Grafe, Hermann Heinrich - Redet nichts Unnützes

Grafe, Hermann Heinrich - Redet nichts Unnützes

Lasset euch nicht verführen. Böse Geschwätze verderben gute Sitten.
1. Kor. 15,33

Auch Christen bedürfen noch dieser Warnung, indem gar leicht aus dem immer noch unreinen Herzen in unbewachten Augenblicken allerlei sündige und ärgerliche Worte hervorgehen. Darum meiden wir Gesellschaften und Unterhaltungen, die schlüpfrig sind oder spöttisch oder in denen nach Art der Weisheit dieser Welt die göttlichen Wahrheiten bezweifelt und bestritten werden. So warnt Gottes Wort auch: „Lasset euch niemand verführen mit eitlen Worten; denn um dieser willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens.“ (Eph. 5,6) Wie leicht kommt es unter gewissen Verhältnissen vor, daß auch Christen sich hinreißen lassen zu leichtsinnigen Gesprächen, Narrenteidingen (eigentlich „Torenreden“) und Schwänken und sich so der Welt gleichstellen. Es wird nicht lange dauern, und die Welt nimmt unser ganzes Herz in Beschlag. Gespräche und Witze, die den Zartsinn verletzen, trüben das Gewissen und dämpfen den Heiligen Geist.

Doch nicht nur schlechte Geschwätze, sondern auch unnütze Worte sind verderblich für unsere Seele. Jesus sagt Mat. 12,36: „Ich sage euch, daß die Menschen müssen Rechenschaft geben von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben.“ Das Wort, das im Griechischen für „unnütz“ steht, heißt eigentlich „ohne Werk, ohne Arbeit, nichts ausrichtend.“ Es sind Worte, die innerlich keine Arbeit brauchten beim Sprechenden und nichts bewirken beim Hörenden. Unnütz sind Worte, die unserem Nächsten weder für den Leib, noch für die Seele nützlich sein können. Was zur Erweckung, zur Erbauung, Lehre, Strafe, Ermahnung, Warnung, Tröstung tauglich ist, das ist nütze (vgl. 2. Tim. 3,16). Und auch Worte, die zur Bildung der Menschen, zur Erweiterung ihrer Kenntnisse und zur Mehrung ihres Verstandes dienen, sind nützlich.

Hilf, daß ich rede stets,
Womit ich kann bestehen;
Laß kein unnützes Wort
Aus meinem Munde gehen;
Und wenn in meinem Amt
Ich reden soll und muß,
So gib dem Worten Kraft
Und Nachdruck ohn Verdruß!

Quelle: Gärtner - Eine Wochenschrift für Gemeinde und Haus 1926

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