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Hebräer - Kapitel 12

Hebräer - Kapitel 12

(Leander van Eß)

1 Darum lasset uns auch, da wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, ablegen jede Bürde, nämlich die Sünde, die uns anklebt, und mir Geduld die uns angewiesene Kampfbahn durchlaufen.
2 Lasset uns hinsehen auf Jesum, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, statt der für ihn vorhandenen Freude, das Kreuz erduldete, und der Schmach nicht achtete, nun aber zur Rechten des göttlichen Thrones sitzt.
3 Ja, sehet hin auf ihn, der eine so große Widersetzlichkeit von Sündern gegen sich erduldet, daß ihr nicht ermattet, und den Muth sinken lasset.
4 Noch habet ihr im Kampf wider die Sünde nicht bis auf's Blut widerstanden;
5 und ihr vergesset schon des Trostes, der euch als Kindern zugesprochen wird, da es heißt: Mein Kind! achte nicht gering die Züchtigung des Herrn, aber verzage auch nicht, wenn du von ihm gestraft wirst;
6 denn, wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, ja er schlägt jedes Kind, dessen er sich annimmt.
7 So harret aus in der Zucht; dann wird Gott sich selbst euch, als seinen Kindern, schenken. Wo wäre auch ein Kind, welches der Vater nicht züchtigte?
8 Würdet ihr nicht in der Zucht gehalten, worunter Alle stehen; so müßtet ihr ja unechte, und keine (echte) Kinder seyn.
9 Ueberdieß nahmen uns ja schon unsere leiblichen Väter in die Zucht, und wir haben ihnen kindliche Ehrfurcht bewiesen; sollten wir uns nicht viel lieber dem Vater der Geister unterwerfen, damit wir leben?
10 Denn jene haben uns bloß nach ihrer Willkür eine kurze Zeit in der Zucht gehalten; dieser aber zu unserm wahren Besten, damit wir zu seiner Heiligung gelangen.
11 Zwar scheint uns jede Züchtigung, so lange sie dauert, nicht Freude, sondern Traurigkeit zu seyn; aber in der Folge bringt sie denen, die dadurch geübt sind, die Friedens-Frucht der Gerechtigkeit.
12 Darum stärket die lassen Hände und die gelähmten Kniee;
13 und schreitet graden Trittes mit eueren Füßen fort, damit der Lahme nicht ausgleite, sondern vielmehr gesund werde.
14 Strebet nach Friede mit Allen, und nach der Heiligkeit, ohne welche Niemand den Herrn sehen wird;
15 und sehet zu, daß Keiner Gottes Gnade verscherze, das nicht etwa eine bittere Wurzel aufschieße, sich verbreite, und durch diese Viele angesteckt werden.
16 Daß nicht Jemand ein Hurer oder Gottes Verächter sey, wie Esau, der um ein Gericht seine Erstgeburt verkaufte.
17 Denn ihr wisset, daß er nachher abgewiesen wurde; als er den Segen erlangen wollte; er konnte keine Abänderung bewirken, ob er sie gleich mit Thränen suchte.
18 Ihr seyd ja nicht gekommen zu jenem berührten und in Feuer gesetzten Berge, zu den Wolken, dem Dunkel und Sturm,
19 nicht zu dem Posaunenschall, zu dem Wiederhall der Gebote, wobei die, welche ihn hörten, baten, daß nicht mehr ihnen zugeredet werden möchte.
20 Denn unerträglich war ihnen das Gebot: Wenn auch nur ein Thier den Berg berührt, so soll es gesteinigt werden.
21 Ja so furchtbar war die Erscheinung, daß selber Moses rief: Ich zittere und bebe! -
22 Ihr seyd vielmehr gekommen zu dem Berge Zion, zu der Stadt des lebendigen Gottes, zu dem himmlischen Jerusalem, und der Menge von tausendmal tausend Engeln,
23 und zu der Gemeinde der Erstlinge, die im Himmel aufgezeichnet sind; und zu Gott, dem Richter Aller, und zu den Geistern der Vollendeten Gerechten,
24 und zu Jesu, dem Mittler des neuen Bundes, und zu der Besprengung mit seinem Blute, das besser spricht, als Abels Blut.
25 Hütet euch, daß ihr den nicht verschmähet, der redet! Denn, wenn jene der Strafe nicht entgingen, die den verwarfen, der auf Erden seinen Willen verkündigte, um wieviel weniger wir, wenn wir Den vom Himmel verachten,
26 dessen Stimme damals die Erde erschütterte, nun aber die Verheißung ergehen läßt, mit diesen Worten: Noch einmal will ich erschüttern nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel.
27 Dieses: Noch einmal deutet auf eine Veränderung des Erschütterten, als dessen, das gemacht ist, hin, damit das Unerschütterliche bleibe.
28 Da wir also ein unerschütterliches Reich empfangen haben, so lasset uns Dankbarkeit beweisen, wodurch wir Gott auf eine wohlgefällige Weise, mit Ehrerbietung und Furcht dienen;
29 denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.

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