Hauser, Markus - 30. Andachten zu Amos

Hauser, Markus - 30. Andachten zu Amos

Amos 4,12

Israel, rüste dich, deinem Gott zu begegnen.

Segnend, tröstend, ratend, aber auch warnend, mahnend, strafend redet der Herr mit dem, der sich Gott ehrfurchtsvoll naht und unter Seiner Leitung durch dieses Leben gehen will. Je unentbehrlicher Gott einem Menschen geworden ist, desto weniger gibt es für einen solchen irgendeine Lage, in der er nicht mit Gott, mit Seinem Rat und Beistand rechnete. Wenn du willst, dass sich dir der Herr in besonderem Maße offenbare, so lies besonders eifrig und sorgfältig Sein Wort. Auf die Menge der Kapitel und Verse kommt es hierbei nicht an, wohl aber auf die Absicht und Sorgfalt, mit der du beim Lesen forschest und lauschest. Da, in heiliger Stille, ruhend zu Gottes Füßen, hörend und merkend auf das Wort der Wahrheit, gewinnt der Herr dein Vertrauen, dein Herz! Gottes Gedanken wecken Gedanken in dir. Jetzt weißt du, was du mit dem Herrn reden sollst. Sein Reden mit dir befähigt dich zum Reden mit Ihm. Wir kennen hienieden keine erhebendere Tatsache als die: mit Gott Gemeinschaft haben zu dürfen, Ihn als unseren Schild und als unseren großen Lohn zu wissen. Auf solche Weise kommt ein neues Leben, ein Leben aus Gott ins Herz. Das Gebet hat immerfort neue Nahrung, neuen Schwung, denn durch Sein Wort wird Herz und Sinn bewegt. Gott hat uns stets etwas zu sagen, und solange Er uns etwas sagt, sind wir auch nicht verlegen, was wir mit Ihm reden sollen. Zu unseres Meisters Füßen werden wir im rechten Sinne beredt. Durch diese Übung in der Gottseligkeit wird der Erlöste von seinem Herrn und dessen Geiste erfüllt. Das ist die wahre Sättigung der Seele.

Amos 8,11

Siehe, es kommen Tage, da Ich einen Hunger senden werde, das Wort Gottes zu hören.

Wenn wir unseren Beruf, unsere Geschäfte und Arbeiten so eingerichtet haben, dass für Gott und zur Pflege unseres inwendigen Menschen kein Fiat} mehr ist, so ist es ja ganz selbstverständlich, dass sich der Herr von uns und unserer Arbeit zurückzieht und darum unsere Seele in Elend und Jammer versinkt. Da mögen wir uns denn selber helfen und uns selbst auf den Notschrei der Seele immer wieder einreden, wir hätten zum Lesen der Bibel und zum Gebete eben nur wenig Zeit. Gott wisse das ja schon, Er habe uns in diesen Beruf gestellt und unsere Lage so geschaffen; man müsse sich jetzt drein schicken, es komme vielleicht schon noch besser. Was soll dir diese Selbsttröstung nützen? Wird deiner verkümmerten Seele etwa dadurch geholfen? Eine Selbsttäuschung nur sind diese Ausflüchte! Du kannst dich vor Gott nicht entschuldigen. Er will und muss Platz und Zeit bei dir haben, - und wenn du es Ihm versagst, entehrst du Ihn und schädigest dich selber. Lies Josua l nachdenklich durch. Klagst du über Mangel an Licht und Trost? Ist es dir, Gott habe Sein Angesicht vor dir verborgen? So überlege es nun und prüfe dich, ob du diese traurige Lage nicht selber geschaffen hast. Du hast es ja Gott unmöglich gemacht, mit dir zu verkehren, wenn du dich nicht in die Bibel vertiefst und sie nicht zu deines Fußes Leuchte und zum Licht auf deinem Weg gebraucht hattest. Es kostet eben Selbstverleugnung und Glauben, sich so täglich an der Quelle zu nähren, - an Segnungen von oben aber mangelt dir's dann nicht mehr.

Quelle: Hauser, Markus - Hoffnungsblicke

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