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1 Samuel - Kapitel 17

1 Samuel - Kapitel 17

(Leander van Eß)

Die Philister und die Israeliten ziehen gegeneinander zum Streit. Aus dem Heere der Philister tritt ein Riese, mit Namen Goliath, hervor, und fordert Einen aus dem Heere Israels zum Zweikampfe heraus. David, von seinem Vater in's Lager der Israeliten geschickt, um sich nach seinen Brüdern zu erkundigen, und ihnen Nahrung zu bringen, nimmt den Zweikampf an, und siegt; worauf die Philister fliehen. Saul erkundigt sich nach Davids Herkunft.

1 Und die Philister versammelten ihre Heere zum Streit, und sie zogen sich zusammen zu Socho, welches Juda gehöret, und lagerten sich zwischen Socho, und zwischen Aseka bei Ephes-Dammim.
2 Und Saul und die Männer Israels versammelten sich, und lagerten sich im Terebinthen-Thale, und stellten sich wider die Philister in Schlachtordnung.
3 Und die Philister standen an dem Berge jenseits, und Israels stand an dem Berge diesseits, und das Thal war zwischen ihnen.
4 Da trat ein Zweikämpfer aus dem Lager der Philister hervor, Goliath war sein Name, aus Gath, seine Höhe war sechs Ellen und eine Spanne.
5 Und ein eherner Helm war auf seinem Haupte, und mit einem Schuppen-Panzer war er bekleidet. Und das Gewicht des Panzers wog fünf tausend Sekel Erz.
6 Und eherne Schienen waren an seinen Beinen, und ein eherner Wurfspieß hing zwischen seinen Schultern.
7 Und die Stange seines Spießes war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres wog sechs hundert Sekel Eisen; und sein Schildträger ging vor ihm her.
8 Und er stellte sich, und rief der Schlachtordnung Israels zu, und sprach zu ihnen: Warum seyd ihr ausgezogen, einen Streit anzuordnen? Bin ich nicht ein Philister? und ihr seyd Knechte Sauls? Wählet euch einen Mann, der zu mir herabkomme.
9 Wenn er es vermag mit mir zu streiten, und mich schlägt, so wollen wir eure Knechte seyn; und wenn ich ihn überwinde, und ihn schlage, so sollet ihr unsere Knechte seyn, und uns dienen.
10 Und der Philister sprach: Heute will ich die Schlachtordnung Israels beschimpfen. Gebet mir einen Mann, wir wollen miteinander streiten!
11 Und Saul, und ganz Israel hörte diese Worte des Philisters, und sie zagten, und fürchteten sich sehr.
12 Und David war der Sohn eines Ephratiters, dieser war von Bethlehem Juda, und sein Name war Isai, und er hatte acht Söhne, und der Mann war zu Sauls Zeiten alt und betagt unter den Männern.
13 Und die drei ältesten Söhne Isai's folgten Saul in den Krieg; und der Name seiner drei Söhne, die in den Krieg zogen, war: Eliab, der Erstgeborne, und Abinadab, sein Zweitgeborner, und der Dritte, Schamma.
14 Und David war der jüngste. Und die drei Aeltesten folgten Saul.
15 Und David ging von Saul ab und zu, um die Schafe seines Vaters in Bethlehem zu hüten.
16 Und der Philister trat Morgens und Abends hervor, und stellte sich vierzig Tage dar.
17 Und es sprach Isai zu David, seinem Sohne: Nimm doch für deine Brüder dieses Epha gerösteten Kornes, und diese zehn Brode, und bringe es eilends in's Lager zu deinen Brüdern.
18 Und diese zehn Milch-Käse bringe dem Obersten über Tausend, und frage deine Brüder nach dem Wohlbefinden, und bringe ein Pfand von ihnen.
19 Und Saul, und Jene, und alle Männer Israels waren im Terebinthen-Thale, um mit den Philistern zu streiten.
20 Da machte sich David des Morgens früh auf, und überließ die Schafe dem Hüter, und nahm, und ging hin, wie ihm Isai geboten hatte. Als er an die Wagenburg kam, zog das Heer aus zur Schlachtordnung, und erhob das Geschrei im Streite.
21 Und die Männer Israels stellten sich, und die Philister, Schlachtordnung gegen Schlachtordnung.
22 Da that David das Gepäcke von sich in die Hand des Hüters des Gepäckes, und lief in die Schlachtordnung, und kam hin, und fragte seine Brüder nach ihrem Wohlbefinden.
23 Und als er mit ihnen redete, siehe! da kam herauf der Zweikämpfer; Goliath, der Philister, war sein Name, von Gath, aus der Schlachtordnung der Philister, und sprach jene Worte, und David hörte es.
24 Und alle Männer Israels, als sie den Mann sahen, flohen vor ihm, und fürchteten sich sehr.
25 Und die Männer Israels sprachen: Habet ihr diesen Mann, der da heraufkommt, gesehen? Um Israel zu schmähen, kommt er herauf. Und den Mann, welcher ihn schlägt, will der König sehr reich machen, und ihm seine Tochter geben, und das Haus seines Vaters will er frei machen in Israel.
26 Und David redete zu den Männern, die bei ihm standen, und sprach: Was soll dem Mann geschehen, der jenen Philister schlägt, und die Schmach von Israel nimmt? Wer ist den wohl der Philister, dieser Unbeschnittene, daß er die Schlachtordnung des lebendigen Gottes schmähet?
27 Und das Volk sagte ihm jene Worte, und sprach: Dieß wird dem Manne geschehen, der ihn schlägt.
28 Und es hörte Eliab, sein ältester Bruder, wie er mit den Männern redete, und es entbrannte der Zorn Eliabs über David, und er sprach: Warum bist du hieher gekommen, und wem hast du die wenigen Schafe dort in der Wüste überlassen? Ich kenne deine Vermessenheit, und die Bosheit deines Herzens; um den Streit zu sehen, bist du hieher gekommen.
29 Und David sprach: Was habe ich denn gethan? War es nicht Befehl?
30 Und er wandte sich von ihm gegen einen Andern, und sprach dasselbe; und das Volk gab ihm die nämliche Antwort, wie die erste.
31 Als man nun die Reden hörte, die David führte, hinterbrachte man sie Saul, und er ließ ihn holen.
32 Und David sprach zu Saul: Lasse nur Keiner um seintwillen den Muth sinken! Dein Knecht wird hingehen, und mit diesem Philister streiten.
33 Da sprach Saul zu David: Du kannst nicht hingehen zu diesem Philister, um mit ihm zu streiten; denn du bist ein Knabe, er aber ein Kriegsmann von seiner Jugend auf.
34 Und David sprach zu Saul: Dein Knecht hütete die Schafe seines Vaters, da kam ein Löwe, und ein Bär, und trug ein Schaf fort von der Herde.
35 Und ich zog aus, ihm nach, und schlug ihn, und rettete es aus seinem Rachen. Und er erhob sich gegen mich; aber ich fassete ihn beim Barte, und schlug ihn, und tödtete ihn.
36 Sowohl den Löwen, als den Bären, hat dein Knecht geschlagen; und diesem Philister, dem Unbeschnittenen, soll es gehen, wie Einem von ihnen; denn er hat geschmähet die Schlachtordnung des lebendigen Gottes.
37 Und David sprach: Jehova, der mich aus der Gewalt des Löwen und aus der Gewalt des Bären gerettet hat, der wird mich auch aus der Gewalt dieses Philisters retten. Da sprach Saul zu David: Gehe! Jehova sey mit dir!
38 Darauf zog Saul David seine Kleider an, und setzte einen ehernen Helm auf sein Haupt, und bekleidete ihn mit einem Panzer.
39 Und David gürtete sein Schwert um seine Kleider, und fing an zu gehen, denn er hatte es noch nicht versucht. da sprach David zu Saul: Ich kann nicht gehen in diesem, weil ich's noch nicht versucht habe. Und David legte es wieder von sich ab,
40 und nahm seinen Stab in seine Hand, und suchte sich fünf glatte Steine aus dem Bache, und that sie in die Hirtentasche, die er bei sich hatte, und in den Sack; und nahm seine Schleuder in seine Hand, und ging auf den Philister zu.
41 Und der Philister näherte sich David immer mehr und mehr, und sein Schildträger ging vor ihm her.
42 Als der Philister nun hinblickte, und David sah, verachtete er ihn; denn es war ein Knabe, und er war röthlich, und hatte ein schönes Aussehen.
43 Und der Philister sprach zu David: Bin ich ein Hund, daß du zu mir mit Stöcken kommst? der Philister fluchte über David bei seinen Göttern.
44 Und der Philister sprach zu David: Komm zu mir! dein Fleisch will ich den Vögeln des Himmels, und den Thieren des Feldes geben.
45 Da sprach David zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, und mit Lanze, und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen Jehova's, des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Schlachtordnung Israels, die du geschmähet hast.
46 Am heutigen Tage wird Jehova dich mir in meine Hand liefern; und ich werde dich schlagen, und deinen Kopf von dir nehmen, und die Leiche des Heeres der Philister am heutigen Tage den Vögeln des Himmels, und den Thieren des Feldes geben; und erfahren soll es die ganze Erde, daß Israel einen Gott hat;
47 und erfahren soll es dieses ganze versammelte Heer, daß nicht durch Schwert und Spieß Jehova rettet! Denn Jehova ist der Streit, und er wird euch in unsere Hände geben.
48 Und es geschah, als der Philister sich aufmachte, und ging, und David näher entgegen trat, da eilte David, und lief auf den Kampfplatz, dem Philister entgegen.
49 Und David steckte seine Hand in die Tasche, und nahm daraus einen Stein, und schleuderte ihn, und traf den Philister an die Stirne, so daß der Stein in die Stirne fuhr, und er auf sein Angesicht zur Erde fiel.
50 So überwältigte David den Philister mit der Schleuder, und mit dem Steine, und schlug den Philister, und tödtete ihn. Und David hatte kein Schwert in seiner Hand.
51 Und David lief hin, und trat zu dem Philister, und nahm sein Schwert, und zog es aus der Scheide, und tödtete ihn, und hieb damit seinen Kopf ab. Als die Philister sahen, daß ihr Held todt war, flohen sie.
52 Aber die Männer von Israel, und von Juda machten sich auf, und erhoben ein Geschrei, und jagten den Philistern nach, bis man kommt in das Thal, und bis an die Thore von Ekron; und die erschlagenen Philister fielen auf dem Wege nach Schaaraim, und bis nach Gath, und bis nach Ekron.
53 Und es kehrten die Söhne Israels zurück vom Verfolgen der Philister, und plünderten ihr Lager.
54 Und David nahm den Kopf des Philisters, und brachte ihn nach Jerusalem, und seine Waffen legte er in sein Zelt.
55 Als Saul den David ausziehen sah, dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Anführer des Heeres: Wessen Sohn ist dieser Knabe? Abner! Und Abner sprach: Bei deinem Leben, o König! ich weiß es nicht.
56 Und der König sprach: Frage du, wessen Sohn dieser junge Mensch sey.
57 Als David, nachdem er den Philister geschlagen hatte, zurückkam; nahm ihn Abner, und führte ihn vor Saul, und der Kopf des Philisters war in seiner Hand.
58 Da sprach zu ihm Saul: Wessen Sohn bist du, Knabe? Und David sprach: Der Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiters.

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