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Jakobus - Kapitel 3

Jakobus - Kapitel 3

(Leander van Eß)

Nicht Jeder wollte Lehrer seyn! Groß ist die Verantwortung; schwer die Beherrschung der Zunge, und mannigfach das Unheil, das sie stiften kann, wenn es an Weisheit und Liebe fehlt.

1 Meine Brüder! Nicht so Viele müsset ihr Lehrer werden wollen! bedenket, daß unsere Verantwortung um so größer seyn wird!
2 Wir fehlen ja Alle mannigfaltig. Wer in keinem Worte fehlt, der ist ein vollkommener Mann, und im Stande, auch den ganzen Körper im Zaum zu halten.
3 Den Pferden legen wir Zäume in's Maul, daß sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen Körper.
4 Siehe! auch die Schiffe, so groß sie sind, obgleich von heftigen Winden umhergetrieben, werden doch von einem kleinen Ruder gelenkt, wohin die Richtung des Steuermanns will.
5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied, und richtet doch große Dinge an. Siehe! ein kleines Feuer zündet einen großen Wald an!
6 Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. So befindet sich unter unsern Gliedern die Zunge, sie befleckt den ganzen Körper; ist sie nun von der Hölle angezündet, so bringt sie das Rad unsers Naturlebens in Flamme.
7 Denn alle Naturen wilder Thiere und Vögel, Schlangen und Seethiere können gezähmt werden, und sind gezähmt worden von der Menschen-Natur:
8 aber kein Mensch vermag die Zunge zu zähmen, dieses unruhige Uebel voll tödtlichen Giftes.
9 Mit ihr preisen wir Gott, den Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach Gottes Bild geschaffen sind!
10 Aus Einem Munde kommt Lob und Fluch! Das sollte nicht seyn, meine Brüder!
11 Quillt wohl aus Einer Quelle süßes und bitteres Wasser?
12 Kann, meine Brüder! ein Feigenbaum Trauben, oder der Weinstock Feigen tragen? Eben so wenig, als eine Salzquelle süßes Wasser geben kann.
13 Wer ist unter euch weise und einsichtsvoll? Er zeige durch einen rechtschaffenen Wandel seine Werke mit bescheidener Weisheit.
14 Wenn ihr aber bittern Neid und Zanksucht in euren Herzen heget, prahlet und lüget ihr dann nicht wider die Wahrheit?
15 Das ist nicht die Weisheit, die von Oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische.
16 Denn wo Neid und Zanksucht herrschen, da ist Unordnung und lauter Unheil.
17 Die Weisheit aber, welche von Oben kommt, ist vor allem rein, dann friedliebend, bescheiden, lenksam, dem Guten hold, reich an Erbarmen und guten Früchten, unparteiisch und ohne Heuchelei.
18 Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden gesäet von denen, die Frieden halten.

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