Calvin, Jean - Das Königreich Gottes

Calvin, Jean - Das Königreich Gottes

Wir wenden uns nun zu Christi Königsherrschaft, wovon zu reden freilich vergeblich wäre, wollten wir nicht die Leser vor allem erinnern, dass sie geistlicher Art ist. Denn eben daraus können wir erst abnehmen, was sie bedeutet und uns bringt, und können einen Schluss auf ihre Macht und ewige Dauer ziehen.

Wenn wir sagten, man könne die Kraft und den Nutzen der Königsherrschaft Christi nur dann richtig erfassen, wenn man ihre geistige Art im Auge behält, so findet dies auch darin eine Stütze, dass unsere Lage eine harte und elende ist, weil wir während unseres ganzen Lebenslaufs unter dem Kreuz stehen müssen. Was sollte es uns helfen, im Reich des himmlischen Königs versammelt zu sein, wenn nicht die eigentliche Frucht davon außerhalb des irdischen Lebens gewonnen würde Wir sollen also wissen, dass alles Glück, das uns in Christo verheißen wird, nicht in äußeren Vorteilen besteht, etwa dass wir ein friedliches und ruhiges Leben führen, Reichtümer besitzen, vor jedem Schaden bewahrt bleiben oder Überfluss an Ergötzungen haben, wie sie das Fleisch zu begehren pflegt: vielmehr gehört das Glück in der Gemeinschaft Christi recht eigentlich dem himmlischen Leben an nun in der Welt ein glücklicher und erwünschter Zustand eines Volkes einesteils auf Reichtum an allen Gütern und innerem Frieden, andernteils auf starke Schutzmittel sich gründet, die es gegen Vergewaltigung von außen sichern, so macht auch Christus die Seinen an allen Stücken reich, die für das ewige Seelenheil vonnöten sind, und wappnet sie mit Kraft, mit der sie unüberwindlich gegen jegliche Angriffe geistlicher Feinde feststehen können.

Damit empfangen wir in Kürze eine Belehrung darüber, was Christo Reich uns bringt. Denn weil es nicht irdisch oder fleischlich Ist, noch dem Verderben unterliegt, sondern geistlich, so hebt es unsere Gedanken zum ewigen Leben empor, so dass wir geduldig durch dieses Leben mit seinen Lasten, mit seinem Hunger und seiner Kälte, mit Verkennung und Verleumdung und anderen Beschwerden hindurchgehen, mit dem Einigen zufrieden, dass unser König unermüdlich in unsern Nöten und Bedürfnissen für uns sorgen wird, bis wir den Kampf bestanden haben und zum Triumph gerufen werden. Denn dies ist die Weise seines Regiments, dass er uns alles mitteilt, was er vom Vater empfing. Weil er mit seiner Macht uns wappnet und rüstet, mit seinem Glanz und seiner Herrlichkeit uns schmückt, mit seinen Gaben uns reich macht, so haben wir genug und übergenug Stoff zu rühmen, und empfangen eine starke Zuversicht, ohne Furcht wider Teufel, Sünde und Tod zu streiten. und wie wir, mit seiner Gerechtigkeit bekleidet, alle Angriffe der Welt tapfer überwinden, wie er in seiner Freundlichkeit uns mit seinen Gaben überschüttet, so wollen wir wiederum die Früchte davon zu seinem Ruhm verwenden.

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