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1 Könige - Kapitel 12

1 Könige - Kapitel 12

(Leander van Eß)

Eine Volksversammlung zu Sichem verlangt von Rehabeam eine Erleichterung der Lasten, die ihnen Salomo, sein Vater aufgelegt hatte. Rehabeam aber droht ihnen, dieselben noch zu vermehren. Sie künden ihm daher den Gehorsam auf, und wählen Jerobeam zum Könige. Nur der Stamm Juda und Benjamin bleiben bei Rehabeam. Jerobeam ordnet einen eigenen Gottsdienst an für sein Reich.

1 Und Rehabeam ging nach Sichem; denn nach Sichem war ganz Israel gekommen, ihn zum Könige zu machen.
2 Und es geschah, als Jerobeam, der Sohn Nebats, dieß hörte; (derselbe war nämlich noch in Aegypten, wohin er geflohen war vor Salomo, dem Könige, und Jerobeam wohnte in Aegypten,
3 und man hatte gesandt und ihn gerufen;) da kam Jerobeam, und die ganze Versammlung Israels, und sie redeten zu Rehabeam, und sprachen:
4 Dein Vater hat unser Joch hart gemacht; du nun mache leichter den harten Dienst deines Vaters, und sein schweres Joch, das er uns aufgelegt; so wollen wir dir dienen.
5 Und er sprach zu ihnen: Gehet noch drei Tage fort, dann kommet wieder zu mir! Und das Volk ging.
6 Und der König Rehabeam hielt einen Rath mit den Alten, die vor Salomo, seinem Vater, da er noch lebte, gestanden hatten, und sprach: Wie rathet ihr, daß ich diesem Volke antworten soll?
7 Und sie redeten zu ihm, und sprachen: Wenn du heute der Knecht dieses Volkes bist, und ihnen dienest; wenn du sie erhörest, und ihnen gute Worte gibst; so werden sie deine Knechte seyn alle Tage.
8 Aber er verließ den Rath der Alten, den sie ihm gegeben, und hielt seinen Rath mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, und vor ihm standen;
9 und sprach zu ihnen: Was rathet ihr, daß wir antworten sollen diesem Volke, welches zu mir geredet, und gesagt hat: Mache leichter das Joch, das dein Vater uns aufgelegt?
10 Und es redeten zu ihm die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, und sprachen: Du mußt zu diesem Volke, welches zu dir geredet und gesagt hat: „Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht, du nun mache es uns leichter;“ also sagen, und also zu ihnen sprechen: Mein kleiner Finger ist dicker, als die Lenden meines Vaters;
11 und nun mein Vater hat euch ein schweres Joch aufgeladen, ich aber will zu eurem Joche noch hinzuthun; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtiget, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen.
12 Es kam also Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam am dritten Tage, wie der König gesagt hatte, da er sprach: Kommet wieder zu mir am dritten Tage!
13 Und der König gab dem Volke eine harte Antwort, und verließ den Rath der Alten, den sie ihm gegeben hatten;
14 und redete zu ihnen nach dem Rathe der Jungen, und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will zu eurem Joche noch hinzuthun; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtiget, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen.
15 Der König hörte also nicht auf das Volk; denn es war eine Fügung von Jehova, auf das er bestätige sein Wort, das Jehova geredet hatte durch Ahia, den Siloniter, zu Jerobeam, dem Sohne Nebats.
16 Da nun Israel sah, daß der König nicht auf sie hörte; so antwortete das Volk dem Könige, und sprach: Welchen Theil haben wir an David? Wir haben kein Erbe an dem Sohne Isai's. Zu deinen Zelten, Israel! Nun sehe du dein Haus, David! Und Israel ging zu seinen Zelten.
17 Aber über die Söhne Israels, die in den Städten Juda's wohnten, über die herrschete Rehabeam.
18 Und der König Rehabeam sandte Adoram ab, der über die Frohn war; aber ganz Israel warf auf ihn mit Steinen, daß er starb. Da beeilte sich der König Rehabeam, um auf einen Wagen zu steigen, und nach Jerusalem zu fliehen.
19 Also fiel Israel ab vom Hause Davids, bis auf diesen Tag.
20 Und es geschah, als ganz Israel hörte, daß Jerobeam zurückgekommen wäre, sandten sie hin, und riefen ihn zur Gemeinde, und machten ihn zum Könige über ganz Israel; und Niemand folgte dem Hause Davids, außer dem Stamme Juda allein.
21 Als Rehabeam nach Jerusalem kam, versammelte er das ganze Haus Juda, und den Stamm Benjamin, hundert und achtzig tausend auserlesene streitbare Männer, um zu streiten mit dem Hause Israel, und das Königreich wieder an Rehabeam, den Sohn Salomo's zu bringen.
22 Aber es geschah der Ausspruch Gottes an Schemaja, den Mann Gottes, indem er sprach:
23 Rede zu Rehabeam, dem Sohne Salomo's, dem Könige von Juda, und zu dem ganzen Hause Juda, und Benjamin, und zu dem übrigen Volke, und sprich:
24 So spricht Jehova: Ihr sollet nicht hinaufziehen, und nicht streiten mit euern Brüdern, den Söhnen Israels; kehret um ein Jeder nach seinem Hause! denn von mir ist jenes geschehen. Und sie gehorchten dem Ausspruche Jehova's, und kehrten um, und gingen nach dem Worte Jehova's.
25 Und Jerobeam bauete Sichem auf dem Gebirge Ephraim, und wohnete daselbst; darnach zog er von da weg, und bauete Penuel.
26 Und Jerobeam sprach in seinem Herzen: Nun wird das Königreich zurückfallen an das Haus Davids;
27 wenn dieses Volk hinaufgehet, Opfer zu bringen im Hause Jehova's zu Jerusalem; so wird sich das Herz dieses Volkes wieder zu seinem Herrn, zu Rehabeam, dem Könige von Juda, wenden, und sie werden mich erwürgen, und wieder zu Rehabeam, dem Könige von Juda, kehren.
28 Und der König berieth sich, und machte zwei goldene Kälber; und er sprach zu ihnen: Es ist zu viel für euch, hinaufzugehen nach Jerusalem. Siehe! da ist dein Gott, Israel! der dich heraufgeführet hat aus dem Lande Aegypten.
29 Und er stellte das eine nach Bethel, und das andere setzte er nach Dan.
30 Und dieß wurde zur Sünde; denn das Volk ging zu dem Einen bis nach Dan.
31 Und er bauete ein Haus auf den Höhen, und machte Priester aus den Haufen des Volkes, die nicht von den Söhnen Levi's waren.
32 Und Jerobeam setzte ein Fest ein im achten Monate, am fünfzehnten Tage des Monates, wie das Fest, welches in Juda (gefeiert wurde), und opferte auf dem Altare. So that er zu Bethel, um den Kälbern zu opfern, die er gemacht hatte; und er bestellte zu Bethel Priester für die Höhen, die er gemacht hatte.
33 Und er opferte auf dem Altare, den er gemacht hatte zu Bethel, am fünfzehnten Tage im achten Monate, in dem Monate, welchen er in seinem Herzen sich erdacht hatte; also setzte er ein Fest ein für die Söhne Israels, und opferte auf dem Altare, und räucherte.

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