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Calvin, Jean – Hiob 14, 5-12

Calvin, Jean – Hiob 14, 5-12

5) Sind seine Tage nicht bestimmt, steht nicht die Zahl seiner Monde bei dir? Hast du nicht ein Ziel gesetzt, das er nicht überschreiten darf? 6) Lass ab von ihm, das er in Ruhe bleibt, bis sein ersehnter Tag kommt, wie eines Tagelöhners Tag. 7) Denn ein abgehauener Baum hat die Hoffnung, dass er wieder grün wird und seine Zweige wieder ausschlagen. 8) Ist auch seine Wurzel alt und sein Stamm verdorrt und tot, 9) so sprosst er doch durch des Wassers Lebenskraft frisch empor, und darnach treibt er Zweige wie ein junges Reis. 10) Wenn aber der Mensch dahin sinkt und verscheidet, so wird er nicht mehr sein. 11) Wie wenn die Wasser zerrinnen aus dem Meer und ein Fluss verströmt, 12) so stehen die Menschen nicht wieder auf; bis kein Himmel mehr ist, denken sie nicht ans Aufstehen und erheben sich nicht von ihrem Schlaf.

Das ist ein großer Trost für uns:

Sind des Menschen Tage nicht bestimmt?

Unser Leben ist in der Hand Gottes. Warum sind die Menschen so furchtsam? Warum wagen sie keinen Finger zu bewegen? Sie wissen nicht, dass Gott sie in seiner Hut hat und dass es bei ihm steht, sie aus dieser Welt zu nehmen, wie er sie auch in die Welt hinein geschaffen hat! Wären wir davon fest überzeugt, so würden wir unseren Weg ruhig weitergehen und nicht so ängstlich sein, wie wir es jetzt sind. Umso mehr müssen wir die Lehre ernst nehmen und für wichtig achten, dass unsere Tage von Gott bestimmt sind. Dabei müssen wir allerdings eine Mittelstraße innehalten. So sehr es uns mit Ruhe erfüllen muss, dass unser Leben in Gottes Hand steht, dürfen wir doch nicht so vermessen sein, uns tollkühn in Gefahr zu stürzen, sondern müssen nach Gottes Gebot vorsichtig wandeln.

Es gibt Schwärmer, die sagen, wenn sie davon hören, dass die Menschentage gezählt sind und wir unser Leben weder verkürzen noch verlängern können: „Wenn ich denn tue, was mir in den Sinn kommt, so ist das alles eins; wen man muss henken, den kann man nicht ertränken“ – wie man im Papsttum mit einem Sprichwort zu sagen pflegt.

Auch unter uns gibt es solche Verächter Gottes, die sagen: „Wir können ruhig die Augen zumachen und durch Feuer und Wasser gehen, Gott hat ja unsere Tage bestimmt.“ Aber so meint es die Schrift nicht. Sie sagt: Wenn Gott uns in diese Welt setzt, weiß er recht gut, wie lange wir darin bleiben sollen und dass wir in seiner Hand sind, auch dass wir von hinnen scheiden müssen, zu welcher Zeit und Stunde es ihm gefällt, wie es auch im Psalm heißt (90, 3):

„Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!“

Wenn wir auf dem Wege bleiben, den er uns zeigt, so werden wir von ihm und seinen Engeln bewahrt. Dann können wir auch getrost und tapfer sein, wenn Gott uns in Gefahr bringt. Wir sehen ja heute das traurige Los der armen Christen: Sie sind wie Schafe im Rachen der Wölfe. Wenn wir nun Gott nicht dienen und unsern Glauben nicht bekennen wollen, nur weil das nicht ohne Gefährdung unseres Lebens geht, wird Gott wohl eine so lästerliche Entschuldigung gelten lassen? Sicherlich nicht! Er hat unser Leben in seiner Hand; wir wollen ihm zutrauen, dass er es nach seiner Güte und Treue bewahren wird. Gefällt es ihm jedoch, dass wir leiden sollen, so wird das nicht ohne seinen Willen geschehen, und dann wird er uns auch Kraft und Stärke schenken. So müssen wir diese Stelle auf uns anwenden, sonst geht es uns wie den vielen, die zurückweichen und den Dienst Gottes aufgeben, weil sie das Kreuz fliehen. Wenn es nötig ist, sollen wir nicht davor zurückschrecken, in den Tod zu gehen, weil wir wissen, dass die Menschen ohnmächtig sind, sie mögen gegen uns versuchen und unternehmen, was sie wollen.

Nun fährt Hiob fort: „Ein abgehauener Baum hat die Hoffnung, dass er wieder grün wird … Wenn aber der Mensch dahin sinkt und verschwindet, so wird er nicht mehr sein. Im ersten Augenblick möchte man sich wundern, dass Hiob einem Verstorbenen alle Hoffnung nimmt; denn vom ewigen Leben wird hier kein Wort gesagt, ja, es klingt, als sollten die Seelen zugleich mit dem Leib sterben. Aber Hiob redet aus seinen Ängsten und Nöten heraus, und von da aus sieht er nichts als das gegenwärtige Leben, wie auch wir, wenn uns irgendeine Not bedrückt, immer nur an diese denken. Hiob ängstet sich nur darum, dass er aus der gegenwärtigen Not herauskommen möge, aber die Hoffnung auf ein künftiges Leben hat keinen Raum in ihm. Man darf jedoch gegen Hiob gar nicht einmal die Anklage erheben, als meine er, Gott vernichte die Menschen ganz und gar, wenn er sie von der Erde wegnehme: das ist seine letzte Meinung gar nicht gewesen. Immerhin hat ihn seine Not dermaßen blind gemacht, dass es ihm damals gar nicht in den Sinn gekommen ist, dass der Mensch nach seinem Tode in Gott fortbesteht, dass er ein verborgenes Leben und dass dies Leben einen guten Samen hat, dass Gottes letztes Ziel unsere Erneuerung zu einer Vollkommenheit ist, von der wir jetzt noch weit entfernt sind, nämlich in seiner himmlischen Herrlichkeit und glorreichen Unsterblichkeit.

Ebenso ist es mit Hiobs übrigen Worten. Er wusste sehr wohl, dass Gott dem Menschen eine ganz besondere Gnade erweist, wenn er ihn heimsucht und züchtigt wie ein Vater seine Kinder. Aber er vermag das nicht sofort zu fassen, wie er es hätte fassen müssen, um seinen Anfechtungen widerstehen zu können. Umso mehr müssen wir uns an das Gebet klammern: „Ach Herr, wir haben ein kurzes und gebrechliches Leben, und es ist nichts als Schmutz und Verderben in uns, und doch vergissest du uns nicht. Verdienen wir es, dass du uns ansiehst? Sind wir es wert, dass du uns heimsuchst? Nein, das sind nicht einmal die Engel des Paradieses wert. Aber nach deiner unaussprechlichen Güte willst du uns nahe und gewogen sein; du siehst uns in Gnaden an, und anstatt uns zu verstoßen, wenn wir gefehlt haben, ziehst du uns wieder zu dir und versuchst es mit allen Mitteln, uns zur Buße zu bringen! O was für eine unermessliche Güte!“ So müssten wir sprechen.

Vor allem aber lasst uns bedenken: Ob die Menschen gleich unsterblich sind, so verdanken sie das doch nicht ihrer eigenen Kraft. Denn es hat seinen guten Grund, dass Paulus 1. Tim 6, 16 die Unsterblichkeit ausschließlich Gott zuschreibt. Und die Engel? Und die Menschen? Sind sie sterblich wie die unvernünftigen Tiere? Wir wissen es doch: Gott haucht unsern Seelen eine Kraft ein, wir haben also dies geistliche Leben anderswoher, es ist uns nur geliehen. Aber das ist noch nicht alles. Unsere Seelen vergehen nicht, verfallen auch nicht der Verwesung wie der Leib; aber haben sie sich von Gott gelöst, so ist ihr Todeszustand ein viel schrecklicherer, als wenn sie völlig vernichtet würden. Es wäre uns besser, einer völligen Vernichtung zu verfallen, als von Gott getrennt zu sein und ihn zu unserm Widersacher zu haben. Darum muss Gott uns noch ein anderes Leben geben: er muss uns durch die Gnade seines Heiligen Geistes mit sich selber vereinigen, in uns leben und regieren. Wenn wir das haben, so ist das das vornehmste Gut und höchste Glück, das uns zuteil werden kann. Dabei ist indessen die Art, wie Gott wirkt, befremdlich für die menschliche Vernunft.

Wie ist es mit den Gläubigen in ihrem Weltleben bestellt? Es geht ihnen nicht einfach wie den Ungläubigen, nein, sie sind viel schlimmer dran als diese. Kinder Gottes haben so viel Plage, dass es aussieht, als sollten sie aus der Menschheit ausgetilgt werden, als wären sie nicht wert, auf dem Erdboden zu wohnen. Man sieht es ja, wie Gott die Seinen behandeln lässt. Wir müssen an das Wort des Paulus an die Kolosser (3, 3.4) denken: „Ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott, und Gott wird es offenbar machen zu seiner Zeit.“ Das stellt uns Hiob in einem schönen Gleichnis dar. Wenn der Winter kommt, so verdorren die Bäume, man sieht gar kein Grün mehr an ihnen, die Blätter fallen ab, und die Bäume sind von Frost durchkältet; dann sieht es aus, als wäre alles tot, aber dabei schlummert das Leben doch noch verborgen in der Wurzel und im Mark. Kommt dann der Frühling, so schlägt alles wieder aus, und die eine Zeitlang verborgene Lebenskraft zeigt sich aufs neue. Wenn uns Gott das an den Bäumen sehen lässt, sollte er da nicht eine viel größere Kraft an uns entfalten, die wir doch viel mehr sind als sie? Als der hl. Paulus von der Auferstehung der Toten redet, straft er die Menschen wegen ihrer Torheit, weil sie blind dafür sind, wie Gott in der Natur ein Bild und Gleichnis unserer Auferstehung gibt, nämlich in dem Getreide, das in der Erde ersprosst (1. Kor 15, 36 f.). Da ist ein Körnlein, das etwa in der Scheune lag, dürr und trocken; es wird in die Erde geworfen, und dort verwest es; aber siehe, es geht auf, und statt eines Körnleins kommen zehn oder zwanzig oder dreißig. Wenn Gott also die Körnlein erneuert, und zwar durch Verwesung hindurch, was wird er dann mit den Menschen machen? Wird er an ihnen nicht eine noch viel größere Kraft erzeigen? Ist es nicht eine sinnlose Stumpfheit, wenn wir nicht auf Gottes Walten achten, das uns doch in der Lebenshoffnung bekräftigen müsste, die uns gegeben ist? Das ist auch der Sinn des Gleichnisses an unserer Stelle. Dass die Bäume im Winter scheinbar tot sind und doch im Frühling wieder grünen, soll uns die Verheißung Gottes erläutern: ist unser Leben verborgen und leben wir hier wie im Schatten des Todes, so soll uns das nicht hindern, allezeit unsere Häupter aufzuheben und auf die verheißene Auferstehung zu warten; und sind wir auch jetzt wie tot, so haben wir doch Gottes Geist in uns wohnen; der ist uns ein völlig ausreichendes Unterpfand des Lebens. Und wenn es Gott gefällt, uns von dieser Welt abzurufen, so mag der Leib in Staub zerfallen – er hat doch in unsere Seele das Merkmal seines Heiligen Geistes eingeprägt, und wie könnten wir da meinen, sie würde umkommen, da er doch ihr Beschützer ist? So soll uns denn die Schwachheit, die sich im Menschenleben zeigt, umso mehr dazu antreiben, Gottes Güte gegen uns zu preisen. Gott könnte ja auch anders handeln, er könnte uns im Glauben zu sich heimführen, er könnte uns hier wie in ein kleines Paradies setzen, den Engeln gleichmachen und uns durch seine Kraft von allen unsern Schwachheiten befreien, so dass unser Leben nicht einem dahinschwindenden Schatten gliche und wir nicht in lauter Elend steckten; Gott könnte mitten unter uns wohnen und sein Friedensreich unter uns aufrichten – das wäre zwar eine preiswürdige Gnade, aber wir würden sie gänzlich verkennen, würden gar nicht wissen, woher sie kommt; das alles würde nur zu einem eitlen Rühmen führen. Nun aber demütigt uns Gott auf mancherlei Weise; wir sehen nichts als den Tod in unserem gegenwärtigen Lebensstand, und dennoch zeigt er uns durch Erfahrung und Glauben, dass wir leben, nämlich in ihm, dass wir an seinem Leben Anteil haben; wie in einem Spiegel lässt er uns die ersehnte Unsterblichkeit schauen. Wenn uns nun Gott nach solcher Demütigung zu dieser Hoffnung führt, haben wir dann nicht noch mehr Anlass, seine Güte gegen uns zu preisen? „Ach Herr, in unsern armen verweslichen Leibern wohnt dein Geist; in unsern Seelen ist lauter Ungerechtigkeit, und doch hast du, o Herr, unsre Leiber und unsre Seelen zu Tempeln deiner Majestät erwählt und geweiht. Herr, was sind wir dir doch für Dank schuldig! Und wie hoch sind wir dir verpflichtet! Und obgleich unsere Leiber in Verfall geraten, so sind wir doch gewiss: einmal werden sie erneuert werden, und im Himmel wird´s einen Bau geben, der uns bereitet ist an Stelle dieser baufälligen Hütte, so dass es uns nicht zu bekümmern braucht, wenn wir mehr und mehr abnehmen, bis wir endlich ganz zusammenbrechen“ (2. Kor 5, 1).

Es ist hochnötig, dass die Menschen sich selbst beschauen und erkennen, weil wir in Gefahr stehen, uns an einem törichten Selbstruhm zu berauschen. Denn so schwach wir auch sind, so lassen sich die meisten dennoch zu törichter Ausgelassenheit verleiten und suchen das Elend zu vergessen, das sie doch im Zaum halten müsste. Wenn Gott dem nicht begegnete, wären wir alle mit diesem Fehler befleckt. Darum müssen wir ohne Aufhören betrachten, wie groß unser Elend ist, wie über die Maßen armselig und schwach wir sind. Dann erst ist´s mit der Selbstgefälligkeit vorbei, und es treibt uns zum Gebet um Gottes Barmherzigkeit.

Sodann aber gilt es, seine Macht anzuschauen. Denn wenn wir unser Hoffen bemessen wollten nach unserm Begreifen, was würde das werden? Was würde es dann mit der Auferstehung werden, was mit dem uns verheißenen ewigen Heil, mit der himmlischen Herrlichkeit? Kann man dann noch glauben, dass unsere verwesten Leiber teilhaftig werden sollen der Herrlichkeit Gottes und dass wir, heute so schwach, sollen Mitgenossen der Paradiesesengel sein? Ja, dass wir mit dem Sohne Gottes sollen eins sein? Ihm ist doch gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden, und wir sollten ihm gleich sein? Sollten Glieder seines Leibes werden und damit teilhaftig aller Gaben, die ihm geschenkt sind? Kann das in eines Menschen Sinn kommen? Was sollen wir aber tun? Bedenken, was Paulus den Philippern schreibt: Gott wird uns auferwecken „nach der Wirkung, mit der er auch kann alle Dinge sich untertänig machen“ (Phil 3, 21)! Da sehen wir, worauf Paulus uns verweist, wenn

er uns der Auferstehungshoffnung versichern will. Es ist, als wollte er sagen: „Meine Freunde, lasst uns nicht darauf sehen, was unserer Vernunft möglich erscheint; denn Gott will nicht, dass wir uns daran klammern; wir müssen in eine viel höhere Betrachtung eintreten, nämlich dass Gott alle Dinge ordnet, weit über unser Begreifen hinaus, so dass wir erstaunen in der Betrachtung seiner Werke – und nicht ohne Grund; denn sein Wirken geschieht wunderbar, nämlich nach der Macht, mit der er alles schafft.“

Nun aber meint Hiob: Weil der Mensch nicht wieder lebendig werden kann und nicht wieder neu wird wie die Bäume, sondern ist wie ein ausgetrockneter Bach und ein leer gelaufenes Meer, darum möchte er von Gottes Hand nicht gezüchtigt werden, solange er in dieser Welt ist. Aber das Gegenteil ist richtig. Denn wenn die Menschen, so arm sie auch sind, sich des Übermuts nicht enthalten können, was sollte daraus werden, wenn es keine Strafe mehr gäbe? Umso nötiger ist es, dass Gott den Stolz der Menschen niederschlägt! Wenn er mit seinen Züchtigungen wartete bis nach unserm Tode, so würde die Tür verschlossen sein, und es wäre keine Zeit mehr, uns zu ihm zu bekehren. „Sehet“, sagt Paulus, „jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils“ (2. Kor 6, 2), nämlich solange wir noch auf dem Wege sind. Deshalb müssen wir einen gerade einen entgegen gesetzten Schluss ziehen, als Hiob es tut: Weil unser Leben so kurz ist und noch nicht einmal wie eine Baumes Leben, weil nach unserm Tode alles aus zu sein scheint, darum ist es gut, dass Gott uns züchtigt, solange wir noch leben. Sonst kommen wir nicht zur Buße, und nach dem Tode ist es zu spät.

Nun aber gibt es Spötter, die sich auf Hiobs Beispiel berufen, um sich einen Deckmantel daraus zu machen: Wenn so heilige Leute die Auferstehung vergessen, sich gegen Gott erbittern und darüber beschweren, er drücke sie so hart, dass sie keine Zeit hätten, ihre Unvollkommenheiten zu bezähmen – warum sollten wir das denn nicht auch dürfen? So ist es nicht. Gewiss, bei all unserer Geduld im Ertragen der göttlichen Züchtigungen werden wir doch innerlich von ihnen bewegt, und unser Fleisch wird ihnen immer in etwas widerstreben. Es ist uns nicht möglich, Gott zu nahen und ihm zu dienen, ohne von allen Seiten bestürmt und gereizt zu werden. Aber da heißt es eben kämpfen, nach dem Worte des Apostels: „So jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht“ (2. Tim 2, 5)! Ohne Kampf kein Sieg! Den ersten Kampf haben wir gegen uns selbst und unsere Fehler zu kämpfen, und das kostet Mühe und Anstrengung. Hiob redet hier vom menschlichen Leben als einer, der nicht an die kommende Auferstehung denkt und nicht völlig daran festhält. Er wusste schon, was davon zu halten ist, aber er wollte zum Ausdruck bringen, was für Anfechtungen er auszustehen hatte, damit jedermann unter uns auf sich selber Acht habe und solchen kommenden Anfechtungen nicht erliege. Ist aber Hiob schwach gewesen, so werden wir´s viel mehr sein; der Gott aber, der ihm beigestanden, wird uns das gleiche tun können. Jetzt beruft er uns durch seine Kraft, und die ist ebenso unbesieglich, uns zu erhalten, wie damals. Sehen wir also heute alles in der Welt dermaßen in Verwirrung, dass wir weder Sinn und Zweck darin erblicken, so wollen wir uns zu unserm Gott flüchten und die Augen auf unsern Herrn Jesus Christus richten, der uns von allem Elend erlösen und aus aller Unruhe dieser Welt erretten wird. Fühlen wir uns matt und schwach, Jesus Christus ist der Brunnquell des Lebens. Er ist zu uns gekommen, dass er uns herausreiße aus den Tiefen des Todes. Das macht uns gewiss, zu dieser himmlischen Herrlichkeit zu gelangen, in die er uns vorangegangen ist, wenn wir unsern verordneten Lauf durch so viel Elend vollendet haben.

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