Arnd, Johann - Von den Früchten des Glaubens

Arnd, Johann - Von den Früchten des Glaubens

O Jesu, pflanze uns als Zweige in dich, den Baum des Lebens, und laß uns mit dir wie die Reben mit ihrem Weinstock verbunden sein. Denn so erlangen wir allerlei göttliche Kraft, was wir brauchen zum göttlichen Leben und Wandel und werden erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit, die durch dich in uns geschehen zum Lobe und Preise deines göttlichen Namens. Amen.

Was ist doch Lehre ohne Leben? Ein Baum ohne Früchte, ein Brunnen ohne Wasser, Wolken ohne Regen. Was ist doch wahre Buße als Änderung des alten adamitischen Lebens und Bekehrung von der Welt zu Gott? Was ist wahre Reue und der Glaube anders denn der Welt absterben und Christo leben. Es ist eine große Geduld und Langmut Gottes, daß er manchem Ort so lang sein Wort läßt, da doch so große Unbußfertigkeit und Sicherheit im Schwange geht und gar überhand genommen hat. Werden wir aber nicht rechtschaffene Buße tun, so wird Gott sein Wort und die reine Lehre von uns nehmen, und wann wir gleich in den Streitbüchern und Disputationibus säßen bis über die Ohren. Mancher meint, er habe Christum wohl erkannt, wenn er von der Person Christi viel disputieren kann und lebt doch nicht in Christo, der verführt sich nur selbst. Denn wer Christi Demut, Sanftmut und Geduld in seinem Herzen nicht hat noch empfindet, der kennt Christum noch nicht recht, hat ihn auch nicht recht geschmeckt, und wer Christi Lehre predigt und sein edles Leben nicht, der predigt Christum nur halb.

Ein wahrer Christ muß an seinem Glauben und Liebe erkannt werden als ein Baum an seinen Früchten: und das muß keine Heuchelei sein, sondern von innen aus dem Herzen muß solches hervor blühen aus dem Geist Christi gleich wie eine Frucht von innen aus dem Saft und Kraft des Baumes hervor wächst nicht in der Form der Blätter, sondern in wahrer guter wesentlicher Frucht. Also muß eines Christen Leben sein, ja er muß leuchten als ein Licht, daß man sehe die guten Werke, auf daß Gott im Himmel dadurch gepriesen werde.

Niemand kann ein Christ sein, in welchem Christus nicht lebt. Ein solches Leben muß von innen aus dem Herzen und Geiste gehen wie ein Apfel aus der innerlichen grünenden Kraft des Baumes; denn der Geist Christi muß das Leben regieren und Christo gleichförmig machen. Wie der Geist den Menschen inwendig treibt und bewegt, so lebt er auswendig. Darum muß der Mensch zuerst inwendig erneuert werden in dem Geiste seines Gemüts nach Gottes Bilde, und seine innerlichen Begierden und Affekte müssen Christo gleichförmig werden, welches Paulus nennt: nach Gott gebildet werden (Eph. 4,24), auf daß sein äußerlich Leben aus dem Grunde seines Herzens gehe und er von innen also sei, wie er von außen vor den Menschen ist. Und billig soll inwendig im Menschen viel mehr sein, als auswendig gespürt wird.

Daraus ist offenbar, daß die Früchte der neuen Geburt, die aus Gott sind und das neue Leben nicht in bloßen Worten oder im äußerlichen Schein, sondern in der höchsten Tugend, die Gott selbst ist, nämlich in der Liebe bestehen. Denn woraus jemand geboren ist, dessen Art, Eigenschaft und Gleichnis muß er haben. Ist er aus Gott geboren, so muß er die Liebe haben; denn Gott ist Liebe.

Das wahre Christentum besteht nicht in Worten oder im äußerlichen Schein, sondern im lebendigen Glauben, aus welchem rechtschaffene Früchte und allerlei christliche Tugenden entsprießen als aus Christo selbst. Denn weil der Glaube menschlichen Augen verborgen und unsichtbar ist, so muß er durch die Früchte erwiesen werden, indem der Glaube aus Christo schöpft alles Gute, Gerechtigkeit und Seligkeit.

Das ist die höchste Klage Gottes über den Menschen: Siehe, wie lieb habe ich euch, und ihr wollet mich nicht wieder lieben! Wie die höchste Wohltat Gottes seine Liebe ist, also ist die höchste Wiedervergeltung des Menschen Liebe; sonst begehrt Gott nichts.

Maria hat ihn nicht sparsam gesalbt. Es wäre ein Löffel voll genug gewesen, wenn sie es auf sein Haupt gegossen hätte. Aber siehe, was die Liebe tut; sie läßt es bei einem Wenigen nicht bleiben, sondern sie gießt es alles auf sein Haupt. Die Liebe gibt sich Christo ganz und gar, nicht halb, nicht stückweise, sondern ganz und gar mit ganzem Herzen und allen Kräften. Sie zerbricht das Glas noch dazu über seinem Haupt, denn der Balsam, der drinnen ist, ist ja besser denn das Glas. Hat sie ihm das Beste gegeben, so gibt sie ihm auch vielmehr das Geringe.

Ein rechter Liebhaber Gottes sucht und liebt Gott so, als wenn sonst nichts unter dem Himmel wäre als Gott; und also findet er in Gott alles, was er je in der Welt lieben könnte. Für den Himmel hat Gott deinen Geist und deine Liebe bestimmt. Er beneidet der Welt deine Liebe, um sie sich ganz rein zu erhalten.

Kinder lieben den Vater freiwillig und um sein selbst willen, weil er der Vater ist; die Knechte aber um des Lohnes willen. Welche demnach auf die Belohnung sehen, die lieben nicht Gott als einen Vater, sondern sich selbst und sind von der Natur des Kindes weit entfernt.

Das ist des Glaubens höchste Eigenschaft, daß er alle Kreaturen beiseite setzt und ausschließt und allein Gott unzertrennlich anhängt, allein Gottes Gnade fruchtbar genießt, allein Gott den Herrn unaufhörlich sucht; auf daß alle Kreatur nichts mehr sei und Gott allein bleibe der gläubigen Seele eigene Sättigung, Freude und höchstes Gut.

Gott soll allein, als der König, in der Seele des Menschen seinen Sitz haben. Siehe, also ist die Seele im Menschen Gottes Stuhl. Das ist der höchste Adel des Menschen, zu welchem Gott keine andere Kreatur in der Welt erhoben hat.

Siehe zu, daß du die Gaben nicht mehr liebst, als Gott selbst!

Wollte Gott, daß in dem Feuer der göttlichen Liebe alle unsere Affekte, unser fleischlicher Wille und unsere Lüste verbrennen, daß allein Gottes Wille und Wohlgefallen in uns vollbracht würde!

Je mehr nun ein Christ mit Gott vereinigt ist durch die Liebe, desto größer wird auch die Einigkeit unter den Christen. Denn wer mit Gott durch die Liebe vereinigt ist, oder wer Gott herzlich liebt, der wird auch mit seinem Nächsten nicht veruneinigt bleiben; denn es ist unmöglich, daß einer Gott lieben und den hassen sollte, welchen Gott so herzlich liebt.

Ein rechter Liebhaber Gottes hat alles das lieb, was Gott lieb hat und hat einen Verdruß an allem was Gott verdrießt. Darum soll man die Gerechtigkeit liebhaben, denn Gott ist selbst die Gerechtigkeit. Darum soll man die Wahrheit liebhaben, denn Gott ist selbst die Wahrheit. Darum soll man liebhaben die Barmherzigkeit, weil Gott selbst die Barmherzigkeit ist. Darum soll man die Sanftmut und Demut liebhaben um des sanftmütigen und demütigen Herzens Christi willen.

Ein heiliger Mann hat gewünscht, daß er dem lieben Gott das sein möge, was ihm seine Hand ist; das ist, wie unsere Hand etwas zu sich nimmt und wieder weggibt, eignet sich darum keinen Ruhm und Ehre zu, denn sie ist ein bloßes Instrument oder Werkzeug, hinzunehmen und wegzugeben:

also soll ein Mensch in großer Einfalt dem lieben Gott sein wie seine Hand: und was er von Gott empfangen, das soll er in großer Einfalt, ohne eigenen Ruhm und Ehre, aus reiner lauterer Liebe und Gütigkeit wiedergeben.

Der Glaube spricht: ich will meinem Nächsten wieder also werden, wie mir Christus geworden ist, weil wir in Christo ein Leib sind und alle zusammen Glieder eines Hauptes.

Nun heißt Christi Jünger sein nicht allein, mit dem Namen ein Christ sein und ihm mit dem Mund allein bekennen, sondern es heißt an Christum glauben, ihn liebhaben, Christo folgen und in ihm leben, Christo wahrhaftig angehören, von ihm herzlich geliebt werden, ewig Teil an ihm haben und aller seiner Wohltaten genießen.

Damit aber die Menschen ein vollkommenes Exemplar aller Tugenden hätten, so ist Gottes Sohn Mensch und mit seinem heiligen, tugendhaften Leben ein Licht der Welt geworden, daß ihm alle Menschen folgen sollten und an ihn glauben, auf daß sie erleuchtet würden … Ist Christus in einem Menschen, in dem ist auch Leben und Licht selbst. Und darum ruhen die Gaben des Heiligen Geistes auch über einem solchen Menschen wie über Christo selbst.

Wer Christo in seinem Leben nicht folgt, der muß in der Finsternis wandeln, das ist in Irrtum geraten, verführt, verstockt und verblendet werden. - Wenn wir allein Christo lebten und wandelten in der Liebe und Demut und unsern ganzen Fleiß und alle Theologie dahin richteten wie wir das Fleisch töteten, wie Adam in uns sterben und Christus in uns leben sollte, wie wir uns selbst überwinden sollten und dem Fleisch, dem Teufel und der Welt obsiegen möchten: so wäre des Gezänks nicht so viel in der Lehre und alle Ketzereien fielen von selbst fort. Obwohl der Glaube allein gerecht macht, weil er allein Christo Verdienst ergreift und in der Rechtfertigung nicht ansieht einige vorhergehende, gegenwärtige oder nachfolgende Werke, sondern allein Christum; dennoch, wo die Liebe nicht folgt, ist der Glaube gewißlich nicht recht, sondern Heuchelei, und wenn er gleich Wunder täte.

Wenn die wahre Erkenntnis Gottes vorhergeht, durch welche Gott unserer Seele gleichsam zu kosten und zu schmecken gibt, wie der 34. Psalm spricht: »Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist«, so kann's nicht fehlen, es folgt wahre Buße darauf, das ist Änderung und Erneuerung des Gemüts und Besserung des Lebens. Denn wenn einer Gottes Allmacht recht gefühlt und erkannt hat in seinem Herzen, so folgt Demut daraus. Wenn einer Gottes Barmherzigkeit recht gekostet und erkannt hat, so folgt Liebe daraus gegen den Nächsten. Denn es kann niemand unbarmherzig sein, der Gottes Barmherzigkeit recht erkennt. Wer kann seinem Nächsten etwas versagen, wenn sich ihm Gott aus Barmherzigkeit selbst mitteilt? Aus Gottes Erbarmung folgt die hohe Geduld gegen den Nächsten, daß wenn ein rechter Christ des Tages siebenmal ermordet würde, und würde siebenmal wieder lebendig, er es doch seinem Feinde vergebe um der großen Barmherzigkeit Gottes willen. Dies ist nun die rechte Erkenntnis Gottes, darin die Buße besteht in Änderung des Gemütes, und die Erneuerung des Gemütes in Besserung des Lebens.

Wer nun in der Liebe nicht lebt, der ist ein totes Glied am Leibe Christi. Wie ein totes Glied am natürlichen Leibe nicht erwärmt wird durch die natürliche Wärme, und deswegen kein Leben an sich hat, also, wer nicht in der Liebe lebt, der hat das geistliche Leben Christi nicht und ist tot, Gott und Christo abgestorben und wie eine verdorrte Rebe am Weinstock.

Der Glaube soll in einem Christen alles, was er tut, durch die Liebe tun, wie die Seele alles tut durch den Leib. Die Seele sieht, schmeckt, redet durch den Leib, also soll die Liebe alles in dir tun. Du ißt, trinkst, hörst, redest, strafst, lobst, laß es alles in der Liebe geschehen, gleichwie es in Christo war; er tat es alles in der Liebe. Siehst du deinen Nächsten an, so sieh ihn an mit erbarmender Liebe; hörst du ihn, höre ihn mit Liebe; redest du mit ihm, so rede mit Erbarmung.

Reichtum ohne Liebe, Kunst ohne Gnade, Schönheit ohne Furcht Gottes ist wie ein Schatten ohne Leib, Spreu ohne Weizen, Hülsen ohne Korn, Rauch ohne Feuer.

Dieses ist eine reine, unbefleckte Liebe, der nichts zu schwer ist, die über nichts klagt, ja die ihrer selbst nicht schont, sondern sich dahingibt um des Geliebten willen, auch in den Tod. Diese Liebe nimmt auch alles Kreuz und Leiden für gut, was ihr Gott zuschickt. Denn weil sie sieht, daß es Gottes Wille ist, so will sie lieber viel mehr leiden wegen des heiligen Willens Gottes und ist mit allem wohl zufrieden, was Gott will. Denn sie weiß, daß Gott alles recht und wohl ordnet.

So hoch nun der Glaube einen Christen über alles erhöht, so tief erniedrigt die Liebe einen Christen unter alles.

Große Geschicklichkeit ist gemein den Heiden und Christen; große Werke sind gemein den Gläubigen und Ungläubigen; allein die Liebe ist die rechte Probe eines Christen und scheidet das Falsche von dem Guten. Denn wo keine Liebe ist, da ist nichts Gutes, und wenn's noch so köstlich und groß erscheint. Die Ursache ist, Gott ist nicht dabei.

Eine solche Liebe von reinem Herzen mußt du von Gott erbitten, daß er sie in dir anzünde durch die Liebe Christi. Und Gott zündet gern diese Liebesflammen an in deinem Herzen, wenn du ihn nur darum bittest und ihm nur dein Herz dazu reichst, und zwar alle Tage, ja alle Stunden und Augenblicke. Ist die Liebe schwach und kalt, ja verlischt bisweilen in dir und du strauchelst: o! so stehe wieder auf, zünde wieder an, es ist darum das ewige Licht, die Liebe Gottes nicht verloschen; es wird dich wieder erleuchten. Doch sollst du Gott täglich bitten, daß er die göttliche Liebesflamme nimmermehr in deinem Herzen verlöschen lasse.

So sehr hat Gott uns an die Liebe des Nächsten gebunden, daß er nicht will von uns geliebt werden ohne unsern Nächsten. Versehen wir's nun da, so haben wir's bei Gott auch versehen. Denn es ist unmöglich, des Blutes Christi, welches aus Liebe vergossen ist, mit feindseligen Herzen fruchtbar teilhaftig zu werden.

Wenn man einen Menschen sähe, der voll Schwären wäre und voll böser Blattern, und man wollte denselben mit Fäusten schlagen, würde man ihn auch heilen? Also ist ein böser, giftiger Mensch voller Schwären; darum muß man ihn mit Gelindigkeit heilen. Sehet, was Gott der Herr selbst für eine Art hat, uns zu überwinden. Überwindet er nicht unsere Bosheit mit Lindigkeit, unsern Zorn mit Liebe?

Die demütige Liebe richtet und verurteilt sich allezeit selbst, ehe sie andere verurteilt; und geht in sich selbst, wenn sie sieht des Menschen Unglück, und bedauert sich selbst, wenn sie sieht in des Nächsten Fall ihre eigenen Gebrechen, ihre Sünde, Jammer und Elend.

Ob dir Gott mehr Gaben gegeben hat als ändern, so bist du darum nicht besser, denn du bist nur Gottes Werkzeug und Mittel, dadurch Gott ändern dienen will, bist demnach nur anderer Leute Diener, hast auch nicht Ursache, andere Leute zu verachten oder zu hassen, denn darum hast du deine Gaben von Gott empfangen, daß du sie ändern sollst austeilen, denn nicht um dein selbst willen hast du sie empfangen, sondern um anderer willen.

Je mehr der Mensch Gott lobt, desto mehr wächst er in Gottes Erkenntnis; so daß man gleich in die Tiefe der Weisheit Gottes gerät, in der man keinen Grund finden kann, und Gott über alle Dinge lobt und fürchtet. Denn je höher man im Lobe Gottes kommt, desto tiefer werden die Gedanken in Gott versenkt. Aber nicht damit man aus Vorwitz unerforschliche Dinge, die zu schwer sind, ergründen soll; sondern damit Gott den Reichtum seiner Weisheit einen gottlobenden und gottliebenden Menschen sehen läßt, worüber er verstummt und den er nicht aussprechen kann.

Ein dankbares Herz ist ein Gefäß, das Gott mit vielen Gnaden und mancherlei Segen füllt. Ja, dadurch ziehen wir Gott zu uns, werden ein Tempel und Heiligtum, in dem er wohnt. Wo nun Gott ist und wohnt, da muß auch aller Segen und alles Gute sein.

Das heißt sich selbst verleugnen, sich nicht wen achten dessen, was uns zugute und zuliebe geschehen möchte, und wiederum, sich wohl würdig halten alles dessen, was uns zuleide geschieht.

Wenn du siehst, daß ein anderer von Gott eine Gabe hat, die du nicht hast, so beneide ihn nicht darum noch mißgönne sie ihm, sondern freue dich dessen und danke Gott dafür, denn die Gläubigen und Auserwählten sind ein Leib und die Gabe und Zierde eines gläubigen Gliedes gereicht dem ganzen Leib zu Ehren. Dagegen wenn du eines andern Elend stehst, so sollst du es für dein eigenes Elend achten und darüber trauern … Hat nicht Christus unser Elend für sein eigenes Elend gehalten und dadurch uns von unserem Elend erlöst?

Wenn ein falscher Christ verachtet wird, so tut ihm die Verachtung sehr wehe; er wird zornig, ungeduldig, flucht, lästert wieder, will sich selbst rächen mit Worten und Werken und darf dessen noch wohl einen Eid schwören. Das ist der alte Mensch. Der ist ein solcher Tor, zürnt leicht, ist feindselig, rachgierig. Dagegen, wer sich selbst verleugnet, ist sanftmütig, geduldig, entsagt sich aller Rache, achtet sich würdig und schuldig, alles zu leiden. Das heißt sich selbst verleugnen.

Du irrst, wenn du meinst, du seiest von diesem oder jenem beleidigt. Denn was kann dich anderer Leute Spott oder Verachtung oder Verleumdung beleidigen, wenn du in der Stille, ruhig und geduldig bleibst? Glaube mir, die ganze Welt kann dich nicht beleidigen, wenn du ohne Ungeduld und Zorn bleibst. Wahrlich, sie tut nichts anderes, als daß sie dir eine Krone deines Lobes bei Gott bereitet.

Mit Gehorsam ehrt man Gott. Gottes Wille ist so heilig und gerecht, wer ihn tut und liebt, der ist groß und hoch im Himmel vor Gott und allen heiligen Engeln, und wenn er auch nach Gottes Willen der Allerelendeste auf Erden wäre. Gottes Wille ist so heilig, daß wenn wir wüßten, daß es Gottes Wille wäre, sollten wir gern bis in unsern Tod das größte Kreuz und Elend leiden nur allein darum, daß Gottes Wille durch uns vollbracht werde.

Das ist ein seliges Herz, dem Gott die Gnade gibt, daß es keiner weltlichen Ehre, Reichtum und Wollust begehrt. Und darum sollte ein jeder Christ täglich bitten, daß ihm Gott diese Gnade geben wolle, daß er keiner weltlichen Ehre Reichtum und Wollust begehren möge.

Gott fordert nicht mehr von dir, als wie viel seine Gnade in dir wirkt, und du kannst ihm nicht mehr geben, als er dir gegeben hat. Bitte aber deinen Herrn Christum Jesum, daß er alle deine Opfer und Gaben wolle vollkommen machen mit seinem vollkommenen Opfer; denn in ihm ist unsere Vollkommenheit, in uns ist Stückwerk.

Man kann Gott nur mit dem dienen, was er wirkt in unseren Herzen. Der Teufel hat nie einen scharfsinnigen Disputator, aber oft einen heiligen Mann geflohen.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/a/arnd/arnd-von_den_fruechten_des_glaubens.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain