Goßner, Johannes - Evangelische Hauskanzel - Am 10. Sonntage nach Trinitatis.

Goßner, Johannes - Evangelische Hauskanzel - Am 10. Sonntage nach Trinitatis.

Evang. Luc. 19,41-48.

Jesus weint über Jerusalem.

Als Jesus das letzte Mal zu Jerusalem einzog, nahm Ihn das Volk mit solcher Freude und Jubel auf, daß sie ihre Kleider auf den Weg breiteten, frohlockten und Gott zu loben anfingen mit lauter Stimme: Gelobet sey, der da kommt im Namen des Herrn! - Nicht so die Pharisäer. Die waren anders gesinnt, denen that dieses Freudengeschrei in den Ohren wehe, und sie meinten, das gebühre Ihm nicht, das sollte Er nicht leiden, sondern das Volk schweigen heißen, und Seine Jünger strafen. Aber Jesus antwortete ihnen: Werden diese schweigen, so werden die Steine schreien vor Freude über das Kommen des Reiches Gottes und über die nahe Erlösung der Menschen. Ein pharisäisch frommes Herz ist demnach härter, blinder und unempfänglicher als ein Stein, und wird durch sein Beten und Wirken immer härter; je mehr sie betet und wirket, diese Art der heuchlerischen Frommen, die nur den Schein der Gottseligkeit haben, aber ihre Kraft verläugnen. Sie hangen so sehr am Buchstaben und an der Form, daß sie jede Spur von Geist und Leben, daß sie der lebendige Christus ärgert und sie. Ihn umbringen möchten. Darum wundere man sich nicht, daß es heißt:

Und als Er nahe hinzu kam, sahe Er die Stadt an und weinete über sie. Alles Volk frohlockt, jubelt in lauter Lobgesängen und empfängt Ihn königlich - und Er weint! Wie reimt sich das? O ja, Er ließ keine Thränen umsonst fallen. Der laute Jubel des Volks und alle Ehrenbezeigungen und Lobpreisungen im Munde der Leute täuschten Ihn nicht. Er sah tiefer, Er sah die Stadt an, wie sie war, nicht wie sie schien, sah sie von innen, nicht nur von außen an. Und da sah Er grade die Häupter, die Priester, die Aeltesten, die Obersten, die Gelehrtesten und Frömmsten im schlechtesten Zustand, ganz verkehrt und verblendet, abgewandt von Gott und der Wahrheit, als die ärgsten Feinde des Reiches Gottes und giftigsten Widersacher des Heils, das Er bringen wollte. Selbst in dem jubelnden Volke, und in Seinen Jüngern sogar, sah Er Schwachheit, beweinenswürdige Schwachheit genug; daß nämlich die Einen eben so leicht in wenigen Tagen: „Kreuzige, kreuzige Ihn!“ schreien, und die Andern Ihn verläugnen und verlassen würden, wie sie jetzt eben „Hosianna“ geschrieen hatten. Er sahe also überall nichts als Sünde und Jammer; auf einer Seite teuflische Bosheit und höllische Feindschaft gegen Gott und das Licht, auf der andern grenzenlose Schwachheit und Gebrechlichkeit. Er sah, daß beide, Bosheit und Schwachheit zusammen helfen würden, Ihn zu kreuzigen und zu tödten. Er sah, daß die Stadt die größte aller Sünden begehen, Ihn, den Heiligen, tödten, ihren Messias wegwerfen und erwürgen, den Gottlosen, den Mörder aber sich losbitten würde. Er sah, daß grade das auserwählte Volk, welches Gott vor allen Völkern der Erde ausgezeichnet und begnadigt hatte, am schlechtesten und ärgsten handeln und sich an Gott und Seinem Reiche vergreifen würde. Darum weinte Er, wenn gleich noch der Jubel und die Lobpreisungen des Volkes in Seinen Ohren tönten.

Wie manche Gemeine, wie manches fromme Häuflein oder einzelner Frommer singt und lobpreiset den Herrn mit Halleluja, Gloria und Hosianna - und der Herr, der in die Herzen schauet und weiß, was hernach geschehen wird, was sie eigentlich im Sinne haben, und wie sie Ihn, den sie in der Kirche und im Kämmerlein loben und preisen, nachher beleidigen und kreuzigen; sieht, daß in einer Gemeine oft nur Wenige es redlich meinen, und die Andern nicht besser gesinnet sind, als die Feinde Christi in Jerusalem, und die Bessern auch so schwach, wie Seine Jünger und das jubelnde Volk und die Hosianna schreienden Kinder waren. Wird Er da nicht auch weinen?! Darum, wenn du allein oder mit Andern Loblieder, Hosianna, Halleluja singst, so denke daran, ob nicht der Heiland jetzt über dich weinen müsse, und frage dich: was werde ich aber hernach thun? wenn man: „Kreuzige!“ schreit, wenn der Haufe den Heiland lästert, die Wahrheit verfolgt und den Charfreitag spielt mit der Wahrheit und Gottseligkeit? Was sieht Jesus in deinem Herzen? was kann Er von dir erwarten? - Höre, was Er mit Thränen sprach: Wenn du es erkenntest zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient! Aber nun ist es verborgen vor deinen Augen. Es waren also nicht Thränen der Rache und des Zornes, nicht Thränen des eigenen Schmerzgefühls über Sein kommendes Leiden und Kreuz, nein, es waren Thränen des Mitleidens und der Liebe, des Schmerzgefühls und der Wehmuth über das Verderben und das Elend der Stadt, der Bewohner Jerusalems, über ihre Blindheit und Verkehrtheit, daß sie sich selbst so im Wege standen und das Heil, das ihnen so nahe war, wegstießen, ihr Herz verhärteten gegen Gott, der sie so lieb hatte, daß Er ihnen Seinen Eingebornen sandte, daß sie an Ihn glauben und selig werden sollten. Ach daß sie das erkennten! das lag in Seiner Seele. Ach daß sie sich selig machen ließen! Ach daß sie sich bekehrten und ihre Sünden sich vergeben ließen! Aber sie sind verstockt, sie werden Sünden auf Sünden häufen, und die größte aller Sünden noch hinzufügen, daß sie mich, der ihnen ewiges Leben geben wollte, tödten und ihr Herz ganz verstecken! Es ist ja die entsetzlichste Blindheit, wenn man das Licht vor Augen hat, wie die Juden Jesum, und doch die Finsterniß mehr liebt als das Licht! wenn Einem Gott solche Gnadenzeit schenkt, und durch Seinen Sohn Alles, was zum Heil, Frieden und zur ewigen Seligkeit dient, anbietet und auf den Händen entgegentragen läßt, und man stößt es zurück, bläst das Licht aus, um in der Finsterniß zu bleiben! Sie tödteten das Leben, damit ihnen der Tod desto gewisser sey.

Wäre es nur nicht heute noch so bei so vielen Christen, die eben so wenig erkennen, was zu ihrem Frieden dient, vor deren Augen es eben so verborgen ist, was sie selig machen könnte! Sollten wir nicht mit Jesu weinen über die Verstocktheit und Blindheit der Tausende, die sich Christen nennen und ihren Heiland nicht kennen, nicht Kennen lernen wollen, nicht wissen wollen, was ihnen zum Frieden und zum Heil dient zu dieser Gnadenzeit oder zu gewissen Zeiten, wo der Herr besonders Sein Wort verkündigen läßt und Seine Gnade anbietet! - Der Heiland sagte: „zu dieser deiner Zeit,“ die hatten die Juden, da Jesus vor ihren Augen stand und rief: Kommt Alle zu mir, ich will euch erquicken rc. Solche Gnadenzeit, wo der Herr Einem nahe an die Seele tritt und Einen auffordert, hat jeder Mensch; da muß er zugreifen, die Augen aufthun und Gnade annehmen; sonst geht es ihm wie Jerusalem. Denn der Herr sagte ferner:

Es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde werden um dich und deine Kinder mit dir ein Bollwerk aufrichten, dich belagern, und an allen Orten ängsten, und werden dich schleifen, und keinen Stein auf dem andern lassen, darum, daß du nicht erkannt hast die Zeit, darinnen du heimgesucht bist. Wer die Tage des Heils und die Zeit der Gnade nicht gebraucht und benutzt, über den kommen Tage der Rache und der Angst, des Verderbens und des Todes, schreckliche Tage. Welche schöne, angenehme Tage waren die Tage des Menschensohns auf Erden! Wie hat Seine Liebe den ganzen Tag ihre Arme nach den Menschen ausgestreckt, und sie in ihren Schoos eingeladen! Wie freundlich hat Er Alle aufgenommen, die da kamen und glaubten! Aber wie furchtbar waren die Tage der Rache und des Zornes über Jerusalem vierzig Jahre später! Seine Liebe hat es ihnen hier noch vorausgesagt und sie gewarnt, um sie zu verschonen und zu retten: aber sie ließen sich nicht warnen. Sie wollten das Leben nicht; sie liebten den Tod und das Gericht. Es ist Alles buchstäblich eingetroffen und erfüllt worden, was Er sagte. Die Feinde, die Römer, die Heiden kamen, umgaben Jerusalem mit Wällen und Bollwerken, und ängsteten die Stadt von allen Seiten, schleiften sie, machten sie dem Boden gleich, so daß kein Stein von der schönen Stadt auf dem andern blieb, und das Volk wurde zu vielen Tausenden gekreuzigt und grausam getödtet oder in alle vier Winde wie Spreu zerstreut und verworfen, und ist es bis auf den heutigen Tag.

Das soll nun eine Warnung seyn für alle künftigen Zeiten und Geschlechter; denn solche Tage der Rache und des Zornes kommen über jedes Land, über jedes Volk, über jede Stadt, über jede Gemeinde, über alle Familien und einzelnen Menschen, welche die angenehme Gnadenzeit, die Tage des Heils, die ihnen gegeben werden, nicht erkennen, nicht benutzen, sondern das Wort des Lebens, die angebotene Gnade wegstoßen, ihr Herz dagegen verhärten, und in der Sünde und der Blindheit ihres Herzens verharren. Wer nun mit dem großen Haufen, der es gewöhnlich nicht besser macht, als die Stadt Jerusalem und der große Haufe der Juden es machte, der Rache und dem Zorngerichte Gottes nicht anheimfallen und mit untergehen will, der lasse sich warnen und höre, was der Apostel Petrus am Pfingsttage zu den Juden sprach: Lasset euch erretten von diesem verkehrten Geschlechte. Die nun das Wort annahmen, die wurden hinzugethan zur Gemeinde des Herrn, und die wurden denn auch, da die Tage der Rache kamen, errettet und ihnen ein Pella, ein Bergungsort angewiesen, wo sie vor allen Gerichten über Jerusalem befreit und an Leib und Seele erhalten wurden. Wer nicht mit der Welt zu Grunde gehen will, der muß heraus aus der Welt und sich zu Christo von ganzem Herzen wenden - außer Christo ist Tod und Verderben, in Ihm allein ist Heil und Errettung. Der Heiland sucht alle Menschen heim, wie Er die Juden besucht und zur Buße und zum Glauben aufgefordert hat. Wer nun diese Heimsuchung, das Anklopfen der Gnade am Herzen nicht beachtet und wahrnimmt, der fällt in's Gericht und geht verloren. Wer aber die Gnadenheimsuchung des Herrn erkennt und annimmt, der kann singen:

Die Tage wahrer Seligkeit,
O freudenvolles Leben!
Wenn uns in dieser Gnadenzeit
Die Sünden sind vergeben,
Die Jesus hat gebüßt;
Und wenn man das genießt,
Was Er uns, da Er uns versühnt.
Für Leib und Seele hat verdient!

Jetzt ist die angenehme Zeit,
Jetzt steht der Himmel offen,
Der Herr erscheint mit Freundlichkeit
Uns, die wir auf Ihn hoffen,
Ach würde Seine Gnad
Und was Er an uns that,
In tiefster Beugung stets verehrt
Und unter uns Sein Reich vermehrt!

Und Er ging in den Tempel, und fing an auszutreiben, die darinnen verkauften und kauften, und sprach zu ihnen: Es stehet geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus; ihr aber habt es zu einer Mördergrube gemacht. Siehe! der da weinte vor der Stadt über dieselbe, der ergreift jetzt, da Er in den Tempel kommt, die Geißel und geißelte und treibt mit heiligem Eifer Alle hinaus, die Ihn entweihten und schändeten. Er kann weinen vor Mitleiden, aber auch strafen und züchtigen mit göttlich heiligem Eifer. Wenn Er aber da eiferte und die Entweihung des äußern Tempels bestrafte, der doch nur zur Zerstörung aufbehalten war, wie wird Er eifern und zürnen über die Entheiligung des lebendigen innern Tempels Gottes, über die Verunreinigung des Herzens, wenn dieser heilige Tempel Gottes zur Mördergrude gemacht wird, der das eigentliche Bethaus, die Wohnung Gottes seyn soll, wo wir nur mit Gott umgehen, wo der Sohn sich uns offenbaren, und mit dem Vater kommen und Wohnung bei uns machen will. Das Herz des Menschen hat eine solche hohe Bestimmung, daß sie nicht herrlicher und größer seyn könnte, oder was wollen wir Höheres als Gott, Christum im Herzen tragen und Ein Geist mit Ihm werden? Wer aber dieses verachtet und sich muthwillig der Sünde und dem Satan hingiebt, Sein Herz eine Werkstätte des Satans und der Sünde werden läßt, oder ein Kaufhaus, wo nur Begierden nach Zeitlichem und Vergänglichen, Ehrgeiz, Geldgeiz und Wollüste herrschen und hausen, der hat zu erwarten, daß der Herr die Geißel gegen ihn ergreift und ihn züchtiget, welches, wenn es in der Zeit geschieht, ja auch noch Gnade ist, die nur das Herz zu reinigen und wieder an sich zu ziehen sucht. Wen die Thränen des Heilandes, Seine freundliche Einladung zur Buße und Rückkehr in Seinen Schoos der Liebe nicht rühren und erwecken, der muß endlich Seine Geißel fühlen, die Züchtigung in der Zeit, und wenn diese nicht hilft, so bleibt der Zorn Gottes über ihm ewiglich.

O Seele! bedenke deinen Zustand, prüfe dich vor den Augen des thränenden Immanuels - Er steht vor deinem Herzen, wie vor Jerusalem. - Weint Er? oder schwingt Er die Geißel über dir? Wie ist dein Herz bestellt? Küßt Er dich oder schlägt Er dich? Schmeckst du Seine Freundlichkeit oder fühlst du Seine Zuchtruthe? oder nichts von Beiden? so daß du weder kalt noch warm, sondern lau bist, und Er sich ganz von dir zurückgezogen hat? Das wäre der schlimmste Zustand und das Beweinenswertheste, was es giebt auf Erden. Wenn Er über dich weint, und Seine Thränen erweichen dein Herz nicht, so verwandeln sie sich in Geißeln und Zuchtruthen, und wenn diese nicht helfen, in ewiges Zornfeuer, das nimmermehr verlischt.

Und Er lehrte täglich im Tempel. Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Vornehmsten im Volk, trachteten Ihm nach, daß sie Ihn umbrächten. Und fanden nicht, wie sie Ihm thun sollten; denn alles Volk hing Ihm an und hörete Ihn. Er hörte doch nicht auf, sie zu lieben, und den Tempel zu besuchen, sie zur Buße zu rufen und ihnen das ewige Leben anzubieten, wenn Er gleich ihren beweinenswerthen Zustand erkannte und beweint hatte, wenn Er gleich den Tempel zur Mördergrube herabgewürdigt fand, wenn Er gleich wußte, daß die Großen und Höchsten in der Stadt, die Häupter der Nation Ihm den Tod geschworen hatten. Das konnte nur Seine Liebe, die keine Grenzen hat. Wenn Er dieses Volk, diese Seine Feinde und Mörder also liebte und suchte, wie wird Er Seelen lieben und suchen, die Ihn lieben und suchen, die nach Ihm hungern und dürsten, die Ihm ihr Herz öffnen, die beide Arme nach Ihm ausstrecken, nach Ihm Tag und Nacht seufzen? O wie nahe ist Er solchen Herzen schon ohne daß sie es wissen, denn man hat Ihn, wo man um Ihn weint. Aber wie schrecklich ist es, wenn man Ihn haßt, wegstößt, und Er liebt so sehr, und möchte auch Seine Feinde gern selig machen! Er, dem allemal das Herze bricht, wir kommen oder kommen nicht. O Seele! komm doch, Er besucht fleißig deinen Tempel, dein Herz, so gewiß und noch tausendmal lieber als Er den Tempel zu Jerusalem besuchte, um dich in deinem Herzen zu lehren, zu segnen und zu beseligen, wie Er dort lehrte, obwohl sie Ihn zu tödten suchten.

O möchte es heute noch wahr seyn, überall wahr seyn: Alles Volk hängt Ihm an und hört Ihn. Möchte es nun und nimmermehr wahr seyn und gesagt werden können: die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und Vornehmsten im Volle trachten Ihn zu tödten, den Glauben an Ihn zu zerstören, und das wahre lebendige Christenthum zu hindern oder auszurotten; wie es leider noch hie und da der Fall ist, daß man mitten in der Christenheit das ächte Christenthum nicht dulden will, weil das Namens-Christenthum, das sehr oft schon ein Antichristenthum geworden ist, sich auf den Thron gesetzt hat in der Kirche, und sich für das wahre und alleingeltende ausgiebt, und das wahre als ein falsches und unächtes verdrängen will. Oft weiß man, wie die Hohen-Priester, nur nicht recht, was man ihm thun soll, wie man es auf die Seite schaffen könnte, weil man das Volk fürchtet, welches doch noch mehr daran hängt und das reine Wort Gottes lieber hört, als die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Vornehmsten im Volke. Wenn es überall in deren Macht stände, so würde wohl an manchen Orten von Christo nicht mehr die Rede seyn. Aber der Herr hat noch - Seine sieben tausend“ in mancher Stadt und in manchem Lande, die es festhalten und sich nicht nehmen lassen. Gelobt sey Er. Amen.

O Du liebevolles Wesen! Scham und Schmerz nimmt überhand,
Daß beim Volk, das Du erlesen, Manches Dich noch nicht erkannt,
Und wenn's auch die meisten wären, Lamm, die sich Dir zugethan,
Die nun leben Dir zu Ehren und nun geh‘n die schmale Bahn:
O so sind es doch nicht Alle! und doch Alle sind Dein Gut,
Denn Du hast sie von dem Falle losgekaufet durch Dein Blut.

Ach du auserwählte Liebe! hole, hole doch herum
Durch des heil gen Geistes Triebe, was noch blind ist, taub und stumm;
Zähme alles Ungezogne, Herr, bei Deiner ganzen Schaar;
Alle Heuchler und Verlogne mache eilends offenbar;
Alle Fleisches-Träumereien (denn was ist die Lust als Traum?)
Müsse Jedes von sich speien; Deine Liebe füll den Raum!

Hört's doch Alle! kommt zur Liebe, zur verwund‘ten Liebe her!
Weg mit jedem eitlen Triebe; wer doch ganz des Heilands wär!
Seine Lieb' ist unser Segen, unser seliger Magnet,
Unser fruchtbarlicher Regen, unsre Luft, die sanfte weht.
Kommt, wir wollen niederfallen! unser Bräutigam ist da;
Laßt aus Herz und Mund erschallen: Amen und Halleluja.

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