Chambers, Oswald - Erwachen für Jesus Christus

Chambers, Oswald - Erwachen für Jesus Christus

Es kann einem heruntergekommenen Menschen nicht helfen, wenn man ihm sagt, er solle sich aufraffen und das Rechte tun; doch sobald ihm Jesus Christus einmal wirklich gezeigt wird, strahlt sein Wunsch, die Menschen zu gewinnen, auf ihn zurück, so daß er plötzlich so zu sein wünscht, wie Jesus Christus möchte, daß er sein solle. Jesus Christus spricht jeden Menschen an, den höchsten und den niedrigsten, den Typus des reinen Jünglings und auch den Menschen, auf den kein ethischer oder moralischer Grundsatz Eindruck zu machen vermag. Laß Jesus Christus immer vorangehen; er selbst sagt, daß er vorangehen will. „Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen“ (Joh. 12, 32). Wir müssen auf der Hut sein, damit wir die geistliche Wirklichkeit, die Gott uns eingepflanzt hat, nicht vernachlässigen. Als erstes macht sie uns fähig, unsere Launen und Stimmungen zu diagnostizieren. Es ist ein großer Augenblick, wenn es uns klar wird, daß wir die Macht haben, mit gewissen Launen fertig zu werden. Launen vergehen nicht durch Beten; Launen verschwinden nur, wenn wir sie mit einem Fußtritt hinausbefördern. Launen haben ihren Sitz meistens in unserem Körperzustand und nicht in unserer moralischen Verfassung, und wir müssen uns fortwährend bemühen, nicht auf diese Stimmungen und Launen einzugehen, die doch eben nur physisch bedingt sind. Wir dürfen ihnen auch nicht eine Sekunde lang nachgeben. Es ist etwas sehr Wichtiges für unseren sittlichen Charakter, daß wir etwas haben, das wir vernachlässigen sollen, etwas, das wir mit einem „Nein“ abfertigen müssen. Christus verleiht uns „die austreibende Kraft einer neuen Liebe“ (vgl. 1. Joh. 4, 18). Der Geist Gottes gibt uns aufgrund der Erlösung etwas Neues, worüber wir nachdenken können. Werden wir auch wirklich darüber nachdenken?

Dadurch, daß wir unsere Aufmerksamkeit nun auf die Wirklichkeit der Gnade Gottes in uns lenken, werden wir nicht mehr durch die Tatsache beunruhigt, daß wir uns selbst nicht verstehen oder daß andere Menschen uns nicht verstehen. Wenn mich jemand verstehen würde, dann wäre er mein Gott. Das einzige Wesen, das mich versteht, ist das Wesen, das mich gemacht hat und das mich erlöst - Gott. Er wird mich mir selber nie erklären; er wird mich nur dorthin bringen, wo die Wirklichkeit ist, d. h. in die Verbundenheit mit sich selbst. Und von da ab wird mein Herz für immer frei sein von sich selbst.

Das erste, wovon ein Christ befreit wird, das ist die Tyrannei der Launen und die Tyrannei des Sich-nicht-verstanden-Fühlens. Diese beiden Dinge sind die furchtbarsten Quellen des Elendes. Die Hälfte des Elendes in der ganzen Welt rührt davon her, daß ein Mensch vom anderen ein vollkommenes Verständnis verlangt, was eine absolute Unmöglichkeit ist. Das einzige Wesen, das uns versteht, ist der Schöpfer, der uns gemacht hat. Es bedeutet eine ungeheure Befreiung, jede Art von Selbstbetrachtung losgeworden zu sein und gelernt zu haben, nur auf das eine zu achten: auf die Verbundenheit zwischen Gott und uns. Wenn wir einmal so weit sind, dann werden andere Menschen für uns zu Schatten -was unsere Abhängigkeit von ihnen anbetrifft - zu Schatten, die unter Gottes Aufsicht stehen.

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