Aposteln / welcher mag sprechen mit warheyt / gold oder sylber hab ich nit / stee auff und sey gesund etc.

Zum vij. Spricht das gleyßnende volck / der Lutther macht vil ergernuß / so er spricht es sey keyn speyß verbotten die man nuessen mag mit danckberkeytt zu yetlicher zeyt / Antwurt / solle man nit warheyt sagen umb ergernuß willen / so soll man auch Christum unnd seyn Evangelion nit predigen / dann allzeyt haben sich Juden und boeßen daran geergert / als Paul. spricht / solten die aposteln darumb nit gepredigt haben Cristi Evangelium / O jr tollen papisten / ist nit Luter sondern Cristus / Paulus / Petrus / Lucas / und Matheus sprechen / das kein sünd in der speiß sey / und kein speiß verboten im Evangelischen gesetze / so man danckbar ist / warumb strafft jr gotzloestrer den Luther / so er cristo und dem itzgemelten gleich redt / gleichfoermit mit in wider eüch handelt / Paul. spricht / es sey lugen und teüffels leer / speyß und Eelichen stand yemandt verbieten / so sprechen jr wenn ich das sag wie Paulus / oder wenn Luther das schreybt / es sey ketzerey / Also halt jr mit dem teüffel und Endchristo Paulus und den geyst Gottes auß jm redend für einen ketzer / warumb verbiet jr uns nu die speyß / die Got uns erlaubt hat zu essen / warumb verbieten jr den priestern Eelichen stand und erlaubt jn hurischen stand / seyt jr nit Endchristisch / also setzt jr aber den Bapst über Cristum / ja sprechens / Paul. spricht / wenn mein speiß ergert mein bruder / so wolt ich nymmer fleysch essen / also sollen wir ergernuß zuvermeyden nit essen speyß verboten vom Bapst. Antwurt / ist war / man soll vorhyn recht leren und sagen / wie sollich speyß nit verboten sey von Got / und wie sich nit sollen ergern ob yemandt / nach Evangelischer freyheyt werd leben / und den Bapst lon farn mit seinen geboten das wider Christi leer ist / so man des die leüt bericht hat / darnach wer sich ergert / erger sich / er nympt ergernuß wie die Juden von Christo / ist nit zu achten / zu sollichen sprach Christus lasset sy / dann sy syndt blind und blinden fuerer / darumb soll ich nit warheit oder freyheit deß Evanageliums schweygen / so etlichen sich darab ergern / dann also het Paulus und die Aposteln auch nit dürffen Christus predigen / dann er ergerniß was den Juden / Auch in obgemelten worten verbeüe Paulus nit fleysch zu essen / das er dann erleübt 1. Thimo. 4. Er setzt ein weyß wie er sich halten wolt in sollichem fall / Also etlich speyß nit essen lautter umb gots willen / dem leyb lust abzubrechen / ist gut und recht / aber der andern sündt darauff setzen ist teüffelisch spricht Paulus.

Die acht klag der Baaliten / Luther (sprechen sy) ist zu ein zorniger man etc. Antwurt / Nun hat er doch noch kein kelch zu der erden geworffen auß zorn / aber Moses warff die Taffeln mitt den zehen geboten Gots / die mit finger gots gschriben warn / zu der erden das sy zursprung / und warn von edeln Saphyren steyn als etlich schreyben / und hat doch gezeügnuß / das er in der zeit der miltest wer unter allen menschen / Auch hat Luther die Papisten noch nit mit geyseln auß der kirchen geschlagen / wie Jesus den gleyßnern thet / do er die wechsselbenck im Tempel umbstieß / und die grempler hynnauß treyb etc. Also Mar. Luther ist von natur ein senffter / milter / guter / freüntlicher / holdseliger unnerbitterter purer lauter man / auch gegen den kinden / armen etc. Aber wider eüch Baaliten die gots wort verkeren beweyst er ein erst / Wie Helias thet ewern bruedern und mit pfaffen / thut recht unnd ist Christo gleychformig wider gleyßner.

Zu dem ix. mal sagen die palpisten / dem Luther hengt niemant an dann die Leyen und ungelerten / wenig auß den orden / wenig auß den Hofenschuln / ich solt sagen auß den hohenschuln / wenig Thomisten / unnd ist dannocht Thomas prediger ordens ein Baepstlicher held. es sey ja Got leydt / auch wenig auß den Keysern Künigen etc. Antwort jr bewert aber mir und dem Luther / das jr seyt geleych dem natern geschwürm / das alweg was wider Cristum und sein leer / dann die Juden theten dem Herrn eben also und sprachen / Nun gleubt doch nyemant in den Jesum dann das volck das die geschrifft unnd das gesetz nit weyß / vermaledeyt seyen sy / we gleubt doch auß unsern Fürsten (wie yetzundt prelaten) oder gleyßnern / wie yetzund Münch / an jm. Die hyrten auff dem feld / die Heyden von orient suchten Jesum zu Betleem in der krippen / die gantz pfaffheyt bleyb zu Jherusalem und giengen nit zu jm / schickten die heyden dar / Aber hoeret zu jr dollen schuler narrenstultilis / man findt yetzunt zu Nuernberg / Augspurg / Ulm / am Reynstram / in Schweytz / in Sachssen / weyber / junckfrawen / knecht / bachanten / handtwerckßleüt / schneyder / schuster / becken / püttner / reytter / ritter / Edeln / Herrn / als nemlich die Hertzogen von Sachssen / die mer wissen in der Bibel (welch die heylge schrifft ist) dann all hossen schuln auch Paryß / Coeln etc. und all Papisten so weyt die welt ist / und sie künnens bewern / unnd bewern es teglich / Were Keyser Karle als gelert / als deß Luthers Calefactor / er ließ sich nit ein tollen Münch also affen / das er durch die welt veracht wurd / unnd für eyn zyffer gehalten.

Das zehend Mortgeschrey / wann Luther recht het / so het so lang die Cristlich kirch geyrt / das verhengt Gott nit / Antwort jr tollen wyssen doch nit was do sey die Cristlich kirch / waß lallen jr dann / ob auch die Christlich kirch nit yrrt / nemlich so sy bleibt bey dem wort Gottes / so mag doch yrren deß Bapst kirch und Cayphe Concilium / und die hosenschuln / und haben dich geyrt unnd noch all tag yrren / und woellen nit von yrtum lassen / der glaub bleybt alzeyt bey etlichen / wann der Keyser / der Bapst mit all jrem volck wern ketzer / als sy warn zu der zeyt Atanasu wenig außgenommen / noch wern gut Christen in Indian inn Affrica inn Kriechenland / und in den Laendern die der Roemisch pfarrer verbant hat / und als sy nit haben wolten seyn talmuth und gesetz annemen / sonder bey Christi gesetz bleyben das seynd die besten Christen / waß nach Bepstlicher gesetz lebt seind papisten / nit Christen / die rott Hur von Babilon schendt all die nit mit jr bulen woellen / verklagt sy / wie putafari huerlin thet dem frummen unschuldigen Joseph.

Nun merck weyter / die papisten beruemen sich ettlicher ding / wider die dem Luther anhangen und Christo.

Zu dem ersten das solche vil auß dem orden lauffen / oder vertryben werden. Antwort / also geschach den Aposteln und Mertrern / und auch all die inn Got woellen recht leben / muessen verfolgung leyden / seind doch Sanct Peter / Sanct Andreas und Christus selber anß Creütz gehenckt worden / und fast vil schendtlich gestorben und umbracht die rechten Christen.

Zum andern sprechen sie dem Luther anhang leychtfertig leüt etc. Antwort / Christo lieffen hurn unnd buben nach / wucherer und offlich sünder / auch die boesten in der welt / als Maria / Aposteln etc. Also ist es mit dem Luther auch / Annas Cayphas / gleyßner / unnd ander hoffertig heylgen wolten nit Christi seyn etc.

Zu dem dritten sagen sy / die Lutherischen haben groß anfechtungso sy sterben etc. Antwort / das ist ein zeychen das sy einn rechten glauben han / darumb streyt der teüfel wider sy / Aber jr Papisten seyt des Teüffels eygen / darumb darff er nit nach eüch steln mit anfechten / jr seyt auf seynem weg.

Zu dem vierden / es sterben etlich Lutheriste eins boesen tods nach menschenn urteyl / Antwort / also ist Christus auch gestorben / welcher Mertrer ist vor der welt eins guten tods gestorben keyner / Darumb jr Papisten wysset nicht von dem glauben der Christen / jr seyt papisten / Got erleücht eüch.

Aus dem Original abgeschrieben

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