Harms, Ludwig - Zum Fest der Beschneidung Christi

Harms, Ludwig - Zum Fest der Beschneidung Christi

Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Text: Ev. Luc. 2, 21.

Und da acht Tage um waren, daß das Kind beschnitten würde, da ward Sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn Er in Mutterleibe empfangen ward.

Der liebe gnädige Gott hat uns zu meiner großen Freude und zu meinem großen Trost hier in Hermannsburg eine stille und ruhige Nacht gegeben, und ich habe Gott gedankt, daß ich nicht den geringsten Lärm gehört habe, obgleich ich spät mit Beten aufgewesen bin; so kann ich nun mit Freuden Neujahr feiern. Aber wenn uns Gott auch diese Gnade gegeben hat, und wir blicken auf das, was im neuen Jahre etwa kommen kann, so müssen wir erkennen, daß wir in einer höchstgefährlichen Zeit leben. Mit Einem Schlage kann Alles darunter und darüber gehen und uns geistlich und leiblich das Verderben bringen. Wir sitzen Alle mehr oder weniger auf einem feuerspeienden Berge, der bald ausbrechen und uns verderben kann. Sowohl im Geistlichen, d. h. in der Kirche, als im Irdischen, d. h. im politischen Leben, sieht es traurig aus; aber das weiß Niemand, wann der Sturm losbricht, ob in diesem oder im nächsten Jahre. Da haben wir nun vor uns das verhängnißvolle neue Kirchengesetz von der neuen Synodalordnung. Dies Gesetz kann in einem Jahre dem tollen Demokratenpöbel die Kirche verkaufen, und sie werden dieselbe dann mit Füßen treten. Der Abfall sucht auf allen Gebieten freien Spielraum. Man fängt jetzt an, zuerst natürlich in den demokratischen Städten, in der Schule eine Religionsstunde nach der andern abzuschaffen. Dagegen muß in der Schule gelernt werden Rechnen nicht bloß, sondern auch Mathematik, Schreiben nicht bloß, sondern auch Zeichnen, Lesen nicht bloß, sondern auch Declamiren, d. h. die Kinder müssen gewöhnt werden, Theater-Prinzen und -Prinzessinnen zu werden. Es geht noch weiter, weil der Kaufmannsgeist allenthalben überhand nimmt, so muß auch kaufmännisches Rechnen getrieben werden. Ja noch mehr, Naturgeschichte und Naturlehre dürfen nicht vergessen werden. So werden die Kinder von weltlichen Sachen ganz vollgepfropft, aber von geistlichen Dingen bleiben sie leer. Und wie sieht es im Staate aus? Jeden Augenblick muß man erwarten, daß der Sturm losbricht. Dazu kommt noch, daß fast nirgends mehr Treue und Glauben zu finden ist, denn Jeder sucht das Seine. Es kann ein Krieg in Deutschland ausbrechen, und welch ein Elend bat der im Gefolge! Der Krieg überhaupt ist schrecklich: aber ein Bruderkrieg ist das Schrecklichste, was ich mir denken kann. Wenn es nun dahinkommt in der Kirche, daß man die Gottseligkeit absetzt und die Gottlosigkeit aus den Thron hebt, wie soll es da besser werden? Wenn man das Elend vor Augen sieht und gar keine Hülfe, was dann? Was der 46. Psalm sagt: Dennoch soll die Stadt Gottes sein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Gott ist bei ihr darinnen, darum wird sie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe. Ja, sie ist fest gegründet auf Meinem heiligen Berge, spricht der HErr. Wer denn? Die Kirche des HErrn. Sehet, meine Lieben, ob die Kirche gleich ihrem Untergange entgegenzugehen scheint, sie wird dennoch bleiben. Warum? Die Antwort giebt das Neujahrsevangelium. Denn über der Schwelle des neuen Jahres steht der theure Jesusname, von dem es heißt: Der Name des HErrn ist ein festes Schloß, dahinein laufen die Gerechten und werden errettet. Sehen wir auch alles Uebel, was schon da ist und was noch kommen kann, in seiner grellsten Farbe, so giebt uns doch der theure Jesusname einen festen, frischen Muth. Ich sehe auf Jesum beim Eintritt in's neue Jahr, und da schreckt mich weder die Noth des Staates, noch die Noth der Kirche. So lange Jesus bleibt der HErr, wird's alle Tage herrlicher. Wenn Jesus nur bei uns bleibt, dann hat es keine Noth. Darum wollen wir dem HErrn danken, daß über der Schwelle des neuen Jahres der theure Jesusname steht. So soll denn auch heute in der Predigt die Rede sein:.

Von dem tröstlichen Jesusnamen.

Zuvor aber laßt uns beten: Lieber HErr Jesu, wir haben es uns nicht verschwiegen und wir wollen es uns auch nicht verschweigen, daß es sehr traurig aussieht in der Kirche und im Staat, so traurig, daß man vor Menschen Augen nichts anderes erwarten kann, als den Sturz der Kirche und des Staates; und es scheint, als ob das bald geschehen soll. Das will uns, liebster Heiland, mit Schrecken und Angst erfüllen. Da danken wir Dir nun, daß wir wieder Neujahr feiern können, wo das liebe Neujahrsevangelium mit Deinem theuren Jesusnamen gelesen wird. Ja, Jesus Christus gestern und heute, und derselbe in alle Ewigkeit. Nun, so lange wir auf Dich sehen und Deinen Namen im Herzen und vor Augen haben, können wir ganz getrost sein; denn es wird an uns in Erfüllung gehen das Wort des 91. Psalms: Ob Tausend fallen zu deiner Rechten und Zehntausend zu deiner Linken, so wird es doch dich nicht treffen. So gieb uns diesen Segen, daß wir von Tag zu Tag immer ernstlicher absehen von allem Irdischen und hinsehen auf Deinen theuren Jesusnamen; dann können wir getrost sagen: Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen, die in diesem Jahre kommen, denn darüber steht der liebe, theure Jesusname. Amen.

1. Der tröstliche Jesusname macht uns zu Gottes Kindern. Sehet, als acht Tage um waren, da geschah es, daß das Kind beschnitten wurde, und Sein Name wurde Jesus genannt, welcher schon genannt war von dem Engel, ehe denn Er im Mutterleibe empfangen ward. Die Beschneidung ist das Vorbild der heiligen Taufe. Durch die Beschneidung wurden die Juden Kinder Gottes, durch die heilige Taufe werden wir Kinder Gottes. So bringt uns also das Jesuskind, das an dem heutigen Tage beschnitten wurde, die heilige Taufe, und in der heiligen Taufe die Gotteskindschaft. Die heilige Taufe macht uns aber wirklich zu Kindern Gottes, das sollt ihr aus Gottes heiligem Worte sehen. Was ist die heilige Taufe? Sie ist das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im heiligen Geist. In der heiligen Taufe werde ich, der ich in Sünden empfangen und geboren bin, wiedergeboren zu einem Kinde Gottes; und das geschieht durch die Zeugung Gottes des heiligen Geistes, der mir gegeben ist, und durch die Geburt in der Kirche, die nun meine Mutter geworden ist. Ich habe einen Vater auf Erden, der mich in Sünden gezeugt hat, ich habe eine Mutter auf Erden, die mich in Sünden geboren hat; aber ich habe auch einen heiligen Vater, der mich ohne Sünde gezeugt hat, das ist Gott der heilige Geist, ich habe eine heilige Mutter, die mich ohne Sünde geboren hat, das ist die christliche Kirche. Sehet, so bin ich ein Kind Gottes geworden. So gewiß, wie das irdischgeborene Kind ein Kind seiner Eltern ist und durch die Geburt Kindesrecht hat, nicht durch Vorzüge oder Werke; so bin ich auch durch die geistliche Geburt ein Kind Gottes, nicht durch mein Verdienst und Werke, sondern lediglich, weil der heilige Geist mich gezeugt und die Kirche mich geboren hat. Meine Lieben, ohne Gotteskindschaft in der heiligen Taufe ist gar nicht an Gotteskindschaft zu denken. Müßten wir das Geringste dazu thun, wir würden niemals Kinder Gottes. Wie das Kind von den Eltern ohne eigenes Zuthun geboren wird, so müssen auch wir ohne unser Mitwirken als Kinder Gottes geboren werden. Sind wir wiedergeboren, so haben wir durch die Kindschaft das Recht, Gott unsern Vater zu nennen. Von Geburts wegen bin ich ein Kind Gottes, von Geburts wegen bin ich ein Erbe Gottes. Denke dir einen Mann, der Söhne und Töchter, Knechte und Mägde hat. Ich will nehmen, die Kinder sind häßlich und krank, die Knechte und Mägde dagegen sind gesund und schön. Nun sage mir einmall Wem gehört das Erbe? Den häßlichen Kindern oder den hübschen Dienstboten? den kranken Kindern oder den starken Dienstboten? Du wirst wohl verwundert antworten: Die ersteren sind meine Kinder, die letzteren meine Dienstboten; wie kann ich meinen Kindern das Erbe vorenthalten und den Dienstboten geben? Also es kommt hier nicht auf Werk und Verdienst an, sondern auf das Recht durch die Geburt. So ist das unser höchster Trost, daß wir durch die heilige Taufe wiedergeboren sind zu Gottes Kindern ohne alles eigene Verdienst und Werk. Bin ich denn ein Kind Gottes, so versteht es sich von selbst, daß ich nicht nur Kindespflicht, sondern auch Kindesrecht habe, und daß Gott die Pflicht hat, mein Vater zu sein. Nun stehe ich in dem seligsten Verhältniß zu Gott: Gott hat Vaterpflichten gegen mich und ich habe Kindesrecht. Darum wird Er mich nie zurückweisen, wenn ich bete, denn es ist Seine Pflicht, mich zu erhören. Das weiß und glaube ich aber deßhalb, weil ich getauft bin. So haben wir also durch die heilige Taufe diesen ersten seligen Trost, daß wir Gotteskinder sind, so wahr wie wir auf den Namen Jesu getauft sind. Die Taufe hat eine solche Kraft, daß ich in allen Anfechtungen keinen größeren Schatz weiß, als auf mein Taufrecht und auf meine Taufgnade zurückzugehen. Es wird uns in Luthers Leben erzählt, daß ein ihm sehr werther treuer Prediger, der in Joachimsthal in Böhmen wohnte, - er hieß Mathesius und hat nachher Luthers Leben beschrieben -, daß der in Folge von geistlichen Anfechtungen in eine schwere Krankheit fiel, und daß in dieser Krankheit der Satan mit ihm kämpfte und rang. Seine Freunde, die ihn besuchten, sahen ihn als eine Leiche daliegen. Sie gaben Luther Nachricht darüber, und der scheute die weite Reise nicht, ihn zu besuchen. Er fand ihn schrecklich entstellt auf seinem Lager und erwartete jeden Augenblick den Tod. Der arme Mann konnte nicht glauben, daß er ein Kind Gottes sei, er mochte anfangen was er wollte, und darüber war er in Verzweiflung gerathen. Luther redete und betete mit ihm, aber Alles wollte nicht helfen. Da trat er an sein Bett und sagte: Weißt du nicht, daß du getauft bist? Dann betete er ihm die Sprüche vor Tit. 3: Gott macht uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung des heiligen Geistes, welchen Er ausgegossen hat über uns reichlich durch Jesum Christum unsern Heiland; und Joh. 3: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: Es sei denn, daß Jemand geboren werde aus dem Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Durch die Kraft des heiligen Geistes, den Luther angerufen hatte, kam der Mann zur völligen Gewißheit seiner Gotteskindschaft. Nun wußte er, daß er wirklich ein Kind Gottes sei, gezeugt von dem heiligen Geist und geboren von der christlichen Kirche in der heiligen Taufe. Das hielt er dem Satan vor, und er war gerettet. Dieser Mann sagt in einem Briefe an seinen Freund Dietrich: Ich habe seitdem meinen Taufschein kommen lassen und lese nun die Worte: „Getauft und wiedergeboren“; dann mache ich den Taufschein zu und sage: „Trotz, Satan, was willst du machen?“

2. Der tröstliche Jesusname macht uns zu Himmelserben. Wer kommt in den Himmel? Da giebt es verschiedene Antworten. Die erste Antwort heißt: Gottes Kinder. Warum? Weil den Kindern das Haus ihres Vaters gehört. Gehört den Kindern überhaupt das Vaterhaus, so gehört uns der Himmel. Warum? Weil der Himmel Gottes Haus ist und Gott ist mein Vater. So wahr ich nun Gottes Kind bin, und Gott mein Vater ist, und der Himmel meines Vater Haus, so gewiß muß ich in den Himmel kommen. Wer hat mir das zuwege gebracht? Der Jesus, aus dessen Namen ich getauft bin. Nun will ich einmal sehen, wer mir den Eingang in den Himmel verwehren kann. Selbst der heilige Gott kann nicht gegen das Erbrecht entscheiden, oder ich müßte ein enterbter Sohn sein, dann allerdings gilt das Erbrecht nicht mehr. Ist das aber nicht der Fall, so darf mich Gott nicht aus dem Himmel weisen, denn er gehört mir von Rechtswegen. Bin ich aber ein solcher ungläubiger Bösewicht, daß Gott mich hat enterben müssen, so habe ich das Erbrecht verloren. Ist es doch auch auf Erden ebenso. Das Kind behält so lange sein Erbrecht wie der Vater sagt: Ich erkenne dich an als mein Kind. Wann muß uns Gott enterben? Wenn wir von Gott abfallen und in diesem Abfall bis ans Ende beharren. Ich will dir ein Beispiel anführen. Bist du so weit gekommen, daß du nicht mehr zur Kirche und zum heiligen Abendmahl gehest, so bist du von Gott abgefallen, hast selbst dein Erbrecht aufgegeben und Gott sagt zu dir: Du bist ein ungerathener Sohn, eine ungerathene Tochter. Bleibst du in dieser Entfremdung von Kirche und Abendmahl, so ist es nicht möglich, daß du selig werden kannst. Das bezeugt auch die Kirche, indem sie solchen Leuten, die die Gnadenmittel verachten, ein ehrliches Begräbniß verweigert. Wer in beharrlicher Unbußfertigkeit stirbt, der kann nicht mehr als Gotteskind betrachtet werden. So lange du nicht enterbt bist, bist du ein Kind Gottes und deßhalb nothwendig ein Erbe der ewigen Seligkeit; du kannst getrost zu Gott gehen und verlangen, daß dir die Himmelsthür aufgethan werde. Es giebt aber noch eine zweite Antwort auf die Frage: Wer kommt in den Himmel? Diese Antwort lautet: Die Sündlosen. Der Himmel ist die reine und heilige Wohnung Gottes; darum können im Himmel auch nur reine und heilige Menschen wohnen. Der gesunde Menschenverstand kann das einsehen. Da sehe ich nun wieder den köstlichen Jesusnamen an, und weiß gewiß, daß ich selig werde, daß ich in den Himmel komme. Was heißt Jesus? Er wird Sein Volk selig machen von ihren Sünden. Also Jesus heißt Seligmacher; was will ich mehr? Daß ich ein Sünder bin, in Sünden empfangen und geboren, das weiß jeder Mensch. Darnach habe ich kein Recht an den Himmel, darf also nicht hinein. Ich wäre also in der schrecklichen Lage, ewig ausgeschlossen zu sein vom Himmel. Aber siehe, da strahlt das liebliche Angesicht des Jesuskindes aus der Krippe, da steht der süße Jesusname über dem neuen Jahre: Mein Jesus macht selig. Wie macht Er das? Er wäscht mich rein mit Seinem theuren Blute, das Er vergossen hat von Seiner Beschneidung an bis Er am Kreuze hing, mag es nun geflossen sein in Tröpflein oder in Strömen, das ist einerlei. Denn das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht uns rein von aller Sünde. Und weil ich Vergebung der Sünden habe, so bin ich rein, so bin ich sündlos. Darum kann ich getrost zum Himmel gehen und sagen, der Himmel muß mir geöffnet werden; - denn ist er rein, ich bin auch rein, ist er heilig, ich bin auch heilig. Ho ist der theure Jesusname der süßeste Name, den es giebt. Was fehlt mir nun noch, da ich Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit habe? Nun mag das Jahr bringen was es will, ich bin bereit. Soll ich vielleicht weggejagt werden vom Predigtamt, soll mein Körper alle Tage schwächer werden, soll ich gar sterben, soll das Kriegsgetümmel über unser Land kommen, soll ich mit dem kleinen Haustein der Gläubigen aus der verrotteten Landeskirche hinausgetrieben werden, es ist alles gut, wenn ich nur dies Eine habe: Jesus, Jesus! Mit Jesu in einer Hütte wohnen ist besser, als mit dem Teufel in einem Palast. Mit Jesu im Elend sitzen ist besser, als ohne Jesum Ueberfluß haben. Mit Jesu in der Fremde sein ist besser, als ohne Jesum in der Heimath wohnen. Seid getrost, meine Lieben, und nehmt dies Eine mit in das neue Jahr: Den theuren Jesusnamen, der euch zu Gotteskindern und Himmelserben macht, und ihr braucht euch nicht zu fürchten: denn ihr könnt sagen: HErr, wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachten, so bist Du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Theil.

Laßt uns beten: Lieber HErr Jesu, nun wollen wir getrost hineingehen in das neue Jahr, noch funkelt Dein heiliger Name über demselben und der soll sein unser Wegweiser, unser Panier, unsere Freude und Wonne. Laß Deinen Namen hell leuchten in unserer Kirche und in unseren Herzen, und laß es uns nicht vergessen, daß von Ihm Gotteskindschaft und Himmelserbschaft kommt. So wahr wie Du Jesus heißt, bin ich ein Kind Gottes, so wahr wie Du Jesus heißt, bin ich ein Erbe des Himmels. Und das ist mir ein viel größ'rer Ruhm, ein Gotteskind zu werden, als selbst das größte Fürstenthum, als Kronen dieser Erde. Das hat mein Heiland wiederbracht, und giebet mir dazu die Macht, weil ich Ihn aufgenommen. Darum lieber HErr, so lange mein Name im Buche des Lebens steht, so lange der Himmel mein Erbe ist, so lange hat es keine Noth. Da mag kommen Noth und Tod, Feuer und Wasser, Freund und Feind, in dem allen überwinden wir weit um deßwillen, der uns geliebt hat. Aber von Dir wollen wir nicht weg. Bei Dir Jesu, will ich bleiben, halte mich, Dein schwaches Kind, bis durch sel'ges an Dich glauben Seel' und Leib gerettet sind. Meinen Gott will ich Dich nennen, und vor aller Welt bekennen: Du bist mein und ich bin Dein, allerliebstes Jesulein. Dich laß uns allenthalben bekennen, der Sünde und dem Teufel laß uns den Abschied geben und der Welt laß uns nicht mehr dienen. In Deinem Namen wollen wir uns auf das Sterbebett legen, und je näher das letzte Stündlein kommt, desto mehr wollen wir die Hände nach Dir ausstrecken und rufen: Ja komm, HErr Jesu! Sende dann Deine heiligen Engel, daß sie uns tragen in Abrahams Schooß. Ja unser letzter Seufzer soll sein: HErr Jesu komm, und nimm unsern Geist auf; Du hast uns erlöset, Du treuer Gott, nicht mit Gold oder Silber, sondern mit Deinem heiligen theuren Blute, und mit Deinem unschuldigen Leiden und Sterben, Dir sei Lob, Preis und Dank für Alles in Ewigkeit. Amen.

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