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1. Korinther - Kapitel 4

1. Korinther - Kapitel 4

(Leander van Eß)

1 Ein Jeder halte uns also für Diener Christi und für Verwalter der göttlichen Geheimnisse.
2 Was übrigens von den Verwaltern gefordert wird, ist: daß Jeder pflichttreu befunden werde.
3 Ich mache mir wenig daraus, wenn ich von euch oder von menschlichem Tage beurtheilt werde; ich mag nicht einmal selbst über mich entscheiden;
4 (denn obgleich ich mir nichts vorzuwerfen habe, so rechtfertigt mich dieses noch nicht;) mein Richter ist der Herr.
5 Eilet also mit eurem Urtheile nicht der Zeit vor, bis der Herr kommt; der auch das, was in tiefster Verborgenheit lag, an's Licht bringen, und des Herzens Gesinnungen aufdecken wird. Alsdann wird Jeder von Gott sein verdientes Zeugniß erhalten.
6 Dieses, Brüder! habe ich nun aus Schonung gegen euch in meine und Apollos Person eingekleidet, damit ihr an uns lernet, daß sich Keiner über den Andern zum Nachtheil des Andern mehr erhebe, als es geschrieben ist.
7 Denn wer gibt dir einen Vorzug? Was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum prahlst du, als ob du es nicht empfangen hättest?
8 Ihr seyd jetzt satt; ihr habt jetzt Ueberfluß; ihr habet Ansehen und Macht ohne uns; wollte Gott, daß ihr Ansehen und Macht hättet, so würden auch wir wohl mit euch Ansehen und Macht haben.
9 Denn mir scheint, Gott habe uns Apostel wie die Niedrigsten, Verurtheilten gleich, ausgestellt, daß wir ein Schauspiel der Welt, Engeln und Menschen werden sollen.
10 Wir gelten für Thoren um Christi willen, ihr für Aufgeklärte in Christo; wir für Schwache, ihr für die Starken; ihr seyd die Geehrten, wir die Verachteten.
11 Bis diese Stunde leiden wir Hunger und Durst, sind nackend, werden geschlagen und haben keine bleibende Stätte.
12 Mit unserer Hände Arbeit müssen wir uns mühselig nähren; wir werden geschmähet, und segnen; wir werden verfolgt, und leiden es geduldig;
13 wir werden gelästert, und geben gute Worte; bis auf diese Stunde werden wir wie der Auswurf der Welt, wie ein Auskehricht Aller gehalten.
14 Nicht um euch schamroth zu machen, schreibe ich dieses; sondern um euch, als meinen geliebten Kindern, eine Ermahnung zu geben.
15 Möget ihr auch zehntausend Erzieher in Christo haben; aber Väter habet ihr nicht viele; denn ich bin in Christo Jesu durch das Evangelium euer Vater geworden.
16 Daher bitte ich euch, bildet euch nach mir! wie ich mich nach Christo bilde.
17 In dieser Absicht sende ich Timotheus, meinen geliebten und getreuen Sohn im Herrn zu euch, damit er euch meine Wege, in Christo Jesu vorgebahnt, in Erinnerung bringe, so wie ich sie überall in jeder Gemeinde lehre.
18 Zwar haben Einige die stolze Einbildung, als würde ich nicht zu euch kommen;
19 aber ich werde, wenn der Herr will, bald zu euch kommen; und dann werde ich gewahren, nicht was die Aufgeblasenen geschwätzt, sondern was sie gewirkt haben.
20 Denn in Gottes Reiche kommt es nicht auf Worte, sondern auf wirksame Thätigkeit an.
21 Was wollet ihr? Soll ich mit der Zuchtruthe, oder mit Liebe und im Geiste der Sanftmuth zu euch kommen?

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