Calvin, Jean - An Beza in St. Germain (688)

Nr. 688 (C. R. – 3573)

Calvin, Jean - An Beza in St. Germain (688)

Krankheit. Keine Hoffnung auf Erfolg in Poissy.

Am Tag nachdem ich dir das letzte Mal geschrieben, packten mich fürchterliche Leibschmerzen, die ohne Aufhören volle zwei Tage wüteten. Dann ließen sie für eine Weile etwas nach; drei Nächte nachher waren sie aber noch sehr schlimm. Auch wage ich mir nicht viel Besserung zu versprechen von den Klistieren und dem beständigen Salben. Von dem vielen Erbrechen, der Schlaflosigkeit, den heftigen Schmerzen, zugleich der Appetitlosigkeit und dem Durst ist mein Gaumen und mein Hals so trocken, dass es mir schwer fällt, auch nur diese paar Worte zu diktieren. Ich hätte jemand andern aufgetragen, dir zu schreiben, wenn ich nicht gefürchtet hätte, du könntest dir dann noch mehr Angst und Sorgen machen. Dass die Gegner Euer Religionsgespräch auf jede Weise abzubrechen suchen, macht mir keinen Kummer. Die Verhältnisse sind noch nicht reif genug dafür, dass der reine Glaube durch ihre Zustimmung gefördert werden könnte, und teilweise Zugeständnisse machen hieße nichts anderes, als den Fortschritt der Wahrheit hemmen. Ich möchte also, Ihr machtet ihnen in ihrer Bemühung keine Schwierigkeiten. Lebwohl, bester Bruder, samt Herrn Martire und den übrigen. Gott behüte, leite und segne Euch in allen Dingen.

15. Oktober 1561.

Dein

Calvin.

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