Frommel, Emil - Aus einer Predigt zu Apg. 8

Auf welcher Straße dein Gott dich und mich führen wird, wir wissen es nicht. Aber daß wir es doch lernten, sie fröhlich ziehen, wie jener Mann, uns sagend, daß, sei sie noch so einsam und öde, noch so schwer und heiß durch die stechende Sonne von oben und den brennenden Sand von unten, wir doch an der Hand unseres Herrn gehen. Und ob es auch ein Wandern wäre im finstern Tal, was brauchst du zu fürchten? Er ist bei dir und will dir Stecken und Stab sein. Sorge nur, daß deine Seele lebe täglich und reichlich aus der Vergebung der Sünden, aus der Fülle seines Friedens und seiner Liebe! Sage dir nur, es geht der lichten Heimat zu und nicht in die dunkle Zukunft, und du wirst fröhlich deine Straße ziehen. Ach, solche fröhlichen Menschen fehlen uns, und wir könnten es doch alle sein, weil wir's so gut haben beim Herrn! Mag die Welt ihren „Weltschmerz“ und ihre Traurigkeit behalten, wir wollen unsere Häupter aufheben, wissend, daß unsere Erlösung naht. Nein, keine Trauer, sondern selige Freude allezeit, auch wenn es Abend werden sollte und der Tag sich neigen über unserem Leben und es gelten wird, die letzte Straße zu ziehen, die unser aller wartet, da wir hinüber müssen in die stille Ewigkeit.