Hooper, John - Artikel, betreffend die christliche Religion,

Hooper, John - Artikel, betreffend die christliche Religion,

herausgegeben von dem ehrwürdigen Vater in Christo, John Hooper, Bischof von Glouster1), an alle und ins besondere an alle Dekane, Pastoren, Domherren, Vikare, Kuratoren und andere kirchliche Diener in der Diözese Glouster zu handhaben und zum Zweck der Einheit und Übereinstimmung im Gedächtnis zu behalten, sowohl was Gottes Wort, als auch die Einheitlichkeit der Zeremonien, betrifft, die mit dem Worte Gottes übereinstimmen.

Der erste Artikel schreibt vor, „daß niemand von dem oben angegebenen Klerus absichtlich lehren oder predigen darf irgend etwas sei zur Erlösung der Menschen notwendig, als nur, was in dem Buch von Gottes Heiligem Wort, genannt das Alte und das Neue Testament, enthalten ist. Sie sollten sich hüten, irgendeine Lehre aufzurichten oder zu unterstützen, die den alten Aberglauben und die päpstlichen Lehren enthält und nicht durch die Autorität des Wortes Gottes wirklich und richtig bestätigt wird.“

Der vierte Artikel fordert: „daß sie, und zwar jeder von ihnen, eifrig zu lehren und zu predigen haben, daß die Kirche Gottes die Versammlung der Gläubigen sei, wo Gottes Wort in Wahrheit gepredigt und die Sakramente in rechter Weise nach der Einsetzung Christi bedient werden und wo Seine Lehre uns durch Sein Heiliges Wort verkündet wird. Und daß die Kirche Gottes nach Gottes Wort nicht aus der Menge der Bischöfe und Kleriker besteht, sondern aus allen Menschen, die das Wort Gottes hören und befolgen und daß niemand verführt werde, er sei irgendeinem Geistlichen, sei er Bischof oder Priester, verpflichtet, sondern allein dem Worte Gottes und dem rechten Gebrauch der Sakramente.“

Der siebente Artikel fordert: „daß sie, und jeder besonders, eifrig lehren und predigen, daß die Rechtfertigung nur durch den Glauben Jesu Christi komme und nicht durch die Verdienste irgendeines Menschen. Allerdings folgen die guten Werke notwendigerweise der Rechtfertigung. Solche, die vor der Rechtfertigung getan wurden, haben vor Gott weder Wert noch finden sie Seine Anerkennung.

Im neunten Artikel ermahnt er sie, „daß die Lehre über Fegefeuer, Ablaß und Gebete für solche, die aus dieser Welt geschieden sind, und die Verehrung, Anrufung und Anbetung der Heiligen oder Bilder gegen die Ehre und die Rechte Christi verstoßen, der unser einziger Mittler und Erlöser ist. Auch verstoßen diese Lehren gegen das erste und zweite Gebot Gottes.“

Im zehnten Artikel sagt er: „… daß im Sakrament des Leibes und Blutes des Herrn keine Transsubstantiation des Brotes und des Weines in Leib und Blut Christi, noch irgendeine andere körperliche und örtliche Gegenwart Christi stattfindet, weder in, noch unter, noch mit dem Brot und dem Wein, sondern nur geistlich und durch den Glauben.“

Im elften Artikel lehrt er: „… daß alle, die unwürdig zur Taufe oder zum Abendmahl kommen, nicht die Vorzüge und Wirkungen dieser Sakramente erhalten, obwohl sie äußerlich die Zeichen und Elemente derselben empfangen.“

Im vierundzwanzigsten Artikel lehrt er: „… daß die Sakramente keine Kraft durch die Tugend oder die äußerlichen Bemühungen eines Menschen erlangen, was aus Aberglauben ,opus operatum' genannt wird, sondern durch die Vortrefflichkeit und Mittlerschaft des Heiligen Geistes, der an den Herzen der Austeilenden und Empfangenden wirkt.“

Im sechsundzwanzigsten Artikel des Bekenntnisses sagt Hooper: „Ich glaube und bekenne: Christi Verdammung ist meine Absolution. Seine Kreuzigung ist meine Erlösung. Sein Hinabsteigen in die Hölle ist mein Hinaufsteigen in den Himmel. Sein Blut ist meine Waschung und Reinigung, durch die allein ich gewaschen, geläutert und gereinigt bin von allen meinen Sünden, so daß ich keine andere Reinigung und Abbilder in keinem Punkt verändert werden, sondern, daß dieselben völlig in ihrer Art erhalten bleiben. Das heißt, das Brot wird nicht gewandelt und transsubstantiiert in den Leib Jesu Christi, wie die Päpstlichen und die falschen Doktoren lehren und damit die Leute betrügen. Genauso wenig wird der Wein in das Blut Christi transsubstantiiert, sondern das Brot bleibt Brot und der Wein bleibt Wein, jedes in seiner richtigen und ersten Natur.“

Im einunddreißigsten Artikel fordert er: „… daß keiner von euch die päpstliche Messe nachahme indem er des Herrn Tisch segnet, Hände und Finger nach der Evangeliumslesung wäscht, oder nach den Regeln der Heiligen Kommunion das Buch hin und her schiebt, den Kelch nach der Kommunion hinlegt und ableckt, das Sakrament öffentlich darstellt, bevor es ausgeteilt wird, oder es auf irgendeine Weise verehrt, die Meßglöckchen läutet, oder ein Licht auf den Tisch des Herrn stellt.“

Im dreiundvierzigsten Artikel fordert er: „Nun hat an verschiedenen Orten die Tafel des Herrn die Gestalt eines Tisches, an anderen die eines Altars. Dadurch können bei den Unwissenden Differenzen entstehen. Wir aber möchten eine göttliche Einigkeit in unserer ganzen Diözese gewahrt wissen. Weil nun die Form des Tisches die Einfältigen eher von den abergläubischen Vorstellungen der päpstlichen Messe wegbewegen und zum rechten Gebrauch des Abendmahls bekehren kann, ermahnen wir euch, die Tafel des Herrn in der Form eines anständigen, dezent bedeckten Tisches zu errichten. Der soll an einer Stelle stehen, die dafür am geeignetsten erscheint, so daß Diener und Kommunikanten von allen Anwesenden gesehen, gehört und verstanden werden können. Alle Altäre müssen abgerissen und zerstört werden. Ferner, alle Diener sollen bei der Kommunion und den dazu gehörenden Gebeten das Gesicht den Leuten zuwenden.“

Im fünfundsechzigsten Artikel des Bekenntnisses sagt Hooper: „Ich glaube, daß dies ganze Sakrament in dem Gebrauch besteht, den man davon macht, so daß sich ohne den rechten Gebrauch Brot und Wein nicht von alltäglichem Brot und Wein unterscheiden, die gewöhnlich gebraucht werden. Und darum glaube ich nicht, daß der Leib Christi in dem Brot oder unter dem Brot oder bei dem Brot enthalten, verborgen, noch eingeschlossen sein kann.

Genauso wenig wie das Blut in dem Wein, unter dem Wein oder bei dem Wein. Aber ich glaube und bekenne, daß der wahre Leib Christi im Himmel, zur Rechten des Vaters ist (wie zuvor gesagt wurde), und daß immer und sooft wir dies Brot und diesen Wein nach dem Befehl und der Einsetzung Christi verwenden, wir wirklich und wahrhaftig Seines Leibes und Blutes teilhaftig werden.“

In dem sechsundsechzigsten Artikel des Bekenntnisses sagt Hooper: „Ich glaube, daß dies Empfangen nicht fleischlich und körperlich geschieht, sondern geistlich durch einen wahren und lebendigen Glauben. Das heißt: Der Leib und das Blut Christi werden nicht dem Mund und dem Leib zur Ernährung des Körpers gegeben, sondern unserem Glauben zur Nahrung für unseren Geist und für den inwendigen Menschen zum ewigen Leben. Und dafür ist es nicht nötig, daß Christus zu uns vom Himmel kommt, sondern daß wir zu Ihm emporsteigen, indem wir unsere Herzen durch den lebendigen Glauben zur Rechten des Vaters erheben, wo Christus sitzt, von woher wir unsere Erlösung erwarten; und wir brauchen Christus nicht in den körperlichen Elementen zu suchen.

1)
Gloucester
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